Moin Gemeinde
habs im Corona trööt angesprochen, denke, um uns koch-küchen- und gartentechnisch auszutauschen, passt ein neuer trööt besser.
Ich koch gern, die am Tisch sagen auch, gut, und freu mich, hier im Sinne unserer umgangserprobten Entengemeinde (freu mich seit Jahren, dieses forum gefunden zu haben) einen regen kulinarischen Austausch anzustoßen.
Ich hab jetzt mehr Zeit als üblich und bin quasi immer daheim, die Gärten sind umgeckert und die Beete vorbereitet, aber es gibt momentan keine Pflanzen zu kaufen. Auf die Suche gehen ist auch etwas schwierig geworden, kann bis 800€ Strafe fürs rumfahren bedeuten.
Was wir gerade frisch ernten können, sind unsere hervorragenden Artischocken, ich hab vor 4 Jahren von einem Segelfreund aus Sardinien 20 Stecklinge geschickt bekommen, und die sog. "Spinosa Sardo" gelten als die besten, haben aber an jedem Blatt einen spitzen Stachel, Ernte geschieht deshalb mit den Schweißhandschuhen.
Dazu haben wir reichlich frische Kräuter das ganze Jahr über, Lorbeer, Rosmarin, Thymian, Salbei, wilder Fenchel, Basilikum und Petersilie, dazu kommen die gerade perfekt schmeckenden letzten Orangen und Zitronen, die gehen noh bis Mitte Juni.
Die erste Erdbeerernte ausm Garten hat uns köstlich geschmeckt, und ein paar unserer sich selbst fortpflanzenden Tomatenstauden fangen an zu wachsen, außerdem grünt und blüht alles rundherum wie verrückt, der Frühling ist bei uns mit die schönste Zeit.
Zum Tomateneinkochen:
Wir ernten in einem normalen Jahr ca 150 kg Tomaten, von denen etwa die Hälfte zu hauseigenem Sugo verkocht werden.
Ich mach verschiedene Würzungen, Basico ist: für 8 kg Tomaten
in einem großen Topf reichlich Olivenöl (150 ml) gießen und darin eine Knoblauchknolle, klein gehackt ohne Schalen, glasig andünsten, dann die gewaschenen und stückig geschnittenen Tomaten zugeben, köcheln lassen. Inzwischen die Gewürzmischung zubereiten, Rosmarin, Thymian, Salbei, schwarzen gestoßenen Pfeffer, gute Prise Salz mischen und zu den Tomaten geben, wenn diese anfangen, schäumend aufzukochen. Hitze zurückdrehen, umrühren und bei aufgelegtem Deckel dahinköcheln lassen, um die Aromen zusammenzukochen und die Flüssigkeit zu reduzieren.
Je nach Tomatenart fisch ich nach ca. 1 Stunde mit dem Schneebesen den Großteil der Hääute ab, bei Cherrytomaten (von denen wir meistens sehr viele haben, die wachsen sogar wild in der Einfahrt) passier ich die Sauce durch, um die vielen kleinen Häute und auch Kerne rauszukriegen. Um den Geschmack zu intensivieren, geb ich jetzt ordentlich dreifach konzentriertes Tomatenmark bei, für diese Menge Tomaten ca. 100 ml/gr. (halbe Tube)
Ca. 2-3 Stunden köcheln lassen, immer wieder mal mit Holzkochlöffel umrühren, um ein Ansetzen am Boden zu vermeiden.
Inzwischen in einem anderen großen Topf 3 cm Wasser einfüllen, und darin die Schraubgläser und Deckel (z.B. Gurken-oder Marmeladengläser, heben wir immer auf) im kochenden Wasser ca. 5 min sterilisieren, mit einer Grillzange rausnehmen und auf sauberem Küchentuch aufstellen zum trocknen.
Wenn das Sugo fertig ist, mit einem ebenfalls mitsterilisiertem Schöpflöffel das Sugo in die Gläser füllen bis ca. 1 cm unterm Rand, mit Zewa den Rand sauberwischen, Deckel drauf und zudrehen. Damit man sich bei der brüllheißen Brühe nicht die Pfoten verbrennt, wickel ich immer ein Küchentuch ums Glas rum und halt es damit fest.
Anschließend aufstellen zum bkühlen, nach einiger Zeit geht ein Knacken durch die Küche, wenn wieder eines der Gläser angezogen/vakumiert hat.
Hält locker ein Jahr in der Speisekammer, und ist immer eine geniale Grundsoße, oder pur über die Pasta, wenn man mal keine Lust auf kochen hat, Parmesan drüber, fertig.
Als ich früher aufm Schiff gelebt hab und keine frischen Gartentomaten hatte, hab ich passierte ganze Dosentomaten genommen, sind auch gut dafür.
Silvia, deine Klettertomaten find ich super, wo bekommt man die Samen dafür?
morgen mehr, z.B. ein Rezept für ein wirklich leckeres Sauerkraut!
sonnige Grüße und gesund und munter bleiben
Berti