Ereignis nach Ventildeckeldichtung-Wechsel

  • Hi,


    ich hatte gestern die hintere Ventildeckeldichtung mitsamt den Gummis für die Schrauben getauscht, da der hintere Zylinder nach 63k Kilometer angefangen hat zu schwitzen. Heute bin ich dann direkt nach der Montage einen Tag zuvor 100km zu einem Kollegen gefahren. Dort angekommen, stellte ich einen komischen Geruch fest und schaute nach rechts hinten Richtung Auspuff. Ich sah einen weiß verschmierten Auspuff. Mein Kollege kam schon zur Tür raus und das erste was ich sagte, war: "Mit meinem Motorrad stimmt was nicht". Er hat mich völlig verwirrt geguckt. Ich auch.


    Der komplette äußere Krümmer und der untere Teil des Motorrads bis zum Auspuff waren versifft. Fast die komplette Kühlflüssigkeit hat es rausgedrückt. Wir wussten erst nicht woher es kam, ich fand die leckende Stelle aber. Als ich den Ventildeckel abgenommen und wieder drauf gesetzt habe, habe ich wohl durch die minimale Bewegung am Wasserauslassrohr die Dichtung undicht gemacht. Das Rohr hat sich nicht wirklich bewegt, aber es hat gereicht, um von dort aus fast die komplette Kühlflüssigkeit rauszudrücken. Wir haben dann einfach mal zum Test Wasser nachgekippt und den Motor gestartet. Sofort hat es auch an der gefundenen Stelle richtig gesuppt.


    Alles auseinandergebaut und das Auslassrohr rausgezogen. Dichtung ist recht hart und hatte eine braune feste Ablagerung an einigen Stellen.


    Meine Frage ist, ob das tatsächlich an der festen und doch schon recht alten Dichtung liegt oder ob es noch an etwas anderem liegen kann? Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass diese minimale Bewegung an dem Rohr bei der De- und Montage gereicht haben, um an der Stelle so viel Schaden anrichten zu können...

  • Kann passieren. Hatte das Rohr beim Ventile einstellen mal rausgenommen und weil die Dichtung top aussah auch wieder eingebaut. Das Ergebnis war wie bei dir. Jetzt habe ich diesen Gummiring immer vorrätig und das Kühlwasserrohr lasse ich in Ruhe 8)

    DLzG, RedRider


    Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen ;)
    Nte gut, alles gut

  • Höhö die Idee mit einem O-Ring hatten wir heute auch, aber mein Kollege hatte kein Bock mehr zur Firma zu latschen. Er hat dann schwarzes Elektriktape um das Rohr, wo die Dichtung drüber gezogen wird, rumgebunden und die Dichtung draufgeknallt. Das Rohr hat dann mit etwas Druck wieder in den Zylinder gedrückt werden können. Hat jetzt für die Rückfahrt gehalten, aber ich habe schon eine neue Dichtung bestellt. Die Lösung mit dem Tape sehe ich nur als temporär an. Das mit dem zweiten Dichtungsring kann man so lassen, würde ich sagen. :D


    Zumindest ist jetzt der Deckel dicht... :S

  • Ja tolle spezielle Dichtungen an die man irgendwann nur noch schwer drankommt.


    Diese Dichtungen an den Wasserrohren sind also bekannt dafür, dass sie nach einer bestimmten Zeit (bei mir jetzt 27 Jahren) unweigerlich den Geist aufgeben? Bedingt durch Hitze/Kälte und die Nässe im System. Habt ihr Erfahrungswerte wann diese Dichtungen getauscht werden sollten? Naja, die neue Dichtung wird mich wohl an dem Motorrad überleben, aber trotzdem wäre das schön zu wissen. Dass man an den Rohren ohne Ersatzdichtung nicht rumspielen sollte, ist mir jetzt klar geworden.


