Bremskolbenwechsel vorne

  • Moin,


    da ich mit der Leistung der vorderen Bremse meiner Ente trotz Scheibenwechsel und Stahlflex
    nicht zufrieden bin, möchte ich mittels Reparatursatz die vorderen Bremskolben tauschen.
    Der Defekt hatte sich schon beim Einbau der neuen Scheibe angedeutet.
    Der Vorbesitzer der Ente hatte wohl mal versucht, die Bremskolben mit einem Schraubendreher oder deratigem grobmotorischem Werkzeug zurückzudrücken, so daß einer der Bremskolben einen tiefen Kratzer auffwies. Vermutlich reicht dieser Kratzer beim Zurückdrücken der Kolben bis in den Bereich des Dichtungssatz.
    Anscheinend ist min. einer der beiden Kolben schwergängig.


    Gibt es etwas besonderes beim Wechsel der beiden Bremskolben nebst Dichtungssatz zu beachten? Ist es schwierig, den Dichtungssatz zu wechseln?


    Wie ist die Reihenfolge?


    Zange ab und zerlegen, Kolben fast ganz rausdrücken, Bremsflüssigkeit raus,
    Kolben raus, Staubkappe und Dichtung raus - Bereich reinigen, neue Dichtung/Staubkappe einsetzen (Einbaurichtung?), Kolben reindrücken, Bremsflüssigkeit rein und entlüften etc.


    Kann man bei den Dichtungen was falsch machen?


    Vielleicht hat ja jemand von euch ein "Kochbuch" oder "HowTo" für die Reparatur der Bremskolben für mich.


    Vielen Dank.


    Gruß Buk

    Honda NTV 650 (NH-1 schwarz), Yamaha BT1100 Bulldog (Midnigt black), Honda VTR 1000 F (schwarz/rot)

  • Gibt es etwas besonderes beim Wechsel der beiden Bremskolben nebst Dichtungssatz zu beachten? Ist es schwierig, den Dichtungssatz zu wechseln?


    NEIN


    Wie ist die Reihenfolge?


    Zange ab und zerlegen, Kolben fast ganz rausdrücken, Bremsflüssigkeit raus,
    Kolben raus, Staubkappe und Dichtung raus - Bereich reinigen, neue Dichtung/Staubkappe einsetzen (Einbaurichtung?), Kolben reindrücken, Bremsflüssigkeit rein und entlüften etc.


    NEIN ! Im zusammengebauten Zustand beide Bremskolben mit der Handpumpe rausdrücken und dabei darauf achten, dass dir 1 Kolben nicht zu früh rausflutscht. Es empfiehlt sich ein Stück Holz dazwischenzuklemmen, dass man das beobachten kann.
    Die Kolben sind zwar eh im Eimer, aber die von vorneherein mit der Zange rauszupulen kann ins Auge gehen.


    Kann man bei den Dichtungen was falsch machen?


    JA, indem man sie falsch einbaut, verdreht, vertauscht (was allerdings fast nicht geht), vergisst....


    Vielleicht hat ja jemand von euch ein "Kochbuch" oder "HowTo" für die Reparatur der Bremskolben für mich.


    Kochbuch: Nach Entfernen der Kolben die Zangen gründlich reinigen, vor allem die Nuten für die beiden Gummiringe. Ein Kompressor ist von Vorteil, alternativ hilft auch viel Bremsenreiniger.
    Die Gummiringe, die Nuten, die Lauffläche und die Kolben mit Bremspaste einschmieren, damit die Sache beim Zusammenbau auch flutscht!


    Rainer


    Vielen Dank.


    Gruß Buk[/quote]

    Kette schmieren anner Ente - nee danke !
    Alpenpässe XXL bei www.jokko.de
    NTV 650 Revere
    XL 500 S
    TDM 850 3VD

  • Moin,


    Zitat

    Original von ilwise


    Die Gummiringe, die Nuten, die Lauffläche und die Kolben mit Bremspaste einschmieren, damit die Sache beim Zusammenbau auch flutscht!


    danke für die Antwort.


    Bremspaste=Kupferpaste? Oder brauch ich da noch spez. (Keramik)Paste?


    Gruß Buk

    Honda NTV 650 (NH-1 schwarz), Yamaha BT1100 Bulldog (Midnigt black), Honda VTR 1000 F (schwarz/rot)

  • Alternative für das AUstreiben der Bremskolben aus dem demontierten Bremsssattel:
    Wenn Du mit stark geminderter Druckluft in den Bremsleitungsanschluss am Bremssattel bläst, und die Kolben stückweise blockierst kannst Du sie so beide gleichzeitig austreiben (z.B. Holzstücke einlegen oder Bremskolbenrücksteller).


