Stürzen und fürchten

  • Hallo zusammen,


    Ich finde die Art und Weise, wie hier von einigen versucht andere Forenmitglieder unbedingt von bestimmten Reifen zu überzeugen, schon ziemlich grenzwertig und fast missionarisch! Das nervt!


    Fakt ist, dass die so hoch gelobten modernen Reifen im Moment nicht 100% legal zu fahren sind, wenn man sie nicht vüm TÜV/DEKRA eintragen lässt. Fakt ist auch, dass im Moment der BT45 die einzige Alternative in Originaldimensionen ist und dieser Reifen um Längen besser ist, als das was ursprünglich auf der NTV ausgeliefert wurde.


    Soll doch jeder den Reifen fahren, der er für richtig hält, oder? Deswegen muss hier nicht immer wieder eine Diskussion vom Zaun gebrochen werden und immer alles auf die angeblich schlechten Reifen geschoben werden.


    Hirn einschalten soll mitunter helfen: 10 Jahre alte Pneus, egal von welchem Hersteller, sind nicht mehr sicher! Das sollte man selbst erkennen und abstellen können, ansonsten ist es mit dem eigenen Verantwortungsbewusstsein nicht weit her!


    Ich fahre ganz bewusst den BT45, weil ich bei durchgehender Wasserlache auf der Autobahn einen hohen Anteil Negativprofil schlicht und ergreifend brauche! Da hilft mir die ach so moderne Silica-Mischung modernerer Reifen absolut gar nichts, wenn der Reifen aufgrund kaum vorhandenem Profil nichts mehr verdrängen kann! Das ist ganz einfache Physik und da spielt die Reifenmischung gar keine Rolle. Allenfalls noch die Wölbung bzw. Aufstandsfläche und da hat man mit dem weniger gewölbten BT45 in dieser Situation auch Vorteile ggü. anderer runder gewölbten Reifen.


    Das Hauptproblem liegt nicht an den Reifen! Und ja, auch wenn gleich einige wieder ihren Beißreflex bekommen und meinen mich auch noch missionieren zu müssen und wieder 10 Posts kommen wie toll doch T30/T31(evo) CRA3 und wie sie sonst noch alle heißen mögen, ich fahre trotzdem den BT45 und probiere ggf. demnächste mal den BT46 aus! - Das Hauptproblem sitzt zwischen den Ohren: Angst beim Fahren, unangepasste Fahrweise zur jeweiligen Wetter- und Fahrbahnsituation, unzureichende Fahrerfahrung usw. und so fort.


    Und kommt mir ja nicht mit Not- oder Schreckbremsung! Wenn der Reifen den Unterschied macht, ob ich im Vordermann einschlage oder nicht, dann bin ich generell schon viel zu schnell unterwegs gewesen! Auch wenn das einige nicht wahrhaben wollen, aber das ist die Wahrheit!


    Zu einer sicheren Fahrweise gehört zu wissen, was der Reifen kann, was ICH als Fahrer kann, und was andere Verkehrsteilnehmer können bzw. nicht können und alle anderen äußeren Einflüsse bei der Wahl der Geschwindigkeit und Fahrlinie mit einbezogen werden und dazu zählt auch, ob ich bei einem unvorhergesehenen Hindernis noch rechtzeitig zum Stehen komme. Den Sicherheitsabstand dabei auf Null zu reduzieren ist eine ganz ganz schlechte Idee!


    Der einzige sinnvolle Vorschlag bisher war: Macht ein Fahrsicherheitstrainig! - Dem schließe ich mich uneingeschränkt an! Danach wisst ihr, was ihr selbst und auch euer Mopped kann.


    Viele Grüße!


    Sven

  • Es ist viel wichtiger seinen Reifen und sein Verhalten zu kennen als was "besseres" zu haben. Schließlich gibt es diesbezüglich auch was "besseres" als die Ente.
    Also: Kirche im Dorf lassen !

    Mobbing ist für manche Lebenselixier.

