Schräglagenangst

  • Hallo,


    bin im Prinzip schon ein alter Biker (und fahre auch schon lange unfallfrei), aber ich meine, ich bin trotzdem in Kurven ein Schisser! Im Regen ist es ganz schlimm, aber auch auf dem trockenen fehlt mir einfach das Gefühl, wie weit ich gehen kann. Ich bewege die Maschine ganz sicher weit unter dem, was ohne Probleme machbar ist. Das Problem beim Motorrad ist, dass man bei einem Fehler liegt (anders als im Auto, wo, wenn man zu schnell in der Kurve ist, das alles ganz easy ist). So stelle ich mir das zumindest vor. Deshalb meine Frage: Wie ist das, wenn man sich schräglagenmäßig rantastet (ich gehe jetzt der Einfachheit mal davon aus: homogener Straßenbelag, kein Gegenverkehr etc..)? Was passiert, wenn man in den Grenzbereich kommt? Spürt man da was kommen, oder liegt man dann einfach ohne Vorwarnung (so stelle ich mir das vor, und deshalb kann ich mich eben nicht rantasten)? Ich vermute mal, es ist ersteres, aber wie muss ich mir das vorstellen?
    Ich weiss, die Frage klingt bescheuert, aber das beschäftigt mich nunmal, wenn ich in Kurven versuche etwas weiter "runter" zu gehen...


    Gruß
    Franz

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Ha, die Frage habe ich mir früher auch immer gestellt... :whistling:


    Ich habe schon immer versucht möglichst weit runter zu gehen. Meine Rasten haben aber nie gekratzt. Wenn die anfangen zu kratzen, hast du nicht mehr viel Luft. Wenn du den Bereich der Rasten ausgereitzt hast, kommt irgendwann der Auspuff oder andere fest verbauten Teile. Spätestens da wirds gefährlich, dann hebelst du dich bei kleinstem Schwanken raus. Auf verschmutzter Fahrbahn oder ä. liegst du schon früher. Aber die Erfahrung habe ich, Odin sei Dank, noch nicht gemacht. Ich bin schon mit vielen zusammen gefahren, aber habe dicht gemacht, wenn mir das zu heikel wurde.
    Ich kann dir nur den Tipp geben, mache ein Sicherheitstraining!!! Sicherheitstrainings nach DVR bezuschusst sogar die Berufsgenossenschaft mit 75 Euro. 8o


    Nach dem Sicherheitstraining fühlte ich mich wesentlich sicherer. Und dort hast du im Fall des Falles genug Auslauffläche. Woanders wickelst du dich um einen Baum oder gefährdest andere. :pinch:


    Nach dem Sicherheitstraining einfach Fahrpraxis sammeln. Das Erlernte anwenden. Alles mit der Ruhe und Geduld. Nichts erzwingen. Man kann auch mal einfach viele Touren mit einem erfahrenen Tourguide fahren, den du vertrauen kannst und der einen flüssigen Fahrstil hat. ( Vorher mit Kreide einmal quer über die Reifenfläche malen, dann kannst du danach sehen, wieviel Reserven du zumindest noch am Reifen hast.)


    Motorradfahren soll ja nicht stressig sein, sondern Spaß machen. Vielleicht findet sich ja hier jemand? Stammtisch? ^^


    Gruß Maik

  • Hallo Franz,


    das geht mir ähnlich X(
    Ich fahre seit mittlerweile 42 Jahren Motorrad und habe es noch nicht einmal geschafft, meine Rasten zu Boden zu bringen!


    Ich habe mich allerdings auch noch nicht einmal lang gemacht :thumbup:


    Und so wird es wohl auch bleiben: Eher zurückhaltend in der Kurve und dann auf der Graden das Gas auf gemacht. Oft genug ist eine Kurve auch nicht einsehbar (grade da wo es schön ist, z.B. in den Alpen) und ich weiss nicht, ob es einen Kuhfladen, Sand, Öl in der Kurve oder einen bescheuerten Biker in der Gegenrichtung gibt. Da habe ich gerne etwas Spielraum. An der physikalisch möglichen Schräge bei guten Bedingungen könnte ich sicher arbeiten; mal sehen, ob ich mich noch mal zu einem Sicherheitstraining aufraffe. Die ADAC-Anlage habe ich ja vor der Haustür. Am besten wäre so ein Übungsmopped mit Ausleger.


