Den Mopedgöttern sei Dank!!!

  • Nun haben wir zwei völlig konträre Aussagen dazu.


    Zitat

    Vorraussetzung ist, daß die kurvenäußere Raste stark belastet wird.


    und

    Zitat

    wenn du vorne bremst dann richtet sich das bike auf und du fährst keine kurve mehr!


    Ich bewerte das mal ganz salomonisch und sage, ihr habt beide Recht. Das Problem ist nur, daß das erste aber ausschließlich für den ganz speziellen Supermoto-Fahrstil gilt. Da wird tatsächlich mit der Vorderradbremse zumindest insoweit anverzögert, daß man mit dem entlasteten Hinterrad in einen kontrollierten Drift kommt. Der Auifstellmoment beim Bremsen wird durch das rutschende Hinterrad unterbrochen.
    Bei der Standardkurventechnik, die die meisten Tourenfahrer anwenden, wird man beim Bremsen in der Kurve eher durch das Aufstellen der Maschine einen Nachteil haben.


    Was mit an der Aussage von Go Zuppi aber wirklich stört ist folgendes:


    Zitat

    der über solche Fahrlehrer nur den Kopf schütteln kann.


    Die übliche Clientel von Fahrlehrern sind Anfänger, bei denen es primär gilt, sie auf die Fahrprüfung vorzubereiten. Ich weiß aus sicherer Quelle, daß die Fahrlehrer dazu klar definierte Richtzeiten haben, in denen sie den üblichen Unterrichtsstoff durchziehen müssen - was auch kontrolliert wird.
    Der Fahrlehrer wird sich daher auf die Themen beschränken, die die Grundlage für verkehrssichres Fahren darstellen und den Anfänger befähigen die Prüfung zu bestehen.
    Meiner Meinung nach gehören fortgeschrittene Renntechniken, wie der Supermoto-Stil nicht dazu.
    Ich denke auch, daß gerade diese Fahrtechnik eine zu große Hürde für viele Einsteiger darstellen und den Führerschein erheblich verteuern würde. Auch verfügt nicht jede Fahrschule über den Zugang zu einem geeigneten Trainingsgelände für diesen Fahrstil. Die Supermoto-Fahrer, die ich kenne, jedenfalls mieten sich zum Training eine Indoorcart-Halle an.
    Aus diesem Grund wird in den meisten Fahrschulen höchstens theoretisch angesprochen, wie man in der Kurve eine Notbremsung macht um das Bike wegzuwerfen, bevor es zu einem sonst nicht anders zu vermeidenden Aufprall kommt.
    Der Supermoto-Stil ist ein anderer Level des Motorradfahrens, den man - wenn überhaupt - erst später erlernt, wenn man mit allen anderen Fahrtechniken genügend Praxis hat.
    Ich halte es daher für völlig legitim, wenn ein Fahrlehrer eine Fahrtechnik einfach verschweigt, die er aus den o.g. Gründen selbst dann nicht unterrichten könnte, wenn er es wollte. Dafür gibt es dann spezielle Kurse, wie z.B. den hier.


    Gruß


    Hamlet

    Two V or not two V; that is the question!

  • Hallöle,
    auch wenns nicht hier hin gehört:
    Die Kiste möchte sich gerne aufstellen, aber Du kannst sie durch die
    Belastung der äußeren Raste daran hindern. Wenn die hintere Bremse Ihre Wirkung zeigt, darf das Mopett sich leicht aufrichten, weil das Hinterrad gerne überholen würde, was Du durch gegenlenken verhinderst. Damit bekommst Du dann die volle Bremswirkung, obwohl in Schräglage gebremst wird. Gut zu sehen auf Bremsdriftbildern von Supermotos.


    So jetzt danken wir den Mopettgöttern wieder, und falls gewünscht trifft man sich zum gemeinsamen üben im Frühjahr in Dortmund oder Koblenz.


    Grüzle vom


    Go


    der gar nicht zuppi heißt, sowie an diversen Mopettsen verbogene Hebel benutzt. Wenn sie zurückgebogen werden, steigt die Bruchgefahr.

    Auch Enten dürfen durch Kurven fahren

  • Hallo Go,


    Zitat

    auch wenns nicht hier hin gehört:


    Ja, wir sind völlig off-topic, doch würde mich jetzt wirklich noch eine Frage brennend interessieren:


    Beherrschst Du den Supermoto-Stil mit der NTV?


    Falls ja, ziehe ich meinen Hut... äh Helm vor dir. Ich kann dir aber versichern: selbst versuchen werde ich es so bald nicht - allerhöchstens wenn ich mal einen entsprechenden Aufbaukurs auf einer Kartbahn gemacht habe aber bestimmt nicht untrainiert im Straßenverkehr.
    Für alle, denen es ähnlich geht, würde ich doch eher dazu raten, auf Bremsmanöver in der Kurve zu verzichten.


    Gruß


    Hamlet.

    Two V or not two V; that is the question!