    Wenn dir einer sagt: das geht nicht, bedenke:

    Es sind SEINE Grenzen , nicht deine ‼️

  • Die letzten beiden Posts sprechen mir aus der Seele.
    Wie ihr ja wisst komm ich ursprünglich aus der Superbike-Ecke, bin 22 Jahre Rennen gefahren. Da wird logischerweise an jedem Detail gefeilt (Gabeln ! :) ), aus jedem Klick am Federbein eine Wissenschaft gemacht und das "schwarze Gold" ist das Thema schlechthin.
    Aber selbst da, die eigentliche Kunst besteht darin sein Material zu kennen und seinen Fahrstil möglichst genau auf die Möglichkeiten der Technik abzustimmen.
    Vielleicht werden einige von euch nun lachen, aber wenn ich auf nem Moped sitze führ ich ständig eine Art Dialog mit dem Ding. Man muss die Sprache natürlich lernen, aber gerade ältere Mopeds sagen einem schon relativ deutlich was gerade vorgeht. Wo sich modernes Material völlig unbeeindruckt bis in die unmittelbare Nähe des Grenzbereich bewegt, signalisiert dir son 90er-Jahre Schätzchen ziemlich unmissverständlich, pass auf Kollege, wir sind gerade schon ziemlich schnell unterwegs. Meinen Neffen setz ich deshalb z.B. regelmässig auf solche Baujahre.


    Gilt übrigens auch für Autos... 250km/h in nem getunten Golf 1 fühlen sich ungleich spektakulärer an als wenn bei ner modernen Familienkutsche "A8" auf dem Großbildschirm Windschutzscheibe zu laufen scheint.

    Tunerlatein:
    nolite dare sanctum canibus neque mittatis margaritas vestras ante porcos ne forte conculcent eas pedibus suis et conversi disrumpant vos (Matth. 7,6)

    Einmal editiert, zuletzt von Michael RC31 ()

  • .....also es ist jede Verkehrssituation vorhersehbar wenn man nur langsam genug unterwegs ist, ausserdem ich würde beim Reifenhändler ums Eck schauen ob ich nicht noch den Exedra bekomme weil dieser ja auch im Fahrzeugschein eingetragen (bei mir im Schein zumindest, da steht nix von BT45 :huh: ) und erzählt mir ja nix über die Qualität von Radial-Reifen,
    ach ja noch einen schönen Gruß an SvenL! :)

    scheen Gruaß Hans 😊

    JT: 2010 Bernkastel/ Kues/2011 Neidenberga/2012 Titisee + geile Sau-Tour/2013 Antweiler + blaue Zipfel/2014 Drangstedt/2015 Neidenberga/2016 Creglingen/2017 Weidenbach + Heuabschiedstour/2018 Neidenberga/2019 Drangstedt/2021 Weidenhof-Herbsttour/2022 Heidenheim + Weidenhof Herbsttreffen/2023 Weidenhof-Herbsttreffen

    Einmal editiert, zuletzt von NT/Hans ()

  • also es ist jede Verkehrssituation vorhersehbar

    Sagst du so... als mir damals meine Frau nach dem verkehr gesagt hat "Schatz, ich bin schwanger", da war das zwar theoretisch vorhersehbar, aber in dem Moment doch ziemlich überraschend...

    I reject your reality and substitute my own!

  • Moin Sven,
    bin da in bei dir.....die Glaubensfrage der Reifen (wie die des ÖL) wird wirklich von dem ein oder anderen sehr einseitig gesehen.
    Fahrtrainings bzw. Sciherheitstraining find ich auch gut und wichtig.


    Deine Einstellung zum BT45 kann ich , wenn ich deiner Argumentation folge zwar nicht ganz teilen, aber ich toleriere deine Entscheidung. Streng genommen dürfte die der ein oder andere auch nicht fahren, da dieser nach deiner Aussage ja auch nicht 100% legal ist. Bei mir wären nur der Dunlop K505 oder der Bridgeston Exedra eingetrage.......


    Ist deine Überzeugung dem BT45 betreffend, auch in eigenen Erfahrung gegenüber den moderneren Reifen begründet?
    Dein Statement zu diesem Reifen wirkt auf alle Fälle auch etwas einseitig! :whistling:


    Aber jeder soll/kann wie er möchte und will!

    Gruß aus Rhoihesse


    Uwe


    "Motorradfahren ist keine Art, sich fortzubewegen, sondern eine Lebensform." :thumbup:
    von Reiner Otte, in Windpassagen

  • Gilt übrigens auch für Autos... 250km/h in nem getunten Golf 1 fühlen sich ungleich spektakulärer an als wenn bei ner modernen Familienkutsche "A8" auf dem Großbildschirm Windschutzscheibe zu laufen scheint.