    Gruß, Heiko

    BaZinGa :whistling:

    Einmal editiert, zuletzt von Rolli ()

  • Hallo Franz


    Ein Sicherheitstraining kann ich nur empfehlen. Habe ich in den letzten Jahren zwei Mal mitgemacht.
    Gute Instruktoren sagen Dir recht schnell, wie Du das Kurvenfahren verbessern kannst.
    Nicht um Dich vom "Schisser" direkt in einen "Helden" zu verwandeln. Sorry, ich mußte gerade
    an die Kaffeetassen mit dem bekannten Aufdruck denken.
    http://cdn01.trixum.de/upload2…c134796287bb2893dd5d6.jpg
    Aber mit mehr Sicherheit bist Du einfach souveräner unterwegs und reagierst vermutlich im Falle
    eines Falles einfach besser.


    Und zur Beruhigung: Die Ente war bei rutschenden Reifen nicht sonderlich kritisch.
    Natürlich geht der Puls ein wenig hoch, wenn es unvorbereitet kommt.
    Ansonsten teile ich Heikos Ansatz, nie blind in eine Kurve zu fahren.

    Viele Grüße


    Andreas



    _____________________________________________________________________________________________________________________
    Jahrestreffen
    2006 Brilon | 2007 Weidenhof | 2008 Oberbernhards | 2009 Drangstedt | 2010 Bernkastel-Kues | 2011 Neidenberga | 2012 Titisee | 2013 Antweiler |2014 Drangstedt | 2015 Neidenberga | 2016 Weidenhof | 2017 Weidenbach | 2018 Neidenberga | 2019 Drangstedt

  • ...ich denke, wer ans Limit möchte, soll das auf einer abgesperrten Strecke tun.
    Es gibt vermutlich keine Kurve, die einer Anderen gleicht.
    Da reicht eine Bodenwelle und das Moped schaukelt auf.
    Das zu unterbinden macht ein gutes Fahrwerk wett.
    Ich wurde letztens von so ner ü. 100 PS Kiste überholt,
    so ein lautes seltsam symmetrisches Teil,
    das aussah wie hinten zu kurz und zu hoch,
    als ich den Streckenabschnitt 5 Kilometer später verließ,
    da hat er gerade gewendet und ist wieder retour gefahren.
    Dachte nur, so richtig weg ist der auch ned gekommen.
    Vor 25 Jahren hätt ich mir eventuell seine Kiste gewünscht,
    Heute bin ich zufrieden mit meiner eNTe. :thumbup:
    Ein Fahr Sicherheitstraining ist bestimmt ne feine Sache.
    Muss mal schauen, was das kostet und wo das angeboten wird.
    Ich meine, dass früher mit so nem Training ein Versicherungsrabatt drinn war.


    mfg

  • Moin Gemeinde
    ich kann mich den vorpostern nur anschließen, anscheinend sind wir Ententreiber gereifte Biker geworden, nicht alle haben leider die wilden Jahre überlebt. Vor 40 Jahren, als ich mit Motorradfahren anfing, mit einer wunderschönen CB 750 four K, die ich mit meinem damaligen Fliegengewicht grad so in die Kurve gekriegt hab, war natürlich in den Qliquen der jungen Wilden schon heisse Reifen angesagt, nach der Honda hatte ich eine schnelle 750er BMW, da mussten schon im Sommer die Ventildeckel umgedreht und mit Kaltmetall zugespachtelt werden, die Stiefel wurden auch regelmäßig vom Schuster wieder aufgedoppelt.
    Seit vielen Jahren bin ich froh, diese Zeit überlebt zu haben und kann nur raten, es gemütlicher angehen zu lassen.
    Ich hab damals bei BMW ein Fahrtraining auf einer abgesperrten Strecke gemacht, Kreisplatte etc. auch gewässert, da bekommt man unter fachlicher Anleitung schnell ein Gespür dafür, was geht und wann Schluss mit Lustig ist: ich kann es jedem, der darüber nachdenkt, nur empfehlen.
    Ob ich die Rasten meiner Ente je auf den Asphalt kriege, bezweifle ich, der Genuß liegt inzwischen woanders, und grad hier auf der Insel ist es eh gemütlicher, liegt auch am rutschigen Asphalt und an der schönen Gegend, die man sehen möchte, und der Ehefrau, die man nicht mehr so schnell wechselt wie damals die Soziahasen, wenn gemeckert wurde.


    sonnige Grüße allen
    Berti 8)

    .....die Kurve ist zum Reinlegen da.......... :thumbup: :weizen:

  • Hallo Leute ich mach dieses Jahr das zweite Sicherheitstraining mit " als Anfänger war ich voll begeistert
    Es findet immer in Mannheim beim Fahrrad Stadler Statt
    Könnt unter Uffbasse 68 reinschauen :)
    Bin am 10.04 wieder dabei, des weiteren bietet er auch Kurventraining und zum guten Schluss Renntraining auf der Rennstrecke an
    Bei mehr Anmeldungen kann man einen Rabatt herausschlagen
    LG und viel Spaß beim Fahren Harry

    • Offizieller Beitrag

    Wie sieht denn dein Reifen aus?
    Da kannst du sehen, wieveil Platz noch ist.
    Es geht mehr, als man denkt.

