• Wer diesen Zahlen glaubt ist auch selbst schuld.


    Mein Kollege mit Erstkontakt zu einer positiv Getesteten wurde trotz starkem Husten nicht getestet.
    Man muss ja die Neuinfektions-Zahlen etwas gering halten, damit es den Anschein macht unser Lockdown-Light ist voll der Bringer.



    In Ländern wie China und Korea (egal ob Nord- oder Süd) würde ICH den Zahlen nicht mehr trauen als unseren deutschen Zahlen.


    ||


    Nachtrag :
    Ernstgemeinte Frage :
    Wieviele GRIPPE-Tote hatten wir in den letzten, sagen wir mal 10 Monaten ?

    Intelligente Sätze zu verfassen ist kein Zuckerschlecken. Und schon ein einziger Buchstabendreher kann den besten Text urinieren.
    Achja - meine Reifen haben Haftpflicht !

  • Moin Frank,
    ja wär mal interessant. Nur mit was willste die dann vergleiche??
    Mit der Zahl der Corona-Toten? Um das vergleiche zu könne müsste man eine Anzahl an Toten ermitteln, die ohne die getroffenen Massnahmen verstorben wäre.
    Aber bitte nur eine rechnerische Annahme dieser Corona-Toten, denn real erleben will ich das nicht. Ausserdem müßte man die Zahl der Grippen-Toten noch hochrechnen. Auch hier müßte man eine Annahme treffen, wieviele gestorben wären, wenn es keinen Grippe-Impfstoff gäbe! :whistling: und entsprechende Medikamente :huh:

    Gruß aus Rhoihesse


    Uwe


    "Motorradfahren ist keine Art, sich fortzubewegen, sondern eine Lebensform." :thumbup:
    von Reiner Otte, in Windpassagen

  • Ernstgemeinte Frage :
    Wieviele GRIPPE-Tote hatten wir in den letzten, sagen wir mal 10 Monaten ?

    Das kann dir niemand auf der welt seriös beantworten....
    Die Zahl der Grippetoten wird allen Ernstes "geschätzt".... wobei die Formulierung "mit Corona" auch Interpretationsspielraum lässt.

    Tunerlatein:
    nolite dare sanctum canibus neque mittatis margaritas vestras ante porcos ne forte conculcent eas pedibus suis et conversi disrumpant vos (Matth. 7,6)

  • Der Vergleich Grippe - Corona hinkt.


    Die Grippe (also die echte Influenza, nicht der grippale Infekt ...) ist seit Jahrzehnten bekannt, wird seid Jahrzehnten erforscht und behandelt, es gibt einen Impfstoff. Das heißt, kommst Du mit einer schweren Grippe ins Krankenhaus dann wissen die Ärzte, wie sie behandeln müssen, auf was sie achten müssen, es gibt Medikamente (wenn auch nicht wirklich viele) von denen man weiß wie sie wirken und wie man welche Symptome behandeln kann. Somit kann man eine Grippe medizinisch ideal behandeln. Der Mensch ist dem Grippevirus Influenza schon seit Jahrzehnten ausgesetzt, daher gibt es eine gewisse Grundimmunität, die wiederum zur Folge hat, daß die Grippe sich nicht so stark verbreitet. Zudem hat die Grippe eine Inkubationszeit von 1 bis 2 Tagen, d.h. sie knockt Dich viel schneller aus und in zwei Tagen steckt man weniger Menschen an als bei einer Inkubationszeit von 2 bis 14 Tagen wie bei Corona. Das Personal in Pflegeberufen ist im Idealfall gegen Grippe geimpft und läuft nicht so schnell Gefahr, selber zu erkranken bzw. die Erkrankung weiter zu tragen.