    Stimmt!
    Sohn 1 habe ich ganz bewusst auf nem Polo 86c "lernen" lassen, zwar mit gemischten Gefühlen in puncto eigener Sicherheit (muss ich zugeben) weil die SUV´s immer näher kamen.
    Aber so eine alte Kiste vermittelt unmissverständlich, was gerade so los ist :)
    Er hatte auch das "Glück", dass wir diesen unwahrscheinlich langen Winter mit viel Schnee hatten, zweimal haben wir uns aus einer Schneewehe ausgegraben. Den Polo konnte man auch noch mit Muskelkraft bewegen....
    Nach einiger Übung war dann mein Volvo dran, völlig anders, weil schwerer und Heckantrieb. So hatte er beides "drauf".


    Sohn 2 durfte diese Schule nicht genießen, der war 3 Jahre später dran.
    Da standen keine Möglichkeiten dieser Art zur Verfügung.
    Ob es nun daran liegt, dass Sohn 2 schon einen kleinen Unfall hatte, sei dahingestellt, da spielen sicherlich noch andere Faktoren hinein.
    Aber "flüssig" unterwegs sind beide...


    Fazit: Sohn 1 sagt heute noch, dass das eine gute und wichtige Schule war!


    (man verzeihe mir den Ausflug in die Dosen-Welt, habe ich geschrieben, weil man das auf Möppis auch anwenden kann, vllt. sogar noch besser, weil ausreichend alte zur Verfügung stehen)


    Gruß
    Markus

  • Moin Leonidas,
    vor 12 Jahren habe ich als Wiedereinsteiger das Motorradfahren angefangen. Hatte auch alte Reifen drauf (Holzreifen, mit viel Profil) und eierte bei nasser Strasse rum, wurde steif in den Kurven und mochte gar nicht bremsen.
    Neue Reifen gaben mir dann das Vertrauen und ich gewöhnte mich langsam an das Fahren. Es hat aber bestimmt eine ganze Saison gedauert, bis ich dann die Straße lesen und das Motorrad recht gut beherrschen konnte...
    Bis dahin locker bleiben, achtsam fahren, sich nicht drängeln lassen. Die ganzen Kopfsachen zu wissen, ist schon ganz gut; aber wie schon Vorredner sagten, Erfahrung kommt vom Fahren.


    Immer schön oben bleiben!


    Gruß Lars

  • Mönsch Hans....
    Die Aussage war letztlich nur, sich aufs vorhandene Material einzustellen. Wenn Sven bei seinem Einsatzzweck das bessere Gefühl mit dem BT45 hat, wo ist das Problem?
    Luft nach oben ist doch eh immer.... auch dein so weit umgebautes Moped ist sicher viel besser als Serie, aber es ist noch Lichtjahre von ner Öhlins-Gabel mit closed-cartridge, Brembo M4-Doppelscheibe, Pirelli Dragon Corsa III und Schräglagen ABS entfernt.

    Tunerlatein:
    nolite dare sanctum canibus neque mittatis margaritas vestras ante porcos ne forte conculcent eas pedibus suis et conversi disrumpant vos (Matth. 7,6)

  • Ganz raus nehmen kann ich mich ja aus der "missionarischen" Nummer auch nicht, aber recht haste @SvenL!


    Es sind einfach verschiedenste Faktoren, die es ausmachen.


    Am Ende gilt: Sicher solls sein und Spaß solls machen! Im Zweifel zahlt ihr mit euren Knochen, das mal immer im Hinterkopf behalten, aber nicht davon zu sehr einvernehmen lassen. Der Mittelweg eben, weiß man ja. ;)


    Allseits gute Fahrt und DlzG!

  • Das Hauptproblem liegt nicht an den Reifen! Und ja, auch wenn gleich einige wieder ihren Beißreflex bekommen und meinen mich auch noch missionieren zu müssen und wieder 10 Posts kommen wie toll doch T30/T31(evo) CRA3 und wie sie sonst noch alle heißen mögen, ich fahre trotzdem den BT45 und probiere ggf. demnächste mal den BT46 aus! - Das Hauptproblem sitzt zwischen den Ohren: Angst beim Fahren, unangepasste Fahrweise zur jeweiligen Wetter- und Fahrbahnsituation, unzureichende Fahrerfahrung usw. und so fort.