  • Eigendlich ganz einfach:


    Auf einem freien Platz ruhig und langsam , aber nicht zu langsam, das merkt man schon, im Kreis fahren und dann immer weiter runter, bis die Rasten kratzen. Dann ist man nicht schnell und es kann kaum was passieren. Ich kratz die Kurven auch nich mit 130... Abba die Nippel sollten noch an den Rasten sein, sonst wird´s eng.

    Glückauf und Gruß vom Niederrhein, Peter


    Ur-Ente blau-grau, EZ89, zur Zeit >173 Mm


    Treffen:
    2002 Herzberg - 2005 Scharzfeld - 2006 Brilon - 2007 Creglingen - 2009 Drangstedt - 2010 Bernkastel-Kues - 2011 Neidenberga - 2012 Titisee - 2013 Antweiler - 2015 Neidenberga - 2016 Creglingen - 2019 Creglingen - 2021 - Neidenberga - 2022 Heidenheim - 2023 Westerburg


  • .....servus Franz,
    TÜV, ADAC und usw. bieten meist zu Saisonbeginn Fahrsicherheitstrainings an, anmelden/mitmachen, da bekommt man gezeigt und kann man ausprobieren wie weit man sich reinlegen kann, ausserdem bekommt man gelernt wie man richtig bremst und wie man Kurven richtig anfährt und auch sonst noch so manchen nützlichen Tip wenns z. B. brenzlig wird und wenns regnet muß man ausserden nicht der Schnellste/Erste sein. :)

    scheen Gruaß Hans 😊

    JT: 2010 Bernkastel/ Kues/2011 Neidenberga/2012 Titisee + geile Sau-Tour/2013 Antweiler + blaue Zipfel/2014 Drangstedt/2015 Neidenberga/2016 Creglingen/2017 Weidenbach + Heuabschiedstour/2018 Neidenberga/2019 Drangstedt/2021 Weidenhof-Herbsttour/2022 Heidenheim + Weidenhof Herbsttreffen/2023 Weidenhof-Herbsttreffen

  • Geb mal in der Suchmaschine "Schräglagentraining" ein...... da kommen einige Anbieter


    Dort kannst du das mit einem "Motorrad mit Stützrädern" üben


    Ein paar Leute von meinem Motorradstammtisch machen Mitte April so ein Training.... mal gespannt..... was die dann zu berichten haben

    Ich arbeite.... um zu leben .... ich lebe nicht .... um zu arbeiten
    und ich verjubel das Erbe meiner Kinder

  • Bin froh, dass ich mit den Fragen offenbar nicht ganz alleine bin! Dachte, ich werde hier jetzt ausgelacht!


    Fahrsicherheitstraining hab ich tatsächlich schon gemacht. Alles super, und trotzdem fand ich das Fahren in so'nem Kreis und langsames "runtergehen" ein bisschen realitätsfremd. Da ging das. Ich bin da letztlich auch nicht in den Grenzbereich gegangen. Hab lediglich gelernt: "geht doch mehr als man so meint", aber nicht zu spüren, wie weit genau.
    Was mich genau interessiert: Wenn ich mit dem Auto etwas zu schnell in einer Kurve bin, merke ich am Lenkrad, dass die Vorderräder anfangen zu untersteuern (je nach Auto, klar, es gibt auch welche, die übersteurn), d.h. sie "rubbeln" so über die Straße. Da kann man dann (sofern man nicht wirklich viel zu schnell ist und Platz hat) den Kurvenradius etwas vergrößern und dann ist das weg. Das heisst, mann kann, wenn man will, sich an diesem Punkt (den man halt spürt) entlanghangeln, ohne das Gefühl zu haben, in Lebensgefahr zu schweben. Ist das beim Motorrad auch so? Kann man sich -ohne sofort zu liegen- da auch an dieser Haftgrenze entlanghangeln? Kündigt sich das auch an, und zwar deutlich bevor der Grip komplett abreisst? Es ist nicht so, dass ich vor hab, das dauernd zu machen, aber wenn ich wüsste, dass sich das bevor ich stürze, ankündigt, wüsste ich zumindest, dass solange ich nix spüre, ich mich voll im grünen Bereich befinde. Versteht ihr was ich meine? Genau die gleiche Frage stelle ich mir übrigens zum Thema Vorderbremse. Gibt es Zeichen, die man spürt, die einem sagen "lass etwas los", oder blockiert das Vorderrad "einfach so"?