    Hast Du jetzt Corona, dann gibt es keine Jahrzehnte an Erfahrung. Du bist mehr oder weniger Versuchsobjekt während Ärzte und Pflegepersonal bei einem wirklich schweren Verlauf um Dein Leben kämpfen und darauf hoffen, daß sie die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Zwar weiß man nach neun Monaten ein bißchen mehr als Anfang des Jahres, doch noch lange nicht genug. Zudem rennst Du mit Pech länger infiziert herum bevor die ersten Krankheitssymptome auftauchen und steckst so mehr Menschen an, die dann wiederum Menschen anstecken können ... Exponentielles Wachstum. Und von Langzeitstudien und -folgen wissen wir bei Corona auch noch nicht wirklich viel.


    Die Influenza ist ähnlich gefährlich wie Corona, nach dem bisherigen Stand der Wissenschaft. Corona verbreitet sich als neuer Erreger wesentlich schneller, weil nun mal keiner, der den Rotz noch nicht hatte, dagegen immun ist. Wenn man diese Corona-Welle einfach so laufen lassen würde, dann kommt irgendwann der Punkt, da kann unser Gesundheitssystem nicht mehr mit halten. Corona zeigt uns sehr eindrücklich die Probleme auf, an denen unser Gesundheitssystem schon in einer starken Influenza-Saison leidet. Die übrigens meist im Januar, also nach Weihnachten/Silvester so richtig an Fahrt gewinnt ... Wenn unsere Intensivstationen irgendwann voll gelaufen sind mit Covid Patienten, dann bleiben übrigens auch die auf der Strecke, die aus anderen Gründen intensivmedizinische Behandlung brauchen: Herzinfarkt, Schlaganfall, Unfall, etc. ... Sind das dann Kollateralschäden? Und verbucht man die dann als Opfer der Corona-Pandemie oder als "persönliches Pech"?

    "I don't know half of you half as well as I should like; and I like less than half of you half as well as you deserve." J.R.R. Tolkien

    „Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.“ Paul Watzlawick

  • Wer diesen Zahlen glaubt ist auch selbst schuld.

    Hallo Uwe,


    hast Du andere Zahlen? Kannst Du diese iregendwie belegen?

    Man muss ja die Neuinfektions-Zahlen etwas gering halten, damit es den Anschein macht unser Lockdown-Light ist voll der Bringer.

    Wer ist denn "Man"? Hast Du da Informationen die wir nicht haben? Kannst Du uns diese zugänglich machen? Oder iregendwie
    glaubhaft belegen? Ernsthaft.


    Viele Grüße!

  • Moin,
    andere Zahlen hat offensichtlich niemand -- wo sollte er sie auch herhaben?


    Faktisch *hat* das RKI die Teststrategie vor wenigen Wochen (genaues Datum gibt es, habe ich aber nicht greifbar) geändert. Und es liegt (allen Ernstes, es lebe der Föderalismus!) an den Gesundheitsämtern (also auf Landkreisebene), wie die genau umgesetzt wird... und letztendlich dann auch an der Arztpraxis.


    Von unserem Gesundheitsamt / Arzt ist es aktuell so (und das habe ich jetzt mehrfach im Bekanntenkreis gesehen), dass du als offizieller Coronaerstkontakt (will sagen, mit einem Schrieb des Gesundheitsamtes, dass du 14 Tage in Quarantäne bleiben musst... mehr dazu weiter unten), trotz Husten/Kopfschmerzen *keinen* Coronatest bekommst.
    Erst, wenn du Fieber hast (selbst messen... bloß nicht mit respiratorischen Erkrankungssymptomen zum Arzt gehen!) oder noch Geruchs-/Geschmacksverlust dazukommen, wirst du zum Test geschickt.


    Das war vorher anders.
    Wenn das funktionieren würde, dass die Erstkontakte bekannter Infizierter schnell und sauber in Quarantäne geschickt würden, wäre das für mich total ok. Ist aber leider nicht so.


    Am 9.11. hatte meine Kleine und eine Freundin einen längeren Kontakt mit einem (symptomlosen) jungen Mann, der am 11.11. Schüttelfrost und einen pos. Coronatest hatte.
    Die Freundin war (und ist!) komplett symptomlos -- die Symptome wurden dann beim 2. Anruf beim Arzt "erfunden" und ein Test gemacht: sie war Coronapositiv.
    Meine Kleine hatte Kopfschmerzen und Husten. Hat dann regelwidrig einen Coronatest bekommen, da ich unter Risikogruppe falle: war negativ (zum Glück).