    Und kommt mir ja nicht mit Not- oder Schreckbremsung! Wenn der Reifen den Unterschied macht, ob ich im Vordermann einschlage oder nicht, dann bin ich generell schon viel zu schnell unterwegs gewesen! Auch wenn das einige nicht wahrhaben wollen, aber das ist die Wahrheit!

    Ich gehe schon den Weg mit dir mit.
    Nun wird es, wie ich in anderen Threads erfahren durfte, nicht überall in Deutschland schon so voll auf den Straßen sein, wie hier bei uns.
    Es haben schon viele versucht, mich auf diesen von dir angesprochenen Punkt zu reduzieren (dann bin ich generell schon viel zu schnell unterwegs gewesen!)
    Es geht wirklich rasend schnell, dass man mal ein paar Millisekunden nicht genau an der Situation ist, die sich gerade negativ entwickelt.
    Man kann einfach nicht überall hinsehen, und mit allem rechnen, was passieren wird. Das kann niemand.
    Und dann bin ich eben in diesem Moment nicht zu schnell gewesen, sondern nur so, wie sonst auch; mit dem Verkehr mitgeschwommen, damit man nicht bedrängt wird.
    Dann hatte es andere Gründe, als die Geschwindigkeit oder Abstand.
    Im Nachhinein wird es immer heißen: nicht angepasste Geschwindigkeit.
    Aber das hat dann leider so etwas vom erhobenen Zeigefinger vom Großvater: "...hab ich´s nicht vorher gesagt?"
    Das nützt danach nichts mehr.
    Und dafür habe ich gerne die angesprochenen Reserven.


    Versteh das bitte nicht als Kritik, ich sagte ja, ich gehe den Weg mit dir.
    Das ist lediglich eine andere Sichtweise und Meinung zu den Dingen, die aber ebenfalls in deinem Post Platz finden :thumbup: :


    Soll doch jeder den Reifen fahren, der er für richtig hält, oder?


    ...und dafür wird hier ja diskutiert, damit sich jeder seine Entscheidung herbeiführen kann...


    Lieben Gruß und hoffentlich in Zukunft jedem seinen passenden Reifen


    Markus


  • Deine Einstellung zum BT45 kann ich , wenn ich deiner Argumentation folge zwar nicht ganz teilen, aber ich toleriere deine Entscheidung. Streng genommen dürfte die der ein oder andere auch nicht fahren, da dieser nach deiner Aussage ja auch nicht 100% legal ist. Bei mir wären nur der Dunlop K505 oder der Bridgeston Exedra eingetrage.......


    Ist deine Überzeugung dem BT45 betreffend, auch in eigenen Erfahrung gegenüber den moderneren Reifen begründet?
    Dein Statement zu diesem Reifen wirkt auf alle Fälle auch etwas einseitig! :whistling:

    Den BT45 darst Du ohne Eintragung 100% legal fahren, weil die Reifengröße zur Eintragung im Fahrzeugschein identisch ist. Die Reifenfabrikatsbindung, auch wenn es im Fzg-Schein drinnen steht, ist aufgehoben worden, eben weil es viele Reifentypen gar nicht mehr gibt. Wenn Du darauf bestehst und noch irgendwo einen K505 oder Exedra findest, dann kannst Du die Dir ja gerne aufziehen. ;)


    Ja, ich habe Erfahrung mit modernen Radialreifen, nicht auf der NTV aber auf einer anderen Maschine, und die waren bei viel Wasser auf der Straße alles andere als angenehm. Gerade wenn ein Reifen Dir quasi Grip in allen Lebenslagen vermittelt und Dich dann Knall auf Fall im Stich lässt, weil er das Wasser nicht verdrängt bekommt.


    Der BT45 ist und bleibt ein unaufgeregter ausgeglichener Reifen, der es einem aber auch nicht übertreiben lässt. Die meisten Fahrer interessiert das dennoch nicht, denn die fahren meist nur unter optimalen Bedingungen (trocken, warm, saubere Straße), da wird es schon schwieriger zwischen den Reifen in Bezug auf Haftung zu differenzieren, mit einer NTV erst recht. Was Einlenkverhalten, Spurtreue in Schräglage usw. angeht, gibt es sicherlich bessere Reifen als den BT45 ;) Auch gefällt mir die starke Neigung zum Sägezahn mit der damit verbundenen Geräuschkulisse auch nicht, aber einen Tod muss man ja sterben, oder?