  • Bin froh, dass ich mit den Fragen offenbar nicht ganz alleine bin! Dachte, ich werde hier jetzt ausgelacht!


    So schnell wirst du hier nicht ausgelacht. Und in diesem Fall ist es nicht nur für dich gut, sondern auch für andere, die sich z.B. durch deine Beiträge erst trauen, darüber zu schreiben. ;)


    Normalerweise gibt es hier auch keine dummen Fragen.
    Und ansosten, wie heißt es so schön:


    "Wer nicht fragt bleibt dumm."


    Gruß


    Wolfgang

    „Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“


    Benjamin Franklin


    Bitte keine Bilder von mir bei whatsapp, facebook und Co

  • Welche Reifen hast du denn und wieviel Rand am Hinterreifen?

    Jetzt kommt's raus!
    Ja, momentan habe ich 11 Jahre alte Exedras drauf. Hab mir gestern T30 EVO bestellt. Und genau deshalb kam die Frage auf: "was hilft es mir jetzt die -angeblichen- Superreifen drauf zu haben, wenn ich eh, wie ne alte Oma fahre?"
    Nächste Woche habe ich die dann drauf, und wollte sie dann voller Tatendrang und mit neuen Erkenntnissen aus dem Forum ausprobieren!

  • Zitat

    Jetzt kommt's raus!
    Ja, momentan habe ich 11 Jahre alte Exedras drauf.


    ...damit brauchste keine Schräglage um mit mulmigem Gefühl zu fahren... :pinch:


    wirst sehen, mit den neuen "Super Reifen" kommt mit jedem Kilometer mehr Vertrauen :thumbup:
    (richtiger Luftdruck vorausgesetzt)

  • Genau die gleiche Frage stelle ich mir übrigens zum Thema Vorderbremse. Gibt es Zeichen, die man spürt, die einem sagen "lass etwas los", oder blockiert das Vorderrad "einfach so"?


    Die Frage stelle ich mir auch schon lange.


    Am Anfang ist es mir ein paar mal passiert, dass ich hinten überbremst habe. Ich habe eigentlich keine "Warnzeichen" gespürt, das Heck ist kurz ausgebrochen und ich habe schnell wieder aufgemacht.


    Mache Mitte April ein Adac Training, da wird man das bestimmt erfahren bzw. erbremsen ;)


    Trotzdem würde mich interessieren, wie ich mir das Gefühl an der Haftgrenze vorstellen muss 8|



    Gruß


    PS: Reifen sind 4 Jahre alte BT45 , hinten mittig inzwischen bei 1,6mm angelangt :wacko: In 500km kommen T30 drauf :geil:

    • Offizieller Beitrag

    Die Frage stelle ich mir auch schon lange.


    Die Frage wird man so nicht so beantworten können ... dieses Zeichen kann man
    meines Erachtens nur selbst erfahren und d.h. --> fahren und bremsen ... --> fahren und bremsen etc.


    Generell gilt: Den Bremsdruck der Vorderradbremse schnell und kontinuierlich aufbauen
    statt ruckartig am Hebel ziehen (dann Blockierts am schnellsten).
    Wenn es doch passiert, Bremse blitzartig kurz lösen und neu anlegen.
    Aber das kann man nur durchs Bremsen selbst erfahren. "Learning by doing".


    Hilfreich ist eine leichte Unterstützung dabei mit der Hinterradbremse.


    Grad bei unserem Mopped ist "richtiges Bremsen" schon nicht ganz unwichtig
    (wenn man nicht im Blümchenpflücker-ichfallgleichum-Modus unterwegs ist),
    da man sie nicht mit einer modernen Bremsanlage vergleichen kann.


    Viel wichtiger ist es jedoch "vorausschauend" zu fahren,
    da kann man sich den Streß einer solchen Notbremsung vermeiden.


    Nur "können" sollte man sie. Üben üben üben. :)