Schrauben vom Ventildeckel abgerissen

  • Hallo,


    ich wollte nach einer langen Schrauberpause endlich meine NTV wieder vollends für das Vollgutachten beim TüV fertig machen.
    Was noch gefehlt hat war eigentlich nur die Ventile Nachstellen. Beim Abschrauben des Ventildeckels ist mir das seltsame Gefühl beim Rausdrehen aufgefallen. Nachgeguckt und: eine Schraube steckt noch zur Hälfte im Zylinderkopf. Daraufhin hab ich mir die andere mal angeguckt. Die hat wohl auch jemand in der Vergangenheit mit deutlich mehr als 7 Nm angezogen :thumbdown: .
    Wie bekomme ich den Rest der Schraube da raus und wo bekomme ich neue Schrauben her ?


    Gruß Buffalo

  • Das Zauberwort heißt "Linksausdreher" oder du bohrst vorsichtig die alte Schraube mit einem kleineren Bohrer aus und entfernst die Reste vom Schraubengewinde mit dem Staubsauger, Pinsel, Gewindeschneider und was dir sonst noch so einfällt.*


    Das keine Späne in den Kopf fallen sollte erwähne ich nur mal zur Sicherheit, aber ist vermutlich sowieso klar.


    Grüße


    *Ist reine Theorie, ich musste das zum Glück noch nie machen.

  • Das ist "Schrauberglück" pur! Mein Beileid!


    Ich würde da nicht lang herumfackeln und gleich zu einem Motorinstandsetzer gehen und den das machen lassen.


    Stahlschrauben in Alu-Sacklöchern ausbohren ist schon eine Strafarbeit. Im Notfall macht der Instabdsetzer das Loch größer und setzt ein Helicoil-Gewinde ein.


    Maximal würde ich da mit einem Linkausdreher ran gehen, aber auch dort muss die Schraube absolut mittig angebohrt werden, sonst machst Du es nur noch schlimmer!


    Viele Grüße!


    Sven

  • Moinmoin, ist mir leider auch schonmal passiert. Malt nicht gleich den Teufel an die Wand :)



    Wobei normal dürfte das nicht wirklich schwer gehen (zumindest war es bei mir so).


    Das Stück Schraube, was da drinsteckt ist ja nicht fest gegen das Ende des Sacklochs gezogen und schlicht der "Schraubenkopf" (also in dem Fall das Distanzstück der Schraube) abgerissen.
    Und festgerostet sollte es da auch nicht sein :-).


    Insofern müsste die eigentlich "lose und gut beweglich" im Gewinde stecken. Ich habe das Stück schlicht mit einem kleinen Schraubenzieher rausdrehen können. Ziemliche Fummelei... siehst aber ja schnell, wie fest es steckt und selbst wenn es sich nur in mini-Schrittend drehen lässt...


    Als Interimslösung, ehe ich eine Ersatzschraube bekommen habe, habe ich übrigens dann schlicht eine M6 (glaube ich...) Schraube genommen und eine Unterleg- und Karosseriescheibe druntergetan. (Aber erstmal muss natürlich der Schraubenrest raus... klar.) Die muss dann natürlich "sinnig" angezogen werden, damit du nicht die Ventildeckeldichtung zerquetscht und kann sich theoretisch losrütteln... ggf. etwas Locktite aufs Gewinde vorne, falls das länger halten soll.


    Schönen Gruß
    Knallfrosch

    I reject your reality and substitute my own!

  • Noch ein Tipp: Zylinderkopf um das Schraubengewinde mit dem Brenner anwärmen, etwaige Schraubensicherung wird dann auch weich und Du tust Dir mit dem Ausdreher leichter, da das Gewinde sich dehnt. Ggf. etwas Kältespray auf die Schraube geben, also außen heiß, innen kalt.


    Sven

  • Das Gewide kannst Du wohl nur aus bohren und nach bzw. raußschneiden, was aber für jemand ohne erfahrung schon eine heikle Nummer ist da Schraube aus Staht und Kopf aus Alu und Du mußt 100% die mitte Treffen damit der Bohrer nicht verläuft und Du hinterher ein Langloch hast.


