Misanthropisch Philosophisches...

  • Hallo ihr Lieben! :)


    Habe da ein altes Elaborat von mir gefunden, das sich doch ganz witzig liest und sich um ein paar alltägliche Gedankengänge dreht..
    Wen es nicht interessiert braucht es auch nicht zu lesen, da es nichts mit der NTV zu tun hat.
    Möchte auf diese Weise einfach mal meine Gedanken mit euch teilen.


    Und da ein Thread (berechtigter Weise) auf 20.000 Zeichen limitiert ist, splitte ich den Text und stelle den Rest in eine Antwort..


    E violá:


    Warum Denken gefährlich sein kann.


    Eine kleine, halbernstgemeinte, semipamphletische Denkanregung für Jederman(n) und –frau.
    (Warnung: Kann zu Schmunzelattacken oder Hasstiraden führen!)


    Wühlen im Urschlamm:
    Versuch der Ergründung und Herleitung von rational teilweise schwerlich nachzuvollziehenden Handlungsweisen „moderner“ und „zivilisierter“ Menschen durch Betrachtung der Entwicklungen in der Menschheitsgeschichte der letzten 10.000 Jahre. Das physische und psychische Überleben in dem örtlich begrenzten Zusammenleben von Geschöpfen der Gattung Homo sapiens sapiens, Gesellschaft genannt, war - seit dem Tage als der Urahn des „modernen“ Menschen den Bäumen entstieg um aufrecht umherzuwandeln und das flache Land, auch Flachland genannt, zu erkunden - lebensnotwendig von streng zu befolgenden Verhaltenskodizes der einzelnen Gesellschaftsmitglieder abhängig. Aufgrund seiner mangelnden physischen Stärke (gemessen an anderen Lebewesen wie z.B. dem possierlichen Säbelzahntiger könnte man es durchaus auch als ausgewachsene Schwäche bezeichnen) war der Mensch des Fortbestandes seiner Rasse wegen gezwungen in Gruppen, Rotten oder Horden zu agieren. Die bloße Unfähigkeit des Menschen optisch sein gesamtes Umfeld zu erfassen machte ihn automatisch von seinen Artgenossen abhängig. (Dumm das.) So konnte ein ausreichender Schutz vor, in der Nahrungskette eindeutig über jenen Hominiden angesiedelten, Tierchen nur dadurch gewährleistet werden, dass eine Gruppe (Familie, bzw. Clan) von Menschen über ein effizientes und dynamisches Verhaltens- & Kommunikationssystem verfügte.
    Denn der Rausschmiss aus der Gruppe bedeutete zu Zeiten ohne „Soziales Netz“ mit einiger Gewissheit den sicheren Tod, z.B. ein unschönes Ende als Höhlenbären-Brunch.
    Allein der Umstand, dass es seit gut 500 Jahren keine „Universalgelehrten“, also Menschen die sämtliches Wissen ihrer Zeit in sich vereinen konnten, mehr gibt, stürzt den Einzelnen in die totale Abhängigkeit der Gesellschaft. Denn die exponentielle Entwicklung der Technik und die damit Hand in Hand gehende Spezialisierung macht ein wirklich unabhängiges Leben immer unrealisierbarer. Ich glaube ein jeder, der einmal versucht hat ohne mehrsemestriges Studium seine Stereoanlage oder schlimmer gar einen volldigitalen Brennwertkessel zu programmieren, weiß wovon ich spreche. Warum zum Beispiel gibt es in jeder Generation (merke: Generation => Fragment in der Konsequenz der Evolution) immer mehr Brillenträger? Weil einem „Blindfisch“, der einem urplötzlich hinter ihm stehenden Säbelzahntiger ein Pfefferminz gegen den herblich-süßen Mundgeruch offerierte meist ein allzu jähes Ende beschieden war. Erst seit der Unterjochung der Natur durch den Menschen können demnach „Erbleiden“ über die natürliche Selektion triumphieren. (Hart aber wahr.)