    Sowohl die genannte Freundin als auch meine Kleine haben vom Gesundheitsamt Quarantäne angeordnet bekommen. Jeweils mit einem Schreiben vom 18.11. (Eingang bei uns am 19.11.), in dem ein Quarantänezeitraum RÜCKWIRKEND vom 11.11. (also nicht dem Kontaktzeitpunkt sondern dem Zeitpunkt wann das Gesundheitsamt die Erkrankung des jungen Mannes bestätigt bekam) bis 24.11. angeordnet wurde.
    Vorher hatten wir uns beim Gesundheitsamt die Finger wundtelefoniert und nur ein "don't call us, we call you" bekommen.


    D.h. die Freudin (hätten ihre Eltern sie nicht selbst aus der Schule gelassen) hätte munter andere Leute anstecken können, OHNE dass sie jemals getestet worden wäre.
    Wie kann ein Gesundheitsamt Quarantäne anordenen, für einen Zeitraum, der VOR ihrem Schreiben liegt??! :cursing:



    Zu der eigentlichen Frage über die Coronazahlen ist die zynische Antwort: In absoluter Höhe ist die Infektionszahl egal. Ultimativ wird man es allerdings an den Intensivbetten sehen. Die schweren Krankheitsverläufe werden sich wohl kaum verstecken können.
    Hoffen wir insofern, dass zwar ggf. weniger getestet wird, aber trotzdem die richtigen.


    Schönen Gruß
    Knallfrosch

    I reject your reality and substitute my own!

  • @knallfrosch So ähnlich wie Du das beschreibst, ist das Prozedere bei meinen Arbeitskollegen, deren Kinder Corona-Fälle in der Klasse hatten, auch gelaufen ...

    D.h. die Freudin (hätten ihre Eltern sie nicht selbst aus der Schule gelassen) hätte munter andere Leute anstecken können, OHNE dass sie jemals getestet worden wäre.
    Wie kann ein Gesundheitsamt Quarantäne anordenen, für einen Zeitraum, der VOR ihrem Schreiben liegt??!

    Weil die mit Formularen und Textbausteinen arbeiten. Da wird das Datum des positiven Ergebnisses in ein Formular eingetragen, die Daten werden dann ohne weitere Prüfung übernommen. Das Endergebnis sieht dann eben so aus, daß Du rückwirkend in Quarantäne zu sein hattest ... oder so ähnlich ;)


    Vergessen wir nicht, da arbeiten immer noch Menschen. Und Menschen machen Fehler, gerade unter Druck. Die Gesundheitsämter stehen gerade unter einem massiven Druck und einer Arbeitslast, die mit der Ausstattung der meisten Gesundheitsämter einfach nicht zu stemmen ist. Wenn ich höre, daß die Gesundheitsämter in der Befundübermittlung noch mit Faxen arbeiten, dann wundert mich gar nix mehr. Jedes einigermaßen moderne Labor bietet heutzutage eine Befundübermittlung per DFÜ (Datenfernübertragung), damit arbeiten Arztpraxen und Krankenhäuser schon seit Jahren ... Da guckst Du in Deinem PC in die Patientenakte und sobald das Labor ein Ergebnis frei gegeben hat, siehst Du das dort.


    Jetzt sind Menschen damit beschäftigt, die Daten vom Fax erst irgendwo zu erfassen ... Sprich, Faxe müssen von irgendwem aus dem Fax genommen, bearbeitet, Daten erfasst, Kontakte nachverfolgt werden. Wobei Fehler passieren. Mein Kollege erzählte, das Gesundheitsamt seiner Stadt arbeitet mit ausgedruckten (!) Excel-Listen in der Nachverfolgung und hast Du einen anderen Bearbeiter in der Leitung, kann der Dir nix sagen, weil er eine andere Excel-Liste bearbeitet als der Kollege. Ernsthaft ...? Da hast doch keine Chance bei so einer Arbeitsweise irgendwie wieder Land zu gewinnen gegen ein dynamisches Infektionsgeschehen.

