9 Tage mit dem Motorrad in Deutschland – Österreich – Schweiz – Italien – Slowenien unterwegs
Tag 4 – Samstag 31.8.
Nach einem tollen Frühstück geht es heute ohne Gepäck los, na ein wenig habe ich doch dabei, einen langärmeligen Pullover, mein Regenzeug und die dicken Handschuhe, falls es auf den Pässen wieder kühler wird.
Ich fahre diesmal nicht die Serpentinen an meiner Pension runter, sondern nehme die andere Richtung nach Ziri. Über wunderschöne kleine und kleinste Strässchen – ich begegne keinem einzigen Motorrad und nur sehr wenig Fahrzeugen – erreiche ich den Pass Bohinjsko Sedlo und überquere ihn.
Davor habe ich es natürlich mal wieder geschafft, bei der Einmündung der klitzekleinen Nebenstrasse in eine kleine Nebenstrasse in die falsche Richtung zu fahren bzw. bin ich erst in die richtige Richtung gefahren und dann befielen mich Zweifel, ich wendete und fuhr in die andere Richtung und erst nach ein paar Kilometern kamen dann Hinweisschilder, an denen ich mich orientieren konnte. Muss aber sagen, es waren ein paar herrliche und kurvige Kilometer, die ich falsch gefahren war und dann nochmals fahren durfte.
Über den Pass Bohinjsko Sedlo fahre ich weiter zu einem großen See – dem Bohinjsko Jezero. Hier ist sehr viel Tourismus und trotz Samstag sind auch sehr viele Leute hier. Das ist so gar nicht mein Ding. Die Gegend und der See sind sehr schön, mir ist hier aber zu viel Trubel und so fahre ich recht schnell weiter und gelange nach Bled.
Hier ist es auch schön und noch viel mehr Touristen – also nur ein paar Fotos gemacht und nix wie weiter. Als ich aus der Stadt fahre, fahre ich entlang an einem langen Stau – etliche Busse, Campmobile, Pkw, Motorräder – die alle in die Stadt wollen.
Ich fahre weiter nach Kranjska Gora und biege zum Vrsic ab, dem höchsten Pass Sloweniens. Die Strasse ist recht schmal und bäääääh..... vor mir ein Wohnmobil. Aber es kommt dann doch ziemlich bald eine Stelle, wo ich überholen kann. Nun habe ich freie Fahrt. In den Kehren ist hier nicht geteert, sondern Kopfsteinpflaster, im Regen ist das bestimmt nicht so angenehm zu fahren.
Nun hänge ich weiter oben hinter einem holländischen Geländewagen und habe ewig keine Möglichkeit zum Überholen. Ziemlich langsam fährt der, glaub der kann aber nicht schneller und jetzt bleibt der auch noch am Ende der Kehre stehen – was soll das denn jetzt. Bin mitten in der Kehre und der legt da eine Vollbremsung hin. Ich sehe dann den Grund – hier oben laufen Schafe frei rum und eine Schafmama flaniert mit ihrem Schafkind auf der Strasse direkt hinter der Kehre. Jetzt war ich doch froh, dass ich den langsamen Geländewagen vor mir hatte, sonst wäre ich da doch ein klein wenig schneller ums Eck gekommen.
Es ergibt sich dann doch noch eine Möglichkeit zum gefahrlosen Überholen und so komme ich oben auf dem Vrsic-Pass an. Auch hier ist viel los – massig Autos sind da geparkt. Ich fahre zum Pass-Schild und wollte ein Foto machen. Da kam ein anderer Motorradfahrer und stellte sich genau vors Schild in mein Bild rein. Er grinste mich freundlich an, war ein Slowene, schaute auf mein Nummernschild und meinte dann auf Englisch – ich solle ihn bitte fotografieren mit Pass-Schild und er würde dann mich knipsen und so haben wir das dann auch gemacht. Unterhielten uns noch einen Moment über unser woher und wohin und dann fuhren wir weiter, gemeinsam die Serpentinen auf der anderen Seite des Passes runter.
Bis Bovec fuhren wir zusammen und dann trennten sich unsere Wege wieder, er musste in die andere Richtung und ich fuhr wieder Richtung Pension.
Über Kobarid und Tolmin fuhr ich wieder Richtung Idrija und Pension, bog aber ein paar Kilometer vorher nach Cerkno ab, weil ich den Kladje-Pass noch fahren wollte.
Über den Kladje erreichte ich dann wieder Ziri und bog zu meiner Pension ab, wo ich den beiden Betreiberinnen dann ganz genau erzählen musste, wo ich alles gewesen bin.