    Die einsetzende Domestizierung des Nutzviehs und die Urbarmachung von Ackerland mit der damit einhergehenden Sesshaftigkeit des Menschen vor rund 10.000 Jahren (setzt man für eine Generation Mensch großzügig 20 Jahre an, käme man auf bescheidene 500 Generationen, also kaum mehr als ein warmer Wind im Kontext der Entstehung des Menschen) dividierte die „Natur des Menschen“ auseinander. Zwei vollkommen gegensätzliche Menschentypen kristallisierten sich heraus. Die einen, „zivilisiert“ genannt, begannen der Natur mit brachialer Gewalt immer und immer mehr ihrer Schätze abzuringen - die anderen, „unzivilisiert“ oder „wild“ genannt, lebten weiterhin im Einklang mit ihrer Umwelt und nahmen aus selbiger nur das, was sie zum (über-)leben brauchten.
    Betrachtet man den „zivilisierten“ Menschen im großen wie im kleinen Zusammenhang, so stellt man eine verblüffende Ähnlichkeit im Ablauf dieses Prozederes fest: Die Gesellschaft, als Summe von Menschen gesehen, führt sich roh Rohstoffe aus der Natur zu und transformiert sie in viele, viele unnütze Dinge. Die Deponien (und manchmal auch der Wald) sind voll von solchen unnützen Dingen. Und was tut der Mensch an sich? Er Wandelt zugeführte Rohstoffe, bis auf ein paar unverbesserliche Rohkost-Ökos jedoch meist labberig-gekochte welche, in ein äußerst unansehnliches, unwohlriechendes und übel verleumdetes Endprodukt um. Also ist, in letzter Konsequenz, alles was „zivilisierte“ Menschen im Gesamtkontext des selbstregulierenden Systems der Natur „machen“ ziemliche Schxxxx.
    Als der Mensch sich also, aufgrund seines zu der Erfindung diffiziler technischer Hilfsmittel fähigen Verstandes, anschickte aggressiv die Welt zu befallen wie ein Virus seinen Wirt war seine Rasse so gut wie dem Untergang geweiht. Denn auch ein Virus befällt seinen Wirt gegen dessen Willen und pflanzt sich, keiner rationalen Logik folgend, auf Kosten des selbigen fort bis zum finalen Exodus des gesamten Systems inklusive seiner selbst (denn ohne den Wirt kann auch das Virus nicht fortbestehen). Außer es hat vorher einen neuen Wirt zum Ausplündern gefunden.
    Wie war das noch mal mit dem Bestreben des Menschen nach der Besiedelung neuer Planeten?
    Welcher moderne Mensch, der sich selbst als aufgeklärt und gebildet bezeichnet und sich durchaus für fähig hält logisch zu Denken, würde allen Ernstes mit vollen Händen ein Fass füllen, das keinen Boden hat? Wer bezahlt gerne horrende Heizkosten für ein Haus ohne Fenster? (Ausgenommen phallische Automobile mit mehr als 2 Litern Hubraum. Siehe auch „Keule der Neuzeit“ auf S.6) Dort liegt, meiner Ansicht nach, das Kernproblem.
    Entscheidungsträger wissen haargenau um den gesellschaftspolitischen und finanziellen Schaden, den sie anrichten. Doch scheren sie sich einen Kehricht um diese Problematik, solange der Rubel reibächlich rollt. Und zwar in die eigene helvetische Nummerntasche. Die Hochfinanz agiert scheinbar blind gegenüber den Problemen der „Massen“ und stellt sich bei sozialverträglichen Reformen an wie ein Bär beim ersten Schiss nach dem Winterschlaf.
    Wobei ich selbst dann zu diesen Zeilen stehen würde, wäre ich ein Mitglied im Zirkel jener Verdienstmillionäre. Denn auch dort liegt ein Urproblem der menschlichen Natur. Seit Anbeginn der (Menschen-)Zeit gab und gibt es 3 Klassen Mensch. Oberschicht, Mittelschicht und Unterschicht. Hochfinanz, Mittelstand und Proletariat. Die Unterschicht hat seit je her gelitten. Auf ihrem Rücken tragen Mittel- und Oberschicht ihre Querelen aus. Denn die Mittelschicht ist im Grunde ein Egel der Oberen und hat eine mehr oder minder direkte Einsicht in den Lebenswandel jener „Geldkönige“. Und möchte natürlich ebenfalls dorthin. Also sägt, bildlich gesprochen, der Mittelstand permanent am Stuhl der Oberen. Und diese möchten natürlich, dass alles schön so bleibt wie es ist. Also wird der Mittelstand durch diffizile Kapitalverschiebungen und semitransparente Steuerreformen so weit ausgerottet, bzw. in die Armut gestoßen, bis er keine Möglichkeit mehr zur Rebellion hat. Bis es schlussendlich dann mal wieder ordentlich rumpelt und sich auf dem Schutt des Krieges eine einigermaßen neue Ordnung etabliert. Auf der Seite des Verlierers versteht sich.
