Gestern verabredete ich mich mit zwei Bekannten zum Mopedfahren im Bergischen. Die beiden sagten mir schon vorher, das sie gern schnell unterwegs zu sein pflegten. Darüber hinaus waren sie, was das Material betrifft, deutlich überlegen (FZ750 Genesis und GSX-R1000). Aber da ich schon mehrfach die Erfahrung gemacht hatte, das die Ente sobald es kurvig wird, sich nicht so schnell abschütteln läßt ließ ich mich auf einen Versuch ein.
Der verlief auch genau so wie ich es erwartete hatte: auf den geraden Stücken leicht im Nachteil, der sich in den Kurven aber wieder aufholen ließ, ohne jetzt das Letzte aus dem Federvieh zu holen. In einer harmlosen Rechtskurve dann ein metallisch klingendes Geräusch, welches bei mir sofort die Assoziation eines abgefallenen Mopedteils weckte. Ich ging vom Gas und während ich noch überlegte ?(, ob ich lediglich über ein Metallteil gefahren sei sah ich es auch schon - <=(bedeutungsvoller Gedankestrich! ;o) ) da, wo eben noch den Hebel saß, mit dem sich so vorzüglich die Geschwindigkeit des Voderrades reduzieren läßt gähnte gähnende Leere.
Ich hielt an und lief zurück um zu schauen ob ich den Hebel wiederfinden konnte, was mir nach kurzen auch gelang. Ich sach ma: "Klassischer Ermüdungsbruch nach Vorschaden!"
Der Vorbesitzer des Wasservogels hatte sich vor anderthalb Jahren im Winter samt Moped auf die Seite gelegt. Und seit dieser Zeit nun fuhr ich, ohne es zu ahnen, mit nem Haarriß im Hebel spazieren. Als mir so langsam dämmerte, das Schwachstellen ja für gewöhnlich unter Belastung nachgeben, in diesem Fall also kurz vor der Kurve, die ja nicht mir zuviel Geschwindigkeit genommen werden sollte, dankte ich alles Mopedgöttern die es so gibt für die grandiose Unterstützung, die sie mir angedeihen ließen.
Die beiden Bekannten hatten inzwischen auch mitbekommen, das der Dritte im Bunde fehlte und trudelten so langsam ein. Ich bin sicher, sie sind den Rest des Tages ein wenig langsamer gefahren.
Auf dem Rückweg mußte ich es dann allerdings ein wenig langsamer angehen lassen, schließlich fehlte mir ja meine Lieblingsbremse und es begann zu regnen. Ich kam mir ein wenig vor wie ein Chopperfahrer, bei denen ja auch die Vorderradbremse eine untergeordnete Rolle spielt.
Tante Louise sei Dank ist jetzt aber wieder alles in Ordnung, und wenn ich nächste Woche auch noch meine neue Bremsscheibe bekomme kann ich auch wieder etwas sportlicher unterwegs sein.
Also, viel Erfolg beim Untersuchen der eigenen Bremshebel auf Haarrisse,
Euer Stoppelhopser!