    Ganz wichtig wie schon im obigen Beitrag geschrieben Du mußt alles um das Loch so abdecken/kleben das keine einziger Spahn daneben geht und in den Motor.

    Schöne Grüße von der Möhne
    Elma
    r


    JT Weidenbach 2017 /JT Neidenberga 2018 / JT Drangstedt 2019 / Neidenberga 2020 / Drangstedt 2021



  • SvenL: skandalös -- wer macht denn da bitte Schraubensicherungsmittel rein (ausser wenn er was bastelt, wie ich oben geschrieben habe :D )?
    Original gehört da jedenfalls keines hin...


    buffalo: wenn ich das richtig im Kopf habe (kann es aber grade auch nicht beweisen und will meine Ente nicht auseinandernehmen) ist das auch kein Sackloch sondern nach unten durchgebohrt. Insofern kannst du ggf. das Schraubenstück auch nach unten rausdrehen... ob das Gewinde bis unten durchgeht und du genug Spiel hättest um den Stumpf unten rauszufummeln weiß ich nicht -- prüf es beim anderen Zylinderkopf mit einer langen M6 Schraube. dann wäre es wahrscheinlich wirklich mit Anbohren getan.
    Aber wie @SvenL schreibt: V O R S I C H T I G, sowohl weil das Alu weicher ist als die Schraube, als auch wg. der Späne...

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  • Und festgerostet sollte es da auch nicht sein :-).


    Insofern müsste die eigentlich "lose und gut beweglich" im Gewinde stecken.

    Mach Ihm nicht unnötig Hoffnung, auch Stahl kann in Alu bombenfest gammeln und wenn einer der Vorschrauber die Schraube zu fest geknallt hat kann das Gewinde im Alu gegen die Schraube unter Spannungstehen oder gefressen haben , hab ich alles schon hinter mir.
    Die Schraube reist nicht ab wenn der Gegendruck nicht höher wie die Festigkeit der Schraube ist.

    Schöne Grüße von der Möhne
    Elma
    r


    JT Weidenbach 2017 /JT Neidenberga 2018 / JT Drangstedt 2019 / Neidenberga 2020 / Drangstedt 2021



  • Die Schraube reist nicht ab wenn der Gegendruck nicht höher wie die Festigkeit der Schraube ist.

    Naja... wie gesagt: ich hatte genau bei der Schraube genau die gleiche Situation.
    Und hier "knallt" ja direkt das Distanzstück auf den oberen Teil des Bolzens und die Schraube ist direkt oben abgerissen...
    Klar, vielleicht hab ich auch einfach nur Glück gehabt.


    Und "bombenfest gammeln" würd ich eher da sehen, wo es ungeölt irgendwelchen Witterungseinflüssen ausgesetzt ist (ist nicht so, dass ich das nicht auch schon woanders hatte... :S )
    Das hier ist ja ein praktisch unbelastetes Gewinde, wo sicherlich auch mal ein bisschen Öl reingekommen ist. Zumindest "flutschen" die bei meinem beiden Enten ziemlich.


    Und du weißt doch: Hoffnung stirbt zuletzt...


    Schönen Gruß
    Knallfrosch
    PS: im schlimmsten Fall wird sicherlich jemand im Forum noch einen Zylinderkopf rumfliegen haben, wo man den Nockenwellenhalter "transplantieren" kann, das dürfte billiger sein, als da einen Motorinstandsetzer auch nur einen Blick drauf werfen zu lassen :)

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  • Den Spaß hatte ich grade bei der Reparatur eines Bandschleifers. 6 mm Schraube abgerissen, mit Müh und Not ausgebohrt, Schraubenausdreher bestellt und dann: Linksgewinde! Das wars dann, muss die Welle austauschen.
    Mit etwas Glück kanns bei dir klappen.


    Gruß, Rolli

  • Insofern müsste die eigentlich "lose und gut beweglich" im Gewinde stecken. Ich habe das Stück schlicht mit einem kleinen Schraubenzieher rausdrehen können. Ziemliche Fummelei... siehst aber ja schnell, wie fest es steckt und selbst wenn es sich nur in mini-Schrittend drehen lässt...