    Und steigt ein Mensch wie auch immer in jene oberste Kaste auf, hat er meist mit der ersten „Sonderzahlung“ jegliche guten Vorsätze fallengelassen wie ein Chauvi eine vollgeschissene Babywindel.
    Denn schon mein Großvater wusste: „Kaum einer der Ferrari fährt, sich von redlich’ Arbeit nährt!“
    Eine mögliche Lösung besteht demnach darin eine Vollverantwortlichkeit für Politiker und (öffentliche) Entscheidungsträger aller Couleur zu schaffen. Warum sollte ein mittelständiger Privatunternehmer mit vollem persönlichen Risiko härter in die Pflicht genommen werden als ein vom Volk gewählter Vertreter des selbigen? Trifft der mittelständige Unternehmer eine einzige gravierende (finanzielle) Fehlentscheidung, kommen die Financiers und futsch ist die Existenz samt Einfamilienhäuschen. Während einem Politiker oder Topmanager der Rücktritt samt Pensionierung mit satten Abfindungs- Übergangs- und Entschädigungszahlungen winkt. Also ran an die Polit-Kaste á la einem brutalstmöglichen Koch und einem Victory-Ackermann!
    Doch waren wir nicht bei der Frage nach der Gefährlichkeit des Denkens?
    Angenommen eine Gesellschaft im modernen Sinne, stellen wir uns einmal den deutschen Volkskörper vor, bestünde restlos aus frei denkenden, rationalen und selbstverwirklichten Individuen ohne Ängste. Geht nicht? Eben. Denn eine Gruppe von Menschen, und sei sie noch so groß oder klein, braucht ihre Funktionsträger. Also all diejenigen, die die unangenehmen Aufgaben des „täglichen Lebens“ übernehmen ohne zu (hinter-)fragen. Welcher Freidenker mit Empathie und Gewissen könnte jemals wieder ein Schnitzel verzehren, wenn er auch nur ein einziges mal die Sau, dessen Hintern er hernach zu (fr-)essen gedenkt, selbst geschlachtet, abgezogen, ausgenommen und zubereitet hat? Wem mundet sein Frühstücksei noch, der jemals eine Legebatterie ohne Tageslicht von innen gesehen und vor allem gerochen hat? Und wem schmeckt ernstlich sein Gemüse, der jemals das halbseidene Vergnügen hatte einen Lebensmittelchemiker zu fragen „Und, wie war dein Tag?“?
    Die Gesellschaft im kapitalistischen Sinne funktioniert eben nur, wenn das Groß ihrer Mitglieder mehr oder minder denkresistent ist.
    Vom Unvermögen oder der schlichten Faulheit sich eine eigene Meinung zu bilden bedarf es nur einer sporadischen Überleitung zur omnipräsenten Werbung. Jener ominösen Berufssparte, der so grässliche Dinge wie „Product-Placement“ oder „Corporate-Identity“ zugeordnet werden und die sich einen nicht gerade geringen Anteil an der zum Himmel stinkenden Verwesung der Deutschen Sprache auf die Schultern geladen hat. Denn die Werbung diktiert die Ideale. Die Menschen erfassen durch permanent penetrante Berieselung suggestiv die Kernaussage eines jeden noch so stumpfsinnigen „Slogans“. Und der Mensch strebt nun einmal nach Idealen. Also jagt er auf Gedeih und Verderb jenen beinahe unerreichbaren Idealen der Werbung hinterher und konsumiert und konsumiert und konsumiert. Denn im Konsum suggeriert die Werbung die absolute Anerkennung. Wer konsumiert gehört dazu. „Ohne dieses Auto bist du nichts!“ „Mit diesem Deodorant reißen sich alle gutaussehenden, gepflegten Frauen in deiner Anwesenheit augenblicklich die Klamotten vom Leibe!“ Und wer will schon nicht dazugehören? Bullshit. Wenn mir dieser vortrefflich treffende Anglizismus an dieser Stelle erlaubt ist.
    Denn wem nützt letztendlich dieser fiese, hofierte Konsum?
