Hilfe! Gestrandet im fernen Wales

1. offizieller Beitrag

    Guten Abend zusammen,


    ich stecke gerade in einem ziemlichen Schlamassel und könnte ein paar Tipps zum weiteren Vorgehen gebrauchen.


    Die übliche Vorstellung bleibe ich euch schuldig bis ich wieder zu Hause bin. Nun erstmal zu meinem aktuellen Problem.


    Ich bin vor zwei Wochen nach Dünnkirchen, habe von dort nach Dover übergesetzt und habe es dann schließlich auch nach Wales in den Snowdonia Nationalpark geschafft. Arbeite hier als Freiwilliger unbezahlt für 4 Wochen auf dem Festiniog Railway, weil ich noch einen Auslandsaufenthalt nachweisen muss. Soweit so gut, Ente lief top... bis heute Nachmittag. Endlich war hier mal wieder halbwegs erträgliches Wetter, wollte also an meinem freien Tag noch etwas die Gegend erkunden. Bin aber nur 7 km weit gekommen.


    Als erstes gemerkt, dass es etwas nicht stimmt habe ich als der Drehzahlmesser einige Male auf 0 gefallen ist um dann wieder die Drehzahl anzuzeigen. Kurz darauf wollte sie auch nicht mehr über 3500-4000 Touren. Habe dann angehalten und ein kleines Video gemacht.

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    Dann abgestiegen, ausgemacht und tief Luft geholt. Das hätte ich wohl vielleicht auch besser gelassen, danach wollte sie nicht mehr wirklich weiter. Bei mehreren Startversuchen, inkl. Kommenlassen am Abhang, ist sie zwar manchmal noch angegangen und nahm auch Gas an, aber der Fehler mit der Drehzahl blieb und sie ist auch immer wieder ausgegangen.


    Hatte dann noch etwas Glück im Unglück, sie steht jetzt trocken in einer Lagerhalle einer hier ansässigen Betonfirma und ich wurde sogar noch zurück zur der Jugendherberge gebracht, in der ich hier hause. Werkzeug gibt es auch einiges in der Lagerhalle. Boardwerkzeug habe ich keins.


    Problem ist: In zwei Wochen wollte ich eigentlich wieder nach Deutschland. Auswanderung ist nicht vorgesehen. Außerdem wurde ich natürlich gerne noch etwas mehr von Wales sehen solange ich hier bin. Werkstatt gibt es, aber das gibt meine ohnehin strapazierte Reisekasse nicht her. Ich fürchte bevor ich die Sache denen überlasse, bleibt die Ente eher stehen und ich kaufe mir von meinem schmalen Budget ein Zug- und Flugticket zurück.


    Ihr seht die Not ist groß. Was fällt euch ein? Habe bereits etwas im Forum gestöbert und es ist auch nicht das erste Mal dass ich an der Ente bastle. Nachdem ich liegen geblieben bin, habe ich mal die Pumpe freigelegt und dann die Zündung betätigt. Soweit ich das beurteilen kann pumpt die wie sie soll, der abgehende Schlauch war beim Entfernen auch voll mit Benzin. Die Batterie ist erst 6 Monate alt. Alle Sicherungen sind auch in Ordnung, nur fehlt irgendwie eine. Denke aber mal, dass war vorher auch schon so.


    Könnte es wohl die CDI sein? Wo sitzt die? Habe mir soeben mal eine bestellt, die war hier für ~27€ inkl. Versand zu kriegen. Hab gelesen, dass die wohl eher zu den ungewöhnlicheren Defekten zählt, aber vom Fehler her könnte es eventuell passen. Was sonst? Wenn ich das nächste Mal die Ente besuchen gehe brauche ich einen Plan, was ich abarbeiten kann.



    1. Benzinpumpe prüfen (erledigt)
    2. Steckverbindungen und Kabel prüfen
    3. CDI wechseln
    ...


    Bin dankbar für jeden Tipp!


