Tourentagebuch Nauders

  • Hallo Ihr Lieben,


    da ich ja leider nicht mit Fotos von meinen Touren dienen kann, beschreibe ich zumindest mal meine Touren, damit Ihr die mit dem Finger über der Landkarten nachvollziehen könnt:


    Samstag Anreise
    Nach 793km und 10 Stunden Fahrt, kam ich gegen 16.00 Uhr in Nauders an. Die Vorfreude hatte zur Folge, das meine Ente z.T. über 7 Liter geschluckt hat. :D NUr Peter war mit seiner SF schon da. Kurz danach kamen Lydia und Conny an. Die Truppe mit der kürzesten Anreise kam natürlich Stunden später an. Spät Abends kam auch noch unser Hubschauber nebst Familie.


    Sonntag Ruhetag
    Ich musste meine ausgeprägten Sitzmuskeln mal etwas zur Ruhe kommen lassen. Auch die Wiederherstellung der vollen Bewegungsmöglichkeiten von Armen und Knieen galt meine vorrangige Aufmerksamkeit an diesem Tag.
    Als Unterhaltungsprogramm bot sich der Almabtrieb in Nauders an, mit viel Viehzeugs und Trachtenmusi. Und das Bier schmeckte auch (wie in der Skihalle in Neuss gab es dort Stiegl-Bier =))


    Montag "Bing Conny und Lydia nach Hause Tour"
    Zuerst war ich ja noch optimisisch, was das Wetter anging. Während alle sich schon direkt in die Regenhäute pellten blieb ich vorerst in den normalen Bikerklamotten. Am Flexenpaß mußte ich aber einsehen, das wird sehr nass heute.
    Hier die Tour:
    Nauders, Landeck, Arlbergpaß, Flexenpaß, Warth, Steeg, Stockach, Elmen, Hahntenjoch, Imst, Landeck, Nauders.
    Wie schon bekannt, gab es am Hahntennjoch ein "kleine" Rutschpartie einiger Biker. Recht durchgefroren ging es danach erst mal unter die warme Dusche. Aber nicht für Peter und Andreas, die sich noch nach Meran aufgemacht haben um dort Linda mit Ihrer stromlosen Ente zu bergen.


    Dienstag "Vergiss-mich-Tour"
    Und ich sach noch, ich muss mal eben zur Bank "Geld tanken". Und da ja noch Lindas und Blentes Enten repariert werden sollten, habe ich noch einen kleinen Abstecker in den Supermarkt gemacht um dort Pflaster zu kaufen. Als ich wieder zurück war, waren alle Enten ausgeflogen. Keine Nachricht bekommen. Kurze SMS am Nightduck geschrieben, das ich alleine fahren werde. Dann zur Tanke und noch einmal kurz die Ente abgeduscht um die Spuren des Vortages zu beseitigen. Da es im Norden regnete bin ich in den sonnigen Süden gefahren.


    Teil 1 der Tour:
    Nauders, Rechenpaß, Male, Santa Maria (CH), Ofenpaß bis Zemez (hier fehlte das letzte Stück auf meiner Karte und so bin ich lieber wieder zurück gefahren. Dann durch den Tunnel zum Livigno-See. Als ich dort Maut bezahlen wollte, habe ich gemerkt das meine Geldbörse weg ist. Nach einigem Überlegen könnte die nur an der Tanke bei der Duschkabine liegen. Wisst Ihr wie schnell man über den Ofenpass wieder nach Nauders fahren kann??? An der Tanke angekommen, grinste mich der Tankwart schon an, er hatte die Geldbörse gefunden. Da er darin auch meine Handynummer gefunden hat, hatte er auch schon angerufen. Aber wer hat schon während der Fahrt das Handy an???
    Es war da so 14.00 Uhr es blieb also noch Zeit für einen zweiten Teil


    Teil 2 der Tour:
    Wieder über den Rechenpaß, Male, Santa Maria, dort den Umbrailpaß hoch (das es solche Straßen überhaupt in Europa noch gibt 8o Schotterpisten! Oben dann zum Stilfserjoch hoch (was kann das selbst bei strahlendem Sonnenschein da oben saukalt sein. Also "schnell" das Stilfserjoch wieder runter. Wobei "schnell" eigentlich der falsche Ausdruck ist. Schnell geht es nur, wenn man über die doch recht dürftige Fahrbahngrenze fällt. Kurz gesagt, ich hatte die Hose gestrichen voll und ich bin mir sicher, das mancher geübte Mountain-Biker die Serpentienen schneller rauffährt als ich da runter. Seit diesem Erlebnis weiß ich wieder, warum der liebe Gott mich am Niederrhein beheimatet hat. :D
    Weiter ging es über PRad und den Rechnpaß zurück nach Nauders.


    Dort erwischte mich dann Linda die schon erzählte das es allen so furchtbar leid tuen würde und man sich Abands mit Unmengen an Obstler bei mir entschuldigen wollte. Da aich aber nach dem Stilfserjoch mental am Ende war, habe ich nur noch gedushct und bin ins Bett gefallen.


