Naja... treffen wir uns in der Mitte.
Das, was Michael beschreibt (und wo ich mich selbst aus den 70ern/80ern dran erinnere) würde ich sicher nicht zurückhaben wollen.
Andererseits sind prinzipbedingt "Unschädlichkeitsgrenzwerte" im Sinne von Konzentrationen in Wasser oder Luft für vermutlich keinen Stoff festlegbar, bei denen man absolut sicher sein kann, auf keinen Fall irgendjemandem/etwas einen Schaden anzurichten.
Insofern ist -- das ist menschlich -- die Art und Weise, wie man auf Grenzwerte kommt, immer ein potentiell "schmutziges Geschäft", wo ganz unterschiedliche Interessen reingehen.
In Fällen, wo das so wie von @awaken beschrieben passiert, ist das tatsächlich ärgerlich, weil eben nicht irgendwie fundiert gearbeitet wird sondern Grenzwerte als "Hebel" für etwas politisch nicht gewolltes verwendet werden.
Kann politisches Wollen (auch wenn man kein handfestes wissenschaftliches Argument hat) sinnvoll sein? In meinen Augen durchaus.
Ich war "damals" ein glühender Gegner des Glühlampenverbots (Volksmund). Ich hätte platzen können vor Wut über diesen Blödsinn. Und ich hasse die "alten" Energiesparlampen auch heute noch abgrundtief.
Wären wir in Sachen LED-Technik da, wo wir heute sind, wären nicht die Leuchtmittelfirmen zu Kreativität und Innovation "gezwungen worden"? Ich glaube kaum.
[Anmerkung: Ja: das hat mit dem Diesel nichts mehr zu tun -- und mir ist durchaus klar, dass das auch ein riesiges Diskussionsfeld (seltene Erden, Elektroschrott, Strom"rabatte" für Großindustrie) ist.]
Ähnlich war das mit dem 3Wege-Kat. Hätte die Automobilindustrie den "von allein" als Standard für Benziner gebaut? Ich glaube wohl kaum.