    Alles schön robust an dem Motorrad und dann liegt es an so einem Pfennigsartikel und man kann die Karre stehen lassen. :rolleyes::D

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Das siehst du wenn du es ausbaust. ;) Aber ich bin der Meinung, das schmale Ende kommt zuerst, zeigt also nach unten. Wenn ich falsch liege, bitte korrigieren. Wichtig ist, so gut es geht, sauber machen. Du kannst den O-Ring mit Kühlmittel benetzen und einsetzen oder mit etwas Vaseline. Dann flutscht sie besser und kann nicht verletzt werden. Und mach am besten beide zusammen, also vorne und hinten. Wenn du fertig bist, fahr sie richtig warm, kontrolliere ob es irgendwo sifft und stell sie über Nacht ab. Am nächsten Tag nochmals Kontrolle.


    Ich hatte immer nur nach dem Abkühlen die Pfütze unterm Motor. Jetzt ist alles gut, nachdem ich ALLE Kühlwasserdichtungen getauscht habe.


    Gruß Maik

  • Super, danke für die Antwort. Ich habe jetzt die Dichtung mit dem dickeren Ende nach oben zeigend eingebaut und mit Kühlflüssigkeit benetzt und dann eingesetzt. Ging auf jeden Fall mit mehr Widerstand rein, als mit der alten. Habe vorher alles saubergemacht. Jetzt muss ich nur noch neue Kühlflüssigkeit reinkippen, alles zusammenbauen und fertig.

  • Ich habe noch eine kleine Frage zur Kühlwasserablassschraube. Mit wie viel Drehmoment wird die angezogen? Ich habe in einem PDF Dokument nur eine Angabe von 40Nm gefunden und die Schraube natürlich mit dem Wert angeknallt... Glücklicherweise hat es nur die Schraube zerlegt, sodass ich die Hälfte rauspopeln durfte und eine Ersatzschraube eindrehen konnte.


    Für die Ölablassschraube habe ich einen Wert von 35Nm gefunden. Kann man den für den für die Kühlwasserablassschraube ebenfalls nutzen?

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Nein. 35nM sind viel zu viel!!!
    Ich ziehe die Schraube mit Gefühl an, bis ich der Meinung bin, daß sie mit der Dichtung dichtet. Also bis zum Sitz eindrehen und dann etwas nachziehen. Ich weiß jetzt nicht, wieviel sie bekommt, so vielleicht 10 - 12nM.


    Denke daran, den Kühlkreislauf zu entlüften und Kühlmittel am Kühler nachzufüllen.
    Und achte die nächsten Kilometer auf Ölverbrauch, falls die Ventildeckeldichtung nicht richtig sitzen sollte.


    Gruß Maik

  • Danke noch mal für die nette Hilfe. Die Dichtigkeit der Ventildeckeldichtung habe ich jetzt nach ungefähr 300 Kilometern geprüft und sie ist trocken. Da dürfte also nichts mehr nachkommen. Die hintere Dichtung für das Ablassrohr ist jetzt mit der neuen Dichtung ebenfalls nach gefahrenen 300 Kilometern dicht.


    Also meine Ente ist jetzt fertig. Alle Lager neu (Rad und Lenker), zwei neue Bremssattel mit neuen Belägen, einen Blinker getauscht (Ente war wohl mal auf die linke Seite gefallen und jemand hat einen Blinker für rechts einfach falsch herum montiert), neuer Auspuff, Gummigasgriff gewechselt da der Alte schon so aufgedunsen war, dass er nicht mehr von alleine zurückschnallte, Kühlwassertemp-Anzeige repariert und neue Dichtungen. Die Vorbesitzer haben das Mööp nur gefahren... Jetzt müsste sie nächstes Jahr auf jeden Fall wieder TÜV schaffen.


    Das Einzige was nächste Woche noch kommt, sind neue Reifen. Brückenstein BT45.