    Mittwoch 1.Päßeaufholtour
    Beim Frühstück erwischten mich dann meine lieben Entenkollegen, die mich am Vortag so alleine gelassen hatten. Man bot mir 2 Touren an, eine recht zügige (nix für mich inne Berge) und eine kurze "Weicheiertour" (nun ein Weichei bin ich auch nicht. Also habe ich kundgetan das es noch eine 3.Tour nämlich meine Tour geben würde, eine Ochsentour für Hartgesottene.


    Hier die Tour:
    Nauders, Prutz, Piller Höhe, Imst, Fernpaß bis Nassreith, Holzleitensattel, Telfs, eine Runde über Bairlach, Leutasch, Seefeld, Mörsern wieder zurück nach Telfs. Kematen (Nähe Innsbruck) ins Sellraintal zum Kühtai, runter nach Oetz. Durchs ganze Oetztal nach Sölden, rauf zum Timmelsjoch und eine saftige Geldspende abgedrückt, Runter nach St.Leonhard und Meran, von dort durch den Vintschgau und über den Rechenpaß nach Nauders zurück.


    Bilanz: ca.9 Stunden unterwegs gewesen und 403km gefahren. Und das bei allertollstem Wetter, ein paar mal hätte ich heulen können, weil ich keine Kamera mit hatte. Und schönste Kurven an dem Tag, so das ich kaum noch gerade fahren konnte. :P


    Donnertag
    Da es so gut mit dem Alleinfahren geklappt hatte und die restliche Truppe andere Päße gefahren war, habe ich auch am Donnerstag eine Alleintour gemacht. Die anderen wollte ja nur eine kleine Sightseeing-Tour in den Süden machen und dort ein paar Seitentäler erkunden.


    HIer meine Tour:
    Nauders, Landeck, Paznauntal rauf zur Silvretta/Bieler Höhe, von dort wieder runter durchs Montafon nach Buldenz, von dort durchs Große Walsertal übers Faschinajoch nach Au, dann die Bregenzerwald Bundesstraße über den Hochtannberg nach Warth. Vo da aus über Flexenpaß Arlbergpaß Landeck zurück nach Nauders


    Wenn der Vortag schon genial war, dann war die Silvretta auf der Westseite noch das Sahnehäubchen oben drauf, wenn man den Straßenverlauf von oben gesehen hat dann stellt sich die Frage ob da ein genie seine Gehirnwindungen nachgebaut hat, oder ob ein besoffener Almwirt seine Kühe da runter getrieben hat? es ist einfach eine geniale Strecke. und der Clou bei der Sache: die Abfahrt ist ideal für Höhnephobiker, da sie immer in der Talsohle rechts und links entlang läuft. Kurz gesagt, das beste Stück Straße was ich da in Österreich gefahren bin. In Blundenz wehte mit die ganze Zeit eine gewisser Kakaoduft um die Nase. Aufklärung ein paar Straße weiter: die Fa.Suchard sonst hatte aber Blundenz nichts besonders an Eindrücken. Das Große Walsertal sollte man eigentlich in Großes Walzertal umbennen. In unzähligen Kehren windet sich die Straße oberhaln des Tales an den Bergen entlang. AM Schluß war es besonders beeindruckend Flexenpaß und Arlberg noch einmal bei Sonnenschein zu erleben.


    Freitag Heimreise
    791km (wegen den enger gefahrenen Kurven :D) aber in 13 Stunden wegen den ganzen Staus.


    Paßbilanz nach der Woche (geordnet nach Höhe)


    Stilfsterjoch 2760m
    Umbrailpaß 2501m
    Timmelsjoch 2474m
    Ofenpaß 2149
    Silvretta / Bieler Höhe 2037m
    Kühtai 2017m
    Hahntennjoch 1894m
    Arlbergpaß 1793m
    Flexenpaß 1773m
    Hochtannberg 1676m
    Pillerhöhe 1559m
    Reschenpaß 1504m
    Faschinajoch 1486m
    Fernpaß 1216m
    Holzleitensattel 1119m


    Fragt mich jetzt noch einer, ob sich die An- und Abreise gelohnt hat???


    Gruß


    Rheinbiker

    offen, ehrlich, unmissverständlich


    Mr.Wadeln 2007 - Inhaber des Sockenhalterordens 1.Klasse
    Mit-Motorrad-zum-Jahrestreffen-2012-Fahrer

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  • Auch ja, ich vergaß:


    Meine Alleintouren waren keine Strafen gegenüber der restlichen Truppe, sondern nur ein Notwendigkeit entgangene Paßtouren nachzuholen.


    Ich hatte schon den Eindruck, das das ein paar NTVler falsch verstanden haben.


    Gruß


    Rheinbiker

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    Mr.Wadeln 2007 - Inhaber des Sockenhalterordens 1.Klasse
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