    Etwas betrübte Grüße aus Wales,
    Tobias

    CDI oder Zündspule (Masseschluss) ???
    Müsste, wenn die Vermutung stimmt, die Spule mit dem gelb schwarzen Kabel sein. Das geht auch zum DZM.
    Dann läuft'se nur auf einem Pott.
    Siehe auch Schaltpläne in der Schrauberecke.
    Von der CDI das gelb schwarze verfolgen.
    Kann auch nen Kabelbruch von dem gelb schwarzen sein...

    Die Batterie ist ziemlich neu, hatte sie dieses Jahr gewechselt weil ich immer Startprobleme hatte und oft mit Hilfe des Abhangs vor meiner Haustür starten musste. Der Anlasser dreht auch sehr kraftvoll, denke daran liegt es nicht. Werde aber nochmal die Kabel von der Batterie kontrollieren.


    Den Vergaser will ich nicht ausschließen, aber ich hatte auch an meiner ersten Ente schon mal einen verdreckten, das äußerte sich ganz anders und auf den 1200km hierhin war ja alles in Ordnung. Gab auch keine längere Standzeit, sondern der Fehler trat von jetzt auf gleich auf.


    Wo finde ich die Zündspulen und die CDI und wie kann ich diese Teile testen? Eine Zündspule sitzt vorne direkt hinter dem Hauptrahmen? Gebrauchte CDI ist bestellt und kommt hoffentlich Ende der Woche. Dann probiere ich es erstmal damit.

    Moin Tobias,


    wenn der Drehzahlmesser immer mal wieder kurz ausfällt, wird es höchstwahrscheinlich ein elektrisches Problem sein. Das könnte ev. ein Wackelkontakt sein.


    Hast du schon überprüft, ob alle Steckverbindungen an der CDI und zu den Zündspulen richtig funktionieren?


    Wie Axel schon erwähnt hat, prüf bitte, ob die Batterieklemmen an der Batterie richtig fest sind und nicht korrodiert sind?


    Dann fällt mir auch noch auf, dass deine Leelaufkontrollleuchte relativ hell leuchtet. Das könnte theoretisch auf einen defekten Lichtmaschinenregler hinweisen.
    Hast du schon mal die Batteriespannung im Stand bei ausgeschalteter Zündung, beim Startvorgang und bei laufendem Motor, auch bei etwas höherer Drehzahl (3-4000) Umdrehungen gemessen?
    Dabei sollte die Spannung bei laufendem Motor nicht über 14V (14,4V) steigen. Falls die Spannung noch höher liegt, deutet dies auf einen defekten Lichtmaschinenregler hin. Dies kann dann durchaus elektrische Probleme verursachen, die zu von dir beschriebenen Problemen passen könnten.


    Um an die CDI zu kommen, muss man die Heckverkleidung abbauen. Sie liegt auf der rechten Seite zwischen Werkzeughalterung und Rücklicht.


    Wenn du einen Schutzbrief haben solltest, kannst du eventuell auch die Hilfe eines Pannenhelfers in Anspruch nehmen. Vorab würde ich aber, wenn du die Möglichkeit hast, selbst nach dem Fehler suchen.


    Gruß


    Wolfgang

    „Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“


    Benjamin Franklin


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    Hat natürlich nix mit dem Drehzahlmesser zu tun aber möglicherweide mit dem Ausgehen. War nur ein Gedanke, vielleicht halte ich beseer die Klappe
    LG ;)

    LGMattes Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wusste das nicht, der hat´s einfach gemacht. :weizen:

    • Offizieller Beitrag

    Wie hier schon angedeutet, hört sich nach Masse/Kontaktproblem an.
    (grundlegend die Batterie ist OK)

    Kontakte an der Batterie, Masseanschluß am Rahmen,
    in der Lampe mal die Stecker kontrollieren und alles penibelst reinigen ... etc
    dabei hilft auch der Schaltplan (ab 93)

    Zitat von mattes

    vielleicht halte ich beseer die Klappe

    Um Gottes Willen, nein!
    Das war so nicht gemeint.
    Der Fehler sieht halt nur sehr elektrisch aus..., wie die anderen auch prognostizieren..., weil der DZM spontan total in den Keller geht.
    Kann sogar der DZM selbst sein, wenn der durchgeschossen ist, und das Eingangssignal auf Masse zieht.
    Wahrscheinlicher sind aber erstmal die anderen hier geposteten elektrischen Möglichkeiten...