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Nach aussen hin, kann bei der Ventildeckeldichtung alles in Ordnung sein. Das Problem ist der Dichtbereich um die Motorentlüftung im Inneren. Wenn di enicht sitzt, weil di esich verschoben hat, frisst der Motor Öl, und das nicht wenig. Den Fehler machen selbst Fachwerkstätten. Einfach drauf achten.


    Gruß Maik

  • Danke, das werde ich machen. Ich habe extra zweimal bevor ich den Deckel endgültig aufgesetzt habe, mit einer Taschenlampe vorne diesen extra Bereich, wo die kleinen halbmondförmigen Lippen jeweils für eine Seite sind, kontrolliert und das passte alles. Werde das aber weiterhin im Auge behalten. Mache ich sowieso, weil ich nach der ersten "unfreiwilligen Kühlwasserentsorgung" etwas paranoid geworden bin und ich manchmal links und rechts auf meine Schuhe nach Kühlwasserspritzer gucke... Siffts hinten raus, ist der rechts Schuh bespritzt, ist der vordere Zylinder undicht, gibts am linken Schuh Spritzer...


    Warum den BT45? Der wurde mir von der Werkstatt empfohlen. Soll der beste Reifen sein. Ich kenne mich mit Motorrädern nicht aus, habe den Lappen jetzt auch gerade erst für fast genau einen Monat und bin eigentlich zufrieden, wenn die Honda einfach nur läuft und habe mich auf die Beratung von der Werkstatt verlassen. Wenn der BT23 besser ist, lasse ich ich den das nächste Mal draufziehen. ;)


    Bin durch einen Freund an die Werkstatt geraten und der BT45 mitsamt Aufziehen soll 270 Euronen kosten. Nach meinen Recherchen soll das schon etwas teurer sein, aber jetzt sind die Reifen schon bestellt.

  • Der momentan meist gefahrene hier im Forum ist wohl dar T30 evo von Bridgestone.
    270,- ist ne menge Geld zumal der BT 45 in der Regel billiger wie T30evo oder T23 ist.
    Ich hab für dem 30evo nur 215;- al.in bezahlt.

    Schöne Grüße von der Möhne
    Elma
    r


    JT Weidenbach 2017 /JT Neidenberga 2018 / JT Drangstedt 2019 / Neidenberga 2020 / Drangstedt 2021



  • 270 Tacken für BT45 ist schon heftig. Habe jetzt ein Angebot von 258 für den Conti RA3.
    BT45 funktioniert, fahre ich seit Jahren und bin im Grunde zufrieden gewesen, aber es gibt inzwischen deutlich moderne Reifen mit mehr Grip und Reserven im Grenzbereich.

    DLzG, RedRider


    Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen ;)
    Nte gut, alles gut

  • Das einzige, was für den BT45 spricht, ist die extrem lange Lebensdauer. Die auf meiner Ente haben schon ~10000km drauf und so wie das Profil aussieht, kann ich die nochmal 10000km fahren.
    Wahrscheinlich kommen die aber vorher runter, mir fehlt die Sportlichkeit und das Vertrauen bei Nässe.

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Mit Radausbau oder ohne?


    Nun gut...die Werkstatt bestellt ihn für den normalen EK, der sehr dicht bei Denen von den Online-Händlern liegt. Dann will er noch daran etwas verdienen, plus Altreifenentsorgung und Montagekosten.
    ca. 200€ EK + 15% = 230€ VK
    Montage/Wuchten plus Entsorgung je Rad 20 € und schon ist man in dem Bereich.


    Der BT45 ist ein guter Joungtimer-Reifen. Es gibt aber Bessere, wie hier schon erwähnt. Jedoch auch Schlechtere.
    Der BT023 hält bei mir geringfügig länger als der BT45 bei besseren Fahreigenschaften. Der T30Evo soll noch etwas besser sein. Aber da gibt es zuhauf Beiträge, dazu am besten bissel lesen.


    Gruß Maik