Bayern-Tschechien-Österreich Fronleichnam 2009

  • Bayern - Österreich - Tschechien Fronleichnam 2009




    Donnerstag - 557 Km


    Morgens früh um 7 Uhr fahr ich los, über Aalen geht es auf die Autobahn auf der ich bis kurz hinter Ulm bleibe. Dort verlasse ich sie und fahre nach Weißenhorn, wo ich mit Angelika verabredet bin.


    Zusammen geht die Fahrt nun über Krumbach nach Tussenhausen, wo wir bei Angelika`s Verwandschaft zum Frühstück eingeladen sind.


    Nachdem wir uns gestärkt haben, fahren wir über Buchloe zur nächsten Autobahn und auf dieser bis München und um München herum. Weiter gehts über Erding auf Landstrassen zum ersten Bad-Ort, Bad Griesbach im Rottal und gleich weiter nach Bad Füssing.


    Nun hatten wir für heute nur noch ein Ziel.... unsere Ferienwohnung am Waginger See und die wollten wir auf schönen kleinen Strässchen erreichen.


    Also fuhren wir nun über den Inn nach Österreich und suchten uns schöne kleine Strässchen.


    Angelika entdeckte dann ein Hinweisschild zu einer schönen Aussicht und so bogen wir ab, genossen den herrlichen Blick auf Ach und die leckere Wurst vom Imbiss.


    Und schon waren wir in Tettenhausen am Waginger See und bezogen unsere Ferienwohnung. Total nette Leute sind das, stellen ihr Auto in den Hof und wir dürfen die Motorräder in der Garage parken.


    Aber irgendwie sind wir denen auch suspekt, hab ich das Gefühl, so 2 Frauen mit ihren Motorrädern und auch noch ohne Männer auf Tour*g


    Abends sitzen wir auf unserem Balkon, schauen auf die regenverhangenen Berge und bewundern dann noch einen Regenbogen.






    Freitag - 548 Km


    Morgens gibt es Kaffee und Croissants auf dem Balkon mit Bergblick. Die Berge sehen heute nicht so einladend aus, alles trüb, könnte schlechtes Wetter dort sein.


    Also schnell zum Handy gegriffen, Manfred angerufen, der sitzt bestimmt schon am PC und den dann zu wetter.com geschickt. Ein paar Orte in den Bergen eingegeben, viel Regen soll heute dort sein. Also bekam er noch aus der anderen Fahrtrichtung Linz gesagt und siehe da, Wetter dort soll viel besser sein. Danke Manfred fürs "wettergucken".


    Also war die Entscheidung schnell gefallen, heute fahren wir gen Linz. Fix das Navi programmiert, kürzeste Strecke zum nächsten Bad-Ort und schon geht es los.


    In Oberndorf bei Salzburg fuhren wir über die Salzach nach Österreich und dann auf kleinen Strassen weiter zum Obertrumer See, wo es eine kurze Pause gab.


    Die Strassengrösse wechselte laufend, was sehr spannend und abwechslungsreich war. Mal fuhren wir auf größeren Landstrassen, mal auf kleineren Strässchen und dazwischen gerieten wir immer wieder auf Strässchen, die ich als geteerte Feldwege bezeichne und die ich sehr mag.


    Auf einem solchen Strässchen kamen wir dann an einen unbeschrankten Bahnübergang, wo ein Schild stand, wie ich es noch nie vorher gesehen hatte - man solle anhalten und auf das Pfeifsignal vom Zug achten vorm Überqueren.


    Angelika hat beim Fahren Ohrenstöpsel noch unterm Helm drin und mit Helm hört man ja eh schon schlechter. Irgendwie war mir das Unheimlich und am liebsten hätte ich den Helm abgesetzt zum Hören ob ein Zug pfeift oder nicht, häng halt am Leben*g ... aber dann erinnerte ich mich an das laute Pfeifen der Loks und dass ich das auch ganz sicher gut unterm Helm hören könnte und so schauten wir nochmal brav nach rechts und nach links, ob auch wirklich nix kommt*g.... und dann überquerten wir die Gleise.


    Und schon sind wir in meinem ersten Bad-Ort für heute - Bad Wimsbach und gleich nebenan ist der Zweite - Bad Neydharding.


    Vom dritten Bad-Ort, Bad Hall, gehts in grossem Bogen um Linz herum, denn da wollen wir auf keinen Fall durchfahren und erreichen über St. Florian die Donau, die wir in Mauthausen überqueren. Und schon sind wir in Bad Zell.