    Ganz bestimmt nicht dem armen Würstchen von Konsumopfer. Vergleichen wir gedanklich die Keule der Steinzeit mit dem Kontostand der Neuzeit, drängt sich die Frage nach dem Sinn und Zweck der menschlichen Existenz geradezu auf. Brutal gesagt besteht eben jener darin, den Fortbestand der eigenen Rasse zu sichern. Sein eigenes, überlegenes Erbgut mit einem ebenso überlegenen Erbgutpartner zu teilen und möglichst erbgütige Kinder, die dann möglichst genauso verfahren, „in die Welt zu setzen“. Sprich, der Urmensch mit der größten Keule und dem damit einhergehenden größten Jagderfolg wohnte der schönsten Urmenschin bei und war zweifelsfrei in der Lage sich und seine Brut zu versorgen. Materiell gesehen zumindest. Und komplizierter Weise hat sich, trotz der exponentialen, explosionsartigen Entwicklung der Technik und der damit einhergehenden Entmündigung des zum „User“ degradierten Individuums, genau dieses primitive Verhaltensmuster hartnäckig gehalten.
    Warum das Denken jedoch die Geheimwaffe gegen Ängste ist:
    (Nicht zu verwechseln mit dem äußerst destruktiven „Gedankenkarussell“.)
    Die Angst (vor der Angst) ist der Hauptgrund für (fast) alle Ferkeleien historischer und tagesaktueller Natur. Warum? Ein von undefinierten Ängsten dominierter Mensch ist schlicht nicht in der Lage eine Entscheidung zu treffen, die in Punkto Nachhaltigkeit und Voraussicht nicht nur seinem eigenen, persönlichen Wohl und Vorteil dient. Negative Beispiele dafür spuken zu Dutzenden durch die Medien und finden sich fataler Weise auch noch in verantwortungsvollen, eigentlich vorbildhaften Positionen.
    (Es fällt schließlich nicht alle Tage eine potente Führungskraft vom Himmel.) Das Bewusstmachen von Ängsten, die Konfrontation mit sich selbst, der innere Spiegel der zum äußeren wird. Nur wer sich kontemplativ mit sich selbst zu beschäftigen weiß wird in der Lage sein, sein Handeln selbstkritisch zu hinterfragen und sich aus dem Dunkel der Fremdbestimmtheit das anheimelnd warme Licht und die transzendente Befriedigung der eigenen, freien Entscheidung auf den Skalp scheinen zu lassen. Die kongruente Dreifaltigkeit der Kommunikationsmedien Denken, rein physischem Sprechen & jener sprachlich korrekten Artikulation des Gedachten: „Man ist was man isst!“, so phrasendrischt es der Volksmund. Doch ist man auch was man denkt? Ein weiser Mann sagte einst: „Achte auf deine Gedanken, denn sie sind der Anfang deiner Taten!“. Denken und Sprechen. Zwei urmenschliche Eigenschaften unabdingbar mit einander vereint? Kürzlich überlegte ich kurz mir ein T-Shirt mit der Aufschrift „Vor Benutzung des Sprechapparates ist das Gehirn einzuschalten!“ zuzulegen.
    Wer kennt sie nicht, diese beängstigende Situation, in der man gehalten ist seine Emotionen sprachlich auszudrücken? Da stammelt man auf einmal nur noch unzusammenhängende, gutturale Laute, wenn man sich mit einer scheinbar ausweglosen Situation konfrontiert sieht. Oder der fatale Totalverlust der Muttersprache in kritischen Prüfungssituationen und finanziell-essenziellen Bewerbungsgesprächen. Im Grunde unnötige Szenen, in denen der Mensch von seinen unbewussten Ängsten überrollt wird. Obwohl schon an der Wortwahl und dem Artikulationsvermögen einem Menschen eine Transparenz seiner Denkprozesse anheim wird. Nicht umsonst hört und sieht man gerade in letzter Zeit vermehrt auch spaßgesellschaftliche Mitbürger ohne Migrationshintergrund in den Kerndisziplinen „Auf der Strasse ins Handy blöken“, „Sich öffentlich am Sack kratzen“ und „Aufs Trottoir rotzen“ brillieren, meist gefolgt von einem „Ey Alter,ey!“ Hätte ich mir bloß dieses T-Shirt gekauft.
