Passierschein A38

  • tut mir leid, mal wieder hier offtopic angetriggert zu haben, trotzdem eine Antwort:


    Aber @Potti, da gibt es doch auch eine klare Gegenleistung... Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!


    Du hast natürlich recht, so richtig überraschend ist das nicht. U.a. deswegen bin ich nicht Mitglied in dem Verein. Trotzdem fand ich es frappierend, wie offensichtlich "dünn" die Hilfsbereitschaft der Kirche(n) sein kann und weiterhin ein Staat für sie ihre Mitgliedsbeiträge einzieht.
    Wie schaffen die es, trotz allem so einen guten Ruf zu haben?


    Deswegen heißt auch mein eines favorisiertes Managementprinzip so:
    Gottprinzip: möglichst selten in Erscheinung treten, trotzdem einen guten Ruf haben und alle glauben lassen, dass man wichtig ist.
    Alternativ das bekannte Champignon-Prinzip: Mitarbeiter mit Sch"§$ füttern und wenn einer den Kopf rausstreckt: abschneiden.


    Schönen Gruß
    Knallfrosch

    I reject your reality and substitute my own!

  • es ist halt einfach traurig wenn es für bürger die sich 25 jahre den ar.... aufgerissen haben und dann wegen krankheit,und arbeitsplatzverlust in schwierige situation kommen,ein solcher bürokratischer irrsinn betrieben wird.

    Wer später bremmst,ist nicht immer schneller!!!

  • Ich finde das Mißtrauen, das unser Staat da seinen Bürgern gegenüberbringt, traurig. Allerdings fehlt mir da die Erfahrung, wie gerechtfertigt das ist.

    Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit ist in D scheinbar eher als Kavaliersdelikt angesehen. So ziemlich jeder Handwerker fragt mich ob ich die Rechnung einfach oder kompliziert will.
    Leistungsmissbrauch ist mittlerweile auch eher Breitensport, als Einzelfall, quer durch alle Bevölkerungsgruppen. Ob das nun Notwehr oder Missbrauch ist, keine Ahnung.
    Aber wenn jemand mit einem Jahreseinkommen über 90K€ auch noch Leistungen für sich und seine Familie erschleicht, hält sich mein Mitleid in sehr engen Grenzen, wenn die Vermögensabschöpfer (Ja, die heißen wirklich so!) kommen und dem Konten/Wohnung/Haus/Garage ausräumen.
    Solche und viel größere Fälle gibts mehrmals jährlich, sind also keine Einzelfälle.
    Natürlich gibts auch Fälle, wo "vergesssen" wird, Arbeitsverhältnisse anzumelden, allerdings seh ich dann auch, daß diese Leute dann ihre Bußgelder oder hinterzogenen Leistungen in Minimalmonatsraten zurückzahlen können.
    Wer sich jetzt fragt, wie man so etwas vergessen kann...oft sind das Personen, denen die Struktur im Leben verloren gegangen ist und die plötzlich mit den Belastungen eines Fulltimejobs klarkommen müssen.

  • Solche und viel größere Fälle gibts mehrmals jährlich, sind also keine Einzelfälle.

    Zweifellos, schrieb ja selbst, dass auch ich genügend Leute kenne, bei denen der moralische Kompass "nachgeht".


    Allerdings finde ich die Frage schon legitim, ob man, wenn man schlicht ein bedingungsloses Grundeinkommen an alle auszahlt, nicht besser fahren würde, als mit der Regelungs- und Nachverfolgungswut, die vermutlich weder den Sachbearbeiter noch den Bittsteller (absichtliche Wortwahl... denn selbst wenn man einen berechtigten Anspruch hat, wird man in diese Position gedrängt) glücklich macht.


    Dass es immer A"§%"§löcher gibt, die den Hals nicht vollbekommen: geschenkt.
    (Nachtrag: meine Theorie wäre, dass man gegen die sowieso nicht viel machen kann. Und was schadet es, wenn der Staat *jedem* xxx € / Monat gibt... macht das bei einem Kardinal, Millionär oder Bundestagsmitglied einen Unterschied in der Gesamtsumme?)

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  • Allerdings finde ich die Frage schon legitim, ob man, wenn man schlicht ein bedingungsloses Grundeinkommen an alle auszahlt, nicht besser fahren würde....

    Mit Sicherheit. Allerdings muss das auf europäischer Ebene eingeführt werden, sonst gibts da noch ganz andere negative Effekte.

  • Update:
    Der erste Antrag läuft noch... der zweite, hier am Ort, ist nach nicht mal 4 Wochen durch und bis Ende Juli genehmigt.
    Die haben u.a. auf die komplette betriebswirtschaftliche Auswertung verzichtet und waren für die kommenden Monate mit einer mehr oder weniger formlosen Schätzung zufrieden. Die privaten Kontosauszüge waren ebenfalls nicht nötig, lediglich der letzte Kontostand. Das Ganze ist natürlich vorläufig, zum Ende erfolgt noch eine Abrechnung mit den realen Zahlen, das ist ja auch richtig so.
    Nun weiß ich natürlich nicht ob die sich hier vor Ort zurückgehalten haben weil die mich schon mehrfach "kennengelernt" haben, der Gedanke gefällt mir :), aber der Unterschied verblüfft mich. Ich werd mir nun von ersten Antragsteller noch ein OK holen und dann dem betreffenden Jobcenter den wesentlich einfacheren Ablauf mal unter die Nase reiben. Kann ja wohl kaum sein dass 25km weiter andere Vorschriften gelten....


    Achja... der Wohngeldfolgeantrag des ersten Antragstellers ist nach 15 Wochen immer noch nicht entschieden.... die nehm ich mir heute mal zur Brust.

    Tunerlatein:
    nolite dare sanctum canibus neque mittatis margaritas vestras ante porcos ne forte conculcent eas pedibus suis et conversi disrumpant vos (Matth. 7,6)