Mal was zum nachdenken, leider ziemlich deprimierend...

  • Zum Thema Klimawandel
    Hier eine Zusammenfassung auf deutsch.


    Offen gestanden ist das harter Tobak, leider fürchte ich durchaus realistisch. Es gibt Momente da bin ich froh keine Kinder zu haben die meine Generation verfluchen werden.


    Sorry, ich will keinem die Ausfahrt verderben aber das ist mir doch grade etwas im Hals stecken geblieben.


    Gruß, Rolli

  • Offen gestanden ist das harter Tobak, leider fürchte ich durchaus realistisch.

    Wer die leisesten Zweifel hat, fliege nach Südafrika/Kapstadt oder Peru/Lima... der Klimawandel wird nicht stattfinden, er ist bereits in Gange.
    Und die Wahrheit dahinter ist eine ganz triviale: In einer Welt der Quartalszahlen haben Entwicklungen auf Jahrzehnte eben keinen "Wert". Und da die Mächtigen dieser Welt immer die letzten sein werden die unter den Folgen zu leiden haben, sind die auch die letzten die für eine Änderung eine Notwendigkeit sehen.
    Im vollklimatisierten Büro des Investmentbankers fühlt sich an der Minibar der Klimawandel eben auch grundsätzlich anders an als wenn wenn dir gerade in Bangladesh deine Wellblechhütte wegschwimmt oder du im Sudan verdurstest....

    Tunerlatein:
    nolite dare sanctum canibus neque mittatis margaritas vestras ante porcos ne forte conculcent eas pedibus suis et conversi disrumpant vos (Matth. 7,6)

  • <Zynismus an>... ist doch alles nur fake news from very unpatriotic journalists<Zynismus aua <X >


    Abgesehen von wenigen Unbelehrbaren (die im Zweifel auch dran glauben, dass die flache Erde erste soundsoviel 1000 Jahre alt ist), wird das wohl kaum jemand abstreiten wollen. Und ich sehe gerade eine Menge Leute, die sich anlässlich des derzeitigen deutschen (europäischen...) Wetters langsam anfangen Gedanken zu machen... (ob das nun ein Statistikausreißer ist oder ob das jetzt jeden Sommer so wird, da kann man sicher drüber streiten).


    <Zynismus nochmal an>
    Wie das so ist -- wenn abstrakt irgendwo irgendwelche Gletscher schmelzen -- wo cares. Aber wenn die eigene Wiese plötzlich braun wird und man sich das Wasser nicht leisten kann... das tut weh.
    Im Gegensatz zu Bundesdeutschen Parlamenten, wenn die braun werden. Das nimmt man doch billigend als Protestwähler oder schlimmer als Überzeugter in Kauf!


    Ist ganz ähnlich wie mit diversen Flüchtlingen: solange die Menschen zuhause (oder im Mittelmeer) sterben, ist doch alles fein. Aber wenn der Landkreis bei mir im Ort eine Flüchtlingsunterkunft baut... das geht ja gar nicht, schnell her mit den Streichhölzern!
    </Zynismus aus>



    Woran ich dabei allerdings immer wieder grandios scheitere, ist die Frage, was ich dagegen tun kann?
    Auf Anti-Globalisierungsdemos Pflastersteine werfen ist nicht meines.
    Irgendwelche Leute wählen, die theoretisch irgendwas tun wollen (aber dann doch mit großen schwarzen Parteien koalieren oder Deutschland am Hindukusch verteidigen)?
    An Greenpeace spenden, damit die den Kreisverkehr um die Siegessäule anstreichen? Geht's noch?


    Das beste, was mir einfällt, ist mit Leuten drüber reden und meinen eigenen ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten... wie war das? Wenn alle Menschen so leben würden, wie der durchschnittliche Mitteleuropäer, bräuchten wir so etwa 5 Planeten. Und nein: so stark einschränken, dass ich auf "wenn alle so leben würden wie ich, dann würde der eine Planet ausreichen" komme, will ich mich dann doch nicht. Das ist zu anstrengend...


    Insofern kann ich mich Rolli anschließen... deprimierend.
    Seufz.
    Knallfrosch
    P.S.: und das ganze ist ja nun nichts neues sondern war schon vor über 30 Jahren ein Thema... New Model Army: Ballad

    I reject your reality and substitute my own!

