Allgemeine Frage Steuerkette Motor

  • Moin moin,


    Ich wende mich mal mit einer Frage an euch, die zwar nicht meine Ente betrifft, aber ich hoffe das es trotzdem toleriert wird :)


    Ich schraube gerne an Motorrädern und lerne ständig dazu. Handwerklich und technisch bin ich zwar recht begabt, neues lernen tue ich aber am besten learning-by-doing.


    Nun bat sich mir die Gelegenheit eine GPZ500 in einem für den Preis erstaunlich guten Zustand für nen 100er zu schießen.

    Ich hab es mir zum Plan gemacht diese wieder zum laufen zu bringen und dabei neue Dinge zu lernen, ohne das es weh tun würde (finanziell) wenn’s in die Grütze geht.


    Folgende Sachen sind dran die ich bisher nicht gemacht habe: Gabelsimmerringe undicht und Kettensatz muss neu. Die beiden Dinge machen mir keine Kopfschmerzen, das bekomme ich ohne weiteres hin.


    Aaaaber….. der Verkäufer sagte das dem Vorbesitzer im fahren ein lauter Knall aus dem Motorraum aufgefallen ist, während der Fahrt. Daraufhin ist er nicht mehr mit der Maschine gefahren, aus Angst, sie könnte weiter kaputtgehen. Motor dreht, das habe ich vor Ort durch drehen an der Kurbelwelle geprüft, ein Zylinder fühlt sich unauffällig an, der andere Blockiert ab einem gewissen Punkt. (Ich werde es nachher nochmal ohne Zündkerzen drinne testen, dafür hatte mein Werkzeug vor Ort nicht gereicht).

    Also würde ich jetzt gerne den Motor zerlegen und mir einfach mal angucken ob/was in diesem zu finden ist. Und an dieser Stelle kommt mein Hilfsgesuch ins Spiel.

    Was kann man bei einem offenen Motor angucken? Wo sollte man auf Verschleiß achten? Was würdet ihr im Ventildeckel prüfen?

    Und vor allem, das was mir Kopfzerbrechen bereitet: Steuerkette. Die muss ja raus, damit ich die Zylinder runter bekomme. Bzw ich muss sie zmd. ja von den Nockenwellen abziehen. Wie stelle ich sicher, das die Nockenwellen nach dem Zusammenbau wieder in der richtigen Position stehen? Bzw wie setze ich die Steuerkette wieder in richtiger Position auf die Nockenwellen?


    Wie gesagt, es ist nicht das oberste Ziel diesen Motor wieder zum laufen zu bekommen. Sondern an einem Günstigen Motor mich endlich zu überwinden, da mal was dran zu machen. Wenn’s schief geht hole ich mir nen ersatzmotor Oder geb die Maschine als Spender weg, aber ich werde es nie lernen, wenn ich’s nicht mal gemacht habe.


    Daher würde ich mich freuen über Tipps, wie man an einen Motor im allgemeinen herangeht, auf was man achten könnte wenn man ihn mal auf hat und wie man mit dem ein und Ausbau der Steuerkette umgeht.


    Bisher habe ich so Sachen wie Vergaserreinigung und Überholung, Ventile einstellen, VD Dichtung erneuern, Reifen wechseln, schleifen/Lackieren, Kühlsystem demontieren + spülen u. Füllen, Bremsen neu machen gemacht, alles learning Boy doing.

    Freunde die Ahnung davon haben habe ich leider keine, meine Freundin lernt das zwar, ist aber grade erst angefangen, d.h würde sie das mit mir lernen, weitere Quellen bisher sind das Internet und ein rep-Handbuch (welches mir leider viele meiner Fragen v.a im allgemeinen Bereich nicht beantworten kann)


    Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand da Tipps geben kann, das ich mich auch an das Thema endlich mal heranwagen kann. Jetzt wird aber der Motor erstmal rausgeholt 👍🏻


    Lg, Olli

  • Besorg dir ein Werkstatthandbuch. Diese Bücher setzen rel. geringe Grundkenntnisse vorraus.

    Solltest du mit den Informationen dort nicht klarkommen... dann übersteigt deine Idee deine Schrauberfähigkeiten und ein crash-Kurs in einem Forum wird dir da auch nicht helfen.

    GPZ500 hab ich grad nicht ausm Kopf aufm Plan, aber Nockenwellen bekommt man (fast) immer raus ohne die Steuerkette zu trennen.