    BonT: ob du ein generelles Stromversorgungsproblem hast, oder nur der Zünd-anteil betroffen ist, kannst du am besten beurteilen, wenn du die anderen Verbraucher (z.B. Scheinwerfer, Standlicht usw.) mit im Auge behältst. Wenn die auch dunkler werden oder ausfallen, dann an Batterie, Hauptklemmen oder Hauptstromversorgung suchen (oder wie Wolfgang schrieb, wenn zu viel Spannung---Regler?).
    Wenn wirklich nur die Zündprobleme da sind, dann eher hier anfangen: Hilfe! Gestrandet im fernen Wales


    G Markus

    OK, danke erstmal für die schnellen Rückmeldungen. Habe einen Transport organisieren können, sodass die NTV bald wieder vor meiner Unterkunft steht. Werde dann mit der Fehlersuche anfangen.


    Wichtig: Sind die Zündspulen für alle Baujahre gleich? Würde dann nämlich direkt noch welche als Ersatz bestellen, sonst kommt das alles nicht mehr rechtzeitig an.


    Vielen Dank bis hierhin und beste Grüße
    Tobias

    Zitat von BonT

    Die Batterie ist ziemlich neu, hatte sie dieses Jahr gewechselt weil ich immer Startprobleme hatte und oft mit Hilfe des Abhangs vor meiner Haustür starten musste. Der Anlasser dreht auch sehr kraftvoll, denke daran liegt es nicht. Werde aber nochmal die Kabel von der Batterie kontrollieren

    Tobias, das heißt lange nicht das die jetzt immer noch I.O. ist.
    Hast du vielleicht Möglichkeit andere Batterie zu testen?
    Muss doch nicht neu sein..

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Miraculix

    Müsste, wenn die Vermutung stimmt, die Spule mit dem gelb schwarzen Kabel sein. Das geht auch zum DZM.

    Genau, dieses Kabel geht vom/über den DZM zur hinteren Zündspule und dann weiter zur CDI.
    Wenn auf dieser Strecke ein Wackler/Kontaktproblem ist, fängt der DZM zum Spinnen an.

    Gruß der Peter




    JT-Teilnahmen:
    07 ~ Creglingen ¦ 08 Norwegen ¦ 09 ~ Drangstedt ¦ 10 ~ Berkastel-Kues ¦ 11 ~ Neidenberga ¦ 12 ~ Titisee ¦ 13 ~ Norwegen ¦ 14 ~ Drangstedt ¦ 15 ~ Neidenberga ¦ 16 ~ OP (Creglingen) ¦ 17 ~ Kroatien (Weidenbach)¦ 18 ~ Neidenberga ¦ 19 ~ Drangstedt ¦ 2020 ~HDH~ Corona¦ 2021 ~ Westen ¦ 2022 ~ HDH¦ 2023 ~ Westerburg ¦ 2024~ Westerburg

    ... im Zweifel solltest du auch mit ner Autobatterie testen können. Aber bitte *anstelle* der normalen Batterie mit einem hinreichend dicken Kabel anklemmen und die Batterie sollte normal geladen sein, nix kaputtes.
    Weniger als 1,5mm2 für die Kabel ist nicht gut, 2,5mm2 oder 4 ist eher was du willst. Kabel kurz halten!



    Die kannst du zwar nicht einbauen und der Ladestrom der NTV langt natürlich nicht, aber zum ausprobieren im Stand ist das kein Problem.
    :) Würde aber nur Batterien von Linkslenkern nehmen, den anderen trau ich nicht. :):)


    Die Zündspulen sollten über die Jahre austauschbar sein, soweit ich weiß.