    Festkultur oder warum ein einvernehmliches, fröhliches Beisammensein von modernen Menschen im Jahre des Herrn 2005 (auch Fest, Party, Fete, oder Orgie genannt) zumeist nur unter exzessivem Ge- und Missbrauch wahrnehmungsverzerrender Substanzen möglich ist:
    Weil sich das Groß der lieben Mitmenschen in unserem Lande (u.a. auf Grund der existenzgefährdenden, baumhohen Benzinpreise) dem Kapitalverbrechen der Realitätsflucht schuldig macht. (Moment! Was ist eigentlich ein „Kapitalverbrechen“? Soll das heißen, dass ich mich, wenn ich dieses dicke, verstaubte Buch aus meinem Regal nehme und darin lese bis ich erbreche, strafbar mache? Wobei der Bärtige in seinem kongenialen Gesellschaftsmodell die urmenschlichen Eigenschaften Neid, Hass, Eifersucht und Dummheit außer Acht ließ und es somit mit einer gewissen Unpraktikabilität behaftet war.) Doch aus welcher entlegenen Hirnwindung kommt der Anreiz zu dieser Realitätsflucht gekrochen? Und wieder: Angst. Jahrmillionen alte Urängste in Form von traumhaften Bildern aus der Amygdala, jenem mandelförmigen Teil des Gehirns am Rückenmark, der zu den ältesten Gehirnregionen gehört und seine Ängste unaufhörlich in den vorderen Stirnlappen projiziert. Angst, den Ansprüchen nicht zu genügen. Den Ansprüchen, die das Individuum in die Gruppe projiziert.
    Dabei ist es doch fürchterlich zu sehen, wie viel unbewusste und unverarbeitete Angst ein Mensch haben muss, wenn er sich nicht traut er selbst zu sein und zu seinen Makeln zu stehen. Deshalb mein Aufruf: „Nieder mit der Angst!“. Der Form halber zu ergänzen mit: „Tu’, was du fürchtest und die Furcht wird dir fremd!“. Warum das aufmerksame Verfolgen von politischen Geschehnissen in Deutschland keinen Spaß mehr macht: Die Machtlosigkeit des Individuums, jenes verzweifelte Gefühl die Umwelt, im Sinne der einen umgebenden Welt, funktioniert immer und immer weniger und man selbst kann tun und lassen was man will ohne auch nur das Geringste zu verändern ist eine überaus lähmende, lethargisierende Seuche der heutigen Zeit.
    Der „kleine Mann“ (an sich schon ein unverschämter Begriff) ist dem allmächtig erscheinenden Staatsapparat scheinbar hilflos ausgeliefert. Er sieht, im direkten Vergleich, keine Chance mit den „oberen 10.000“ gleichzuziehen oder etwas an der Gesamtsituation zu ändern. Und je weniger er „auf Tasche“ hat, desto größer wird der Frust und desto kleiner das Ego. Als ob es sich im Leben nur um den schnöden Mammon dreht. Pah! Wenn dem wirklich so wäre, könnte man gleich via abgesägter Schrotflinte die rückwärtige Wand mit einem rot-grauen Batik-Ornament schmücken. Denn die schönsten Dinge im Leben kosten keinen einen Cent. Der erdig-kernige Geruch eines warmen Sommerregens im Wald, das phantastisch farbenfrohe Schauspiel einer des Abends mit dem Horizont verschmelzenden Sonne oder die verbrachte, traute Zeit mit geliebten Menschen.
    Alles gratis!
    Warum herrscht denn in den neuen EU-Mitgliedsländern (Dieses Wort! Sind jene Länder etwa beschwanzt oder was?) eine absolute Goldgräberstimmung? Ich sehe es so: Wer die Perspektive hat, von einer vergammelten Baracke in ein schniekes Einfamilienhäuschen mit Garten zu ziehen reißt sich sprichwörtlich den Arsch auf. Wer jedoch den Umstand vor Augen hat, von jenem Einfamilienhäuschen in eine 1 ½-Zimmer Sozialbauwohnung im „Assoghetto“ degradiert zu werden, hat verständlicher Weise nicht den geringsten Antrieb, Zuversicht oder Optimismus. (Deutschlands Volkskrankheit No.1!) Und auf die Pest der Globalisierung möchte ich hier nicht auch noch eingehen, da ich mich sonst in eine 1984er Sackgasse verrennen würde in der die totglobalisierte www . world . com-Welt letztendlich landen wird.

