"Pflege" Vergaser-/Benzinpumpenmembran?

  • Heyho!
    Derzeit wird einiges über kaputte Membranen der Vergaserschieber oder der Benzinpumpe berichtet.
    Ich stelle meine Motorräder, wenn ich sie länger nicht fahre, mit leerer Schwimmerkammer ab. Entweder über die Ablassschraube an der Schwimmerkammer-wenn ich da einigermaßen rankomme-oder durch Laufenlassen mit geschlossenem Benzinhahn. Zum Wiedererwecken springt die Möhre mit frischem Sprit natürlich besser an und es bildet sich wenig Dreck und Gammel durch den verdunsteten Sprit.
    Bei Schiebervergasern war das bisher recht problemlos, auch wenn da ja auch O-Ringe aus Gummi oder die Schwimmerkammerdichtung austrocknet.
    Bei den Membranen der Unterdruckvergaser und bei Fahrzeugen mit Benzinpumpe scheint der Gummi es einem übel zu nehmen, wenn die trockenliegen.
    Mit Sprit gammelt alles zu, ohne sind die Gummisachen hops-beides teuer und Arbeit. Dabei sind zugesetzte Vergaser mir selbst sehr unangenehm-sehr großer Aufwand.
    Gibt es einen praktikablen Zwischenweg oder irgendwas?
    Wie handhabt ihr das? Ideen, Tipps?
    Ich weiß: einfach fahren!!! Ergibt sich bei mir nicht immer.
    Grüße
    Uwe

  • Moin.
    Ich denke, du machst das für eine "normale Überwinterung" o.ä. prinzipiell genau richtig. Schwimmerkammern leer und gut.


    Was bei Motorrädern mit Benzinpumpe zu berücksichtigen ist, ist dass wenn du die Schwimmerkammer durch "Motorlauf bei geschlossenem Benzinhahn" leerst -- dann arbeitet die Pumpe verzweifelt gegen den Benzinhahn. Das ist Stress pur für die Pumpe.
    Dann (wenn du das z.B. bei der Ente so machen willst) -- zieh besser den Stecker der Benzinpumpe ab und lass sie dann die Vergaser leerschnorcheln.
    Aber grundsätzlich halte ich ablassen für die bessere Möglichkeit.


    Die Membrane der NTV Vergaser haben sehr, sehr wenig mit Benzin zu tun. Insofern dürfte die das nicht wirklich interessieren. Du könntest natürlich theoretisch die Schieber mit Membranen ausbauen, "druckstellenfrei" in eine Plastiktüte tun, die zumachen und in einen gemütlichen Keller legen. Allerdings halte ich die Wahrscheinlichkeit, dass du beim Aus- und Einbau die Membrane beschädigst für höher...


    Bei der Benzinpumpe bin ich mir nicht so sicher, würde aber behaupten, dass es der auch ziemlich egal sein müsste, wenn da noch ein Benzinrest drin ist. Das ist ja auch im Normalfall so. Und etwas Harz von verdunstendem Benzin sollte der Pumpe (im Gegensatz zu Vergaserdüsen oder dem Nadelventil...) nichts schaden.


    Was man geschickterweise für eine langfristige Einlagerung machen würde (wenn du dir z. B. einen Vergaser auf Reserve legst) ist eine gute Frage. Du könntest die Membrane zum Schutz mit einem sehr neutralen Fett "einstreichen" (Vaseline? Glycerin? Silikonöl? Irgendwelche Zaubermittel? Keine Ahnung!). Ob das besser ist, als sie einfach kühl / trocken im Vergaser aufzubewahren?
    Bei der Pumpe ist es eigentlich einfacher: du kommst nicht an die Membrane bzw. Gummiteile ran. Du hast also die Wahl zwischen "trocken und einigermaßen Luftabgeschlossen" oder nass. Auch da wäre die Frage womit nass? Benzin würde ich wg. Flüchtigkeit eher nicht nehmen. Glycerin? Petroleum? Rizinusöl? (letzteres war ein Witz).


    Schönen Gruß
    Knallfrosch

    I reject your reality and substitute my own!

  • Ich habe mir die Membranen eingebaut, die seit 2011 im Vergaser eingebaut im Schrank in der Garage lagerten...


    Die Benzinpumpe ist nur kaputt gegangen, weil sie halt viele Kilometer drauf hatte.


    Ich habe noch nie vorm Winter die Schwimmkammer abgelassen. Auch nicht als die NTV zuletzt über ein Jahr gestanden hat, da hätte es allerdings vielleicht nicht geschadet.

    Lern aus der Vergangenheit – träum von der Zukunft und leb in der Gegenwart.