    Das Ziel sollte ja letztendlich sein, dass man gut und ohne Boden- oder Feindkontakt am Ziel ankommt, oder?


    Viele Grüße!


    Sven

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Thema Reifen ist dann wohl nun durch.


    Zum Thema Sicherheitstraining noch einen Tipp:
    Die BG bezahlt alle 4 Jahre anteilig den Kurs, insofern er im Rahmen des DVR durchgeführt wird.
    Mir hat man damals 75€ in Form eines Gutscheins zugesteuert. ;)


    Gruß Maik

  • @SvenL


    So deutlich wollte ich es nicht sagen mit den "Fehler....und....Ohren", aber du hast recht, in den allermeisten Fällen, ist der Fahrer selbst schuld.


    Wenn er ganz einfach sein Können überschätzt, sein Speed nicht mit der gegebenen Verkehrs- oder Wettersituation zusammenpasst, er sein Material einfach "überfährt",......sich einfach von anderen Verkehrsteilnehmern überraschen läßt....


    Ich denke, du kannst da noch ein paar Sturzmöglichkeiten anfügen, so wie es bei dir klingt, hast du viel Erfahrung und Übung.....und wenn ein Fahrer mit viel Erfahrung und Können, den BT45 bewusst wählt, kann er den auch viel besser und genauer einschätzen, um im Rahmen der Reifen-Performance-Möglichkeiten möglichst immer zu bleiben.


    Ein Anfänger oder Wiedereinsteiger kann das nicht!


    Und aus meiner Erfahrung, fahren die wenigsten Anfänger unvorsichtig.
    Sie fahren unsicher, merken recht schnell das es nicht perfekt läuft, wissen aber nicht woran genau es liegt, das Gefühl ist nie ganz entspannt, jede Kurve ist eine kleine Herausforderung, .........fahren deshalb gefühlt vorsichtig und plötzlich geht es doch schief.
    Die meisten wissen, aus meiner Erfahrung, gar nicht wirklich warum das jetzt passiert ist.


    Und eins kann ich immer wieder feststellen, unabhängig des Alters, Einstiegslevels oder Talent des Anfängers, Wiedereinsteigers:


    - Wenn es trocken, warm, Teer griffig und alles toll und super ist, sind sie meilenweit vom technischen Limit weg, kämpfen alle mit dem persönlichen Limit und das ganz deutlich. Sprich, die fahren wesentlich langsamer wie ein Routinierter! Und kommen so nur schwer an die Grenzen des Reifens.


    - Ist es nass, kalt, der Belag sauglatt oder, noch tückischer, eine Mischform im Wechsel davon.....genau diese semioptimalen Gegebenheiten, wo jeder "Erfahrene" auch schon seine "großen Augen" abgeholt hat oder sogar schon gestürzt ist und deshalb langsamer, vorsichtiger fährt.
    Da fällt mir immer wieder auf, das Anfänger dabei viel näher am technischen Limit ihres Mopeds und Reifens fahren....oft dabei sogar die eingeschlagene Geschwindigkeit des routinierten Fahrers mitgehen oder halten können, ohne die "Engstellen und Tücken" zu kennen und die antrainierte Fähigkeit zu haben, "Ruhig bleiben und kontrolliert das Sturz-Vermeidungs-Programm" ablaufen zu lassen.
    Sie haben noch kein Gespür für diese Gefahr. Und ich kenne persönlich auch welche, die es genau bei solchen semiopti Bedingungen auch "geschafft" haben und zwar wesentlich mehr, als von denen, die im alles super, Voll-Attacke-Modus abgestiegen sind.


    In meiner Welt, empfinde ich das so, Anfänger/Wiedereinsteiger sind bei Trocken, Warm und alles opti, sicherer unterwegs, weil sehr viel Sicherheit "übrig" ist, auch bei "günstigen" Reifen und Mopeds ohne ABS.
    Die sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt und ihr Gefühl sagt ihnen das auch...."sei vorsichtig, du hast das noch nicht so drauf".


