Kein Zündfunke nach Winterpause

  • ein Magnet mit einer drumgewickelten Spule

    Nix Spule, das sind Hall-Geber mit einem kleinen Halbleiter.

    warum so ein Impulsgeber über einen milden Winter einfach so stirbt

    Der starb nicht einfach so...der hat den Rest gekriegt. Auch elektronische Bauteile haben eine bestimmte MTBF, irgenwann ist einfach Schluss.
    Da bei dir der Widerstandwert auf unendlich gestiegen ist, könnte es ganz trivial eine Unterbrechung der Kontaktstellen zum Halbleiter sein, gebrochene Verlötung z.B.
    Spann doch das ausgebaute Teil mal in verschiedenen Achsen in nen Schraubstock und mess nochmal.... könnte mir vorstellen dass du in einer Stellung wieder Kontakt bekommst.


    Erstaunlich find ich allerdigs, dass sie nicht auf einem Zylinder ansprang/lief.

    Tunerlatein:
    nolite dare sanctum canibus neque mittatis margaritas vestras ante porcos ne forte conculcent eas pedibus suis et conversi disrumpant vos (Matth. 7,6)

  • @Michael RC31: danke für die Korrektur... wobei es in der Sache recht egal ist, ob induktiv oder Hall... mit einem Hall-Geber mess ich doch normal ein ext. Magnetfeld. Trägt die Sternscheibe denn Magnete? Oder geht das auch mit einem Magnet im Hallgeber, und man sieht eine Flußveränderung, weil der Zacken in der Nähe ist?



    Erstaunlich find ich allerdigs, dass sie nicht auf einem Zylinder ansprang/lief.


    Naja, wirklich gut auf einem Topf anspringen tät meine Ente auch nicht. Da gehört schon etwas Glück (und Gas...) dazu, wenn sie den anderen Zylinder mitschleppen muss.


    Aber lese ich jetzt als eine Bestätigung meiner Annahme, dass die Zündelektronik quasi mit zwei getrennten Kanälen ausgeführt ist.


    Was ich nicht verstehe, bzw. dazu nicht passt:
    Zündet die NTV nicht schlicht mit 360° Versatz? Will sagen: müssten dann die Pickups für die zwei Zylinder nicht (wenn die Sternscheibe mit Kurbelwellendrehzahl läuft) nicht an ein- und derselben Stelle sein? (Oder wenn sie mit halber Drehzahl läuft, um 180% versetzt?).
    Real sind die ja (ohne grade ein Bild zu haben) so etwa 135° versetzt, wenn meine Erinnerung mich nicht trügt.


    Schönen Gruß
    Knallfrosch

    I reject your reality and substitute my own!

  • Oder geht das auch mit einem Magnet im Hallgeber, und man sieht eine Flußveränderung, weil der Zacken in der Nähe ist?

    So funktionierts üblicherweise, hinter dem Halbleiter sitzt ein Magnet.

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  • Meine Suzuki DR hatte auch 2 Spulen (also definitiv Spulen!) bei 1 Zylinder.
    Da hat die CDI die 2. Spule auch für irgendetwas anderes benötigt.
    Unter einer Spule rotierte ein relativ kurzes Metallplättchen und unter der anderen ein längeres im Winkel versetzt.
    Wozu auch immer.... dazu müsste man ein quasi Ablaufdiagramm für die CDI haben, um zu verstehen, was dort passiert.

  • Naja... es gibt definitiv sowohl Induktivgeber (Spule) als auch Hallgeber (Halbleiter). Wie so üblich, sind Hallgeber jünger und waren früher teurer, weil Exoten.
    Heut sind das Pfennigartikel, während Induktivgeber wahrscheinlich eher etwas teurer geworden sind.
    Die Schaltung eines Hallgebers ist tendentiell einfacher, denke ich.


    Wenn Michael sagt, die NTV hat Hallgeber, glaub ich ihm das unbesehen.