    Bei einer kurzen Pause guckt Angelika auf die Karte und stellt fest, dass wir überhaupt nicht mehr sooo weit von Tschechien entfernt sind. Und dann fängt sie an, von Böhmischen Knödeln zu schwärmen, wie lecker die sind. Da wir beide inzwischen auch Hunger verspürten, war die Entscheidung schnell gefallen, wir nehmen noch Bad Leonfelden mit, das liegt auf dem Weg zu den Böhmischen Knödeln und die restlichen Orte streichen wir.


    Und wir mussten noch irgendwo Kettenspray für Angelika`s Fazer auftreiben. Sie hat inzwischen einige angebrochene Dosen daheim, weil sie ab und zu vergisst, das auf ihren Touren einzupacken. Zum Glück hab ich das Problem nimmer, hab Kardan und möchte nie mehr Kette.


    Kurz vor Bad Leonfelden kamen wir an einem KTM-Händler vorbei, wo Angelika dann ihr Kettenspray bekam.


    Nun gings über die Grenze und in Vyssi Brod fanden wir ein nettes Gasthaus, wo man auf der Terrasse sitzen konnte, wo es Böhmische Knödel gab und wo wir mir Euro zahlen konnten. Total lecker war es und sehr preiswert.


    Frisch gestärkt fahren wir nun weiter zum Stausee und machen an der Staumauer halt. Hier kommen wir mit 2 deutschen Motorradfahrern ins gespräch, die dort 4 Tage touren und uns ein paar schöne Strecken empfehlen, aber für heute wäre das alles zu viel, wir müssen uns eh schon sputen, damit wir noch vor Dunkelheit wieder am Waginger See sind.


    Wir umrunden den Stausee und biegen dann auf ein klitzekleines Strässchen ab, das so in Richtung Grenze führt. Wunderschön war es dort und ich bewunderte die vielen Blumen am Wegesrand.


    Da es immer später wurde und wir noch ein schönes Stück zu fahren hatten, gab ich ins Navi diesmal nicht die kürzeste Strecke ein, das zieht sich nämlich immer erfahrungsgemäss, sondern ich tippte auf "autobahn vermeiden", da dass normal auch immer ziemlich zügig voran geht.


    Und so war es auch, wir konnten flott fahren, waren schnell wieder an der Donau, überquerten diese und hielten da dann nur zu einem kurzen Fotostop noch an.


    Erreichten nach schneller Fahrt wieder Oberndorf bei Salzburg, legten hier noch einen kurzen Stop ein, um diese tolle Brücke zu fotografieren und die Salzach anzugucken und erreichten dann mit Einbruch der Dunkelheit wieder unsere Ferienwohnung.


    In Oberndorf stellte ich dann fest, dass das Licht an der Fazer nicht geht, Birne war kaputt und so fuhr Angelika dann die Strecke bis zur Ferienwohnung mit Fernlicht.






    Samstag - 501 Km


    Zuerst fuhren wir in den Supermarkt nach Waging, unsere Vorräte auffrischen. Und hier hätte es uns fast erwischt. Als wir auf den Parkplatz fuhren, wollte ein älterer Herr aus seiner Lücke und fuhr rückwärts raus, ohne richtig zu schauen, ob wer kommt. Zum Glück konnten wir ausweichen und so einen Unfall verhindern. Stand dann da mit klopfendem Herzen und zittrigen Knien, denn es war ganz arg knapp gewesen und da guckt der Typ nur mal rüber und fährt davon, anstatt sich wenigstens mal zu entschuldigen.


    Wir haben dann unsere Vorräte aufgefrischt, schnell was gegessen und dann gings schon los, in die Berge, Badorte knipsen und nach nem Motorradhändler wegen dem Licht an der Fazer ausschau halten.


    Erster Badort war Bad Reichenhall und weiter gings dann nach Berchtesgaden. Wir hatten beim Kartenstudium gesehen, dass dort die Roßfeldstrasse ist und die wollten wir dann noch in unsere Tour einbauen.


    Von Berchtesgaden gelangten wir an die Roßfeldstrasse, die sehr steil nach oben führte und wegen ein paar langsamen Fahrzeugen vor uns, hatten wir anfangs keine freie Fahrt. Zum Glück konnten wir dann doch ziemlich schnell so nach und nach alle Autos überholen und hatten freie Fahrt. Brav entrichteten wir unsere Gebühr und dann genossen wir die Auffahrt.


    An einem Parkplatz machten wir den ersten Halt, genossen die noch etwas dunstige Aussicht und rätselten über ein paar Wanderstiefel, die dort an der Bank standen.


    Wir fuhren weiter und erreichten dann die Höhe, wo wir dann eine ausgiebige Rast auf dem Parkplatz machten. Wenig Motorradfahrer waren dort, dafür aber massig Fahrradfahrer und dann kam noch eine grosse Gruppe Oldtimer, vor allem waren es viele Masseratis.