    Zuccini schmeckt deutlich besser, wenn man sie kurz vor Verzehr durch eine große Pommes Rot Weiß austauscht!

  • Warum nur die Arbeit mit Kindern wirklich einen Sinn hat:
    Welchen Wert hat, hart gefragt, ein drogenabhängiger Kleinkrimineller für die Gesellschaft. Eine Frage die zu stellen einen häufig in die Gefahr bringt unterstellt oder zumindest vorgeworfen zu bekommen mit west- oder eher ostextremen Gedankengut zu jonglieren.
    Trotzdem stelle ich sie.
    Asoziale, körperlich jedoch kerngesunde Individuen, die ihre Mitmenschen vorzüglich mittags in der Fußgängerzone um Kleingeld „für ihr Mittagessen“ oder aus ähnlichen, vollkommen an Haaren herbeigezogenen Gründen anschnorren und dann auch noch aggressiv frech und aufdringlich werden, wenn man sie dezent darauf hinweist, dass man selbst unterhalb der Armutsgrenze vegetiert um einen steinigen Bildungsweg zu beschreiten der es einem ermöglicht hernach einen Beruf auszuüben in dem man einen beträchtlichen Teil seines Entgeltes in Form von Steuern dem Staat überträgt und somit auch jene „Sozial-Schmarotzer“ finanziert. War dieser Absatz eben zu hart? Ein jeder soll und kann bitteschön tun und lassen, was er will. Doch sobald er mich damit erheblich einschränkt oder persönlich angreift, hat er punktgenau die Grenzen meiner Toleranz ausgelotet. Ich könnte mich auch aus purer Faulheit und Drückebergerei auf die Strasse stellen und meine Mitmenschen penetrieren. Doch gibt es, Bismarck sei Dank, in diesem unseren schönen Land eine Institution namens Sozialhilfe die sicherstellt, dass kein Mensch in diesem Staat verhungern muss.
    Selbst wenn ich genügend Geld in der Tasche hätte bekommen jene „Edelpenner“ schon genug finanzielle Unterstützung für ihre „Ich-scheiß-auf-die-Gesellschaft-die-mich-finanziert“-Haltung (von meinen Steuern zahlenden Eltern). Mit Straßenmusikern oder körperlich behinderten Bettlern jedoch teile ich mit Freuden mein letztes Klimpergeld. Denn diese Menschen TUN ETWAS zur Verschönerung des Fludiums der Strasse (Musik) oder sind unverschuldet in eine Notlage geraten, aus der sie sich aufgrund ihres Handicaps nicht selbst befreien können. Jetzt aber genug der Sozialkritik.
    Zurück zu den Kindern:
    Ein Spross der, salopp gesagt, permanent breitgelatscht wird hat es schwerer zu einem gesunden, widerstandsfähigen Baum heranzuwachsen als ein Spross-Genosse an einem sonnigen, wohlbewässerten Örtchen. Eher wird sich jener Breitgelatschte zu einer kranken Krüppelkiefer entwickeln als zu einer strammen Eiche.
