Probleme mit der Kühlung... Herangehensweise korrekt?

  • @WW-eNTe


    Zu deiner Frage, mit dem "großen Kreislauf" und den Thermostaten.


    Ja, der Wasserkühler ist eigentlich der große Kreislauf.
    Ist das Wasser-Thermostat zu, was aber nicht komplett dicht macht, eher nur einen Leitungsweg "verlegt/verstopft", dann läuft das Kühlwasser nur einen kleinen und reduzierten Weg, Motor-Pumpe-Motor.
    Wird das Wasser jetzt wärmer, so gegen 60 Grad, fängt das Thermostat an sich zu öffnen. Das ist kein "schlagartig voll offen" sondern, es beginnt sich zu öffnen und ist dann bei ca. 85 Grad (bitte nagel mich jetzt nicht auf die genauen Temp-Werte fest) weit offen und lässt viel Wasser über den Motor-Kühler-Pumpe-Motor Kreislauf.....und so kann der Kühler immer mehr kühlen.
    Denn er soll ja nicht schon Vollgas kühlen wenn der Motor kalt ist, das tut dem Motor nicht gut.


    Ist das Wetter jetzt recht kühl und du fährst keinen heißen Reifen aber hast viel Fahrtwind, bleibt das Thermostat recht weit zu, den der Motor mit seiner großen Oberfläche, die voll im Fahrtwind steht, kühlt ja schon genug, so bleibt auch deine Temp-Anzeige niedrig, den der Motor wird garnicht warm genug.......das ist übrigens die häufigste Form, wie ein Wasserthermostat kaputt geht, es macht nicht mehr ganz zu, der Motor wird auch schon im Kalten zu stark gekühlt.
    Aber bei der Ente ist es normal, das bei kühleren Wetter die Anzeige im unteren Bereich bleibt, vor allem wenn man mit dem Gasgriff "ruhiger" bleibt und erst dann nach oben, in die Mitte, steigt, wenn es wärmer ist.


    Ja, das Lüfter-Schalter-Thermostat liegt im großen Kreislauf.
    Wenn also der Motor warm, das Wasser-Thermostat weit offen, aber der Kühler es alleine nicht schafft, durch wenig Fahrtwind, steigt die Wassertemp im Kühler weiter an und irgendwann, schaltet das Lüfter -Thermostat dann den Strom für den Lüfter ein und wenn die Temp abgefallen ist, wieder aus.


    Das ist alles normal.....so wie es sein soll, auch was du über Anzeige schreibst.


    Was nicht normal ist, das ist der Wasserverlust, der Ausgleichsbehälter wird so gut wie nie leer, ausser man hat etwas am Kühlkreislauf gemacht, ( Kühler, Thermostat gewechselt....), dann kann es vorkommen, das noch Luft im System war und sich dann in den Ausgleichsbehälter verabschiedet hat und Wasser stattdessen "eingesaugt" wurde.
    Aber den ganze AB damit leer machen ist viel, ungewöhnlich viel!
    Wenn du keinen externen Wasserverlust (Kühler, Pumpe, Schlauch, Zylinderverbindung...)hast, gibt es einen Internen, wenn Wasser immer wieder durch eine kaputte Zylinderkopfdichtung in den Brennraum kommt und "mitverbrannt" wird.
    Das passiert ganz besonders leicht, wenn der Motor warm ist, viel Druck im Wasserkreislauf und der Motor abgestellt wird, kein Verbrennungsgegendruck mehr, der Wasserdruck gewinnt, Wasser sickert in den Brennraum und beim nächsten starten wird es mitverbrannt.


    Ist diese Wasserleckage deutlich, läuft das Wasser auch am Kolben vorbei, ins Kurbelgehäuse und somit ins Öl.
    Dieses Wasser verdampft eigentlich, wenn der Motor richtig warm wird, wird es viel oder der Motor nicht warm, vermengt es sich mit dem Öl und es wird weißlich, setzt sich auch so am Öldeckel ab.....dann ist es aber schon sehr viel, beim Mopedmotor!


    Wenn du Wasserverbrauch hast, der sich nach einmal Nachfüllen nicht gibt, auch für lange Zeit, ist was faul!

    Das ist meine ganz eigene Meinung und wenn das jemand anders sieht.....bitte gerne!

  • So, jetzt habe ich mir alles nach den super Hinweisen hier nochmal in Ruhe heute an der eNTe angesehen. Aus der Garage geholt, hingestellt, angemacht bei knapp 30° (in der Sonne) und laufen gelassen.
    Nach knapp 5 Minuten sieht es so aus:
    IMG_20180708_120435.jpg
    Alles gut. Schlauch oben am Kühler wird langsam warm, unten der bleibt kalt, Ausgleichsebehälter meldet und verliert nix.