    Als wir sahen, dass diese sich zur Weiterfahrt rüsten, fuhren wir ganz schnell los, denn wir hatten keine Lust, die ganze Abfahrt dann hinter diesen Fahrzeugen zu hängen.


    Von Bad Dürrnberg gings Richtung Bad Vigaun und unterwegs kamen wir doch tatsächlich an einem Yamaha-Händler vorbei und das Licht der Fazer wurde wieder leuchtend gemacht.


    Ins Navi Bad Ischl eingegeben und "Autobahn vermeiden" und schon fuhren wir auf hübschen schmalen Strässchen weiter.


    Bei Scheffau sah ich ein Schild "Lammerklamm" und machte halt. Wir stiegen runter zum Eingang der Klamm, gingen zum Kassenkiosk und erkundigten uns, ob das weit sei, bis in die Klamm, denn wir wollten ja noch weiterfahren.


    Die nette Kassiererin erzählte uns dann, das sei nicht so weit, aber 125 Stufen müssten wir auf der einen Seite erst einmal runter... und dann auch wieder hoch, ehe wir auf die andere Seite laufen könnten.


    Ich guckte meine Motorradklamotten an, dann guckte ich die Biertische dort an, ach was sahen die so gemütlich aus und Kaffee gab es auch und so beschloss ich ganz schnell, mir langt, was ich von hier oben von der Klamm sehe, ich muss da nicht rein. Angelika wollte sich das aber ansehen und nahm meine Kamera mit.


    Setzte mit zu einem Einheimischen dort und hab mich mit dem und der Kassiererin total nett unterhalten. Angelika kam dann zurück und der einheimische Herr meinte dann, sie solle die andere Seite der Klamm auch anschauen, das sei nicht weit, nur ein paar Minuten und so verschwand sie wieder in der Tiefe.


    Irgendwann verabschiedete sich dann der nette Herr und marschierte auch in die Klamm. Als Angelika wieder auftauchte, meinte sie dann, von wegen nur ein paar Minuten, das sei schon ziemlich weit gewesen, sie hätte aber den Herrn von vorher laufen sehen und so wie der da durchdüsen würde, wären das für den wohl wirklich nur ein paar Minuten. Was war ich so froh, dass ich da nicht mit bin.


    Weiter ging nun die Fahrt nach Bad Goisern und vorher fuhren wir noch ein Stück am Hallstätter See entlang. In Bad Goisern machte ich mein Foto am Ortsschild und fuhr dann alleine kurz nach Bad Ischl zum Fotografieren, während Angelika in Bad Goisern in Supermarkt ging, ihr Getränkevorrat ging zur Neige.


    Zusammen fuhren wir noch nach Bad Aussee und Bad Mitterndorf und hier trennten sich dann unsere Wege. Angelika`s Hinterreifen zeigte deutliche Abnutzungserscheinungen und sie musste ja auch am nächsten Tag noch damit nach Hause fahren. So fuhr sie nun auf dem direkten Weg zurück in die Ferienwohnung und ich fuhr alleine weiter, wollte noch 2 Bad-Orte fotografieren.


    Über Schladming und durch den Ponau fuhr ich nach Bad Gastein und Bad Hofgastein. Damit hatte ich alle Bad-Orte fotografiert, die ich mir für heute vorgenommen hatte.


    Nun ging die Fahrt über Zell am See und Inzell zurück zum Waginger See, wo ich wieder Angelika traf und wir den Abend gemütlich auf dem Balkon ausklingen liesen.






    Sonntag - 563 Km


    Nach dem obligatorischen Kaffee auf dem Balkon - diesmal ohne Croissants - die waren leider alle, verabschiedeten wir uns von unseren Gastgebern und los gings.


    Navi auf "kürzeste Strecke" zum ersten Bad-Ort eingestellt und schon gings über tolle kleine kurvige Strässchen. Angelika fährt nur bis zum ersten Bad-Ort mit und dann auf dem direkten Weg heim, da ihr Hinterreifen mittlerweile ziemlich verboten ausschaut, ich fahre dann die restliche Tour allein.


    Noch sind wir zusammen unterwegs und stehen plötzlich am Chiemsee. Wunderschön sieht es da aus, die Sonne, das Wasser, die Berge im Hintergrund - und spontan wie wir sind, beschliessen wir, wir fahren nach Prien, suchen uns ein nettes Cafe am See und frühstücken.


    Und schon fahren wir so gut es geht am See lang und sind bald in Prien. Wo gehts denn nun bitte zu einem netten Cafe am See?


    An einer roten Ampel stehen 2 Motorradfahrer und Angelika fragt die nach nem netten Cafe und siehe da, die beiden Herren wollen auch zum Frühstücken an den See und so schliessen wir uns denen an.


    Wir werden zum See und dann in ein schönes Cafe gelotst und dort wird dann lecker Kaffee und Frühstück bestellt. Und nett unterhalten haben wir uns auch noch.