    Und genau da muss die Gesellschaft den Bock bei den Hörnern, bzw. das Problem an der Wurzel packen. Denn Kinder bis zu einem gewissen Alter sind noch „prägbarer“ als (junge) Erwachsene. Die Sozialisation ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Der Charakter eines Menschen, ergo das, was den Menschen und seine Handlungsweisen ausmacht, ist im Grunde die Summe seiner Erfahrungen. Und Erfahrungen sind bewusste und unbewusste Erinnerungen. Ein Mensch dem alle Erinnerungen genommen wurden ist nur noch eine leere Hülle. Und da das Fass der Erinnerungen bei Kindern noch nicht „überfüllt“ ist, kann eine Institution (z.B. die unmittelbaren Bezugspersonen) dafür sorgen, dass die Erfahrungen die (Kleinst- & kleine) Kinder machen von positiver, charakterstärkender Qualität sind. Ein Eignungstest für (Kampf-)Hundehalter? Polizeiliches Führungszeugnis, Schufa-Kontrolle und ein Persönlichkeits-Psycho-Test. Realität. Ein ähnlicher Eignungstest für Eltern? Undenkbar. Aber warum? Denn ein Kind, das in einem asozialen, zerrütteten & gewaltgeprägten Umfeld ohne Liebe und Aufmerksamkeit aufwächst hat kaum die Möglichkeit sich Denk- und in direkter Folge Handlungsweisen anzueignen, die sich mit dem Gedanken des fried- und liebevollen, zwischenmenschlichen Umgangs und Miteinanders vereinen lassen. Nicht umsonst rief ein grauhaariger, jüngst in den Schoß der Öffentlich-Rechtlichen zurück emigrierter, deutscher Late-Night-Talker mit köstlichem Hang zum bitterbösen Zynismus alle Akademiker auf, sich einen Ruck zu geben und Kinder zu zeugen.
    Denn meiner Meinung nach sorgt zurzeit in Deutschland die falsche Klientel für Nachwuchs. Und so halte ich es mit den Worten des amtierenden hessischen Ministerpräsidenten: „Wenn man einen Sumpf austrocknen will, darf man nicht die Frösche fragen.“


    MfG, J.W. 2005


    p.s. Wem der zu Haufe Gebrauch des Wörtchens „man“ Zahnbelag oder Verdauungsstörungen bereitet hat möge diese Unart verzeihen, den Text noch einmal lesen und für jedes „man“ ein „ich“ einsetzen. Denn jene Selbstoffenbarungsangst, die meist mit dem Verstecken der eigenen Meinung hinter dem höchstschwammigen „man“ einhergeht, soll nachdrücklich nicht auch noch unterstützt oder gefördert werden!




    Wer sich bis hierhin ohne zu Verzweifeln durch diesen Zeichensumpf hindurchgekämpft hat bekommt von mir beim (nächsten) Zusammentreffen einen Drink spendiert!


    :D :D :D


    euer Jules

    Zuccini schmeckt deutlich besser, wenn man sie kurz vor Verzehr durch eine große Pommes Rot Weiß austauscht!

    • Offizieller Beitrag

    Ich bekomme auch was zu trinken....


    Beim Drink würde ich das dann gern noch mal mit dir besprechen ;)


    Viele Grüße,
    Stefan