    Hab die Gewindebrösel oberhalb der Schraube mit ner Pinzette raus gefischt und den Rest der Schraube konnte ich dann mit dem kleinen Schraubenzieher raus drehen. Musste nur 2-3 mal mit der Zange leicht auf den Schraubenzieher klopfen an den Stellen wo's fest hing.
    Danke für den Tipp !

  • ob das Gewinde bis unten durchgeht und du genug Spiel hättest um den Stumpf unten rauszufummeln weiß ich nicht -- prüf es beim anderen Zylinderkopf mit einer langen M6 Schraube. dann wäre es wahrscheinlich wirklich mit Anbohren getan.

    Da hast Du ja mal richtig Schwein gehabt und der Frosch den richtigen Riecher. Ich weiß nicht warum ich nie so ein Glück hab ,da muß es immer das volle Program an Problemen sein. :D

    Schöne Grüße von der Möhne
    Elma
    r


    JT Weidenbach 2017 /JT Neidenberga 2018 / JT Drangstedt 2019 / Neidenberga 2020 / Drangstedt 2021



  • Ich weiß nicht warum ich nie so ein Glück hab ,da muß es immer das volle Program an Problemen sein.

    Elmar, sei getröstet, das liegt einfach daran, dass das bei Enten nette Probleme sind, die sich in ihrer Komplexität an dem Können und der Ausstattung des Delinquenten orientieren.


    Ist wie im Matheunterricht.
    Am Anfang kommt ein bisschen Plus und Minus, Integralrechnung und Stochastik dann viel später :)



    Deswegen ist es vielleicht ganz gut, wenn Frau Knallfrosch mir verweigert, dass ich mir ein Schweißgerät kaufe. Sie meint, dass ich mir damit nur wehtue und Dinge kaputtmache...


    (Und übrigens habe ich bei meiner Ente die Kurbelwellen-Abdeck-Schraube auf dem LiMa-Deckel immer noch nicht los. Habe mir jetzt extra ein paar Inbus-Schlagnüsse gekauft. Jetzt ist das kein Deckel mit nem Innensechskant sondern mit nem Rundloch :) . Und nein, zu irgendwelchen Meißeln habe ich bisher nicht gegriffen -- das mache ich nicht ein paar Tage vor dem JT, am Ende zerbrösel ich noch den Deckel...
    Und nebenbei frag ich mich, warum ich den eigentlich aufbekommen will? Bisher habe ich das Ventilspiel auch immer noch durch vorwärtsrollen im 5. Gang einstellen können...)

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  • Hab die Gewindebrösel oberhalb der Schraube mit ner Pinzette raus gefischt und den Rest der Schraube konnte ich dann mit dem kleinen Schraubenzieher raus drehen. Musste nur 2-3 mal mit der Zange leicht auf den Schraubenzieher klopfen an den Stellen wo's fest hing.Danke für den Tipp !

    Glückwunsch!


    und jetzt arbeiten wir an weniger schwierigen Dingen: Dem Autofokus von deiner Kamera. ;)


    Gut das du das schreibst!
    Schau dir mal die Videoreihe "Honda Dominator" von ZamsChannel an. Ich hatte es letzt mit ihm darüber, als meine NTV bei ihm auf der Bühne stand und wir über den gleichen Deckel sinnierten.


    Er meinte, dass er die Nummer jetzt anders angehen würde: Zwei Löcher bohren und dann Zangen (ich habe den Namen vergessen und man müsste ihn fragen welche es sind) nehmen, die in die zwei Löcher greifen benutzen. Im Grunde sehen die Zangen aus, wie die Teile zum Abschrauben von Scheiben auf nem Winkelschleifer. Damit sollte es klappen.
    Aber er hat auch nochmal über die Konstruktion geflucht, dass der Antrieb kleiner ist als das Gewinde.


    Und du hast dir das 20 € Schweißgerät doch nicht gekauft?

  • Und du hast dir das 20 € Schweißgerät doch nicht gekauft?

    ... das war nicht ich... *sfz*
    Wobei ich wirklich eines brauchen könnte, für die Rollschiene für das Scheuentor, das an meinen Schuppen soll....