  • Hallo Hamlet,


    was heißt Supermotostil beherschen für Dich.
    Ich fahre bestimmt nicht mit einem ausgestreckten Innenbein und ner auf der anderen Seite quergestellten Ente durch die Kurven. Aber da die Reifen beim fahren nie einen 1 zu 1 Kontakt haben, kannst Du das Prinzip immer nutzen, egal ob auf Teer oder Schotter. Sprich, egal wo ich fahre, drücke ich (besonders in brenzligen Situationen) immer die äußere Raste und bremse oder gebe Gas, weil dadurch das Prinzip der Zweispurigkeit entsteht. Das stabilisiert die Fuhre ungemein.
    Ich hab im Mai mit ner serienmäßigen SR 500 auf ner Kartbahn nen Kurventraining gemacht, und nach dem Kennenlernen der Strecke, mich mit teilnehmenden Supermotos mit doppelt soviel Leistung gekloppt. War feist, habe mich aber auch 2 mal auf die Klappe gelegt, das passierte jedesmal im Geschwindigkeitsbereich unter 20 km/h, wenn zwischen 2 Kurven die Fuhre entlastet ist.


    Ich hoffe geholfen zu haben.


    Zweiradgruß vom


    Go

    Auch Enten dürfen durch Kurven fahren

  • Zitat

    Für alle, denen es ähnlich geht, würde ich doch eher dazu raten, auf Bremsmanöver in der Kurve zu verzichten


    joo Hamlet... :rolleyes:
    und wer sagt das den anderen Verkehrsteilnehmern ?(
    das gehört in der Eifel eigentlich zu jeder Tour ..
    irgent einen gibs immer der dir da unpassend begegnet


    GRüsse F.Peter

    rechtschreibefehler sind meine art der rechtschreibereform

  • Hallo Hamlet,


    bezüglich des Fahrlehrerspruches


    "Selbst mein Fahrlehrer sagte immer "Front brake only when the bike is upright and going straight"
    Geradeausfahrt: Front followed by back
    Kurve: Back brake only"


    habe ich den Kopf geschüttelt. Von mir kam kein Vorschlag den Fahranfängern Supermoto fahren beizubringen.
    Ich weiß selbst, daß jeder Fahrlehrer froh ist, wenn er seine Kandidaten heil durch die Prüfung bringt.
    Das heißt aber nicht, das er den Leuten was falsches beibringen soll. Deshalb hatte ich dem Fahrlehrer Fortbildungen empfohlen.


    Das Prinzip der Zweispurigkeit kann jeder Zweiradfahrer nutzen.


    Wie heißt es doch so schön beim 9ten Aufzündergebot:
    Du sollst entweder Gasgeben oder bremsen. Niemals sollst Du rollen.


    Das Kabel zum Ziehen ist rechts.


    Grüsle vom


    Go

    Auch Enten dürfen durch Kurven fahren

  • Hallo F.-Peter, hallo Go,


    Zitat

    und wer sagt das den anderen Verkehrsteilnehmern ?(
    das gehört in der Eifel eigentlich zu jeder Tour ..
    irgent einen gibs immer der dir da unpassend begegnet


    oooh ja! Und nicht nur dort. Das Fahren im Gegenverkehr wird mittlerweile von so vielen Autofahrern regelmäßig mit einem Lächeln im Gesicht praktiziert, daß ich das schon für eine Massenpsychose halte. Frag mich besser nicht wie oft ich allein im letzten Jahr in unübersichtlichen Kurven meinen Wagen querstellen oder in die Wiese lenken mußte weil irgendein Spinner nicht auf seiner Fahrspur bleiben wollte.
    Erst vor zwei Monaten hat hier bei mir vor der Haustür (starkbefahrene Landstraße) ein Honda-CRX eine 70m-Bremsspur auf seiner linken Spur hinterlassen, bevor er mit einem BMW kollidiert ist, der die Frechheit besaß, an der nächsten Kreuzung dort einzubiegen. Ich weiß nicht, was in den Köpfen solcher Amokfahrer vorgeht aber solange dieser Irrsinn immer noch zuzunehmen scheint, ist ein Sicherheitstraining für alle sinnvoll.


    Da stimme ich dir auch uneingeschränkt zu. Defensives Fahren allein genügt leider nicht, da man längst nicht jede Gefahrensituation mit §1 der StVO meistern kann. Überraschungen können immer passieren und dafür braucht man dann die Technik, die Go beschrieben hat.


    Trozdem läßt Go m.E., die verschiedenen Levels außer Acht, auf denen Motorradfahrer ihre Fahrzeuge bewegen.


    Am leichtesten kriegen das die sportlichen Kids auf die Reihe, die gerade noch mit den BMX-Bikes durch die Halfpipe geheizt sind, vielleicht irgendwo Erfahrungen auf einer Crossmaschine in der Kiesgrube sammeln konnten und mit dieser Vorbildung auf's Motorrad umsteigen. Die könnten evtl. sogar auf entsprechende Kurse verzichten und werden die von Go beschriebene Fahrtechnik bereits intuitv richtig anwenden.
    Dann gibt es aber auch die Leute, die früher bestenfalls ein Hollandrad hatten und sich im gesetzteren Alter ein Motorrad zum gemütlichen rum-cruisen anschaffen. Die werden meiner Meinung nach mindestens 10 Stunden Training benötigen, um diese fortgeschrittenen Fahrtechniken zu erlernen.
    Zwischen diesen beiden Extremen gibt es dann natürlich noch beliebige Zwischenstufen.