    Wichig ist:
    a) bei beiden Methoden die Kolben gleichzeitig auszutreiben, wenn erst mal einer komplett draußen ist kannst Du sonst den anderen nur noch mit einem Werkzeug herausziehen (Gefahr von Beschädigungen am Bremssattel).
    b) die Finger bei der Austreiberei mittels Druckluft nicht zwischen Bremskolben und Bremssattel zu halten.


    Viel Erfolg, und bitte nur selber an der Bremse arbeiten wenn Du genau weißt was Du da machst..



    P.S.:
    Bremskolbenpste = eingedickte Bremsflüssigkeit

    => Ein Held auf dem Motorrad stirbt nicht jung, er überlebt seine Choreographie. <=

  • von der Druckluftmethode rate ich nur in wenigen Fällen, denn wenn der Kolben richtig hängt, bekommst du ihn auch mit Druckluft nicht raus. Ausserdem musst du das ganze System dicht bekommen, vor allem den Anschluss für die Druckluft.
    Ich spreche da aus Erfahrung! Erst nachdem ich mir ein verschraubbares Anschlussstück für die Luft gebastelt hatte konnte ich am nächsten morgen die Einzelteile im Lappen inspizieren. Auf die Schnelle geht da meist gar nichts.


    Kupferpaste für die Verschraubungen und die Bremssattelführung
    Bremspaste für die Gummis und die Kolben


    Rainer

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  • Moin,


    Zitat

    Original von ilwise


    Bremspaste für die Gummis und die Kolben


    yo, hatte ich auch schon "ergoogled". ATE Bremskolbenpaste. Kupferpaste verändert natürlich
    die Konsistenz der Bremsflüssigkeit, hätt ich auch selber drauf kommen können.


    Allerdings scheint das Zeug schwer zu beschaffen zu sein. Ne Tube kostet 18 EUR und ich brauche ja lediglich ein paar Kleckser davon.


    Werd mal ein paar Schrauber abklappern gehen, irgend jemand wird schon ein wenig davon für mich erübrigen können.


    Ich denke, ich werde die Kolben mit der Bremsflüssigkeit fast ganz rausdrücken (Bremskolbenrücksteller dazwischen) und den Rest händisch probieren.


    Falls das nicht geht, Pressluft aus der Uni-Werkstatt.


    Danke nochmal.


    Gruß Buk

    Honda NTV 650 (NH-1 schwarz), Yamaha BT1100 Bulldog (Midnigt black), Honda VTR 1000 F (schwarz/rot)

  • Hi Buk,


    hab mal an einer Transalp die vorderen Bremssättel renoviert.
    Beim Kauf der Reparatursätze war jeweils eine kleine Dose Bremskolbenpaste dabei. Die Menge reicht für die Montage der Dichtungen und Kolben aus. Anbei ein Bild von Ersatzteilversand
    Geiwiz mit der Abbildung des kompletten Sets.
    Der passende Link : www.geiwiz.de


    Gruß Andreas

  • Bremsen-Ersatzteile bei Honda: keine Paste dabei


    Holst du die Teile im Zubehör ist immer eine kleine Dose dabei!!!


    Ich hatte das nicht geschrieben, weil ich sonst wieder gesteinigt werde "wie kann man solchen Zubehör-Schrott und keine Honda-Originalteile verbauen...."


    Rainer

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  • Nur mal so nebenbei


    Mann (Frau) bedenke ..
    Aluminium ...Messing.. Stahl .....
    und da noch Kupferpaste ??
    da gibs heute bei weitem besseres..
    un vor allem passenderes !!!
    Die Tube Bremsenpaste von LM , ATE oder ähnlichem kosten nicht die Welt
    Grüsse Frapet

    rechtschreibefehler sind meine art der rechtschreibereform


  • Hallo Frapet,
    bist Du Dir sicher, dass Du die Postings in diesem Thread genauer gelesen hast?


    Zitat

    captainoi


    Moin,


    yo, hatte ich auch schon "ergoogled". ATE Bremskolbenpaste. Kupferpaste verändert natürlich
    die Konsistenz der Bremsflüssigkeit, hätt ich auch selber drauf kommen können.


    Kling für mich nach der Einsicht: "Kupferpaste ist an dieser Stelle wohl doch verkehrt."