  • ...zumindest zur Überwinterung habe ich mal den ganz heißen Tipp von einem Oldtimerliebhaber bekommen, den Vergaser mit synthetischem Sprit z.B. Aspen laufen zu lassen.
    Der soll rückstandsfrei verdunsten (wenn überhaupt) und angeblich nicht altern.
    Er führe seine Fahrzeuge immer damit!
    Ok, er fährt aber auch nicht weit :)
    Für die NTV würde das bedeuten, dass man unterhalb des Tanks den Schlauch bis zum Frühjahr auf ein anderes Gefäß mit dem synthetischen Sprit umstecken müsste.
    Habe ich selbst aber nie ausprobiert, weil die Vergaser nie ausgetrocknet sind....
    Den Aufwand hätte ich wohl nur betrieben, wenn ich sie längere Zeit hätte einmotten wollen.
    ;)
    Ich sage aber ausdrücklich nochmal, dass ich nicht weiß, ob das bei der NTV auch schadfrei funktioniert. Vllt. hat ja jemand eigene Erfahrung damit???

  • Mir wurde gesagt, dass THW, Feuerwehren und andere die auf das funktionieren ihrer Verbrennungsmotor- Geräte angewiesen sind verwenden Spezialsprit. Wo es den gibt und wie viel der kostet weiss ich nicht.
    Angeblich soll ja der 102 Oktan Aral- Sprit kein oder kaum Pflanzliches enthalten. Der Verdunstungs- Rückstands Test steht bei mir noch aus. Kann ich mir kaum vorstellen, da das mit den 5% Anteil Biomasse im Kraftstoff ja ( leider) Gesetzlich vorgeschrieben ist..
    Weiss jemand dazu mehr?
    Gruß Christoph

  • Danke für die vielfältigen Überlegungen und Tipps.
    An das Abkabeln der Benzinpumpe beim Leertuckernlassen hatte ich gar nicht gedacht-wichtiger und guter Hinweis.
    Zum Betanken mit Super Plus bin ich schon übergegangen, ich habe auch den Eindruck, Super Plus ist nach längerer Standzeit zündwilliger und verdunstet weniger. Also bleiben vermutlich weniger Ablagerungen in der Schwimmerkammer.
    Irgendwelchen Sondersprit werde ich nicht verwenden, das ist mir zu aufwendig.
    Obwohl ich ein/zwei Mal im Jahr einen Schuss Vergaserreiniger in den Tank kippe. Vielleicht ist das nicht schlecht, vielleicht bringt das gar nichts. Ich hatte schon Mal gedacht, beim Leertuckernlassen das Zeug pur über den abgezogenen Spritschlauch zuzugeben. Habe ich aber noch nie gemacht.
    Herzliche Grüße
    Uwe

  • Vergaserreiniger

    ...ich hab nie dran geglaubt.
    Irgendwo hab ich das hier schon mal geschrieben.
    Die letzte NTV, die ich in Han. erworben hab, war von einem Oberstudienrat a.D.
    Der hat die zum Wintercheck immer bei Honda Pag...l in Altwarmbüchen gehabt.
    Ich dachte, so ein Schwachsinn, da haben sie ihn schön abgezogen mit dem Benzinadditiv jedes Jahr.
    Routinemäßig hab ich wie bei allen Neuzugängen den Gaser geöffnet..... und nur..... blankes Metall ohne jegliche Ablagerungen vorgefunden.
    Vorsichtig und ohne etwas anzulangen hab ich fix alles wieder verschlossen und mich gefreut....
    Scheint also zu funzen das Zeug!

  • Ich meine mich zu erinnern, dass du ebenfalls das Bild schon mal gepostet hattest. :thumbup:
    Also wenn der Fusel auch ohne Rückstände bleibt, werde ich zur nächsten Saison bestimmt mal mit den Benzingeräten (Rasenmäher & Co) dazu übergehen.
    Aspen ist mir irgendwie zu teuer...
    Danke nochmal für die Erinnerung :thumbup:

  • Ich meine mich zu erinnern, dass du ebenfalls das Bild schon mal gepostet hattest.

    Ein Gedächtnis wie ein Elefant :D
    Inzwischen bekommt mein 924S auch nichts anderes mehr, der Honda-Rasenmäher sowieso. Allerdings habe ich auch die entsprechende Tanke im Ort.
    Der einzige Nachteil ist, dass es relativ schnell verdunstet, was bei der Ente nach längerer Standzeit dazu führt, dass man lange orgeln muß bis sie anspringt, wenn man nicht entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen hat, ist halt keine Yamaha, wo das wesentlich cleverer gelöst ist ;)

  • ...
    Angeblich soll ja der 102 Oktan Aral- Sprit kein oder kaum Pflanzliches enthalten.
    ….



