Guten Morgen !
Da dieses Thema den Fred "Was hast du heute gekauft" sprengt, habe ich diesen aufgemacht.
Ich kann hier nur von mir erzählen wie ich das Rauchen entwöhnt habe.
Es war ein Angebot der AOK (ich war Mitglied der Barmer, wurde aber trotzdem angenommen), in 10 Wochen zum Nichtraucher zu werden.
Ich wollte eigentlich gar nicht mit dem Rauchen aufhören, ich wollte nur meinen Konsum verringern.
Der Stress auf einer Großbaustelle (4,7 Mrd - Projekt) als Bauleiter war gewaltig. So steigerte sich mein Konsum allmählich auf
80 Zigaretten am Tag !
Ich wollte eigentlich nur auf ein normales "20 Zigaretten am Tag" zurück.... Da kam mir das Angebot ganz recht.
Beginn des Kurses waren Vorträge von
2 Ärzten, die anhand von einer Diashow sehr eindringlich warnten, das Rauchen schlagartig aufzuhören.
Gezeigt wurden Bauchspeicheldrüsen, die durch den schlagartigen Entzug von Nikotin aufgeschäumt waren. Folge: Diabetes.
Auch wurden wir darauf angesprochen, wer denn in unserem Umfeld das Rauchen aufgehört hat. Ettliche Stimmen meldeten sich...
Jetzt wurde die Frage gestellt, ob denn der Partner dann Diabetes bekam. --> erstaunte Gesichter... Klares "Ja"
War auch in meinem Umfeld nicht anders - mein Vater hatte aufgehört, meine Mutter bekam Diabetes. Dieser Zusammenhang wurde als "Sympathiekrankheit" erklärt.
Wie soll man also richtig entwöhnen?
Bevor ihr weiter lest, ich kann euch bestätigen, es funktioniert kinderleicht, ich bin seit 40 Jahren Nichtraucher
- Nimm einen kleinen Zettel, so groß wie die Zigarettenschachtel, einen kleinen Bleistift, der in die Schachtel passt. Zettel und Bleistift verbleiben in der Schachtel bzw. Cellophan
- Bevor du eine Zigarette rausziehst, mache einen (Zähl-) Strich auf den Zettel
- Das machst Du ganz einfach jedesmal. Wenn du die Zigarette schon raus gezogen hast, steck sie wieder rein und mache den Strich.
Der Trick dabei: Nach vier Wochen ist dir schon bewußt, wie oft du gegen >deinen Willen rauchst - einfach so, weil du nichts anderes mit dir anzufangen weißt, weil es einfach "erlernt" ist. Das Rauchen hast du ja auch - gegen deinen Willen (hust hust) erlernt. -
Jetzt beginnst du, eine Tabelle mit Zeitraster anzulegen auf deinem Zettelchen.
Großes Erstaunen: Der Zusammenhang, wg. dem wir rauchen....
- zum Kaffee
- Verzögerung, bevor wir den Telefonhörer in die Hand nehmen (schauen, wer anruft)
- Verzögerung, etwas zu tun..... (man blockiert sich selbst)
Da waren Hausfrauen dabei, die während des Bettenmachens 8 Zigaretten geraucht haben...
-
Jetzt fängst du an, zu trennen
- keine Zigarette zum Kaffee - nein, Du "belohnst dich" mit einer Zigarette nach dem Kaffee
- keine Zigarette vor dem Telefonieren - Du "belohnst dich" mit einer Zigarette nach dem Telefonieren
- usw. usw.Ihr werdet staunen, WIE leicht das geht, seinen Konsum zu reduzieren. Ich war im Laufe von 2 weiteren Wochen auf 10 Stück am Tag herunten.
-
Du fängst an, zu vergessen, dich zu belohnen, merkst erst nach langer Zeit, dass du es vergessen hast...
Ich war plötzlich auf 2 Stück am Tag herunten. - Jetzt geht es zur Sache: Auf welche Zigarette möchtest Du verzichten ? Mittag nach dem Essen ??
Murren, aber es geht tatsächlich leichter, als man glaubt - Jetzt geht es ans Eingemachte: Die letzte Zigarette..
30 "Mann" (und Frauen) im Hintergrund, du vorne auf einem Hocker (ohne Armlehnen, ohne Rückenlehne), der Freundliche gibt dir eine Zigarette, einen Aschenbecher.
Licht aus, Spot an. Er zündet dir die Zigarette an.
Sowas Abscheuliches hast du noch nie geraucht...
Nach dem 1. Zug habe ich die Zigarette in den Aschenbecher gestampft - das wars. 10. Mai 1970
Der Kurs hatte großen Erfolg !
Diesen wünscht Euch ebenfalls
Wolfgang
big_hand.gif