Urlaubsbericht mit Bildern ist noch nicht fertig.... bin daheim noch am Aufarbeiten..... bleibt doch viel liegen ... wenn man 3 Wochen weg ist ..... da ich aber schon wegen meinem Erlebnis und der Rettung gefragt wurde.... hier mal ein Bericht.... Bilder gibt es nicht viele ... war zu erschöpft .... oder traute mich nicht anzuhalten und zu fotografieren .... sonst wär es vielleicht nicht weiter gegangen
nun geht es los......
Nach einer schönen Fahrt über Herkulesbad kam dann ein Sperrschild für die 66a, wir wussten dass da Baustelle ist und nachdem mir jemand geschrieben hatte, wie schlimm die Durchfahrt sei, haben wir beschlossen, das tun wir uns nicht an, die fahren wir nicht, wir fahren aussen rum.
Also gemacht und dann ein Schild zu einer Schlucht gesehen, die sehr schön ist. Laut Karte geht die Strasse 672C erst durch die Schlucht, führt weiter und kommt dann nach der Baustelle auf die 66a. Die Navis fuhren auch hier weiter und so machten wir das auch.
Wir fuhren auf der schönen geteerten kleinen Strasse, umkurvten ein paar Schlaglöcher – herrlich war es hier – dann hörte der Teer plötzlich auf und es folgte eine feste Piste. Navis wollen weiter fahren, Karte zeigt auch Strasse – also fahren wir weiter.
Nach etlichen Kilometern wurde die Piste dann immer schlechter und wir erreichten ein Holzfällerlager. Die Leute freuten sich sehr, uns zu sehen und als wir fragten, ob dies noch der Weg nach Petrosani sei, bekamen wir zu hören – Petrosani da da – und sie deuteten den Weg weiter. So fuhren wir weiter.
Dann kam eine üble Schlammstrecke, mein Hinterrad rutschte beim Umfahren einer besonders schlammigen Stelle weg und schon lag ich im Matsch. Gerade als ich aufgestanden war, kam ein grosser Holztransporter und hielt an. Die beiden Fahrer sprangen aus der Kabine, stellten meine NTV wieder hin und waren ganz besorgt um mich. Da ich ok war, bedankte ich mich sehr und sie fuhren weiter. Die Strecke war schlimm und wir dachten immer – jetzt müssen wir doch bald durch sein und wollten irgendwie diese ganzen schlimmen Kilometer nicht zurück fahren.
Wir erreichten wieder ein Holzfällerlager und wieder erregten wir Aufsehen und bekamen auf unsere Frage, ob dies die Strasse nach Petrosani sei, die Antwort – Petrosani da da – und sie deuteten die Strasse weiter. Jetzt fahren wir hier schon so lange auf dieser schrecklichen Strasse, schlimmer kann es eigentlich nicht mehr kommen und wir müssen ja nun auch bald durch sein und so fuhren wir wieder weiter.
Nach einer Weile erreichten wir ein drittes Holzfällerlager und auch hier bekamen wir die uns schon vertraute Auskunft – Petrosani da da – und es wurde den Weg weiter gedeutet. Wir bekamen auch noch die Auskunft, dass bald ein Schild kommen würde und hier müssten wir nach Petrosani abbiegen. Nun müssen wir aber doch bald durch sein, das hört sich alles nicht mehr so weit an.
Es war dann doch noch ein Stück sehr schlechter Weg und unterwegs hörten auch die Navi`s auf, eine Strasse zu zeigen. Eines zeigte keinen Weg oder Strasse mehr an und das andere wechselte plötzlich auf einen Fußweg. Als wir dann endlich an diesem Abzweig mit Schild waren, waren wir ziemlich erschöpft, gönnten uns eine Pause und erkundeten den weiteren Weg, denn Strasse kann man das nicht nennen. Es sah nicht sehr schön aus – es ging um Kehren mit Auswaschungen, Absätzen und grösserem und kleinerem Geröll und zum Teil auch ganz schön steil.
Als erste versuchte ich mein Glück, kam gut hoch und um die ersten drei Kehren herum und da war dann eine Stelle, wo ich meine NTV abstellen und auf Sabine warten konnte. Also rief ich ihr runter, dass ich gut stehe, für sie auch Platz sei und sie nun starten könne.
Ich hörte sie starten und dann war es gleich wieder still. Wie sie mir später erzählte, fuhr sie gleich in den Hang, konnte ihr Motorrad aber halten und neu starten. Vor Aufregung war sie aber im falschen Gang und würgte die Maschine gleich wieder ab. Dann klappte es und sie kam den Weg hoch – um die erste Kehre zur zweiten und dann war wieder Stille. Ich rief runter und wollte wissen, was sei und sie antwortete mir dann, dass sie in der zweiten Kehre gestürzt sei, sie sei aber ok, bekäme nur das Motorrad nicht alleine hoch.
So lief ich schnell den Weg runter zu ihr und da lag ihr Motorrad in der Kehre und natürlich mit den Rädern zum steilen Teil hin. Trotz aller Anstrengungen bekamen wir es auch zu zweit nicht wieder hoch, wir waren einfach von der langen und anstrengenden Fahrt total erschöpft. Wir versuchten dann noch, die Maschine aus dem steilen Teil zu ziehen, in der Hoffung, dass wir es auf wenig steilerem Boden schaffen sie wieder aufzurichten, aber auch das klappte nicht, es war einfach noch zu steil und wir total erschöpft.
Nach einer Pause beschlossen wir dann, alleine schaffen wir es nicht, wir holen telefonisch Hilfe. Aber leider war das auch nicht möglich, denn wir hatten kein Netz. So wollte Sabine dann bei ihrer Maschine warten und ich würde alleine weiterfahren und schauen dass ich irgendwo Hilfe holen kann.