    Gruß Christoph

    moin,
    wenn damit das Ultimate gemeint ist?, das habe ich auch gedacht. Auf der Zapfsäule ist aber ein Aufkleber mit dem Hinweis auf E5-Inhalt.



    Das Ganze ist eine kleine Zwickmühle: leert man das System dann trocknen vielleicht die Gummis aus.
    Läßt man alles voller Sprit dann sieht es nach längerer Standzeit so aus als würden sich 5 - 10% des Benzins in Kleber verwandeln.


    Nach so 'nem Benzingespräch ;) hab ich auch einfach mal den fast leeren Tank mit dem Sprit wo angeblich kein Bio drin ist befüllt und hab nen kleinen Schuß Zweitaktöl dazugekippt. Anschließend nochmal etwas fahren damit sich das auch mischt und überall hinkommt. Kein Benzin ablassen sondern einfach so abstellen. Die Hoffnung dabei ist das die blanken Stellen wie z.B. Düse und Nadel nicht verkleben oder oxidieren oder wie auch immer.


    Ergebnis: springt im Frühjahr ganz normal an, als wär der Motor gestern noch gelaufen. Kein Blaurauch weil wirklich nur ein kleiner Schuß Zweitaktöl.

  • Wowh! Die Frage interessiert mich schon lange!
    Auf jeden Fall springt ein Fahrzeug mit frischem Sprit besser an.
    Die teureren Kraftstoffe scheinen besser zu sein, um irgendwelche Ablagerungen zu vermeiden. Aber Alkohohl, welcher Wasser recht gut bindet, ist da auch drin.
    Bisher lasse ich die Mopeten über die Winterzeit leertuckern oder lasse das Benzin über die Ablassschrauben der Schwimmerkammern ab, wenn ich da über vernünftigen Aufwand rankomme.
    Dieser Belag, der bei verdunstenem Bezin bleibt, ist schrecklich.
    Aber: meine und deine Frage dazu ist: was sagt den der ganze Gummi-Kram dazu, trocken zu liegen? Mag das Gummi-Zeugst auch nicht.
    Deine Idee zum Zweitakt -Öl:alle paar Jahre kippe ich einen Schuss VOLLSYNTETISCHES Zweitaktöl in den Tank. Das räumt tatsächlich eine Menge Ölkohle vom Brennraum/den Ventilen weg. Ich habe es mir durch die Kerzenlöcher angeguckt. Es funktioniert tadellos.
    Nicht passend zu deiner Frage, aber ergänzend.
    Deine Idee kann nicht Schäden, merke ich mir!
    Herzliche Grüsse
    Uwe

  • @Schmirgel, leertuckern mit geschlossenem Benzinhahn ist bei der Ente nicht gut... da pumpt die Pumpe verzweifelt vor sich hin.
    Dass ist mit Sicherheit eine gute Möglichkeit eine ggf eh schon vorgeschädigte Pumpe kaputtzubekommen.


    Insofern (auch wenn man nicht so leicht rankommt): lieber die Schwimmerkammern ablassen...

    I reject your reality and substitute my own!

  • Der Haken bei der Sache mit Zweitaktöl im frischen Zaubersprit ist das man schon früh wissen muß wann man das Motorrad einwintern möchte.


    Die Schwimmerkammer kann man ja bei jedem Wetter leeren (eigentlich).


    Mal 'ne Frage dazu: Benzinhahn zu und Schwimmerkammer auf, läuft dann der Sprit durch die Pumpe oder bleibt der zwischen Benzinhahn und Pumpe drin?


    Was!? Meine NT will ich doch fahren! :rolleyes:

  • moin,wenn damit das Ultimate gemeint ist?, das habe ich auch gedacht. Auf der Zapfsäule ist aber ein Aufkleber mit dem Hinweis auf E5-Inhalt.

    Aral schreibt folgendes :
    Bei der Herstellung von Aral Ultimate 102 wird auf die Zugaben von Bioethanol verzichtet, wodurch der Hochleistungskraftstoff für alle Fahrzeuge mit Ottomotor geeignet ist. Aral Ultimate 102 ist ein unverbleiter, schwefelfreier Ottokraftstoff und entspricht bzw. übertrifft teilweise deutlich die Anforderungen der Kraftstoffnorm DIN EN 228 für Super Plus Ottokraftstoffqualitäten.


    PS, was genau soll das 2t Öl bewirken? Haltbarer oder Zündwilliger wirds kaum, Ablagern vom Öl schon eher, ein moderner 2t pumpt das Öl ja an mehreren Punkten im Gehäuse ein und nicht wie früher in den Vergaser. Nicht umsonst soll man das Gemisch frisch zubereiten. Ablagerungen an den Ventilen ebenso, sonst wäre ein 2takter ja innen schön sauber:-)?