Gestern habe ich mich mit einem alten Freund getroffen, der mir letztes Jahr aus Ermangelung eines Motorrad-Fuehrerscheins meinerseits meinen neu erstandenen Bock nach Hause gefahren hat.
Beim Einparken vorm Pub sehe ich ein Uralt-Motorrad, Honda, mattschwarz, Sprung in im Instrumentenglas, ca. fruehe 80er Jahre. Steht auch recht massig da, ein paar cc wird das schon haben. Nach einem Fuffziger sieht das dicke Ding auf jeden Fall nicht aus. Eher wie die Kiste von Werner Broesel.
Auf Nachfrage wird klar -- natuerlich das Bike von meinem Kumpel, der schon grinsend in der Sonne sitzt und Kaffee trinkt, eine fast 25 Jahre alte Maschine mit 900 Kubik. :O Baujahr 83 oder so.
Nach dem Kaffetrinken sagt er "Du faehrst doch jetzt auch nach London rein, oder? Koennen wir doch auch zusammen fahren".
Nach kurzem Anschieben ("Starter geht schon seit Jahren net mehr") bollert das Ding los und ich fahre hinterher.
Also los. Und, Mann O Mann.. Mit seinen fast 100 PS laesst mich die Antiquitaet im Staub stehen. Das mein Kumpel jetzt schon seit 15 Jahren Mopped faehrt (und davon 12 mit ebendiesem Ofen) ist ihm schon anzumerken. So wie er fast mit schleifendem Knie um den Kreisverkehr wuerde ich nie wagen -- vorallendingen wenn ich nicht sehen kann, was hinter der Kurve ist. Wenn er in die Eisen geht (mit 2 Bremsen vorne) muss ich mit der Ente aufpassen, dass ich ihn nicht einsammle. Und das er fahren kann wie ein Gott ist klar. Dagegen bin ich mit meinem 1 Jahr Erfahrung blutigster Anfaenger, trotz 20.000 KM in London.
Muss sagen, durch meine Zeit als Kurierfahrer gehe ich die Sache in der City doch schon etwas ruhiger an, weil ich halt weiss das jederzeit mit allem zu rechnen ist.. trotzdem war es schon beeindruckend zu sehen, was man mit so einem alten Ofen noch alles machen kann, wenn man zu Fahren versteht!
Die Moral von der Geschichte ist: wenn sein doppelt so altes Mopped noch so Krawall macht, ist meine Ente ist mit ihren 12 Jahren als gerademal eingefahren 