Vergaser Schraube - Gemisch oder Luftschraube

  • Sixfifty: mit (warmem) Kat sollte hinten deutlich unter 1% CO rauskommen... genau das ist ja der Job des Kats, CO und teiloxidierte Kohlenwasserstoffe fertigzuoxidieren.

    Was denkst du warum Katalysatoren eingeführt wurden?


    Genau:


    Zitat von Sixfifty

    Daher sind die Hersteller dazu angehalten möglichst Motoren mit geringen Emissionen auf den Markt zu bringen.


    Zitat von knallfrosch

    Insofern kommt da über einen modernen Fahrzeugmix gar nicht so viel zusammen, wenn einzelne Ausreißer" (katloses Motorrad wie jede NTV oder besonders "fett eingestellte") dabei sind.

    Und warum ist so eine fett eingestellte NTV ein Ausreißer und nicht die breite Masse?


    Genau:


    Zitat von Sixfifty

    Daher sind die Hersteller dazu angehalten möglichst Motoren mit geringen Emissionen auf den Markt zu bringen.


    Zitat von knallfrosch

    Die 4,5% die TÜV Grenze sind dürften sich wohl eher auf Gefährte aus den 60ern oder älter beziehen und nicht "moderne" Vergaser... was Abgase angeht sind Motorräder ja (glücklicherweise) lange eher kaun geregelt gewesen...

    Die 4,5% Grenze bezieht sich auf alle Fahrzeuge ohne geregelten Katalysator.

  • Tach zusammen


    Habe an jedem Abgasrohr separaten Messzugang angebracht .
    Mit 4Gas Tester eingestellt auf 3 % vol CO
    ppm vol HC167 - 205
    % vol O2 = 0.34
    %vol CO2 =13,1
    Lambda = 0,919


    Läuft ruhig , zieht gut , unter 2000 U/min lass ich sie eh nicht kommen , Verbrauch Ca.5 Ltr /100 km
    Vor Einstellung natürlich sauber synchronisiert .


    Gruß Peter


  • Danke für die fachkundige Meinung und die Messwerte, Peter.


    Das bestätigt meinen Eindruck von der besseren Laufkultur der Ente mit etwas höherem CO.


    Unter 2000 upm versuche ich auch zu vermeiden. Aber an der Ampel ist das leider nicht möglich. 8)

  • Was denkst du warum Katalysatoren eingeführt wurden?


    Genau: Daher sind die Hersteller dazu angehalten möglichst Motoren mit geringen Emissionen auf den Markt zu bringen

    Du scheinst deine Frage eher rhetorisch gemeint zu haben, sonst hättest du sie nicht gleich beantwortet.
    Allerdings trifft deine Antwort nicht die Realität -- bzw. sie greift zu kurz.


    Das ist keine blödsinnige Regelungswut, sondern es gibt / gab nämlich einen ziemlich triftigen Grund, warum Abgasregelungen / Normen eingeführt wurden.
    Schonmal Smog erlebt? Ich meine nicht das "Mi Mi Mi", was derzeit wegen NOx gemacht wird. Ich meine das, was du in Deutschland in den 70ern und Anfang der 80er im Ruhrgebiet erleben konntest -- oder heute z. B. in Chonqing im Winter.


    Mir ist völlig klar, dass die 4,5% CO sich auf alle Krafträder ohne Kat beziehen und dass die auch für die NTV gelten.
    Was ich meinte: da sind (offensichtlich) Maschinen verschiedenster Baujahre dabei, u.a. auch welche, die eine erheblich primitivere Gemischaufbereitung haben, als die NTV -- die hat ja im Grunde so ziemlich die letzte Entwicklungsstufe an Vergasern für Straßenmaschinen.


    Ja: du darfst die NTV mit 4,5% CO im Leerlauf fahren. Aber ob du es mußt / es sinnvoll ist, das sei dahingestellt.


    Aber wie sagt man so schön: jeder soll nach seiner Fasson selig werden.
    Knallfrosch

    I reject your reality and substitute my own!

  • Mir ist völlig klar, dass die 4,5% CO sich auf alle Krafträder ohne Kat beziehen und dass die auch für die NTV gelten.
    Was ich meinte: da sind (offensichtlich) Maschinen verschiedenster Baujahre dabei, u.a. auch welche, die eine erheblich primitivere Gemischaufbereitung haben, als die NTV -- die hat ja im Grunde so ziemlich die letzte Entwicklungsstufe an Vergasern für Straßenmaschinen.

