Syncron-Tester Eigenbau

  • Hallo,


    hatte hier im Forum mal einen Link zu einem Eigenbau-Syncrontester verfolgt und bin nun hierdurch inspiriert worden, selbst zum Werkzeug zu greifen und habe mir unten bebilderten "Druckdifferenztester" aus einigen Restbeständen zusammengeschraubt.
    Grundträger bildet eine Dachlatte, etwa 1,90m lang an deren Enden jeweils eine große Kabelschelle befestigt wird. Hierdurch habe ich dann 5m Plastikschlauch gezogen (c.a. 1cm dick), in dem an den Enden ein dünnerer Schlauch eingeschoben, zu den Adaptern führt, die an die Ansaugstutzen angeschraubt werden.
    Die Adapter bestehen aus jeweils 3cm Messin-Gewindestab M5 in denen ich je ein 2mm Loch gebohrt hatte (Bohrständer sollte hier schon vorhanden sein). Eine Messing-Mutter und eine 6mm Messinghülse aufgelötet bilden den Schlauchanschluß.
    Etwas Motoröl eingefüllt und alles an die Ente angeschlossen und schon schlägt sie wieder mit beiden Flügeln syncron!
    Mit wenigen Mitteln ist dieses Teil recht funktionell!
    Urteil: Für den "Hobbyschrauber": Nachbau empfohlen.


    Gruß
    Martin

  • erstaunlich. Wäre natürlich interessant zu sehen, wie das Gerät im Vergleich zu nem konventionellen Synchrotester abschneidet.
    Ist das Öl nicht zu träge?

    Meistens findet man die Stelle zum Schmunzeln ziemlich genau dort wo man selbst gerade steht... ;o)

  • Die normalerweise verwendeten Meßuhren haben allesamt Dämpfungsschrauben, damit die Nadel nicht so rumzittert. Es ist ja kein statischer Unterdruck, der da gemessen werden soll, sondern einer, der sich ständig ändert, je nach dem, ob gerade angesaugt wird oder nicht. Da ist die Zähflüssigkeit des Öls durchaus von Vorteil.


    Viele Grüße
    Taylorpicker

    Die beste Droge ist ein klarer Kopf!

  • Da es jetzt um die Genauigkeit von Synchrontestern geht: Wie "genau" kann man eurer Meinung nach den Unterdruck einstellen, wenn man lediglich die Leerlaufdrehzahl weit runter schraubt und dann an der Schraube so dreht, dass die Drehzahl maximal wird? Oder lässt sich so überhaupt keine Aussage treffen? Hatte nämlich mal gemerkt, dass die Leerlaufdrehzahl bei Verstellen der Synchronschraube steigt bzw fällt und frag mich seit dem, ob man so eine Grundsynchronisaton in Ansätzen erreichen kann ?(


    Grüße, flixe

  • Ich wüßte so gerne mehr über die physikalischen Hintergründe.
    Im Vergaser wird durch die Bewegung der Kolben Unterdruck erzeugt, den man dann wohl für jeden Zylinder einzeln mißt. Aber wie das dann mit dem anderen Zylinderzusammengeht und so und wieso die Uhren gedämpft werden müssen - alles das ist mir noch schleierhaft.

    Meistens findet man die Stelle zum Schmunzeln ziemlich genau dort wo man selbst gerade steht... ;o)

  • Zitat

    Original von stoppelhopser
    Ich wüßte so gerne mehr über die physikalischen Hintergründe.
    Im Vergaser wird durch die Bewegung der Kolben Unterdruck erzeugt, den man dann wohl für jeden Zylinder einzeln mißt.


    Soweit ist das richtig. Nun saugt der Kolben aber nur während des Ansaugtaktes Luft durch den Vergaser. Beim Verdichten, Verbrennen und Ausstoßen ist das Einlaßventil geschlossen. Dann wird natürlich nichts angesaugt. Durch dieses stoßweise Arbeiten ist der Unterdruck nicht konstant, sondern unterliegt Schwankungen. Aus diesem Grund muß die Anzeige gedämpft werden.


    Daß alle Zylinder (und damit auch deren Vergaser) gleichmäßig arbeiten sollen, dürfte einleuchten. Schließlich soll der Motor ja gleichmäßig laufen und sich nicht schütteln. Aus diesem Grund sollen auch die Ventile vor dem Synchronisieren kontrolliert werden. Bei unterschiedlichem Ventilspiel entsteht eine unterschiedliche Öffnungsdauer und ein unterschiedlicher Öffnungsgrad der Ventile. Dadurch ist natürlich auch die angesaugte Luftmenge verschieden. Auf dieser Grundlage kann man einen Motor nicht vernünftig einstellen.


    Viele Grüße
    Taylorpicker

    Die beste Droge ist ein klarer Kopf!

  • Wo finde ich nochmal die Bauanleitung ?


    roso

    Auch Albert Einstein war Legastheniker
    Alle Äuserungen,auf Threads mit technischen Inhalten,in Wort und Bild,dienen nur dem technischen Verständniß .
    No Digitalis
    Bitte keine Bilder von mir bei facebook und Co

  • ganz oben hier im Thread. :D


    das Ding ist so einfach, daß man das nach den Fotos bauen kann: Holzlatte, Silikonschlauch, Öl. Die beiden Schellen, mit denen der Schlauch befestigt ist, sind ISO-Schellen, die hat jeder Installateur oder Baumarkt.


