Es hätte so einfach sein können....
Brandaktuell, nämlich gestern passiert....
Eines vorweg: trotz meiner kaufmännischen Ausbildung bin ich eigentlich
recht begabt, wenn es um die Schrauberei geht. Habe schon mehrere
Fahrzeuge teilrestauriert, mache seit 26 Jahren die Inspektionen an
meinen Fahrzeugen selbst und dennoch....lernt man nie aus und denkt zu
kompliziert....oder halt gar nicht nach...
Freitag Abend habe ich meinen frisch gelöteten Kühler an der Deauville
wieder eingebaut, befüllt und seither ca. 300km abgerissen. Alles
paletti soweit.
Heute ging es nach Hamburg zu einem Seminar unweit des Bahnhofs. Also
zeitig um 6 Uhr losgefahren, natürlich mit der Deau. Wetter bestens,
schon morgens 20 Grad, kein wirklich ernster Stau auf der Autobahn.
Dann, auf der Kieler Straße stöte mich ein hässliches Licht in den
Armaturen: die Warnlampe für die Kühlwassertemperatur. Mein erster
Gedanke war natürlich: Nun ist der Kühler schon wieder hin oder
irgendein Schlauch defekt. Oder das Thermostat. Oder der
Temperaturgeber. Oder die Wasserpumpe. Oder die Sicherung für den
Lüfter.Oder der Lüfter selbst. Beunruhigend, denn es sollte fast 30 Grad
warm werden und ic würde im Berufsverkehr wieder nach Hause
müssen.....Nun ist die linke Spur im Stau kein idealer Ort für einen
prüfenden Blick und im Gottvertrauen auf die Qualität und das
durchhaltevermögen rollte ich die letzten 2 Kilometer bis zum Ziel
weiter.
Ich hatte noch etwas Zeit, also erst einmal Kühlwasserstand checken.
alles in Ordnung. Schlauch würgen brachte auch keine Auffälligkeiten
zutage. Da ich ungern mitten an der Strße den tank abbauen wollte, um
nach dem Thermnostat zu gucken, checkte ich die Sicherungen. diese waren
nicht sofort gewillt, ihren Stammplatz nach 16 Jahren aufzugeben.
Irgendwann hatte ich sie dennoch geborgen und nichts feststellen können.
also googelte ich :
"Thermostat prüfen Deauville"
"Lüfter kurzschließen Deauville"
Thermoschalter prüfen Deauville"
....und landete immer hier im forum ( wo auch sonst).
Mangels Zeit und Werkzeug fielen weitere Prüfungen erst einmal aus.
Den ganzen Tag überlegte ich, wie oft ich wohl nach dem Aufleuchten des
Lämpchens Pause machen müsste, um zumindest die Autobahn zu erreichen,
wo der Fahrtwind zur Kühlung der Eingeweide hoffentlich ausreichen
würde...Ich plante schon in Gedanken etwa 6 Stunden Fahrtzeit ein für
die insgesamt 100km.....
Also behandelte ich die alte Dame auf der Rückfahrt wie ein rohes Ei.
Kaum Drehzahl, wenig Last, möglichst Abstand zum Vordermann oder bei
Stillstand möglichst im Schatten von Autos, Bäumen, Zigarettenkippen...
Die Lampoe bleib aus.
Auf der Autobahn ließ ich sie laufen, schon zu Kühlungszwecken und
erreichte das Ziel, ohne das die Lampe erneut errötete. Dann las ich
hier, wie ich den Lüfter zum Laufen kriegen könnte: ".....hinten unten
links am Kontakt ....Zündung an und den kontakt auf Masse legen..."
Also im Schuppen ein solides Kabel gesucht, neben die Deauville gehockt und auf den Thermoschalter gestarrt.
ICH VOLLTROTTEL!!!!!
Ich hatte beim Einbau des Kühlers schlichtweg vergessen, die
Stromleitung des Thermostaten wieder aufzustecken. Klar, dass ihr dann
ein wenig warm ums Herz wurde. Das hätte ich wirklich einfacher haben
können. Und ich war mir 1000%ig sicher, den beim Einbau wieder
aufgesteckt zu haben...
Gruß
Thomas