Gerade als ich dann los wollte, rief Sabine hoch zu mir, dass sie etwas höre und ich solle noch warten. Bei ihr hielt dann ein Mann in einem Allrad-Pkw und er half ihr das Motorrad wieder aufzurichten. Er musste die Strasse hoch zu mir fahren und Sabine rief mir dann zu, der Helfer würde Englisch verstehen und ich solle ihn doch fragen, ob er uns irgendwie helfen könne, hier rauszukommen oder uns Hilfe schicken könne, sie würde nicht mehr weit fahren können, sei zu erschöpft und mir ging es auch so.
Als er angefahren kam hielt ich ihn an und er erzählte mir dann, dass es noch 11 Km bis zur Strasse seien und dass dieser Weg noch sehr schlecht werden würde. Schlecht werden – was ist dieser Weg dann hier ? So schilderte ich ihm unsere Erlebnisse und dass wir nun völlig erschöpft wären und den Weg nicht weiter fahren könnten und ob er uns irgendwie helfen könne oder uns Hilfe schicken könne. Er bejahte dies und meinte dann, er müsse noch 5 Km fahren, dann habe er wieder ein Netz und könne telefonieren und er würde dann einen Freund anrufen, der uns dann helfen würde. Ich bedankte mich und er fuhr weiter. Zu Sabine wieder runterlaufen war mir mmentan zu anstrengend und so rief ich ihr das zu und nun hieß es warten.
Nach über 2 Stunden kam dann ein grosser und hoher alter verbeulter ehemaliger Armee-Jeep mit 4 Leuten angefahren, von denen einer etwas Deutsch konnte und einer gut Englisch. Wir wurden in den Jeep verfrachtet – mir war es sehr peinlich, dass ich mit meinen kurzen Beinen da nicht hochsteigen konnte – und so fuhr man dann an einen grossen Stein, von dem aus kam ich dann auch rein. Einer der jungen Männer ist Endurofahrer und der bringt unsere Motorräder vom Berg runter, eins nach dem anderen.
Wir wurden im Jeep nach unten gebracht und dabei wurde es uns auf diesem Weg schon im Auto Himmelangst, das hätten wir mit den Motorrädern nie geschafft. Dieser Weg war ja vorher schon schrecklich, aber dieses letzte Stück, die letzten Kilometer, da war der die Hölle. Da sagten selbst unsere Retter, dass das ein schlechter Weg sei und wir müssten dann auch noch ein Stück umfahren, weil da der ganze Weg nur noch ein Schlammloch sei, da käme man nicht durch und schon bog man vom Weg ab und fuhr ein ganz steiles Stück den Hang runter, womit man das schlammige Stück umfahren hat und wieder auf dem Weg ist.
Endlich unten wurden wir ausgeladen und kurz danach kam dann auch schon der junge Mann mit meinem Motorrad an. Wir warteten dort und der junge Endurofahrer wurde dann mit dem Jeep wieder nach oben gefahren, damit er mit dem nächsten Motorrad dann runterfahren kann. Er fuhr nur in Jeans und T-Shirt und ohne Helm, wir wollten ihm zwar eine Motorradjacke und Helm geben, aber das lehnte er ab, er fahre lieber so.
Wir waren total erschöpft und es war inzwischen auch sehr spät, die Dämmerung setzte schon ein, und so wollten wir nicht weiter, sondern hier irgendwo übernachten.
Als beide Motorräder dann unten waren, fragten wir nach einer Pension und unsere Retter wollten uns dann zu einer bringen. Ich fuhr im Jeep weiter mit, Sabine musste unbedingt selber fahren, da unsere Retter meinten, die Strasse bzw. der Weg sei gut. Bei der Pension konnten wir leider nicht unterkommen, da sie voll belegt war und so ging es weiter zur nächsten.
Sabine hatte auf der Fahrt zur ersten Pension doch gemerkt, dass eine Strasse die von den Rumänen als gut bezeichnet wird, in unserem deutschen gewohnten Sinn nicht gut ist, sondern eher schlecht und so fuhr sie nun auch wieder im Jeep mit.
Bei der nächsten Pension bekamen wir dann Zimmer, es wurden die Motorräder schnell nachgeholt, denn es war nun schon dunkel. In der Pension wurden wir total nett und fürsorglich umsorgt und bekamen wunderschöne Zimmer.
Wir tranken noch etwas mit unseren Helfern, bedankten uns sehr und fragten, was sie denn für die Hilfe bekämen. Sie wollten nichts, wir seien ihnen nichts schuldig, seien froh, dass sie helfen konnten. Nach kurzer Beratschlagung beschlossen wir aber, das nehmen wir nicht so an, die Männer haben uns rund 4 Stunden geholfen, sie haben ihr Benzin verfahren und sollten deshalb nicht auf irgendwelchen Unkosten sitzen bleiben. Wir legten zusammen und übergaben ein „Dankeschön“ an unsere Helfer.
Total müde und erschöpft sanken wir dann in unsere Betten
Am nächsten Morgen mussten wir dann noch angeblich 3 Km – aber das waren mehr, mindestens 5 auf diesem ungeteerten Weg, der aber angeblich ab der Pension gut sein solle, aber entsetzlich schlecht war, fahren und kamen dann wieder zu einer Teerstrasse.
Ab diesem Erlebnis waren wir sehr vorsichtig, wenn ein Rumäne gesagt hat, die Strasse sei gut, die ist das dann vielleicht nach rumänischen Verhältnissen – nach unseren aber einfach nur entsetzlich und schlecht und wir sind nicht mehr alle in weiß auf der Landkarte eingetragenen Strassen gefahren, war der Strich zu dünn, haben wir das lieber gelassen.