    Hallo knallfrosch,


    Die NTV hat so ziemlich den einfachsten Vergaser, den man sich eigentlich vorstellen kann und der war schon in den 80ern überholt. Das ist im Prinzip ein früher Typ von Gleichdruckvergaser, der gleich nach dem Schiebervergaser kam.


    Da gab es schon noch Entwicklungsschritte: Halb- und Flachschieber, Schubabschaltung, Primärdrossel, Düsennadeln mit mehreren Steigungen, Beschleunigerpumpen und und und, ganz zu schweigen von elektronisch geregeltem Vergaser, der auch in den 80ern entwickelt wurde.


    Dass der Vergaser so einfach aufgebaut ist, ist auch der Grund, warum er so wenig Probleme an der Ente macht.


    Viele Grüße!


    Sven

  • SvenL: du hast recht, dass es da erheblich aufwändigere Systeme gibt... und Beschleunigungspumpen gab es schon in den 60ern (oder noch früher, keine Ahnung ab wann eigentlich).
    Und wie du sagst, die können gerne auch mal anfälliger sein.


    „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ – Antoine de Saint-Exupéry

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  • „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“

    Schönes Zitat.
    Genau das ist die Philosophie japanischer Ingenieure. Das kann man in der Evolution verschiedener Motoren so augenfällig beobachten, dass ich die CBR-Baureihe damals an der Uni als ein Beispiel für dieses Kontruktionsziel vorgsestellt habe.


    Es gibt auch ein Zitat aus der Motorradecke, einer der besten Rennfahrer aller Zeiten, Mick Doohan sagte einmal:
    Ein Motorrad sollte gebaut sein wie ein Hammer, einfach und effektiv.

    Tunerlatein:
    nolite dare sanctum canibus neque mittatis margaritas vestras ante porcos ne forte conculcent eas pedibus suis et conversi disrumpant vos (Matth. 7,6)


  • Dass der Vergaser so einfach aufgebaut ist, ist auch der Grund, warum er so wenig Probleme an der Ente macht


    Sven, die Ente hat einen Gleichdruckvergaser. Ein Gleichdruckvergaser ist in der Regel alles andere als Problemfrei. Der Vorteil der Ente ist, sie hat einen sehr guten Vergaser von Honda bekommen.


    Viel problemfreier wäre ein Flachschieber. Da spart man sich gleich Drosselklappe, Membranen und diverse Luftkanäle auf einen Streich. Gerade bei den Membranen lohnt es sich auf diese zu verzichten. Gummi unterliegt immer einer Alterung und macht früher oder später Probleme. Auch wird ein Gleichdruckvergaser nie die Gasannahme eines Flachschiebers haben.


    Auch ist die Chokelösung bei der Ente alles andere als toll (Kaltstartventil). Hier sind wir wieder beim Flachschieber, den ergänzt man um eine Starterklappe, heraus kommt die AK47 unter den Vergasern.


    Übrigens ist die Doppelzündung der Grund warum die Ente (besonders beim Kaltstart - wo viele Moppeds zicken) so problemlos ist. Damit lassen sich unhomogene Gemische dennoch gut und kontrolliert zünden.


    Es gibt auch ein Zitat aus der Motorradecke, einer der besten Rennfahrer aller Zeiten, Mick Doohan sagte einmal:
    Ein Motorrad sollte gebaut sein wie ein Hammer, einfach und effektiv.

    Da sind wir uns zur Abwechselung mal einig. ;)

  • Langsam frag ich mich nur noch was deine Motive sind.
    Hast du sowas wie einen Ehrgeiz hier möglichst viel Halbwissen/-wahrheit zu verbreiten?
    Willst du provozieren um den nächsten Ärger vom Zaun zu brechen?
    Oder glaubst du ernsthaft dass du uns hier die Welt neu erklären könntest?


    Inhaltlich lohnt sichs nicht mal mehr, darauf überhaupt einzugehen so daneben ist das.

    Tunerlatein:
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  • Wer lesen kann ist klar im Vorteil: Ich habe doch nichts anderes geschrieben, als dass die Ente einen Gleichdruckvergaser hat? Einen frühen Typ, mit Rundschieber.


    Die Form des Schiebers hat gar nichts damit zu tun, ob es ein Gleichdruck- oder Schiebervergaser ist. Es gibt auch Gleichdruckvergaser mit Flachschiebern. Sprich ein Flachschieber mit Membran oben dran.