    Steuerkettenspanner lösen oder ausbauen, dann kann man die Nockenwellen rausfummeln oder zumindest deren Antriebsräder demontieren. Details siehe besagtes WHB.

    Tunerlatein:
    nolite dare sanctum canibus neque mittatis margaritas vestras ante porcos ne forte conculcent eas pedibus suis et conversi disrumpant vos (Matth. 7,6)

  • Es geht ja speziell darum. Die Nockenwellen danach wieder einzubauen. Raus bekomme ich sie, das ist mir klar, aber ich würde gerne wissen ob es da irgendwie einen Trick gibt o.ä die nachher wieder in der richtigen Stellung einzubauen.


    Und das WHB habe ich da, aber das ist da nicht drin beschrieben, das bucheli 5136. entweder bin ich zu doof es zu finden oder es ist ned dein.


    Das meine Fähigkeiten nicht reichen ist mir klar. Aber da ich weder in dem Bereich arbeite, noch bekannte habe die selber Ahnung davon haben, bleibt mir nix anderes übrig als mir einen Motor zu besorgen und es mir anzugucken und damit zu lernen.

  • Moin.


    Setze dir Markierungen an OT und an den Nockenwellenrädern, wenn nicht schon vorhanden.

    Und markiere, welche Welche ist.


    Gruß Maik

    buffbuffbuffbuff *klonk* brobobobobrooooooo*klack*broooooaaaaa*klick*raaaaaaharrrrrrrr...

  • S. Steely Dan: Das könnte eine Ursache sein.

    Wie Michael schrieb: Steuerkettenspanner raus, Lagerdeckel ab, Schlepphebel wegbauen. Dann müsstest du die Nockenwellen seitlich herausziehen können. Die Steuerkette so sichern, dass die nicht in den Schacht fällt!

    VORHER: Auf OT einstellen! Die Nockenwellen haben Markierungen EX und IN mit Strichen. Die sind ausgerichtet, wenn OT durch Kurbelwelle eingestellt ist. Wenn diese Einstellung passt, die Nieten der Steuerkette von Strich Nockenwelle EX Auslass zu Strich IN Nockenwelle Einlass zählen. So muss das dann wieder eingebaut werden. Nix verwechseln!

    Es sollte genug Platz sein, um den Kopf runterzunehmen. Wenn nicht, muss der Motor raus. Spätestens wenn der Kopf runter ist, solltest du sehen, ob es Kontakt zwischen Kolben und Ventilen gegeben hat.

    Die Bucheli Seite schicke ich dir als PN.


    Herzliche Grüße

    Uwe

  • Hi,

    wie Michael RC31 schrieb: du brauchst das Werkstatthandbuch... ideal das "richtige" für die Kawasakiwerkstatt, nicht ein "Schrauberbuch" (Buchelli, Haynes).

    Bekommst du normalerweise bei ebay oder so, manchmal auch "so" im Internet.

    Achtung: bei der NTV gibt es ein "Basishandbuch" von 88 plus weitere Nachträge für überarbeitete Modelle. Wenn du eine neuere NTV hättest, brauchst du das grundlegende Buch UND die Anhänge.


    Wenn Kawa das einigermaßen ähnlich macht, wie Honda, dann findest du darin plausible Explosionszeichnungen, was du machen musst um den Zylinderkopf einzubauen, Drehmomente, wie du hinterher das ganze wieder richtig zusammenbekommst incl. Einstellung der Nockenwelle.

    (Bei der NTV ist das etwas verwirrend beschrieben, da muss man ziemlich genau lesen...)


    Liebe Grüße

    Knallfrosch

    (Und ja: ein blockierender Motor klingt i.a. nicht so richtig gesund, insofern kann ich mir gut vorstellen, dass du den nicht wieder zusammenbauen willst sondern dir lieber einen "neuen" kaufst :))

    I reject your reality and substitute my own!

  • ... bin etwas spät zum bearbeiten dran:

    Um den Zylinderkopf wieder draufzubauen wirst du normalerweise eine neue Zylinderkopfdichtung brauchen... die sind nicht immer sehr "preisgünstig", insofern würde ich an deiner Stelle erstmal zerlegen und erst die richtigen Dichtungen (und evtl. anderes Zeugs) kaufen, wenn ich ein gutes Gefühl habe, dass der Motor nicht hin ist.