  • Wir leben auf einem sehr alten runden Gesteinsklumpen mitten in einem sehr großen Raum.
    In der Geschichte dieses Steinklumpens gab es schon Zeiten in denen wesentlich mehr CO2 in der Luft war und welche in denen weniger in der Luft war.
    Es gab Zeiten da war es wesentlich wärmer, obwohl weniger CO2 in der Luft war und Zeiten in denen es kälter bei mehr CO2 als jetzt.
    Zu glauben, dass in den mickrigen etwa 90 Jahren, die wir hier auf diesem Planeten verbringen, irgendwas anderes passieren würde, als in den bisherigen 4,5 Milliarden Jahren, die es den Planeten schon gibt, halte ich für sehr anmaßend.
    Man mag es nicht glauben, aber es soll Leute geben die mit dieser Angst der Leute vor irgendwelchen abstrakten Dingen Profit machen.
    Gerade einen Artikel der NY Times als Auslöser zu posten halte ich für ulkig.
    Einfach mal schlau machen wem die großen Medienhäuser gehören und welche Agenda diese Personen verfolgen.
    Dann wird so manches klar.


    Gruß
    Hasake


    P.s. Ja das Klima wandelt sich, aber das tut es seit Milliarden von Jahren. Damals hat es nur noch keinen reich gemacht wenn die Leute deswegen Panik bekommen. #ZyklischeSonnenaktivität

  • @'Hasake


    Sorry, aber da muss ich dir ganz energisch widersprechen. Es ist tatsächlich eine mittlerweile von allen ernst zu nehmenden Wissenschaftlern anerkannte Tatsache dass für die Erwärmung der Erde um 2 Grad während der letzten hundert (mehr, weniger, bin nicht ganz sicher) Jahre die Verbrennung von Kohle, Gas und Holz verantwortlich ist.
    Und den Profit machen genau die, die zu einem großen Maße dafür verantwortlich sind: Öl- und Kohleindustrie und wenn du so willst wir alle, weil es kurzfristig so bequem ist. Die dagegen ankämpfen werden ganz bestimmt nicht reich.


    Natürlich hat es im Laufe der Jahrmillionen große natürliche Klimaschwankungen gegeben, aber die Vorgänge der letzten Jahrzehnte sind weitgehend hausgemacht. Der Erde ist es natürlich wurscht, ob sie den menschlichen Belag mal kurz wegschwitzt. Sie hat immer noch Milliarden Jahre Zeit von vorne anzufangen.


    Gruß, Rolli

  • Ja das Klima wandelt sich, aber das tut es seit Milliarden von Jahren.

    Witzigerweise (sorry, wieder Sarkasmus) hast du sowohl in der langen als auch kurzen Frist recht.
    "Kurzfristig" während meiner Lebenserwartung (so grob maximal noch 40 Jahre, 90 werd' ich wohl nicht werden) kann mir das vermutlich relativ wurst sein. 2 Grad hin oder her, irgendwie werden wir das wohl überstehen.


    "Langfristig", also in geologischen Epochen denkend hast du natürlich auch recht. Vor so grob 3 Milliarden Jahren war sicher kein menschliches Leben auf der Erdoberfläche denkbar. Und auch zur Zeit der Dinosaurier (sind glaube ich vor etwa 65Mio Jahren ausgestorben) würde ich nicht hier gewesen sein wollen (deutlich andere Flora, ganz andere Klimazonen etc.).
    Wikipedia sagt, dass die ersten Viecher, die zur Gattung "homo" gehörten vor etwa 300.000 Jahren gelebt haben.
    Insofern erlaube ich mir mal die Arroganz zu sagen, dass es mir herzlich egal ist, wie in einigen 10.000 oder 100.000 Jahren das Klima auf der Erde ist. Da wird sich schon was anpassen und wenn es Küchenschaben sind oder niedlich guckende Kängurus.


    Wodrum ich mir Sorgen mache, ist die mittlere Frist (was passiert in den nächsten wenigen 100 Jahren) und das konkrete "wie geht Homo Sapiens damit um".
    Kratzt es im Nachhinein, dass das weströmische Reich untergegangen ist und danach das "finstere Mittelalter" kam? Mich nicht wirklich. Möchte ich dabei gewesen sein? Ganz klar nein.


    Und wir steuern sehenden Auges darauf zu, dass wir die Grundlagen unserer eigenen Kultur nachhaltig beschädigen.