    Der einzigen Vorteile von flacheren Schiebern als der Kolbenschieber ist die kürzere Bauform und weniger Zerklüftung im Venturi-Rohr, was bei immer steiler werdenden Ventil- und Ansaugwinkeln im Laufe der Motorenentwicklung zu Platzproblemen geführt hat, also wurden erst die Vergaser kürzer und letztendlich durch eine Einspritzung ersetzt.


    Bei größeren Einzelhubräumen pro Zylinder, und da gehört die Ente schon dazu, sind Gleichdruckvergaser am benutzerfreundlichsten, da beim vollen Öffnen des Gaszugs nicht gleich der Querschnitt im Vergaser voll geöffnet wird. Mit einem Schiebervergaser würde der Motor bei schlagartigem Aufreißen des Gasgriffs ausgehen, weil der Unterdruck zusammenbricht und kein zündfähiges Gemisch am Zylinder ankommt.


    Ansonsten hat der Keihin-Vergaser der Ente außer einem Luftabschaltventil keine Besonderheiten verbaut. Die Startanreichung finde ich insgesamt angenehmer und funktionssicherer als ein echter Choke, der quasi den Luftquerschnitt mittels Choke-Klappe soweit verengt, dass das Gemisch wieder in einen zündfähigen Zustand kommt. Nur leider ist es dann von der Menge her in der Regel zu wenig Gemisch, dass man mit Choke den Motor nur startet und dann alsbald den Choke wieder deaktiviert. Fahren mit gezogenem Choke geht nicht so gut, weil nicht genug Kraftstoff.


    Bei der Ente ist ja genug Platz, deswegen Rundschieber und Gleichdruck wegen des recht hohen Einzelhubraums. Die schweren Schieber des Vergasers verhindern im übrigen ein Flattern der Schieber durch die Unterdruckschwankungen mittels Massenträgheit. Einige hier im Forum haben ja schon auf leichte VFR-Schieber aus Kunststoff umgebaut, was sicherlich eine bessere Gasannahme zur Folge hat, aber auch das Flattern der Schieber begünstigt bzw. es je nach Gasstellung zum Pendeln der Schieber kommen kann.


    In Regelalgorithmen gesprochen: Der schwere Schieber ist vergleichbar mit einem PID-Regler mit größerem Integral-Anteil, was das Ansprechen verzögert, ihn aber recht genau auf den Sollwert laufen lässt ohne großartige Über- und Unterschwinger. Die leichteren Schieber sind quasi ein PID-Regler, bei dem der I-Anteil stark zurückgenommen wurde. Allein der Proportional-Anteil (momentan anstehender Fehler zwischen Soll und Ist) wirkt jetzt verstärkt. Der Schieber schießt schnell los (Ansprechverhalten), schießt aber über das Ziel hinaus und pendelt um den Sollwert, erreicht ihn aber nie ganz.


    Die Masse des Schiebers ist quasi der Integrator. Man sollte es tunlichst sein lassen die Masse des Schiebers willkürlich zu verändern, weil dieser in der Regel als Optimum zum Motor gewählt wurde. Bei den VFR-Schiebern funktioniert es anscheinden gut. Mehr dazu lässt sich in "Motorradvergaser und -einspritzsysteme" von John Robinson nachlesen, einem wirklich erschöpfenden Werk über dieses Thema.


    Viele Grüße!


    Sven

  • Lass stecken Sven, da ist jedes Wort zuviel.....
    Ich glaub mittlerweile wirklich, der will uns hier vorführen.

    Tunerlatein:
    nolite dare sanctum canibus neque mittatis margaritas vestras ante porcos ne forte conculcent eas pedibus suis et conversi disrumpant vos (Matth. 7,6)

  • In Regelalgorithmen gesprochen: Der schwere Schieber ist vergleichbar mit einem PID-Regler mit größerem Integral-Anteil, was das Ansprechen verzögert, ihn aber recht genau auf den Sollwert laufen lässt ohne großartige Über- und Unterschwinger. Die leichteren Schieber sind quasi ein PID-Regler, bei dem der I-Anteil stark zurückgenommen wurde. Allein der Proportional-Anteil (momentan anstehender Fehler zwischen Soll und Ist) wirkt jetzt verstärkt. Der Schieber schießt schnell los (Ansprechverhalten), schießt aber über das Ziel hinaus und pendelt um den Sollwert, erreicht ihn aber nie ganz.


    Die Masse des Schiebers ist quasi der Integrator. Man sollte es tunlichst sein lassen die Masse des Schiebers willkürlich zu verändern, weil dieser in der Regel als Optimum zum Motor gewählt wurde. Bei den VFR-Schiebern funktioniert es anscheinden gut. Mehr dazu lässt sich in "Motorradvergaser und -einspritzsysteme" von John Robinson nachlesen, einem wirklich erschöpfenden Werk über dieses Thema.