    Ist keine Schande, einen Motor zu zerlegen und dann entweder als Anschauungsobjekt zu behalten oder in Teilen dem Schrottler zu geben (oder bei ebay zu verscheuern)

    I reject your reality and substitute my own!

  • Vielen Dank euch allen für die Antwort, das hilft mir schon einmal sehr viel weiter :)


    Ich habe die gewichtsreduktion jetzt genau wie in der Anleitung auf gutefrage.de durchgeführt, aber irgendwie habe ich das Gefühl, das sie dadurch langsamer geworden ist ?(


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    Nein Spaß beiseite, 2 Stunden hat’s gedauert, es wurden viele Fotos von jeder X-tausendstens Schraube oder Leitung gemacht, aber am Ende lief es glatter als ich es heute morgen noch vermutet hätte. Der Motor liegt jetzt auf meinem Schreibtisch und wird irgendwann dieses Wochenende geöffnet werden.


    knallfrosch

    Genau so habe ich mir das tatsächlich gedacht. Wenn’s hin ist ist’s hin, deshalb hab ich auch ne Maschine für grade mal nen 100er genommen, da tut’s am Ende ned weh.

    Ich will nur irgendwie endlich mal an das Thema ran, aber nur lesen und Videos gucken ist schwer, irgendwann muss ja jeder mal anfangen :)


    Ich danke euch allen sehr und werde dann am Wochenende mal sehen was sich ergibt. Jetzt widme ich mich erstmal einer Tschechischen Blonden aus meiner Kalten Abteilung :thumbsup:

  • So.….

    nachdem ich den Motor nicht auf OT drehen konnte, habe ich den Zylinderkopf abgenommen ohne mir vorher Markierungen gemacht zu haben. So sieht der zwischen Stand nun aus. Ich denke ich werde nun erstmal den Schmutz runter reinigen und dann sehe ich mir alles nocheinmal genauer an.


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    Nachtrag:

    Ich würd das jetzt versuchen mit einer weichen nylonbürste und bremsenreiniger zu reinigen, geht das oder gibts da was besseres?

  • Nachtrag 2:


    Kolben sind sauber, keine Spuren von Einschlägen oder Beschädigungen, Kein Rost zu sehen, Zylinder gehen ohne ungewöhnlichen Widerstand auf und ab.

    Ventile sitzen gut, sind ebenfalls optisch unauffällig…..


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  • Hast du das jetzt wirklich mit Bremsenreiniger gemacht, stehend? Da ist die Ölkohlensuppe doch sicher ins Kurbelgehäuse runtergelaufen?

    Ich hab nen Kurzen ... und das ist gut so ;)


    (\_/)
    (O.o) This is Bunny. Copy Bunny into your
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  • Kolben sind sauber, keine Spuren von Einschlägen oder Beschädigungen, Kein Rost zu sehen, Zylinder gehen ohne ungewöhnlichen Widerstand auf und ab.



    Meinst du die Kolben ?

    Würde als erstes die Steuerkette mit einem Haken rausfischen, sie mit einer Hand auf Spannung halten und mit der anderen Hand den Motor durchdrehen und so auf Freigängigkeit prüfen

  • Es gibt Bilder, die machen mir buchstäblich körperliche Schmerzen.....

    Man reinigt einen Motor außerlich so gut es geht BEVOR man den zerlegt.... was denkst du wo der Dreck und sei es über den Umweg Hände oder Lappen landet?

    Tunerlatein:
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  • Hast du das jetzt wirklich mit Bremsenreiniger gemacht, stehend? Da ist die Ölkohlensuppe doch sicher ins Kurbelgehäuse runtergelaufen?

    Nein, mit einem befeuchteten Tuch. Es ist nichts runtergelaufen.


    Kolben sind sauber, keine Spuren von Einschlägen oder Beschädigungen, Kein Rost zu sehen, Zylinder gehen ohne ungewöhnlichen Widerstand auf und ab.



    Meinst du die Kolben ?

    Würde als erstes die Steuerkette mit einem Haken rausfischen, sie mit einer Hand auf Spannung halten und mit der anderen Hand den Motor durchdrehen und so auf Freigängigkeit prüfen

    ja die Kolben, entschuldige bitte.

    Hatte einen langen Kabelbinder an die Kette gemacht zum rausfischen und hatte genau wie du es erklärst die Kette auf Spannung gehalten und den Motor durchgedreht. Dabei habe ich nichts auffälliges bemerkt.