    *Kopfkratz* zwei Pickups beim Eintop *kopfkratz*.
    Da gibt es nur zwei mögliche Gründe:
    Entweder erhöhte Winkelauflösung, weil die in unterschiedlichen Momenten einen Zacken sehen.
    Oder eine Laufrichtungserkennung um zu verhindern, dass der Motor zündet, wenn man falschrum dreht.


    Nennt man Quadratursignal, kenn ich sonst nur von Encodern in der Sensorik. Hätt ich nienals in ne Motorrad vermutet.

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  • Meine Suzuki DR hatte auch 2 Spulen (also definitiv Spulen!) bei 1 Zylinder.
    Da hat die CDI die 2. Spule auch für irgendetwas anderes benötigt.

    Spulen sind möglich wenn das Signal vom (magnetischen) Rotor der Lima mit-gesteuert wird. 2 Abnehmer sind es, weil für den Start ein sehr später Zündzeitpunkt (zurüchschlagen) benötigt wird, die zweite Spule wird quasi erst aktiv wenn ne Mindestdrehzahl anliegt.
    Ich hab die Pickups der NTV nie aufgemacht, aber da das Strahlenrad nicht magnetisch ist, geh ich von nem Hallgeber aus, wissen tu ichs nicht.

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  • Update:
    Es hat mir keine Ruhe gelassen, also hab ich mich mit den Pickups nochnmal beschäftigt....und siehe da, doch Spulen.
    Ausgangssignal ist eine Art Sinuswelle, jedenfalls kein Rechteck wie es bei nem Hall-IC wäre.
    Man hätte auch so drauf kommen können... 2 poliges Kabel, Ohmwerte als Prüfwerte, beides ziemlich eindeutige Hinweise. Das nicht-magnetische Strahlenrad erklärt sich auch, der Magnet sitz mit in der kleinen Spule und die Zacken des Strahlenrades bewirken eine Feldänderung.

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  • Genau, Michael. Ich habe heute den defekten Impulsgeber zerlegt, da knallfrosch schrieb, das es eigentlich ein singlecoil sei. Damit konne ich etwas anfangen und will mal sehen, wie sich der zweite, heile Impulsgeber in Verbindung mit einer Cigarboxgitarre am Gitarrenverstärker verhält...
    Nachdem ich mich über Spulenimpuls- und Hallgeber bei wikipedia (das übersteigt zum Großteil schon mein Stromverständnis) belesen hatte ging es mit Pucksäge, Hammer und scharfem Schraubendreher an den Schraubstock... Innen habe ich eine sehr lose mit dünnem Draht gewickelte Spule gefunden, die nochmal mit einer Art Seide umwickelt war. Durch die Spule führt der Metallkern, den man auch von außen sieht. An der Unterseite des metallenen Spulenhalters ist ein Magnet angedockt.
    Der defekte Impulsgeber war auch innerlich ölfeucht, die Gummidichtung, durch die die beiden Kabel führen, sehr lose und irgendwie kleiner als am anderen. Vermutlich hat das zum Tod des Teils geführt. Das Gehäuse ist aus einem Bakelitartigen Zeugs, das fies splittert, sehr viel Zerstörkraft erfordert und dann quer durch die Werkstatt fliegt...

    Keep cool, slow down and fuck the system!

  • @Michael RC31, Bei induktiven Gebern muss kein Magnet am Rotor sein, siehe hier.
    (Das ist lustig -- genau die gleiche verkehrte Vermutung, die ich bei Hallgebern hatte, hattest du bei Induktivgebern :) ).


    Will sagen, die Flussänderung, die im Eisenkern auftritt, wenn ein magnetisierbares Material "vorbeirutscht", langt, um in der Spule eine Spannung zu induzieren.
    Dabei ist es für das Funktionsprinzip sogar "wurscht", ob das ein eigentlicher Eisenkern ist oder ob in der Spule ein Permanentmagnet ist, siehe hier (wo das einer in englisch mal schön für die E-Gitarre auseinandernimmt).


    Ich denke mal, für unsere Anwendung sind Hall- und Induktivgeber prinzipiell gleichwertig. Was natürlich nicht heißen soll, dass man sie austauschen könnte, weil sie natürlich eine unterschiedliche Beschaltung benötigen.