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  • Moin


    Die Änderungen der Teststrategie hängt nach Meinung unser Krankenhausführung mit der Verfügbarkeit von Tests oder dafür notwendigen Reagenzien zusammen. Unser Risiko - Personal
    ( nicht Risiko Patienten) wird regelmäßig getestet mit PCR Tests. Alle Patienten werden vor Aufnahme getestet. Notfalpatienten bei der Aufnahme.
    Patienten fernes Personal (also z. B. Ich) werden erstmals nächste Woche mit Antigen Tests getestet.
    Das alles geht nur Dank eines eigenen Zentral Labores und auch nicht unbegrenzt auf Grund der benötigten Reagenzien die zur Zeit schwer lieferbar sind.


    LG Jens

    "Ein guter Freund ist einer, der dich verstecken würde, wenn du wegen Mordes gesucht wirst. Wie viele von denen kennst du?" Lemmy Kilmister

  • @Frau Mirtana: das ist alles schon klar. Trotzdem stören mich daran mindestens drei Punkte (von denen mindestens der 3. auch für das RKI gilt!)


    - zwischenmenschlich: das sind Menschen, die mit anderen Menschen umgehen, d.h. in einem Publikumskontakt stehen. Dabei ist meiner Meinung nach (egal, welcher Druck auch immer) ein gewisses Mindestmaß an Freundlichkeit und Professionalität zu wahren, insbesondere, wenn man mit Menschen zu tun hat, die "orientierungslos" sind. Das geht dann über in den 2. Punkt...
    - ...als Amtsperson: das sind Menschen, die unseren Staat repräsentieren. Wenn man an dieser Stelle den Publikumskontakt scheut, mit sinnlosen Aussagen und Textbausteinen um sich wirft, dann gehört man nicht bemitleidet sondern aus dem Dienst entfernt.
    - als Amt: die zweite Coronawelle kam jetzt ja SO überraschend. Konnte wirklich keiner kommen sehen. Dass Corona mit Herbst Grippe, grippalem Infekt und Schnupfen parallel existieren wird, konnte man ja WIRKLICH nicht erwarten. Hätte man sich vielleicht über den Sommer einen zweiten Monitor und einen Internetanschluss anschaffen können? Und Leute, die mit sowas umgehen können? Hätte man da vielleicht an den Arbeitsweisen etwas tun können?


    (Punkt 4, RKI, alter Kaffee: was nicht sein darf, kann nicht sein... erinnert sich noch jemand an die Aussagen zu Mund Nasen Schutz? Total sinnloses Zeug (weil wir nicht genug haben)).


    Aber vielleicht kommt dieses Mißverständnis daher, dass ich in der Privatwirtschaft arbeite und in dem Konzern in dem ich angestellt bin eine Verantwortung für das trage was ich tue, obwohl ich weit von der Position eines leitenden Mitarbeiters entfernt bin.


    PS edit (überlappt): @jkberlin -- erscheint mir sehr ähnlich wie eurer Krankenhausführung
    PPS edit: übrigens: damit will ich mich keineswegs in die Ecke der Coronaleugner stellen oder dem RKI Boshaftigkeit bei der Änderung der Testkriterien unterstellen. Das war meiner Meinung nach überfällig. Wie übrigens sehr viel, was meiner Meinung nach eher viel zu lange verschleppt wird. Mein Problem ist einfach, dass ich Inkompetenz hasse und das Gefühl habe, dass sie mir da von oben (Bundesregierung) bis unten (Gesundheitsamt) entgegenschreit.
    PPPS edit: Fakt ist doch einfach, dass die Kontaktverfolgungsstrategie mit den Mitteln, mit denen gearbeitet wird, total sinnlos ist. Da wird ein totes Pferd weitergeritten.

    I reject your reality and substitute my own!