    Nach ausgiebigem Frühstück und Geplauder brachen wir dann wieder auf, die beiden Herren wollten zum Sudelfeld und Angelika und ich nach Bad Endorf und so verabschiedeten wir uns.


    Auf direktem Weg gelangten wir nach Bad Endorf wo Angelika und ich uns trennten, Angelika fuhr auf direktem Weg heim, denn ihr Hinterreifen war in einem schlimmen Abfahrzustand und ich fuhr dann die geplante Tour alleine weiter.


    Über Bad Aibling, Bad Feilnbach, Bad Tölz, Bad Heilbrunn, Bad Kohlgrub und Bad Bayersoien fuhr ich dann nach Reutte und durchs Tannheimer Tal.


    Das "Elchinger rote NTV-Rudel" - Peter und Family - wo Papa und 2 Töchter rote NTV`s fahren - hat einen Wohnwagen im Tannheimer Tal und ich wollte mich bei denen zum Kaffee einladen. Leider erfuhr ich dann, als ich Peter auf dem Handy anrief, dass sie dieses Wochenende nicht dort sind. Also wars nix mit Kaffee und ich fuhr weiter zum Oberjoch.


    Dort legte ich auf dem Parkplatz eine Pause ein und kam mit einem netten Herrn ins Gespräch. Als er irgendwann im Laufe des Gesprächs erwähnte, dass er 74 Jahre sei, da war ich echt am Staunen. Ich kann mir wirklich nur wünschen, wenn ich mal in in das Alter komm, dass ich dann auch noch so fit bin, so jugendlich ausschau und mit dem Motorrad auf Tour gehen kann.


    Nun fuhr ich weiter nach Bad Hindelang und Bad Oberdorf und war damit dann für diese Tour mit der Bad-Orte-Sucherei fertig.


    Da es nun schon spät war, fix Navi programmiert "schnellste Strecke Heimat" und zu meiner Freude durfte ich nun die Kurven zum Oberjoch wieder hochfahren, die ich gerade erst runter gefahren bin. Schöööööön war das.


    Als ich zur Autobahn kam, war da schon Stau aus der Einfahrt heraus und auch auf der Autobahn stand alles. Also schnell Blinker raus und an der Autobahn vorbei, denn auf Stau hatte ich keine Lust.


    Nun fuhr ich auf der Landstrasse über Obergünzburg, Illtertissen und Senden nach Ulm und dort auf die B 10, die ich aber sofort nach dem Tunnel wieder verlies, da auch hier die Fahrzeuge standen.


    Auf kleinen Schleichwegen gings nun Richtung Gerstetten und über Böhmenkirch und Schwäbisch Gmünd erreichte ich dann gegen 21 Uhr den Heimathafen.




    Und wenn ich ehrlich bin.... mag selbst ich Motorradsüchtige nun ganz bestimmt die ganze Woche nimmer fahren.... denn es waren doch einige Kilometer... die wir in den vier Tagen gefahren sind - meine NTV hat 2.169 Km mehr auf dem Tacho.



    und hier sind die Bilder dazu


    http://picasaweb.google.com/Si…chien#5348277954615559010

    Ich arbeite.... um zu leben .... ich lebe nicht .... um zu arbeiten
    und ich verjubel das Erbe meiner Kinder

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Silvia


    Das "Elchinger rote NTV-Rudel" - Peter und Family - wo Papa und 2 Töchter rote NTV`s fahren - hat einen Wohnwagen im Tannheimer Tal und ich wollte mich bei denen zum Kaffee einladen. Leider erfuhr ich dann, als ich Peter auf dem Handy anrief, dass sie dieses Wochenende nicht dort sind. Also wars nix mit Kaffee und ich fuhr weiter zum Oberjoch.


    Wärst du zum Elchinger Klosterberg gekommen, da wäre genug Kaffee für dich bereit gestanden. :D Das nächste Mal gibt es Kaffee.

    Gruß der Peter




    JT-Teilnahmen:
    07 ~ Creglingen ¦ 08 Norwegen ¦ 09 ~ Drangstedt ¦ 10 ~ Berkastel-Kues ¦ 11 ~ Neidenberga ¦ 12 ~ Titisee ¦ 13 ~ Norwegen ¦ 14 ~ Drangstedt ¦ 15 ~ Neidenberga ¦ 16 ~ OP (Creglingen) ¦ 17 ~ Kroatien (Weidenbach)¦ 18 ~ Neidenberga ¦ 19 ~ Drangstedt ¦ 2020 ~HDH~ Corona¦ 2021 ~ Westen ¦ 2022 ~ HDH¦ 2023 ~ Westerburg ¦ 2024~ Westerburg