    Da ist nicht nur die NYT oder der Spiegel oder eine "Lügenpresse", die irgendwelche Interessen verfolgt. Die große Mehrheit der Wissenschaftler, die sich damit beschäftigt, ist sich sehr sicher, dass der aktuelle Klimawandel existiert und zu einem erheblichen Teil menschlich verursacht ist.
    Auch hier kann man natürlich "cui bono?" fragen. Auch die müssen ihre Forschungsgelder irgendwie auftreiben. Und Prognosen haben immer eine gewisse Unsicherheit, wenn sie die Zukunft betreffen.


    Ich halte als verantwortlicher Mensch weder blinde Zukunftsgläubigkeit (wird schon irgendwer irgendwie gelöst bekommen) als auch Wurstigkeit (wird den Planeten nicht interessieren und in x Milliarden Jahren kollabiert das Universum sowieso) für angebracht.


    Schönen Gruß
    Knallfrosch
    P.S.: sorry, dass wir hier wieder ins politische abdriften. Werde zu dem Thread nichts mehr schreiben.

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  • Zu glauben, dass in den mickrigen etwa 90 Jahren, die wir hier auf diesem Planeten verbringen, irgendwas anderes passieren würde, als in den bisherigen 4,5 Milliarden Jahren, die es den Planeten schon gibt, halte ich für sehr anmaßend.

    Du hast Recht... den Planeten als solchem wird unser Einfluss nicht vernichten, nicht mal wenn wir auf die berüchtigten roten Knöpfe drücken würden. Möglicherweise wird das Leben selbst sogar sowas irgendwo in der Tiefsee oder unter eine Polkappe überstehen... nur... für uns als Spezies wirds dann eben keine Lebensgrundlage mehr geben.
    Außerdem und das kann man meiner Meinung nach nicht brisant genug einschätzen, unsere Spezies hat die Eigenart sich, wenns ihr an den Kragen zu gehen droht, gern mal gewaltsam beim Nachbarn die dringenden Resourcen zu verschaffen. Aktuell streiten sich wegen Wasserkanppheit z.B. China und 'Indien um das Wasser des Brahmaputras.... die Chinesen wollen ihn nach Norden umleiten, die Inder brauchen das Wasser aber für rund ein Drittel ihres Landes ebenfalls. Das sind beides Atom-Mächte....
    Oder wenn sich, nach aktuellen Klimarechenmodellen in 30-50 Jahren absolut realitisch, ganze Landstriche um den Äquator als endgültig unbewohnbar erweisen werden und sich nicht mehr Millionen sondern 100derte Millionen Menschen auf den Weg machen werden... wie wird das an den Grenzen möglicherweise ausgehen?
    Weißt du, Milliarden (Jahre) sind so ein wunderbarer Begriff, weil so außerhlab der menschlichen Vorstellungskraft. (Z.B. wäre 1 Millarde € in 500ern ein Stapel von 400m, natürlich nur bei Windstille ;) )
    Aber schaun wir doch nur mal schon schwer genug einzuschätzende 200 Jahre zurück.
    Ich finde der Mensch hat die Oberfläche des Planeten in dieser kurzen Zeit weiß Gott gründlich verändert....

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  • Ich lese hier gespannt mit und wusste noch nie was ich da so glauben soll ... ich denke mal irgendwo in der Mitte der Meinungen wird sich die Realität schon finden.


    Mein schlechtes Gewissen, das ich ja "sinnlos" Benzin verbrenne beim Moped fahren, werde ich immer ganz schnell wieder los, wenn ich drüber nachdenke, das ich erst einmal (nagut, 2 mal, weil auch wieder nach Hause) geflogen bin.
    Wenn ich jetzt mal hochrechne wieviel Sprit ich in der NTV verballern kann, weil ich nicht alle 2-3 Jahre nach Teneriffa fliege ...


    Hagen Rether hat da auch einiges schön zusammengefasst.


    Er hat oft soo recht, aber ich schaffs einfach nicht auf mein Fleisch zu verzichten, und verballer halt gern Benzin mitm Moped ...



    Zusammenfassung :


    :thumbdown: Alles deprimierend !

    Intelligente Sätze zu verfassen ist kein Zuckerschlecken. Und schon ein einziger Buchstabendreher kann den besten Text urinieren.
    Achja - meine Reifen haben Haftpflicht !

  • ich denke mal irgendwo in der Mitte der Meinungen wird sich die Realität schon finden

    Leider nicht, die Fakten sind ziemlich eindeutig. Und ob wir paar NTV-Hanseln unsere Maschinen bewegen oder zu Fuß gehen macht den Kohl nicht mehr fett.
    Nicht in den Urlaub fliegen vielleicht schon eher...