    Ein "reiner" Hallgeber, der nicht weitere interne Mikroelektronik hat, ist an sich auch ein variabler Widerstand und würde auch kein Rechtecksignal herausgeben. Allerdings wird das wohl eher nicht so gemacht werden, dass in dem Sensor nur der eigentliche Halleffekt betrachtet wird sondern auch gleich eine Auswertlogik mit drin sein. Und dann hast du natürlich recht -- dann hast du drei Leitungen (Masse, Versorgungsspannung, Signal (wobei die Masse auch wegfallen könnte...) und du wirst mit einer Widerstandsmessung keine sinnvollen Ergebnisse erzielen.


    @Frithjof cool, dass du mal nachgeschaut hast. Der Gitarrensound würde mich interessieren, allerdings nehme ich an, dass der Ausgangspegel etwas gering sein dürfte...

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  • wissen tu ichs nicht.

    genau wusste ich das auch nicht, aber aufgrund der Widerstandswerte bin ich halt auch von Spulen ausgegangen...
    Hallgeber kannte ich bisher nur aus KFZ (zumindest bei der Fehlersuche) und die konnte ich i.d.R. nicht ohmsch durchmessen.

    Will sagen, die Flussänderung, die im Eisenkern auftritt, wenn ein magnetisierbares Material "vorbeirutscht", langt, um in der Spule eine Spannung zu induzieren.

    so hatte ich das auch schon einmal "bestaunt". Hätte ich damals auch nicht gedacht, dass das reicht.


    Michael: bei der Domi habe ich die Funktion der 2 Spulen auch nie wirklich verstanden aus folgendem Grund:
    Das Startverhalten war damals besonders bei heißem Motor unter aller Würde.
    Das führte regelmäßig nach leergeorgelter Batterie (und das dauerte nicht lange), zum schweißüberströmten Biker, den man anschiebenderweise am Straßenrand langrennen sah :D , bis die Kiste endlich lief.
    Die CDI hat, soweit ich mich erinnere, die Zündspannung selbst erzeugt.
    Das hatte zur Folge, dass an der Zündkerze ein ganz mickeliger bläulicher Zündfunke erkennbar war. Also offensichtlich nicht gerade ein Feuerwerk.
    Nach monatelanger Suche der Ursache, dachte ich seinerzeit, jetzt hätte ich´s!
    Es war mir vorher nicht aufgefallen, weil die besagten Spulen in den Deckel der Lima-abdeckung geschraubt waren. Und die eine saß falsch herum!!!
    Was für'n Stümper da vorher wohl dran war!
    So montiert, rotierte das Metallplättchen, das die Induktion in der Spule hervorrufen sollte, gar nicht an der Spule vorbei, sondern daneben.
    Ich dachte, nun hätte ich endlich den Fehler gefunden.
    Aber weit gefehlt.
    Es hatte sich am Ende nichts, nein, gar nichts verändert :evil:
    Ich war dann echt dermaßen genervt, und da ich eh was anderes kaufen wollte, hab ich sie dann abgegeben.
    Aber MIT dem Hinweis auf die Merkwürdigkeiten (der Käufer kannte das, und sagte, das wäre tlw. normal. Er wollte sowieso aus mehreren Maschinen EINE machen) :) Also weiß ich´s bis heute nicht.
    Hätte aber wahrscheinlich danach auch erstmal ne andere CDI ausprobiert.