    Er meinte, dass er die Nummer jetzt anders angehen würde: Zwei Löcher bohren und dann Zangen (ich habe den Namen vergessen und man müsste ihn fragen welche es sind) nehmen, die in die zwei Löcher greifen benutzen. Im Grunde sehen die Zangen aus, wie die Teile zum Abschrauben von Scheiben auf nem Winkelschleifer. Damit sollte es klappen

    Genau das habe ich mir auch überlegt.
    Nur dazu muss ich den kompletten Limadeckel abmachen -- hab keine Lust, dass mir Bohrspäne da reinrieseln.
    Und Limadeckel abmachen ist halt Dichtunggedöns und so.
    Das ist dann wieder so eine "fängst mit was kleinem an und hinterher muss das halbe Motorrad neu" Geschichte.

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  • Wenn man die Materialstärke hat, könnte man ja "nicht ganz durch" bohren.


    Eventuell fragste den Martin mal selbst, wie er das in Zukunft machen würde. Bzw. du wohnst bei ihm quasi vor der Haustür, Adresse steht in seinem Impressum. Postalisch sowie Mail-Adresse, ich habe ihn durchaus als hilfsbereiten und auch wissbegierigen Menschen kennen gelernt. Durchaus möglich, dass er das sogar auf seinem Kanal veröffentlichen will, aber mindestens mal ausprobieren. ;)
    Würde mich auch brennend interessieren, ob und wie das klappt.

  • Wenn man die Materialstärke hat, könnte man ja "nicht ganz durch" bohren.

    Jupp... und die Materialstärke (ob und wo die Schraube hinterschnitten ist) bekomm ich in erster Linie dann, wenn ich den Limadeckel abmache... kommt dann "demnächst" (im Winter oder so :-)).
    Dann wird's eh nochmal an die Kupplung gehen, die Kleberei ist blöd. Seh aus wie ein Vollhonk, wenn ich morgens auf dem Mopped sitz, den 2. Gang reinmach und dann Hoppe-hoppe-Reiter spiele... werdet ihr ja in Drangstedt sehen....



    Dann nehm ich mir einfach mal einen Abend, ein oder zwei Weizenbiere und viel Zeit, um Dichtungen zu schaben...


    Schönen Gruß
    Knallfrosch

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    • Offizieller Beitrag

    Dann nehm ich mir einfach mal einen Abend, ein oder zwei Weizenbiere und viel Zeit, um Dichtungen zu schaben...

    Nimm dir lieber Zeit die Schrauben des Deckels gängig zu machen und dann raus zu drehen ohne eine abzureißen...
    Und dann nimm dir auch genug Zeit mit nem Gummihammer wie blöd im Kreis auf den Deckel zu klopfen bis er ab ist...grins...ungefähr einen heißen Sommertag lang ( eigene Erfahrung 2016)


    Übrigens geht es auch anders: Vom Donald die Lima Cap konnte ich fast mit der Hand aufdrehen...

  • Übrigens geht es auch anders: Vom Donald die Lima Cap konnte ich fast mit der Hand aufdrehen...

    Spaßvogel. X(
    Ich habe bereits eine Lima Cap daliegen... ich bekomm nur die originale Schraube nicht raus! :cursing:


    NB: viel Ärger mit dem ganzen Motordeckel erwarte ich mir nicht -- den hatte ich schonmal runter(*), weil ich (blöd wie ich bin, statt auf die Explosionszeichnung zu gucken) erwartet hatte, dass der Anlasser von dort festgeschraubt ist.


    Und den Anlasser wollt ich losmachen, weil ich nicht den Auspuff losmachen wollte, weil mir so eine dämliche (und damit wären wir wieder beim eigentlichen Thema) Ventildeckelschraube da runtergeplumst ist und so verklemmt unter dem Anlasser lag, dass ich sie ums verrecken nicht rausbekommen habe (Magnet, Krallengreifer, mit den Fingern eh nicht)


    Frustriert habe ich dann den Motordeckel mit ner neuen Dichtung wieder draufgemacht -- und dann doch den Auspuff demontiert.


    Vielleicht verstehst du jetzt, was ich meine mit "fängst was kleines an und brauchst hinterher ein halbes neues Motorrad" meinte...



    (*) nur da hatte ich noch keine Limacap-Schraube...

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