    Der Hauptfaktor sind zehntausende Kohlekraftwerke, hunderte Millionen Autos, der Bevölkerungzuwachs um ein paar Milliarden und was weiß ich noch. All die schönen Dinge die uns in den "entwickelten" Gesellschaften das gute Leben in den letzten Jahrzehnten ermöglicht haben. Und all die Dinge die ein paar Milliarden Menschen in den übrigen Gegenden auch gerne hätten.


    Ich schiebe also auch nur mein schlechtes Gewissen auch nur vor mir her und hoffe dass mich unser Patensohn nicht zu sehr verurteilen wird...


    Rolli


    p.s. Ich werde das jetzt mal für mich beenden, komme zu schlecht drauf. ;(
    Muss mal wieder eine Runde fahren wenn es etwas kühler wird oio

  • Wenn man sich mit wirklich deprimierenden Dingen auseinandersetzen möchte sollte man das Klima und das Wetter mal Wetter sein lassen und sich zum Beispiel mal über die Lage im Jemen oder im Gazastreifen informieren.
    Das ist nämlich kein Klimawandel, der irgendwann vielleicht mal für kommende Generationen schlecht sein könnte, sondern ein akuter von Menschenhand mutwillig herbeigeführter Massenmord.


    Wird von den "Qualitätsmedien" gerne kleingeredet. Aber hey. Wir schwitzen ja gerade bei über 30Grad, und das ist wirklich unangenehm.


    Ein Thread in dem das Wort "deprimierend" vorkommt sollte schon etwas mehr hergeben als "es ist zu warm, und für kommende Generationen wirds noch wärmer".


    #Luxusprobleme


    Sich Vorwürfe machen weil man Moppet fährt und 5Liter Sprit auf 100km verbrennt, bringt nicht wirklich was. Es gibt viele Leute die sehr viel schlimmere Dinge tun und dafür viel Geld und Anerkennung bekommen. Die machen sich keine Vorwürfe.
    Dass man sich und sein Handeln kritisch betrachtet zeigt nur dass man nicht zu den schlechten gehört.


    Hier braucht sich wirklich keiner Vorwürfe machen.
    Wenn alle so gute Menschen wären wie hier im Forum dann gäbe es die großen Probleme der Welt nicht.
    Dann würden alle nur friedlich schöne Moppets fahren und alles wär gut.


    Gruß
    Hasake

  • "Hier braucht sich wirklich keiner Vorwürfe machen.
    Wenn alle so gute Menschen wären wie hier im Forum dann gäbe es die großen Probleme der Welt nicht.
    Dann würden alle nur friedlich schöne Moppets fahren und alles wär gut."


    Richtig Hasake ! Es wäre zwar auch nicht alles gut, aber sicher gerechter.


    Wisst ihr liebe Freunde, ich will ehrlich sein....


    Macht euch nicht soviele Gedanken. Das Leben ist verdammt kurz. Zu kurz, um zu glauben man könnte in diesem Fünkchen aller Zeiten die Erde und die Menschheit verändern. Was uns tatsächlich in dieser kurzen Zeit bleibt ist ein gutes solides Leben für uns und für unsere nächsten zu führen. Gut im Sinne von Gerechtigkeit, Freude, Erlebnis, Erfahrung, Milde und Verantwortung für unsere nächsten. Solide im Sinne von Berechenbar und Vernunft.


    Im Grunde unterscheiden wir uns übrigens darin überhaupt nicht von denen die täglich ihr Leben aufs Spiel setzen und nach Europe flüchten. Auf dem Weg das Beste aus seinem Leben zu machen, ist immer wieder großartiges entstanden.


    Ich will mich nicht mit den großen Problemen dieser Welt beschäftigen, die andere auf dem Gewissen haben. Ich hab genug mit denen meiner kleinen Welt zu tun. Ja, die Menschheit wird sich irgendwann selbst vernichten und der Planet Erde macht eh was er will. Aber bis dahin fahr ich noch ein bißchen Motorrad und freu mich über gute Gespräche mit lieben Freunden bei einem anständigen, leicht gekühlten, unschuldigen Bierchen.