    G
    Markus

  • ......ok Hallgeber hin oder her, die eNTe zwei Piks (Abnehmer) warum hat die NT650V (Deauville) nur einen Pik, es sind doch eigentlich die selben Motoren (ok das Dofele hat zusätzlich noch Sekundärluftsystem). :huh:
    habe 1976 meinen KFZ-Mechaniker-Abschluß gemacht, damals bestand Zündung aus Batterie, Zündspule, Ankerplatte, Unterbrecher, Kondensator, Kabel, Kerzenstecker und Zündkerze. ?(:D
    NTV650 elektronische Zündung
    NT650V digitale Transistorzündung

    https://www.google.com/imgres?…i6ASgAMAA&iact=mrc&uact=8

    scheen Gruaß Hans 😊

    JT: 2010 Bernkastel/ Kues/2011 Neidenberga/2012 Titisee + geile Sau-Tour/2013 Antweiler + blaue Zipfel/2014 Drangstedt/2015 Neidenberga/2016 Creglingen/2017 Weidenbach + Heuabschiedstour/2018 Neidenberga/2019 Drangstedt/2021 Weidenhof-Herbsttour/2022 Heidenheim + Weidenhof Herbsttreffen/2023 Weidenhof-Herbsttreffen

    5 Mal editiert, zuletzt von NT/Hans ()

  • @NT/Hans, 1976 dachten auch noch genug Leute, dass ein richtiger Automotor luftgekühlt ist und hinten sitzt :) . Und mein 2-Rad hatte 12"-Räder und eine Rücktrittbremse...


    Spaß beiseite: Ich würde vermuten, dass da genau die 10 Jahre von 88 - 98 (bzw. je ein, zwei Jahre früher für die Entwicklung) den Unterschied machen. In der Zeit hat insbesondere die Halbleiterelektronik nochmal Riesensprünge gemacht, was Qualität, Integration und Kosten (in dem Fall nach unten) angeht.


    Insofern könnte es dann gut sein, dass die RC47 einen Hallgeber hat. Die eigentliche Zündelektronik ist jedenfalls eine andere, wie Hans schreibt (und vermutlich rechentechnisch erheblich leistungsfähiger).


    Offenbar (siehe Beiträge von Miraculix, Hans) steht die Pickup-Zahl in keiner echten Relation zur Zahl der Zylinder. Rein logisch gesehen braucht die Zündeinheit ja auch nur einmal pro Umdrehung (oder besser alle zwei Umdrehungen) die Information, dass der Motor in einer bestimmten Stellung steht, der Rest (die eigentlichen Zündzeitpunkte) kann daraus (und der Motorgeometrie, die die Zündbox natürlich kennen muss) berechnet werden.


    Ich würde mir bei einem Hall-Geber (vor allem, wenn er eine integrierte Schaltung ist, d.h. mehr oder weniger ein Rechtecksignal herausgibt) ein erheblich klareres und störunanfälligeres Signal erwarten als von einem Induktivgeber.


    Induktivgeber haben definitiv den Nachteil, dass sie
    - bei niedrigerer Drehzahl ein schwächeres Signal bilden (Größe der Spannungsveränderung hängt prinzipiell an der Geschwindigkeit der Magnetfeldänderung, während es beim Hallgeber in erster Linie auf die Stärke des Magnetfelds ankommt)
    - da es eine Spule ist, elektromagnetische Einstrahlungen aufnehmen (und wir haben ja noch ein paar Zündspulen, die nicht sooo weit weg sind).


    Insofern wäre noch denkbar, dass die beiden Pickups der NTV in unterschiedliche Richtungen gewickelt sind, so dass Einstrahlungen von außen sich gegenseitig auslöschen (Für die E-Gitarristen unter uns: quasi analog eines Humbuckers). Dabei ist dann allerdings komisch, dass die Pickups mit 4 Leitungen zur Elektronik geführt werden, eigentlich würde es reichen, sie in Reihe zu schalten -- kann aber natürlich sein, dass das dann innerhalb der Zündelektronik effektiv so gemacht wird.


    Spekulieren kann man da prächtig, aber die eigentlichen Gründe, die zu der Designentscheidung geführt haben, wird man nicht herausfinden.



    Lieben Gruß
    Knallfrosch


    PS: Neugierig... weiß eigentlich jemand zuverlässig, ob die NTV nur dann zündet, wenn es notwendig ist (komprimiertes, zündfähiges Gemisch, soundsoviel Grad vor OT) oder auch im Zwischentakt (wenn der Kolben grad das Abgas rausschiebt)?

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