    Wird oder ist es kalt, der Belag ändert sich, wird glatt oder kommt noch Feuchtigkeit dazu, reduzieren sie zwar ihren Speed, haben aber keine Ahnung, das es VIEL tückischer ist, das sie regelrecht vom technischen Limit "angesprungen", "überholt" werden und das schlagartig, ohne Vorwarnung, besonders bei semioptimalen Reifen. Vor allem in Schrecksituationen unrettbar für sie.


    Deshalb finde ich es gut, das unerfahrene Fahrer, Mopeds mit ABS fahren oder mindestens auf Reifen, die genau da, deutlich besser sind, wo es "aus Unwissenheit" gebraucht wird!



    Ein gutes Beispiel sind auf Einzylinder-Anfänger-Enduros diese "gut und günstig" Reifen-Empfehlungen von Enduro-Liebhabern.
    Bei 48PS-Anfängern sind diese Mopeds oft zu finden, weil sie günstig sind. Aber auch älter (Suzuki DR-Modelle, Dominators, XT.....) und deshalb oft ohne ABS.
    Meist kommt dabei ein recht grobstolliger, Heidenau oder Mitas Reifen-Empfehlung raus, günstig im Preis, recht langlebig und trotzdem noch endurotauglich.


    Für den erfahrenen Enduro-Gelände-Fahrer wie Weihnachten, "gut & günstig" und wenn es rutscht fühlt der sich heimisch und wohl, er kennt das ja nicht anders.
    Für einen Normalo-Straßenfahrer ist es aber schon eine Herausforderung, Enduroreifen die auf der Straße eh schon schwierig sind und dann noch die Günstigen, die bei Nass, Kalt, Glatt nicht viel können......wie gesagt, für den Könner fast ein Traum.


    Setzt du da einen Anfänger drauf, der kann noch so vorsichtig fahren, bei der ersten Notbremsung hat er eine gute Chance.
    Da braucht der Belag nur "nicht sehr griffig" sein, da blockiert sofort das VR, oder wenn er/sie es schon "befürchten" das vorne nicht viel bremst, bremsen sie fast nur hinten (im Gelände meist ein guter Tip), aber auf der Straße, wo du deutlich höhere Geschwindigkeiten vernichten musst, ist eine HR-Bremse mit einem Reifen der recht schnell aufgibt, auf verlorenen Posten.....die schlagen fast ungebremst ein, oder das HR dreht sich unter ihnen weg......und das alles aus Unwissenheit.
    Für den erfahrenen Enduro-Fahrer, wäre das alles halb so schlimm gewesen, der hat sich schon die richtigen Reflexe antrainiert und gewusst, das es glatt ist.


    Deshalb empfehle ich jedem Anfänger, immer die modernen Reifen, die gut bei Nass, Kalt & Glatt sind.





    Und wenn du einen Metzeler RT01, T31, CRA3 oder Michelin Road 5 im Wasser aufschwimmen lässt, durch tatsächliches Aquaplanings......dann muss das weit jenseits von 100Km/h gewesen sein,..... im Regen!
    Selbst mit abgefahrenen Reifen der oben genannten, hab ich auch bei AB-Fahrten und Spurrillen voll mit Wasser noch kein Problem gehabt, das ruckt zwar, bremst deutlich......aber wenn man da nicht mit >150 reinballert, ist alles gut. Da würde jeder Autoreifen, besonders die Breiteren, schon aufschwimmen.


    Einmal war es sogar so schlimm, das mein VR, an einem Sportler, Metzeler M3 (der hat 0 Profil in der Mitte), soviel Wasser verdrängt hat, das es wie eine Geysire, die Gabel hoch, zwischen Lenker und Verkleidung hochgeschossen ist, weil die Wassermenge so groß war.......das ich eine ganze Zeit nichts mehr gesehen hab, hätte der VR da nur ein Moment gezuckt.... ;(

    Das ist meine ganz eigene Meinung und wenn das jemand anders sieht.....bitte gerne!