    Euer Reini

    Fröhlich sein, Gutes tun und die
    Spatzen pfeifen lassen. don Bosco

  • @Hasake
    @Xonshore
    Bei allem Verständniss für Harmoniebedürfniss und dem rheinischen Grundgesetz "Et hätt noch emmer joot jejange"....
    Was sich in Bezug aufs Klima abzeichnet ist kein regionaler Konflikt, das hat globale Auswirkungen, da werden nicht Länder betroffen sein sondern ganze Regionen/Kontinente. Da zeichnen sich Konflikte ab wos nicht um Öl oder meinetwegen Land geht... sondern um Wasser und Atemluft. Muss man wirklich erst drüber nachdenken wie entschlossen solche Konflikte geführt werden wos nicht mehr um Luxus sondern überleben geht?
    Alle würdenn friedlich Moped mit 5ltr/100 fahren und alles wird gut... multipliziere deine Rechnung mal mit 7,3 Milliarden und dann rechne nochmal...
    Wir unterscheiden uns nicht von den Flüchtlingen... aha... nur wohin werden wir dann ggfs. flüchten? Auf die Reserve-Erde wo wirs dann besser machen werden?


    Sorry, aber das seh ich grundsätzlich anders.... wir, damit meine ich alle Menschen die im Wohlstand leben, haben eine Verantwortung für die die das nicht können und für die die nach uns kommen. Wir haben keinerlei Recht einen deratigen Raubbau an den Resourcen zu betreiben, gerade weil wir bereits im Wohlstand leben. Es mag nun polemisch klingen, aber ich unterstelle niemandem von euch dass er sich mitten im sudanesischem Flüchtlingslager 3x täglich ein Luxusmenü ins klimatisierte Zelt liefern liesse und das dann mit gesundem Apetitt verputzt währen draussen das nackte Elend herrscht... aber mit 3000km Abstand scheints doch ganz gut zu funktionieren.-


    Ich versteh den Widerstand gegen eine entsprechende Einsicht beim besten Willen nicht, es erwartet doch niemand dass ihr morgen eure Häuser gegen Wellblechhütten und eure Autos gegen Ochsenkarren eintauscht. Aber ist es wirklich zuviel verlangt wenn das neue Auto oder der Fernseher nicht noch größer wird? Oder unsere technischen und finanziellen Möglichkeiten in Zukunft ausschließlich für "besser und umweltweltverträglicher" benutzt werden statt fü immernoch mehr. Wo ist eigentlich das Problem wenn das nächste Moped durch verbesserte Technik mit 3ltr. läuft oder vielleicht sogar mit Strom oder Wasserstoff?
    Muss wirklich heutzutage noch jemand nachdenken wo das Problem bei Wirtschaftssystemen liegen könnte, die auf ewiges Wachstum bei begrenzten Resourcen basieren?
    Das ist doch das eigentliche Verbrechen was da abläuft.... wir betreiben diesen Raubbau ohne eine Notwendigkeit. Es geht nicht darum, Menschen um jeden Preis zu ernähren, es geht darum Geld zu vermehren dass ohnehin nutzlos auf virtuellen Bankkonten rumliegt. Jawohl, nutzlos, denn es gibt bereits soviel davon dass niemand mehr Zinsen dafür bezahlt. Aktuell allein auf deutschen Konten über 5 Billionen €, wohlgemerkt völlig nutzlos. Warum zum Teufel nehmen wir nicht mal ein paar davon in die Hand und bauen meinetwegen in Nordafrika große Solarkraftwerke... die Technik dazu existiert bereits, wir könnten buchstäblich morgen damit anfangen.
    Aber nein,lieber die Rüstungsausgaben erhöhen um den Wohlstand zu verteidigen den wir auf Kosten der Anderen und der Kommenden geniessen... und ja kein schlechtes Gewissen dabei haben, wir konnten ja nichts ändern.


    PS. Gerade unter dem Luxus einer Dusche mit fließendem lauwarmen Trinkwasser kam mir noch ein Gedanke:
    Wie würde wohl eine demokratische Abstimmung zu Frage "Weiter so" oder "es muss sich radikal was ändern" ausgehen....wenn man ALLE Menschen auf der Welt abstimmen ließe?

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    Einmal editiert, zuletzt von Michael RC31 ()

  • Ich schreibe doch nochmal was und haue da in eine ähnliche Kerbe wie Michael.


    Wir werden (bis auf die Küstenregionen) hier wenig "direkte" Auswirkungen des Klimawandels sehen. Mag etwas wärmer und / oder stürmischer werden, vielleicht bekommen wir auch eine Trocken- und eine Regenzeit oder sowas.
    Wahrscheinlich nichts, was Mitteleuropa "unbewohnbar" machen würde.