    Jetzt wirds interessant.


    Ein Vergaser eine Regelung? Noch mal zurück auf die Schulbank. Ohne Lambdasonde und elektrifiziertem Vergaser ist selbiger eine Steuerung.


    "Die Norm DIN IEC 60050-351 enthält eine Definition des Begriffs Regelung: Die Regelung bzw. das Regeln ist ein Vorgang, bei dem fortlaufend eine Größe, die Regelgröße erfasst, mit einer anderen Größe, der Führungsgröße, verglichen und im Sinne einer Angleichung an die Führungsgröße beeinflusst wird." - Wiki


    Ohne Erfassung der Gemischbildung (Lambdasonde) und elektronischem Eingriff in den Vergaser nicht möglich.


    Den Unterschied zwischen Steuerung und Regelung erkläre ich dir jetzt nicht. Wenn du den PID Regler googlen konntest, schaffst du das auch noch.

    Lass stecken Sven, da ist jedes Wort zuviel.....
    Ich glaub mittlerweile wirklich, der will uns hier vorführen.

    Bisher klappt das bei dir sehr gut. :D

  • Ich arbeite professionell mit Regelalgorithmen.


    Mag sein, dass der Vergleich hinkt, aber das Anheben des Schiebers bei Gleichdruckvergasern ist eine Reaktion auf eine gegebene Drosselklappenstellung. Die Drosselklappe fungiert als Eingangsgröße, der Druckunterschied die Werte Soll/Ist und der Schieber als Aktor. Der Regelkreis ist über den Saugrohrunterdruck geschlossen.


    Insofern ist die Reglerausgangsgröße in diesem Falle die Schieberposition. Dass der Schieber für den Motor als Stellglied fungiert, ist mir genauso klar wie jedem anderen hier! Ich betrachte den Vergaser allein.


    Michael:
    Ja, Du hast recht! Vergebene Lebensmüh! Wo ist denn eigentlich die Ignorieren-Funktion, dass ich Beiträge von einem Nutzer nicht mehr sehen kann?


    Sven

  • Es gibt hier eine Kultur.
    DIE WIRST DU NICHT ÄNDERN.
    Ich habe es mit Lao Tse probiert, aber es scheint dir egal.
    Ich probiers mal einfacher:
    Mit abgewetzten Jeans in die Oper ist revolutionär, geht.... aber mit Widerstand.
    Im Frack selbst tanken geht, lässt man aber lieber seinen Chauffeur machen.
    Beim Bäcker Schweinehälften ordern geht auch.
    Geht alles.
    Stößt aber auf Ablehnung.
    Also Fazit:
    Es gibt hier ungeschriebene "Verhaltensregeln", die dieses Forum einmalig und lesenswert machen.
    Wenn du das nicht akzeptierst, dann kämpfe gerne weiter.
    Mir geht so ein Elefant im Porzellanladen hier auf den "Beutel".
    KLAR???

  • Glasklar. ;)

  • Leicht Offtopic, meines Erachtens aber notwendig:
    Es gibt eine uralte Forenregel, die hier bisher eher selten zur Anwendung kam.


    Don't feed the Troll (link)


    Will sagen, ich ziehe mich zurück, da ich eine weitere Diskussion als sinnlos erachte.
    Das bedeutet nicht, dass ich damit inhaltliche Anerkenntnis verbinde, nur, dass ich die destruktive Art der Diskussion nicht mitführe.


    Was ich an sich schade finde. Hätte gerne jemand weiteres hier im Forum gehabt, der offenbar nicht auf den Kopf gefallen ist.


    Besten Gruß
    Knallfrosch

    I reject your reality and substitute my own!

  • Jetzt kriegt euch doch ALLE mal wieder ein.


    Wenn mir in dem "Verein" KIRCHE jemand was erzählt, denk ich mir auch meinen Teil und versuche nicht zum hunderttausendsten mal Jemanden zu belehren.
    Schnauze halten und in dem Glauben lassen .


    Schnauze ist hier nicht böse gemeint.
    Habt euch lieb und haltet euch zurück.


    Und die, die es wirklich besser wissen, belehrt uns, die Planlosen, bitte in Zukunft weiter. Wir wissen es zu schätzen ! :thumbup:

    Intelligente Sätze zu verfassen ist kein Zuckerschlecken. Und schon ein einziger Buchstabendreher kann den besten Text urinieren.
    Achja - meine Reifen haben Haftpflicht !