Tage 7 + 8 von 9 Tagen mit dem Motorrad in Deutschland - Österreich - Schweiz - Italien - Slowenien unterwegs

  • 9 Tage mit dem Motorrad in Deutschland – Österreich – Schweiz – Italien – Slowenien unterwegs


    Die Tage 8 und 9


    Tag 8 – Mittwoch 4.9.


    War zeitig beim Frühstück und die anderen Motorradfahrer auch, wir wollten alle weiter und unsere Touren fahren. Ich war auf dem Heimweg und die Anderen wollten nach Slowenien.


    Nach dem Frühstück gepackt und NTV beladen und beim Bezahlen fragte die Pensionswirtin mich wo ich denn nun hinfahren würde. Als ich ihr sagte, dass ich nun weiter nach Ovaro fahren würde zum Monte Zoncolan, da machte sie ein bedenkliches Gesicht und meinte, der sei sehr eng und sehr steil. Nun bin ich ja mal gespannt.


    So fuhr ich nach Ovaro und bog dann auf das Strässchen zum Monte Zoncolan ab. Massig Radfahrer waren hier unterwegs und die Strasse war schon nicht sehr breit und steil und mit teilweise heftigen Serpentinen/Kehren.


    Nun hab ich vor einer Kehre ein Rudel Rennradfahrer vor mir und hatte gehofft, da vorher noch vorbei zu kommen, aber um die Kehre kommt nun auch noch ein Geländewagen und der fährt nicht gerade in seiner Ideallinie rum. Nun hänge ich in der Kehre hinter den Radfahrern fest, muss zu weniger als Schritttempo runterbremsen und bekomme Schnappatmung, weil ich Schiss habe, hier nun meine NTV abzulegen – es geht aber alles gut und ich konnte dann das Rudel überholen.


    Es kamen mir noch 2 Geländewagen entgegen, die brav auf ihrer Spur blieben und die weiteren Rennradler waren auch kein Problem mehr.


    Ich habe bisher noch keine Möglichkeit gefunden, mal anzuhalten und ein Foto zu machen, gab nicht viele Stellen, wo ich das gut hätte machen können.
    Dann kommt ein schmaler dunkler Tunnel – einspurig – und ab hier gibt es immer wieder Stoßgebete von mir – bitte lass jetzt kein Fahrzeug kommen. So fahre ich in diesen dunklen Tunnel und oh Wunder.... es wurde Licht. Es gibt hier wohl Bewegungsmelder und die schalten beim Durchfahren nach und nach die Leuchten an. Drei von diesen engen Röhren muss ich durchfahren.


    Die Aussicht wird immer schöner – sofern ich mal Zeit zum Schauen habe, die Strasse wird nun immer enger, bis sie nur noch einspurig ist und wieder hoffe ich, dass von oben kein Fahrzeug – auch bitte kein Rennradler – kommt.


    Es hat schon verdammt enge Kehren hier auf dieser einspurigen Strecke und ich habe echt Schiss, dass von oben ein Fahrzeug kommen könnte, einsehen kann man die Kehren auch nicht gut.


    Die Steigung wird auch immer heftiger, auf einer Rampe habe ich richtig Gas geben müssen. Daheim habe ich das dann mal nachgelesen, die durchschnittliche Steigung ist 15,3 % und an zwei Stellen sind die Rampen wohl 20 und 22 %.


    Am allerschlimmsten fand ich die vorletzte Kehre, die machte dann irgendwie gleich am Ende noch einen Knick. Hier kam ich ein wenig ins Wackeln, sah mich schon hier in der schmalen steilen Kehre mit dem Motorrad liegen.


    Und dann kommt die letzte Kehre.... und ich habe es geschafft.... bin oben. Mit vor Schreck noch zitternden Knien steige ich erleichtert ab und schaue mich um.


    Ein Pkw ist noch hier oben und die wollen nun die Strecke runter die ich gerade hoch bin. Glück gehabt!!!


    Ich bin ja schon viele Pässe gefahren und ich muss wirklich sagen, die Auffahrt von Ovaro aus auf den Monte Zoncolan finde ich schon heftig.


    Die Aussicht von hier ist gigantisch und es gibt auch ein Denkmal für Fahrradfahrer. Beim Nachlesen daheim habe ich dann mitbekommen, dass der Giro d`Italia hier immer mal wieder fährt – das erklärt auch diese Bildtafeln mit Radfahrern unterwegs.


    Nach ein paar Bildern fuhr ich dann die andere Seite runter, die sehr einfach war, eine breite gut ausgebaute Strasse und dann ging es weiter. Über den Plöckenpass, den Gailbergsattel und den Iselsbergpass erreiche ich den Großglockner.


    Zahle meine Maut – staune über die vielen Pkw und Motorräder – und fahre los. Hier ist wirklich viel Touri-Verkehr, das gefällt mir nicht so. Aber bei dieser schönen Strasse hat es immer wieder gut ausgebaute Stellen, wo man prima anhalten kann und beim Fahren kann man die Gegend geniessen.


    Am Fuß vom Großglockner tanke ich und trinke einen Kaffee und fahre dann weiter. Am Zeller See vorbei, über den Filzensattel und den Dientner Sattel erreiche ich Bischofshofen.


    An einer Bushaltestelle halte ich an, Karte umdrehen und Navi neues Ziel eingeben und als ich dann starten will, springt meine NTV nicht mehr an. Gibt keinen Laut mehr von sich. Ich versuche und versuche, aber ich bekomme sie nicht mehr zum Laufen.


    So habe ich dann den ADAC gerufen und es kam ein gelber Engel vom ÖAMTC. Der meinte dann, der Regler oder die Lichtmaschine seien kaputt und meine NTV und ich wurden dann in eine Werkstatt gebracht.


    Da es schon Feierabend war, konnte meine Frage nach Preisen nicht genau beantwortet werden, aber das was ungefähr genannt wurde, verursachte schon Schnappatmung bei mir und so viel wollte ich eigentlich auch nicht mehr in meine alte NTV stecken. Ich wurde in einer Pension untergebracht und sollte dann am nächsten Morgen wieder zur Werkstatt kommen.




    Tag 9 – Donnerstag 5.9.


    Nach dem Frühstück fuhr ich mit dem Taxi zur Werkstatt und bekam dann die Auskunft, dass sie keine Teile für mein Motorrad bekommen würden. Von Honda sei die Auskunft gekommen, dass es keine Neuteile mehr gäbe und im Zubehör wurde man auch nicht fündig. So beschloss ich, am Motorrad wird nix gemacht, das kommt zurück zu mir nach Deutschland, dort bekomme ich gebrauchte Teile und wir können das selber reparieren.


    Ich wurde dann per Taxi nach Salzburg zum Flughafen gebracht, bekam dort ein hübsches kleines Mietauto und fuhr mit diesem dann auf der Autobahn in den
    Schwäbischen Wald und nach 2.154 Motorrad-Km und keine Ahnung wie vielen Mietwagen-km kam ich dann wieder daheim an.


    Meine NTV ist auch wieder gut daheim gelandet, wurde repariert und ich bin schon wieder ein paar Tagestouren mit ihr gefahren.