    Michael hat das Beispiel im Himalaya genannt. Googelt mal nach, was die Türkei in Sachen Wasserentnahme aus Tigris und Euphrat anstellt. Die drehen (mal bildlich gesprochen) Syrien / Irak den Wasserhahn zu. Da wird "niemand" mehr leben können.
    Und diese Leute werden irgendwohin wollen, da sie nicht da bleiben können. Würde niemand von uns anders machen!


    Natürlich kann man sie auch einfach als "Wirtschaftsflüchtlinge" deklarieren und vor irgendwelchen Grenzzäunen stehen lassen oder in irgendwelchen Lagern aufbewahren (ohne irgendwelche plausiblen Perspektiven. Da wäre es vielleicht ehrlicher, nicht Essen sondern Stricke zu verteilen?!).
    Werden wir bereit sein, eine "Festung Europa" zu schaffen und mit Waffengewalt zu verteidigen? Würde uns das wirklich weiterhelfen?



    In Sachen Sprit bin ich nicht ganz bei Michael. In meinen Augen ist es nicht unplausibel, ein älteres, langlebiges Fahrzeug zu fahren, das "im Rahmen" mehr Benzin verbraucht als ein neues (mit erheblichem Energiebedarf bei Herstellung).


    Aber es erscheint mir in der Tat lächerlich (ich rede hier zugegeben in erster Linie über Autos), dass der größte Teil des Effizienzgewinns bei klassischen Otto- oder Dieselmotoren dadurch aufgefressen wird, dass die Kisten erheblich schwerer geworden sind, schneller fahren, mit allem möglich Schnickschnack vollgestopft werden (der dann kaputtgeht... wie lange hält die durchschnittliche Klimaanlage? Oder habe ich einfach großes Pech mit der Statistik?)?
    Wohlgemerkt, ich rede nicht vom Gewinn an Sicherheit. Ich möchte so oder so keinen Verkehrsunfall haben, aber lieber säße ich dabei in einem modernen Auto als ein VW Käfer. Geht aber auch ohne immer größer und schwerer zu bauen (Smart).


    Und ähnliches gilt auch für Motorräder. Hut ab, dass man Motorräder bauen kann, die > 300km/h fahren. Aber wozu genau muss man das fahren?


    Insofern bin ich für ein generelles und durchgesetztes Tempolimit von 130 (oder von mir aus 120) auf deutschen Autobahnen. Selbst wenn dann die Büchsen nicht mehr auf Geschwindigkeit sondern Beschleunigung optimiert werden...
    (das ist ja immer das Gegenargument, amerikanische Verhältnisse mit Musclecars.... Aber Beschleunigen tut man nicht *permanent*, während der Luftwiderstand permanent wirkt. Zudem geht Beschleunigungsvermögen nicht wirklich so richtig Hand in Hand damit, immer schwerer zu bauen, d.h. die Hersteller müssen sich was einfallen lassen...)
    Wobei das natürlich auch nur ein herumdoktoren an Symptomen ist und nicht alle Probleme der Welt löst.



    Zu schaffen macht mir das global vorherrschende Wirtschaftssystem. Damit der (wie auch immer ausgeprägte) Kapitalismus funktioniert, benötigt er unvermeidlich Wachstum. Und ein "immer mehr an Produktion" ist in einem geschlossenen System offensichtlich nicht möglich. Und selbst die viel gepriesenen Wirtschaftswachstumsziele von so 1 bis 2% machen sich (Zinseszinseffekte) doch recht schnell selbstständig.
    Nun haben wir zwar kein "völlig" geschlossenes System, aber das einzige, was dieser Planet "von außen" bekommt ist Energie in Form von Sonnenlicht. Und wir geben Energie ab (in Form von Wärme, die ins All abgestrahlt wird -- was witzigerweise durch den Treibhauseffekt weniger wird...).
    So oder so ist aber auch das nicht beliebig sondern in seiner Summe "limitiert". Und langfristig müssen wir damit auskommen.



    Die Alternative, dass der Planet schon seine eigene Lösung findet und dann halt die Menschen (und vieles andere damit) aussterben, ist blanker Fatalismus. Damit bräuchte ich morgens nicht aufstehen, weil ja sowieso passiert, was passieren wird.
    Das finde ich schwach.