    Ich habe sie dann weiter laufen lassen, beide Schläuche wurden dann gut warm, das Thermostat müsste demnach also aufgemacht haben. Der Kühler bekommt auch gut Temperatur. Im Ausgleichsebehäter tut sich weiter nüscht.


    Nach guten 15 Minuten geht die Temperatur so hoch bis der Lüfter anspringt, Ausgleichsbehälter verhält sich weiter ruhig.
    IMG_20180708_121917.jpg
    Der Lüfter läuft dann knapp 30 Sekunden --> Temperatur sinkt minimal --> Lüfter aus --> Temperatur geht wieder hoch --> Lüfter an... Habe ich mir 2 Zyklen angesehen. Preisfrage ist jetzt: Umsonst Gedanken gemacht? Ich denke mittlerweile fast schon...Also auch kein Zylinderkopfdichtungs-Problem? Fände ich ganz gut :) (Wie teuer wird der Spass den eigentlich wenn es das sein sollte? Selber machen kann ich das nicht, denke auch dass ich mit dem Motor-Ausbau nicht klarkommen würde...)


    Die Zylinderkopfdeckeldichtung habe ich mir nebenbei angesehen, die fängt leicht an zu schwitzen, aber nur am hinteren Zylinder. Am Zellstoff war etwas Schmodder dran:
    IMG_20180708_121512.jpg
    Hätte aber mit der etwaigen Problematik nix zu tun, sondern könnte bei der Ventilspielkontrolle mal mitgemacht werden, oder?


    Sorry, wenn es jetzt vielleicht doch viel Lärm um nix war, aber ich bin wenigstens ein ganzes Stückchen schlauer geworden, Kühlkreislauf und Zusammenhänge habe ich gerafft!!

  • Die Zylinderkopfdeckeldichtung habe ich mir nebenbei angesehen, die fängt leicht an zu schwitzen, aber nur am hinteren Zylinder. Am Zellstoff war etwas Schmodder dran:

    Was Du da meinst ist die Ventildeckeldichtung, das ist halb so wild. Zylinderkopfdichtung ist schon aufwendiger. Wenn die Maschine im Stand läuft ist es normal, dass die Temperatur steigt und der Lüfter anspringt und die Temperatur fällt dann nur wieder leicht, denn es fehlt ja der Fahrtwind. Ich würde das Ganze erst mal weiter beobachten.

  • Ja, der Wasserkühler ist eigentlich der große Kreislauf.

    Das Wort eigentlich trifft es schon ganz gut, denn die NTV hat, wie viele andere Motoräder auch,
    nur einen Kühlkreislauf!

    Ist das Wasser-Thermostat zu, was aber nicht komplett dicht macht, eher nur einen Leitungsweg "verlegt/verstopft", dann läuft das Kühlwasser nur einen kleinen und reduzierten Weg, Motor-Pumpe-Motor.

    Das Ventil vom Thermostat-Einsatz im Thermostatgehäuse macht schon im Normalfall vollständig zu. Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn im Thermostateinsatz gibt es eine Bypassbohrung, die es ermöglicht, dass auch bei geschlossenem Ventil das Wasser, wenn auch stark reduziert, noch zirkulieren kann. Dabei gibt es aber nur einen Kreislauf, zu dem der Kühler auch gehört. Darum decke ich im Winter den Kühler auch teilweise ab, damit das Kühlwasser auch dann auf eine normale Temperatur kommen kann. Dabei muss man allerdings beachten, dass auch im Winter bei hoher Geschwindigkeit, die ich dann üblicherweise aber nicht fahre, die Temperatur stärker als üblich ansteigt. Dann kann ich aber meine Kühlerabdeckung schnell und einfach herausziehen.


    Gruß


    Wolfgang

    „Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“


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  • ... Stimmt... Und wie heissen die Dichtungen unter den Schrauben im Deckel dann nochmal? Ist aber auch egal, werde ich mir nie merken können ?( Aber das ist ein Problem von anderen Kopfdichtungen :whistling:

    Da sind wohl die unter diesem Link gezeigten Dichtungen gemeint.
    Unter diesem Link kann man dann alle Dichtungen der Ventildeckel sehen.
    Die Teile kann man dann auch z.B. hier bei my-bikeshop.de finden.
    Ich verwende inzwischen am Ventildeckel nur noch Originaldichtungen. ;)


    Wenn die Ventildeckeldichtungen nur leicht undicht sind, kann man den Austausch der Dichtungen oft noch länger hinausschieben, wenn man nur Dichtungen unter den Befestigunsschrauben austauscht, da dann die Ventildeckeldichtungen einen höheren Anpressdruck haben. ;)


    Gruß


    Wolfgang

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