  • - zwischenmenschlich: das sind Menschen, die mit anderen Menschen umgehen, d.h. in einem Publikumskontakt stehen. Dabei ist meiner Meinung nach (egal, welcher Druck auch immer) ein gewisses Mindestmaß an Freundlichkeit und Professionalität zu wahren, insbesondere, wenn man mit Menschen zu tun hat, die "orientierungslos" sind. Das geht dann über in den 2. Punkt...

    Das gilt nicht nur für Behörden, das gilt in meiner Welt für jeden, der in irgendeiner Art und Weise mit Menschen zu tun hat. Und daran krankt es in der Privatwirtschaft ebenso. Egal ob Behörde, Supermarkt, Einzelhandel, Arztpraxis, Krankenhaus, ... mir sind überall schon unhöfliche Menschen begegnet, die aus welchen mir nicht ersichtlichen Gründen auch immer nicht in der Lage waren ein Mindestmaß an Freundlichkeit und Professionalität zu wahren. So, und wenn ich jetzt im Telefondienst sitze und ständig rufen Leute an, denen ich nix sagen kann oder die mich davon abhalten, meine eigentliche Arbeit zu erledigen - dann haste irgendwann den Papp auf. Ich hab das sechs Jahre lang in einem Labor gemacht, da entwickelt man Verständnis wenn man dann mal selbst am empfangenden Ende sitzt.

    - ...als Amtsperson: das sind Menschen, die unseren Staat repräsentieren. Wenn man an dieser Stelle den Publikumskontakt scheut, mit sinnlosen Aussagen und Textbausteinen um sich wirft, dann gehört man nicht bemitleidet sondern aus dem Dienst entfernt.

    Hast Du schon mal in einer Behörde gearbeitet? ;)


    An vielen Stellen hat es absolut nichts damit zu tun, daß der Publikumskontakt gescheut wird. Sondern da geht es um formalisierte Prozeßabläufe. Im Arbeitsamt schreibt Dir auch keiner einen persönlichen Brief, da bekommst Du ein aus Textbausteinen bestehendes Schreiben. Punkt. Finde ich auch nicht hübsch, ist aber so. Ein Bescheid muss rechtswirksam sein und im Falle der Falle auch vor Gericht Bestand haben, da läßt man keinen mehr per Hand dran herum schreiben ... Und wie in jedem Betrieb, Firma, Unternehmen auch hast Du in Behörden fähige und unfähige Menschen - von daher habe ich mit niemandem hier Mitleid, sondern schlicht Verständnis ;)

    Aber vielleicht kommt dieses Mißverständnis daher, dass ich in der Privatwirtschaft arbeite und in dem Konzern in dem ich angestellt bin eine Verantwortung für das trage was ich tue, obwohl ich weit von der Position eines leitenden Mitarbeiters entfernt bin.

    Als jemand, der sowohl in Behörden als auch in der Privatwirtschaft gearbeitet hat: so ist es. ;)


    Trotzdem finde ich Behörden-Bashing nicht gerechtfertigt. Am Ende hast Du es mit einem kleinen Sachbearbeiter zu tun, der seinen Job macht. Ob gut oder schlecht, das sei dahin gestellt. Arbeite mal vernünftig, wenn es keine gescheite Strategie, fehlende Infrastruktur und umsetzbare Anweisungen/Verfahren gibt - oder sich die Verfahren täglich ändern. Wir sind nun mal eine, sagen wir, sehr bürokratische Demokratie und diese Bürokratie ist mehr so Lastgaul denn Rennpferd. Und die Gesundheitsämter stehen vor einer bisher nie da gewesenen Aufgabe. Finde es nur schade, daß es kein allgemein gültiges Verfahren gibt und sich jede Stadt-/Kreisverwaltung auf sich selbst gestellt der Lage stellen muß.


    Es weiß offensichtlich keiner, wie man mit dieser Lage wirklich effektiv umgeht. Corona zeigt uns sehr deutlich, was wir die letzten Jahre alles verpennt haben das uns jetzt auf die Füße fällt. Und leider ist es nun mal so, daß man in Behörden "nicht mal eben" eine vernünftige Infrastruktur schaffen kann - Investitionen im öffentlichen Raum folgen einem sehr umständlichen und leider auch langwierigem Prozedere. Da kaufst Du nicht einfach mal ein paar neue Rechner oder Monitore, wie ein Privatunternehmen das tun kann.