    Schönen Gruß
    Knallfrosch

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    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    PS. Gerade unter dem Luxus einer Dusche mit fließendem lauwarmen Trinkwasser kam mir noch ein Gedanke:
    Wie würde wohl eine demokratische Abstimmung zu Frage "Weiter so" oder
    "es muss sich radikal was ändern" ausgehen....wenn man ALLE Menschen auf
    der Welt abstimmen ließe?
    ---------------------------


    Das wäre eine wirklich wunderbare Sache. Es bleibt aber bei "Was wäre wenn". Solange es unbelehrbare Korrupte gibt, die ganze Völker beeinflussen. Aber ein schöner Gedanke.
    Wenn Länder die Gelder und das know how in Umwelttechnik und Entwicklungstecken würden, als ständig unnötige, unnütze Atomwaffen zu entwickeln, nur um den einen oder anderen degenerierten Einzeller zu zeigen, was man für "Eier" in der Hose hat. Währenddessen hungert das eigene Volk, werden sogar in riesige Arbeitslager gesteckt.
    Was für ein wissenschaftliches Potential haben diese Länder...nur falsch genutzt. Die nötige Hilfe würde sich auf ein Mittelmaß reduzieren. Man müsste den "Grossen" da draussen aufzeigen, was wir an der Erde haben, bekehren, oder aus dem Weg räumen.
    Ersteres wohl schier unmöglich, letzteres ein Blutbad. Beides keine Option. Zumal Dummheit und Ignoranz, Machtgeilheit eine Recource ist, die ständig nachwächst...


    Es wurde hier gesagt: "Ich bin froh, daß ich keine Kinder in diese Welt gesetzt habe..." Einerseits verständlich, andererseits fühle ich mich als liebender Vater doch etwas seltsam, das zu lesen. Bin ich verantwortungslos? Was habe ich unserer Tochter nur angetan?? Ihr diese Welt zu überlassen, sie so zu strafen???
    Ich sage jedoch auch: Unsere Kinder können es vielleicht ändern, oder abmildern. Wir sind nicht mehr dazu in der Lage. Wir können ihnen nur aufzeigen, was wir für Fehler gemacht haben. Und sie darum bitten, Diese nicht zu machen. Es muss einfach versucht werden. Und wer weiß, irgendwo da draussen trödelt vielleicht ein kleiner Steppke zur Schule, der die Erde vielleicht retten wird und ihr "ein grosses Pflaster aufdrückt."


    Die Hoffnung stirbt zuletzt.


    Gruß Maik

  • In Sachen Sprit bin ich nicht ganz bei Michael. In meinen Augen ist es nicht unplausibel, ein älteres, langlebiges Fahrzeug zu fahren, das "im Rahmen" mehr Benzin verbraucht als ein neues (mit erheblichem Energiebedarf bei Herstellung).

    Da gibts keinen Widerspruch.... das ist ein reines Rechenexempel.
    Gemeint war, dass ich nicht verstehe dass das Augenmerk bei der Entwicklung neuer Fahrzeuge viel stärker auf die Folge- und Umweltkosten gelegt werden müsste als auf die reine Leistung bzw. die Gewinnmaximierung durch hohe Verkaufszahlen durch unwichtige Fabel-Leistungen/-Features bzw. durch geplante Defekte.
    Auch aktuelle Verbräuche um 4 ltr. sind gemessen am Fahrzeuggewicht ganz sicher nicht oberste Priorität bei der Konstruktion gewesen.

    Tunerlatein:
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  • Ich sage jedoch auch: Unsere Kinder können es vielleicht ändern, oder abmildern. Wir sind nicht mehr dazu in der Lage.

    Kinder: habe ich auch ein paar davon...
    Wenn alle Leute mit einem IQ über 100 sich entscheiden, dass es ihnen zu riskant / anstrengend / unsicher / unverantwortlich (beliebiges (unter-)streichen) ist, Kinder in die Welt zu setzen, was bedeutet das dann für die Zukunft? (Natürlich von der Annahme ausgehend, dass Intelligenz zum Teil genetisch bedingt ist.)


    "Wir sind dazu nicht mehr in der Lage [etwas zu ändern]" -- warum nicht? Zu alt? Zu dumm? Zu festgefahren?
    Warum sollte jemand, der über 20 (alternativ über 40, 60, vielleicht auch über 80) ist, nicht in der Lage sein, etwas zu ändern?
    Mindestens am eigenen Verhalten kann man arbeiten, darüber nachdenken, wo man alle 2-4 Jahre seine Kreuzchen macht, vielleicht auch über andere Dinge.