    Grüßle
    Knallfrosch

    I reject your reality and substitute my own!

    Hallo,
    bin zwar ein Neuling hier , würde aber auch auf Massefehler tippen . Viel Regen abgekriegt? Kriechströme? Hatte sowas kürzlich in Verbindung mit "spinnerten" Drehzahlmesser bei ner Yamaha TR1. Bei der gabs ein Verbindungskabel zw. Zündspule und DZM. Da haben wir auch (erfolglos) Zündspulen getauscht. Am Ende war´s ne ausgelutschte Steckverbindung an den Spulen. Steck- und Masseverbindungen reinigen und sowieso gucken ob alles trocken ist. Wasser in nem Stecker verursacht auch solches Prozedere.


    Gruß Jochen

    Würde auch als erstes mal nach den Zündspulen schauen, beginnend mit derjenigen, an der der DZM hängt. Erstmal auf vernünftige Masse prüfen, wie auch das Masseband der Batterie! Und Kerzen/Kerzenkabel und Stecker prüfen, vielleicht springt bei Nässe der Funken bereits an einem defekten Kabel/Kerzenstecker über. Und auch hier: bevorzugt bei den Teilen der Spule mit dem DZM-Signal schauen. Steht vielleicht ein Kerzenschacht voll mit Wasser?
    Dann einfach mal die Spulen tauschen. Wenn die Kiste weiter scheiße läuft, aber der DZM nicht mehr spinnt, hast Du den Übeltäter gefunden. In Deiner Firma wird bestimmt auch jemand ein Multimeter besitzen. Miss die Spulen mal durch. Sollwerte findest Du hier im Forum irgendwo.
    Sollten die Spulen i.O. sein wäre mein nächster Tipp die CDI.
    Vergaser schließe ich definitiv aus!

    Wenn Du den Fehler gefunden hast und ein Teil brauchst melde Dich bei mir ich schick Dir denn Ersatz aus meinem Lager damit Du wieder heil Zurück kommst.

    Schöne Grüße von der Möhne
    Elma    r


    JT Weidenbach 2017 /JT Neidenberga 2018 / JT Drangstedt 2019 / Neidenberga 2020 / Drangstedt 2021



    Einmal editiert, zuletzt von NTV-Vierhausen ()

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Bei einem NTV-Kumpel hat der Drehzahlmesser auch solche Zicken gemacht, allerdings ohne laufenden Motor. Es lag in dem Fall an der Batterie. Irgendwas stimmt also mit der Spannungsversorgung nicht.


    Gruß Maik

    Zitat von knallfrosch

    ... im Zweifel solltest du auch mit ner Autobatterie testen können. Aber bitte *anstelle* der normalen Batterie mit einem hinreichend dicken Kabel anklemmen und die Batterie sollte normal geladen sein, nix kaputtes.
    Weniger als 1,5mm2 für die Kabel ist nicht gut, 2,5mm2 oder 4 ist eher was du willst. Kabel kurz halten!

    Sorry, wenn ich mich selbst zitiere -- aber mir ist dazu noch eine Vorsichtsmaßnahme eingefallen, die ich vergessen hatte (weil ich das grundsätzlich nicht mache, weil ich mir da vor Ewigkeiten großen Ärger eingehandelt habe).


    NICHT die Batterie bei laufendem Motor abklemmen, erst, wenn dein Test vorbei ist!
    Habe mal bei einer laufenden XT500 eine Batterieklemme losgemacht. Bei dem Bock (war ne originale 6V-Anlage) erzeugt der Generator massive Spannungsspitzen, die SOFORT den Laderegler grillen, wenn die Batterie die nicht "auffängt".
    Ein Scheiss vor dem Herrn.


    Seit dem halte ich mich da sehr zurück, nen Motor ohne angeschlossene Batterie laufen zu lassen... ob das bei moderneren Generatoren relevant ist, weiß ich nicht -- will es aber auch nicht ausprobieren.

    I reject your reality and substitute my own!