    Das RKI hat die Teststrategie geändert weil wir momentan an einem Punkt sind, wo wir schlicht nicht mehr die Kapazität haben jeden testen zu lassen - von daher findet auch bei Gesundheitsämtern und Ärzten eine Auswahl statt, wer getestet wird. Daß damit natürlich jede Menge symptomlose Menschen unter dem Radar fliegen ist eine logische Konsequenz und ich glaube auch nicht, daß wir mit der Kontaktverfolgung, wie sie im Moment noch stattfindet, der Lage wieder Herr werden können.


    Was mir ganz persönlich in dieser Krise fehlt, ist eine klare Kommunikation. Auf allen Ebenen. Ich wüßte auf Anhieb nicht, was ich im Falle einer Corona-Infektion in meinem Umfeld zu tun habe. Außer zu Hause zu bleiben. Wann wird wer wann und von wem getestet? Wen muß ich informieren? Wo finde ich die Informationen? Wie ist das Prozedere wenn ich in Selbstisolation gehe oder gar amtlich angeordnet in Quarantäne muß? Was brauche ich für meinen Arbeitgeber? Was kann ich selber tun? An wen wende ich mich?

    "I don't know half of you half as well as I should like; and I like less than half of you half as well as you deserve." J.R.R. Tolkien

    „Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.“ Paul Watzlawick

  • Frau Mirtana schrieb:
    Trotzdem finde ich Behörden-Bashing nicht gerechtfertigt. Am Ende hast Du es mit einem kleinen Sachbearbeiter zu tun, der seinen Job macht. Ob gut oder schlecht, das sei dahin gestellt.
    _________________________________________________________________________
    Seh ich auch so.Eine App, die datenschutzbereinigt ist, wäre hilfreich. Weg vom 'Fax hin zum digitalen Zeitalter.
    Es kann auch sein, dass Dich gerade ein Kellner von Deinem Lieblingsitaliener oder die Lady aus dem Reisebüro Deiner Wahl telephonisch berät... ;)
    In Berlin wird das gerade angetestet.


    Blackdriver schrieb:
    Ernstgemeinte Frage :
    Wieviele GRIPPE-Tote hatten wir in den letzten, sagen wir mal 10 Monaten ?


    Ich zitiere mal das RKI:Laborbestätigte Todesfälle
    954 Influenza-bedingte Todesfälle Influenza-Überwachung in der Saison 2018/19
    1674Influenza-bedingte Todesfälle Influenza-Überwachung in der pandemischen Saison 2017/18
    Kannst Du alles hier nachlesen:


    https://www.rki.de/SharedDocs/…Q_Liste.html#FAQId2437342


    Mit Influenza haben wir jahrzehntelange Erfahrung, wir haben einen jährlich angepassten Impfstoff und Medikamente.Also sollte man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.


    Übrigens sind Influenzainfektionen in diesem Jahr "signifikant" weniger zu verzeichnen, wohl wegen der AHA-Regeln.


    Grüße aus dem Norden
    Wolfgang O.

  • Wer ist denn "Man"? Hast Du da Informationen die wir nicht haben? Kannst Du uns diese zugänglich machen? Oder iregendwieglaubhaft belegen? Ernsthaft.


    Viele Grüße!

    "Man" ist für mich die Bundesregierung incl. deren Berater ...


    Das ist natürlich nur meine Gefühl.


    Glaubt ihr denn wirklich, das wir bei solchen schwerwiegenden Ereignissen immer die Wahrheit erfahren. Hier und dort wird doch immer manipuliert und vertuscht.
    "Teile der Antworten könnten die Foristen verunsichern ..."



    Ich wollte auch keinen direkten Vergleich von Covid und Influenza starten, sondern mal in den Raum werfen, dass die, die dieses Jahr an Influenza sterben, sicher in der Coronastatistik mit auftauchen.