    Genau hier liegt auch meine Kritik an Go' s These:


    Zitat

    Das Prinzip der Zweispurigkeit kann jeder Zweiradfahrer nutzen.


    Ich würde das einschränken und sagen, das Prinzip könnte jeder Nutzen, der entweder ein natürliches Zweiradtalent besitzt (BMX-Kids) in der Lage ist, es autodidaktisch zu lernen oder einen entsprechenden Aufbaukurs besucht hat.


    Da ich in einem Forum wie diesem nicht weiß, auf welchem Level derjenige fährt, den ich da anspreche, gehe ich lieber vom kleinsten gemeinsamen Nenner aus. Meine Empfehlung, das Bremsen in der Kurve nach Möglichkeit zu vermeiden, richtet sich an die Fahrer mit schwächeren Skills. Denen sollte natürlich auch bewußt sein, daß sie Sicherheitsreserven verschenken, wenn sie nicht auch solche Dinge gezielt trainieren.


    Gruß


    Hamlet

    Two V or not two V; that is the question!

  • Hallo DLS,


    schau mal hier.


    Das ist jetzt die Extremform, wie sie im Rennen angewendet wird.
    Go hat zwar geschrieben, daß er so nicht fährt, sondern eine gemäßigtere Form des gleichen Prinzips anwendet aber so kann man's halt am besten erklären.


    Ich bin früher selbst - wenn auch auf sehr niedrigerem Niveau - Offroad gefahren und hatte bei dieser Technik auf löckeren Böden, wie Sand, Schnee oder Schotter immer viel Spaß.
    Im Straßenverkehr mit einer Maschine wie der NTV, deren Handlingeigenschaften weitaus schlechter sind, als die einer Supermoto muß ich zugeben, daß ich mir das nicht zutraue.
    Den Tip, die kurvenäußere Raste zu belasten und das Fahrzeug mit Gas und Bremse zu dirigieren halte ich dagegen grundsätzlich auch im Straßenverkehr für sinnvoll, damit man die Maschine rechtzeitig wegwerfen kann, falls man nicht mehr ausweichen oder bremsen kann.


    Gruß


    Hamlet

    Two V or not two V; that is the question!

  • Hmm jo oky, ich könnt sowas sicher nicht, da ich ausser der Ente noch nicht wirklich ein anderes Krad gefrahren bin, auch nichts leichtes. Aber das mit der kurvenäusseren Raste ist mir noch nicht klar, was bewirkt das? Damit stellst du doch die Ente wieder auf, was ja in der Kurve nicht so toll ist. Ich kenne nur das System mit dem Gegenlenken, damit man tiefer in die Kurve geht.

  • Naja, von alledem ist die Hälfte richtig, mehr aber auch nicht!


    Bremsen heisst nicht, dass man in die Eisen greifen muss wie ein Schmied, daher kann man durchaus in einer Kurve dosiert bremsen. Das geht natürlich vorne und hinten.


    Nur hinten heftig bremsen wird dazu führen, dass dein Hinterrad wegrutscht


    Nur vorne bremsen in der Kurve wird in jeden Fall zu einem Aufrichten der Amschien führen.


    Und für alle, die glauben, dass ABS der Kurvenbremsretter ist sei gesagt:


    Am Motorrad funktioniert derzeit KEIN ABS in der Kurve, so wie man es beim Auto gewohnt ist. Durch die Schräglage passt die Regelung nicht, es werden einige Parameter verändert.
    Das dürfte auch im Übrigen der Grund sein, warum sich BMW-Fahrer so gerne auf die Backe legen....


    ABS erfordert in jedem Fall eine Phase des Eingewöhnens, Lernens und Umdenkens. Bis die Industrie das problem im Griff hat, wird es noch eine Weile dauern.


    RainerH

    Kette schmieren anner Ente - nee danke !
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    XL 500 S
    TDM 850 3VD

  • Hi Ihr,


    die äußer Raste stark belasten, führt dazu, daß das Mopett auf die Straße gedrückt wird. Die innere hebelt es von der Straße, nix machen kann nix passieren, außen drücken stabilisert die Fuhre in der Federung( die weiß dann auch wieder in welche Rixchtung sie arbeiten soll) und kann helfen, den Grenzbereich zu vergrößern. Auch wenn es rutschig wird, kann der Druck auf die äußere Raste helfen, die Kiste abzufangen, und falls sie mal hinten rumkommt, ist Druck auf die äußere Raste beim Gleichgewicht finden, hilfreich.
    Für den Anfänger/in ist das Thema driften völlig out, aber über Rasten belasten kann auf jeden Fall sicherer durch Kurven gefahren werden, als wenn nur gerollt wird .


    So laßt uns nun den Göttern danken, daß wir uns über Fahrtechnik unterhalten dürfen, schöner wärs meiner Meinung nach, das in der Realität üben und zu benutzen.



    Grüßle vom


    Go

    Auch Enten dürfen durch Kurven fahren