Jetzt werde ich wohl gleich Schelte kriegen, aber egal.
Vor 20-25 Jahren, als es noch viel weniger Motorradfahrer gab, hab ich auch jeden gegrüßt, allerdings haben viele nicht zurückgegrüßt, weil ich Oldtimer, Gespann oder MZ gefahren bin. Dabei hab ich Sommer wie Winter mehr km gemacht als viele andere, bis zu 30.000/Jahr. Ich hatte über viele Jahre gar kein Auto, weil ich mir keins leisten konnte.
Als ich auf einem Rastplatz den Werkzeugkasten aus dem Beiwagen meines MZ-Gespanns holte, verließ eine Gruppe Motorradfahrer fluchtartig den Platz, weil sie wohl Angst hatten, mir helfen zu müssen. Dabei wollte ich nur die Krümmermutter nachziehen, weil die sich hin und wieder lockerte.
Heute grüße ich nur noch Leute, die ich kenne, egal worauf sie sitzen. Die viel und oft beschworene Gemeinschaft der Motorradfahrer gibt es nicht und hat es nie gegeben. Allenfalls unter den Winterfahrern habe ich sowas erlebt. Da hielt jeder an, wenn man an einer Stelle stand, wo man üblicherweise keine Pause macht, um zu fragen, ob man eine Panne hat und helfen kann. Ich mache das auch heute noch so, kommt ja nur ein paar Mal im Jahr vor, und helfen kann man im Zeitalter der comptergesteuerten Kisten und der Handys eh kaum mehr.
Außerdem sind mir heute zu viele Leute auf Motorrädern unterwegs, die fahren, weil es schick ist oder weil es dazu gehört oder einfach nur, um gesehen zu werden.
Viele Grüße
Taylorpicker