    3 Mal editiert, zuletzt von Kurvenguide ()

  • Mönsch Hans....
    Die Aussage war letztlich nur, sich aufs vorhandene Material einzustellen. Wenn Sven bei seinem Einsatzzweck das bessere Gefühl mit dem BT45 hat, wo ist das Problem?
    Luft nach oben ist doch eh immer.... auch dein so weit umgebautes Moped ist sicher viel besser als Serie, aber es ist noch Lichtjahre von ner Öhlins-Gabel mit closed-cartridge, Brembo M4-Doppelscheibe, Pirelli Dragon Corsa III und Schräglagen ABS entfernt.

    Mönsch Michael.....
    habe kein Problem wenn jemand sagt fahre am liebsten den BT45 auf der eNTe, da ist für mich alles ok, aber im selben Atemzug Radialreifen schlechtreden da geht mir der Hut hoch,
    und mir vorwerfen ich vergleiche mein etwas aufgemöbeltes Alteisen mit den modernen Mopped`s jenseits der 20.000,- Euro-Preisklasse dann haben wir bis jetzt aneinander vorbei geredet, sorry!
    ......PS. das JT2020 ist ja nicht all zu weit von dir da könntest ja auch vorbei schaun, würden sich bestimmt einige freuen dich zu sehen/sprechen und man könnte dann (bei einem Bier) auch von Angesicht zu Angesicht Benzin quatschen! ;)^^

    scheen Gruaß Hans 😊

    JT: 2010 Bernkastel/ Kues/2011 Neidenberga/2012 Titisee + geile Sau-Tour/2013 Antweiler + blaue Zipfel/2014 Drangstedt/2015 Neidenberga/2016 Creglingen/2017 Weidenbach + Heuabschiedstour/2018 Neidenberga/2019 Drangstedt/2021 Weidenhof-Herbsttour/2022 Heidenheim + Weidenhof Herbsttreffen/2023 Weidenhof-Herbsttreffen

    2 Mal editiert, zuletzt von NT/Hans ()

  • Ich wollte dir ganz sicher nichts vorwerfen, der Vergleich mit dem "state-of-the-art"-Equipment sollte nur deutlich machen, dass es immer Luft nach oben gibt und die eigentliche Kunst des sicheren Fahrers eben darin besteht sich mit dem "Ist-Zustand" soweit vertraut zu machen, dass es flott und sicher vorangeht.
    Das ist aber alles ein persönliches Empfinden, mir z.B. ist im Alltag ein breiter Grenzbereich wichtiger als ein möglichst später, auf der Renne wo man ständig maximal konzentriert unterwegs ist, ist das anders.
    Einen anderen Aspekt hab ich mir ganz bewusst verkniffen... gerade du wirst jetzt wissen was ich meine.... der beste Reifen nutzt nämlich nicht viel wenn die Radführung nicht vernünftig funktioniert. Ein einfaches Cartridge wie es in deinen Gabel verbaut ist bringt eine deutliche Verbesserung, ein modernes Cartridge hätte aber noch mehr Vorteile... ergo gilt auch da das Prinzip des Kompromisses und des Arrangierens mit dem Ist-Zustand.... und der persönlichen Vorlieben.
    Mich stören einfach diese Absolutheitsstandpunkte.... eine serienmässige NTV fährt mit Seriengabel und gutem Diagonalreifen gut und sicher. Mit modernerem Dämfersystem und aktuellen Reifen (möglichst auf passender Felge) fährt sie besser. Heckanhebung bringt nochmal was, Schwedengold an der Schwinge vermutlich auch.... aber es gibt eben keinen Punkt wo man sagen müsste ohne das gehts gar nicht. Ok, klar, von den alten Excedras oder Me33/55 vielleicht mal abgesehen.... wobei... ich bin mit ner absolut serienmässigen Hawk auf eben diesen Metzelern aus reiner Gaudi auf dem Hockenheimring gefahren und hab mir ein paar la-olas in der Sachskurve verdient weil ich trotz wild schlingerndem Moped und dunkelblau gebremster Scheibe einige moderne Mopeds hab sehr alt aussehen lassen.


    Zum JT 2020.... ich werd mein Bestes tun, aber ich kann leider aus verschiedenen Gründen nicht so wie ich will.... schaun mer mal.

    Tunerlatein:
    nolite dare sanctum canibus neque mittatis margaritas vestras ante porcos ne forte conculcent eas pedibus suis et conversi disrumpant vos (Matth. 7,6)