    Viele Grüße
    Taylorpicker

    Die beste Droge ist ein klarer Kopf!

  • nicht zu vergessen die 3 Adapterstücke, um die Schläuche miteinander zu verbinden.


    2 um die Verbindung zwischen durchsichtigem Schlauch und Benzinschläuchen (die an das Anschlußstück für die Ansaugstutzen kommen) herzustellen und 1 als Querschnitt-Reduzierstück (üblicherweise am tiefsten Punkt), damit das Öl nicht so schnell steigt.


    Selbst mit einem Pegelunterschied von 10cm hat man den Vergaser genauer eingestellt, als dies mit zittrigen (meist nicht mal geeichten) Messuhren möglich ist.


    Bernd

    "Ich für meinen Teil hab' ganz gerne beim Motorradfahren verbale Funkstille.
    Ich will den Motor bollern, den Wind rauschen und mich selber denken hören."
    H. Wicht in drm.

    Einmal editiert, zuletzt von Straydog ()

  • Taylorpicker
    hast ja Recht , aber ich meinete diesen hier
    sind noch mehr gute Tip's bei dem


    Roso

    Auch Albert Einstein war Legastheniker
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  • Sorry, ich hab nur ein Fachabi.
    Wenn ich die bisherigen Informationen zusammenbringe ergibt sich für mich folgendes Bild:
    Ziel ist es das der Unterdruck bei beiden Vergasern gleich ist. Und da die Zylinder jeweils zu unterschiedlichen Zeiten ihre Ansaugphase haben ist es egal, das es sich bei dem in diesem Thread vorgestellten Gerät um ein geschlossenes System handelt.
    Ich glaub jetzt hab ich´s.


    Besten Dank,


    Stoppelhopser

    Meistens findet man die Stelle zum Schmunzeln ziemlich genau dort wo man selbst gerade steht... ;o)

  • Hallo,
    super Sache dieser Eigenbau genau nach meinem Geschmack.
    Hab nur ein Problem: Habt Ihr die Anschlussstücke, die in den Zylinderkopf gedreht werden auch selbst gebaut (hohlbebohrte 5mm Schraube? ) oder gibt es die im Zubehörhandel?



    Gruß Ingo

    Nur weil etwas funktioniert heißt das nicht, dass man es nicht reparieren muss.

  • Die Anschlußstücke dürftest du im gut sortierten Fachhandel erhalten. Oder aber mal bei der Firma Böhm anfragen - die haben sowas sicherlich auch, schließlich fertigen die ja komplette Meßuhren.


    Gruß


    Bernd

    "Ich für meinen Teil hab' ganz gerne beim Motorradfahren verbale Funkstille.
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    H. Wicht in drm.

  • Bei dem Selbstbau fehlt eine wichtige Information - welcher Druck wird denn erreicht.


    Es kommt nicht nur auf die Druckunterschiede an, sondern auch auf die absoluten Werte....

  • Diese Werte brauchst du nur dann wenn du den Drosselklappenspalt überprüfen/ einstellen willst. Da das Teil die Synchronität überprüfen soll ist das ausreichend.

    (natürlich *G-130*) nur wer selber schraubt, weiss worauf er sitzt. In Drangstedt ernannter SCHRAUBERGOTT :D
    Geniesse jeden Tag mit dem was dir lieb ist

  • Wenn ich synchronisiere will ich wissen ob der Motor gesund ist - dazu brauchst du den Absolutdruck.....


    P.S. Beim Synchronisieren stelle ich den Drosselklappenspalt so ein, dass der dynamische Druck angeglichen wird.... ein synchronisieren ohne Veränderung des Drosselklappenspaltes gibt es nicht....

    Einmal editiert, zuletzt von ManfredK ()

  • Dass wird jetzt schon eher etwas......


    Wenn ich jetzt komme und sage dass ich auch noch die Dichtigkeit meiner Ventile beim Synchronisieren prüfen will (können Uhren auch nicht!!) werde ich dann gesteinigt.... :D

  • Man könnte meinen, lieber Manfred, du fährst eine 900SS...


    ...oder bist selber nicht ganz dicht und willst deine (Herzklappen?) gleichzeitig prüfen ;)


    Hej, wir fahren HONDA! Meine hat nun keine 50tkm drauf, da mach ich mir vielleicht mal beim doppelten km-Stand sorgen... :P


    Aber lös doch bitte mal auf :rolleyes:

  • Über normale Synchrontester (egal ob Schlauch oder Uhr) ermittelst du einen gemittelten Druck - und kannst damit die Drosselklappen justieren.


    Wenn du ein trägheitsloses System hast, kannst du aber Minima und Maxima des Druckes bestimmen.


    Eigentlich sollte das Maxima beim Athmosphärendruck liegen. Ist dein Einlassventil leicht undicht entweicht aber etwas Druck in den Ansaugkanal und du erreichst einen geringen "Überdruck".


    Der Peak des Minima lässt dann erkennen ob der Motor hinsichtlich der Kompression (Ansaugleistung) bzw. der Dichtigkeit der Auslassventile noch dem Soll entspricht.


    Trägheitlos können aber nur elektronische Synchrontester sein. Die sind aber für "Semiprofis" eigentlich zu teuer.... kosten so zwischen 170 €, 609 € (ab da macht Arbeiten Sinn) und 1330 € (da macht Arbeiten Spass)


    Manfred