    Leider glaube ich einfach nicht immer alles was man mir einflößen will. Schade - wäre vllt. einfacher.


    Nein, ich bin weder auf Schwurbel-Demo's, noch glaube ich an Echsenmenschen und die Erde ist nach meiner Erkenntnis auch relativ "rund". :rolleyes:

    Intelligente Sätze zu verfassen ist kein Zuckerschlecken. Und schon ein einziger Buchstabendreher kann den besten Text urinieren.
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  • Blackdriver:
    Wenn an deiner Konspirationsvermutung etwas dran wäre, dass das RKI auf Ansage der Regierung die Corona-Zahlen nach unten korrigieren würde, dann machen die offenbar einen miesen Job. Die offiziellen Zahlen gehen ja nicht runter. Außerdem wären ja dann noch die Zahlen der Johns-Hopkins-Uni aus USA. Oder hören die auch auf Angela?


    Und, dass die Influenza-Toten eben NICHT mit in die Corona-Zahlen einfließen wurde doch weiter oben bereits mit Fakten unterlegt. Da verstehe ich jetzt nicht, warum du diese These hier erneut einstreust?


    Durchhalten Freunde, und vernünftig bleiben.

    --
    "Am Ende wird Alles gut. Und wenn noch nicht Alles gut ist, dann ist eben noch nicht Ende." [bras. Sprichwort] ;)

  • Die Ami's werden auch irgendeine Strategie haben. Und wenn man nur aufhört Stimmen zu zählen, kurz bevor man überholt wird. :S



    Wenn wir die Teststrategie von vor dem Lockdown-Light beibehalten hätten, wäre die Kurve der Fallzahlen bestimmt noch steiler angestiegen.


    Aber du hast Recht, da hab ich mich wohl geirrt. Bei den ganzen langen Beiträgen kann ich mich nichtmehr so voll konzentrieren.


    Ich trage ja auch ganz brav meine Maske, besuche weder Familie noch Freunde, verzichte auf meinen Sport und bin froh, dass ich noch arbeiten gehen darf. Nicht weil das so nen Heidenspaß macht, sondern weil meine Leben Geld kostet, das bei mir zumindest nicht an Bäumen wächst.

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  • Moin,


    leider hat Corona nun auch zur Absage der Isle of Man TT2021 geführt. :(
    Ich denke aber, dass die Absage richtig und nachvollziehbar ist, auch wenn dies für mich schade ist.
    Infos hierzu unter: BREAKING NEWS: 2021 Isle of Man TT cancelled


    Wir hatten mit 4 Leuten die Tour in diesem Jahr gebucht. Dann wurde die Tour abgesagt und wir mussten alle Fähren und Unterkünfte stornieren oder umbuchen. Das hat pro Nase zu Kosten von ca. 70 € geführt. Damit konnten und mussten wir leben.


    Einen Vorteil hat die Absage aber. So kann ich, falls es denn stattfinden kann, zum NTV-JT2021 kommen.


    Nun stehen wir vor der Frage, ob wir die Tour ganz streichen oder stornieren und umbuchen für die TT2022. ?(


    Gruß


    Wolfgang

    „Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“


    Benjamin Franklin


    Bitte keine Bilder von mir bei whatsapp, facebook und Co

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    @joe.dalton das ist natürlich Mist mit der TT...wie bei vielen anderen Dingen auch. Na vielleicht sehen wir uns dann immerhin zum JT. Vorher muss ich aber an einem SHT teilnehmen. Ich fühle mich nach der langen Pause in der C-Zeit absolut unsicher beim Fahren.


    Gruß Maik

  • Moin.


    @joe.dalton das ist natürlich Mist mit der TT...wie bei vielen anderen Dingen auch. Na vielleicht sehen wir uns dann immerhin zum JT. Vorher muss ich aber an einem SHT teilnehmen. Ich fühle mich nach der langen Pause in der C-Zeit absolut unsicher beim Fahren.


    Gruß Maik

    Gibt es einen ADAC Platz bei dir? Kann ich nur empfehlen.