    "Die Hoffnung stirbt immer zuletzt" -- also weiterstrampeln, vielleicht gibt es irgendwo einen Rettungsring :)
    knallfrosch

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  • Ich stelle die Frage, ob wir wirklich soviele Modelle / Neuentwicklungen mit all den dazugehörigen neuen Maschinen / Formen / Hallen / Heizung dafür / Schmelzvorgänge brauchen.
    Alles nur, damit die Konstrukteure / Werkzeugmacher / Organisatoren und Steuerzahler beschäftigt sind, damit das Traumschiff VOLLBESCHÄFTIGUNG schwimmt ...


    Wenn ich sehe, WAS beim Wertstoffhof alles weggschmissen wird, wird mir schlecht.


    Haben muss......... Hirn.jpg

    Mobbing ist für manche Lebenselixier.

    Wenn dir einer sagt: das geht nicht, bedenke:

    Es sind SEINE Grenzen , nicht deine ‼️

  • Ob unsere Moppeds 3 oder 7 l verbrauchen, 1 oder 20 Jahre alt sind ist vernachlässigbar. Die Trauermusik spielt in Indien, China, Indonesien, Brasilien, Russland, USA.


    Damit will ich Deutschland und Europa nicht aus der Verantwortung nehmen, aber die Zahlen sind recht eindeutig.


    Hier noch mal was für Optimisten und Pessimisten

  • Beim Thema Klimaerwärmung tappen unsere Wissenschaftler immer noch im Dunkel, was die Folgen betrifft. Es gibt einfach noch keine Möglichkeit halbwegs zuverlässige Modelle zu entwickeln. Aber sich ist man sich mittlerweile schon, selbst in USA, dass es eine menschgemachte Klimaerwärmung gibt. Mittlerweile zweifeln viele Wissenschaftler daran, dass es ausreichen würde, wenn wir die CO²-Emissionen auf ein "Normalmaß" zurückfahren würden, Es gibt sogenannte Kippelemente, die unabsehbare Folgen für die weitere Klimaentwicklung haben. So z.B. die bereits angelaufene Schmelze des Permafrosts, die wiederum Methan freisetzt, was zur weiteren Erwärmung beiträgt. Auch das im Meer noch in fester Form enthaltene Methan wird durch die bereits erfolgte Erwärmung der Meere in einen gasförmigen Zustand übergehen, mit unabsehbaren Folgen.


    Damit auch good old Germany einen spürbaren Anteil an der weiteren CO²-Emission leistet, müsste vor allem die Kohleverstromung gestoppt werden. Das würde viel mehr bringen, als z.B. die leidige Dieseldiskussion, zumal wenn alle Dieselfahrer auf Benziner umstiegen der CO²-Ausstoß stark ansteigen würde. Auch E-Fahrzeuge bringen keinen erfolg, wenn die Energie dazu durch Kohleverbrennung erzeugt wird.


    Alle wissen es, bzw. sollten es wissen. Aber solange das Kapital über Vernunft regiert, wird sich nicht wirklich etwas ändern und der Einzelne steht ziemlich machtlos da, wenn er mobil bleiben möchte und im Winter eine warme Wohnung haben möchte, ganz abgesehen von den Begehrlichkeiten, die wir alle bei neuen elektronischen Geräten verspüren, mit allen negativen Folgen die Erzeugung und Entsorgung zusätzlich bedeuten.


    Ach, man könnte seitenweise schreiben, weil das Thema einfach alle unsere gesamten Lebensverhältnisse betrifft. Ein Ausstieg aus unserer Konsumgesellschaft wäre sinnvoll, aber auch für mich leider wohl nicht machbar. :(

    Veränderung bewirkt stets weitere Veränderung. (Niccolò Machiavelli)
    Jahrestreffen:
    2008 Oberbernhards | 2009 Drangstedt | 2010 Bernkastel-Kues | 2011 Neidenberga | 2012 Titisee | 2013 Antweiler | 2013 Blauezipfeltage | 2014 Drangstedt | 2015 Neidenberga | 2016 Creglingen |2017 Pappelhof,Weidenbach/Eifel | 2019 Drangstedt |


    Gruß
    Pidy

  • Man kann von Hollywoodstreifen halten was man will - aber DIESEN HIER fand ich mal richtig gelungen.
    Inwieweit da ein Hauch von Realismus vorhanden ist oder auch nicht - keine Ahnung - aber zumindest wird unser Thema hier schön behandelt.

    Intelligente Sätze zu verfassen ist kein Zuckerschlecken. Und schon ein einziger Buchstabendreher kann den besten Text urinieren.
    Achja - meine Reifen haben Haftpflicht !