Meine erste Tour mit dem Motorrad nach Lemmer am Eiselmeer

  • Huhuuu,


    wollte Euch von einer allerersten richtigen Motorradtour erzählen.


    Am Samstag Mittag haben wir uns spontan entschlossen ein paar Freunde im Wohnwagen in Lemmer am Eiselmeer in Holland zu besuchen.


    Um 14 Uhr saß ich mit meiner Freundin hinten drauf auf dem Bock auf der Autobahn Richtung Oberhausen. Dann in Gelsenkirchen mein erster Stau - ab durch die Mitte, nur geil.


    Dabei haben wir einen völlig beknackten Moppedfahrer gesehen, der ein Kleinkind hinten drauf hatte. Ohne jeglich Schutzkleidung lag das Kind mehr hinten drauf und hat sich festgekrallt, während der im Zick Zack Kurs mit seiner fetten Kawa durch den Stau gepest ist... So ein Irerr...


    Dann ging es bei wunderschönen Wetter mit langweiligen einheitlichen 120 einmal quer durch die Niederlande. Zwischen durch hab ich mich mit dem linken Arm auf dem Tank abgestüzt um den Rücken zu entpsannen. Jetzt habe ich viel mehr Gefühl für den Lenkimpuls, den ich die ganze Zeit schön geübt habe...


    Dann um kurz nach 18 Uhr endlich angekommen. Ich hätte nach den Schmerzen in meiner rechten Schulter zu urteilen keinen Kilometer mehr weiterfahren können.


    Noch schnell am Wasser gewesen und dann ordentlich Party gemacht. Am nächsten morgen dann den Kater im Eiselmeer ertränkt und um 14 Uhr ab aufs Mopped.


    Bei wundschönem Wetter zurück und in einem Zug bis nach Arnheim durch. Dann kurzer Abstecher zur Brück und zum Denkmal. N paar Fotos gemacht und weiter.


    Ab Oberhausen dann die Katastrophe. Regen.


    Leute ich dachte - Das kann ich nicht überleben. Null Sicht daher langsam über die Bahn und dann hatte ich nur eine Hein Gericke Lederjacke an... Die war dann auch nach 15 Minuten schön voll Wasser. Genau wie meine Handschuhe. Die Finger waren schon nach kurzer Zeit taub. Die letzte halbe Stunde habe ich gedacht, ich sterbe gleich. Hatte ja meine richtige Jacke meiner Freundin gegeben, damit die nicht nass wird. Und so hatte ich nur die Textilhose und die Stiefel. Das war auch alles, was noch trocken war...


    Aber egal, die Tour war mega geil und hat Spass gemacht. Wir holen uns jetzt noch Regenkombis, die ich dann irgendwie am Mopped festmache.


    Meine nächste Tour soll nach Frankreich in die Normandie zu Ohma Beach gehen. Das wird im Herbst Urlaub gemacht.

    Lern aus der Vergangenheit – träum von der Zukunft und leb in der Gegenwart.

  • Hallo Pepp,


    Zitat

    Original von Pepp
    Meine nächste Tour soll nach Frankreich in die Normandie zu Ohma Beach gehen. Das wird im Herbst Urlaub gemacht.


    im Herbst an die Manche? Mit dem Mopped? Na denn pack man ordentlich Regenzeug ein.
    Nicht das es da dauernd regnet. Nein, ist wie in der Bretagne, andauernder Wechsel.


    Als an jüngerer Geschichte interessierter war ich schon dort.
    Erwarte nicht, daß die Einheimischen am Invasionsstrand Dich als Deutschen sonderlich schätzen. Distanzierte Höflichkeit, aber nicht mehr.


    Wenn Du an der jüngeren Geschichte zwischen Franzosen, Engländern und Deutschen
    interessiert bist, fahr die Kanalküste lang und mach an der Somme-Mündung einen
    Abstecher ins Land zu den Gedenkstätten der Somme-Schlacht in WK I.


    Mir war danach allerdings meistens nicht mehr nach Urlaub.


    Kratz lieber ein paar Taler mehr zusammen, nimm Dir etwas mehr Zeit und fahr in die Bretagne.
    Ich war schon mehrmals dort und seltsamerweise war der Herbst (so um November) nach meiner
    Erfahrung immer die schönste Zeit. Richtig kalt wirds da eh nicht. Nur eben die Regenattacken...


    Gruß Burkhard

    Honda NTV 650 (NH-1 schwarz), Yamaha BT1100 Bulldog (Midnigt black), Honda VTR 1000 F (schwarz/rot)

    Einmal editiert, zuletzt von captainoi ()

  • Super Tip. Dankeschön.


    Ja das ist schon ein merkwürdiges Gefühl an so bestimmten Orten.


    Wo wir da so standen an diesem Denkmal vor der Brücke kam ein Reisebus. Einige "ältere" Kaliber betrachteten das Denkmal und sahen so in die Landschaft... Da merkte ich, dass sie englisch sprechen.


    Und wie ich nun mal bin hab ich einfach gefragt. Ich wurde sofort ohne Umschweife zu einem älteren Herrn gebracht, der mir auch gerne Rede und Antwort mit schweren amerikanischen Akzent stand.


    Er kämpfte als 18 jähriger Bursche für die Amerikanischen Alliierten... War schon krass wie der gemeint hat: "Wir wollten die nicht alle erschießen, dass waren 15 und 16 jährige junge Burschen, aber die wollten uns umbringen".


    Er hat mir die Hand gegeben. Und ich habe gesagt, ich hoffe das der Nachwelt so was furchtbares erspart bleibt. Seine Division hatte 10.000 Mann von denen 6.000 in Holland und in Frankreich liegen geblieben sind. Bei den deutschen waren es mindestens genau so viele.


    Als ich dann noch sagte, es ist gut, dass es so ist, wie es jetzt ist, konnte ich fast nicht mehr weiterreden, weil ich kurz vorm heulen stand...


    Schon heftig. Und dann gibt es doch immer wieder völlig verstrahlte, die unter die Brück mit Spraydosen Parolen schmieren... Eine Schande.


    Gut, dass der Mann das nicht sehen musste.

    Lern aus der Vergangenheit – träum von der Zukunft und leb in der Gegenwart.