    => Ein Held auf dem Motorrad stirbt nicht jung, er überlebt seine Choreographie. <=

    Einmal editiert, zuletzt von Dragol ()

  • nöö Dragol
    aber an die 3 verschiedenen Metalle noch ein 4tes
    genauer ich wollte nur so neben bei
    auf die Elektrolytische Wirkung hinweisen .......


    und dass lese ich da nirgends !!
    Kupferpaste gehört einfach nicht an Alu- Bremssättel

    rechtschreibefehler sind meine art der rechtschreibereform

  • frapet


    deine Theorie solltest du mal etwas genauer belegen ...


    im Übrigen: wer schmiert die Kupferpaste an den Alubremssattel? Dort gehört sie ja auch nicht hin.


    Lanzebrech für Kupferpaste: wer seine Verschraubungen beim Zusammenbau mit etwas Kupferpaste veredelt, hat sicherlich kein Problem später korrodierte Gewinde im Alu zu haben, Trockenbau ist out und Bremspaste kannst du dort nicht einsetzen.


    Rainer

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  • Hallo!
    Hat jemand eine Ahnung, womit man die Führungen fettet, an denen der Bremssattel schwimmend gelagert ist?


    Danke und Gruß,
    Carolinchen

    Einmal editiert, zuletzt von Carolinchen ()

  • Da gehört Silikonfett rein..... z.B. Loctite 8104



    Um nochmal den Disput von Frapet und Ilwilse aufzugreifen....



    Kupferpaste hat ein keiner Materialkombination STAHL - ALUMINIUM etwas zu suchen....


    Stahl und Alu sind ohnehin ein galvanische oder elektrochemisches Element.... kommt da jetzt noch Kupferpaste als weiteres Metall dazu wird der Spannungsunterschied zwischen den Metallen noch weiter. Das edelste Metall von den dreien ist Kupfer... dann mit Abstand Eisen und noch etwa weiter weg Alu....


    Nun noch ein Elektrolyt.... Wasser genügt.... und schon geht das los mit der Bildung von Oxiden.... sprich es bildet sich Aluoxid....


    Das kennt jeder Schrauber schon aus der puren Kombination Eisenschraube in Alugehäuse..... die kommen oft mit einem weißen pulvrigen Belag raus... das ist Aluoxid.


    Um diese chemische Reaktion Kupfer - Alu nicht zu ermöglichen hat die Wissenschaft schon seit vielen Jahren KERAMIKPASTE entwickelt. Verhindert wirkungsvoll das fressen von Schrauben auch wenn sie heiß werden und ermöglicht wie Kupferpaste ein problemloses Lösen.


    Deswegen sollten alle Schrauber die angebrochenen Tuben mit Kupferpaste endlich mal in die Mülltonne entsorgen und durch eine Tube mit KERAMIKPASTE ersetzen! Dabei sollte dann gleich mal das Wissen aktualisiert werden.....


    Im Bereich Bremskolben - Bremsdichtungen haben weder Kupferpaste noch Keramikpaste irgendetwas zu suchen - das hilft nur Bremsenpaste (eingedickte Bremsflüssigkeit) oder ganz einfach ein Tropfen Bremsflüssigkeit mit dem Finger auf die Dichtungen geschmiert... das geht auch einwandfrei...

  • Moin,Moin!


    Wenn du nicht gleich Montagepaste kaufen willst, reicht es, wenn bei
    der Montage die gereinigten Teile mit neuer Bremsflüssigkeit benetzt werden!


    Wenn doch, frage doch mal bei einem Bremsendienst in der Nähe nach,
    ob dir vielleicht eine kleine Menge abgefüllt wird.
    Die blaue ATE-Paste verträgt sich nämlich mit Gummi und den Alu-Teilen.


    Bitte höchstens für die Führungen der Bremssättel die erwähnte Kupfer-oder Keramikpaste einsetzen, die hat im Druckraum nichts zu suchen.


    Tip: Die Kolben solltest du polieren, in der Lauffläche dürfen keine Kratzer sein!


    Ein Auspressen mit Luft ist wegen der Finger nicht ungefährlich, aber wenn
    eine Seite festgesetzt wird, (leichtgängige Seite), durchaus eine normale
    Art des Ausbau`s.
    Falls noch Fragen sind, mailen, aber Geduld, bin nicht jeden Tag im Netz!


    Viel Spaß, Gruß Heinz

  • Wer festsitzende Bremskolben mit Pressluft ausbläst.. sollte mal über die üblichen Drücke in Druckluftanlagen nachdenken.... sind in der Regel 8 - 15 bar.


    Warum die Bremskolben nicht mit der Bremshydraulik auspressen... damit lassen sich deutlich über 100 bar Druck aufbauen.... nur der gängige Kolben muss solange blockiert werden bis der festsitzende fast draußen ist.....

  • Danke für eure Antworten!
    Raus ist schon alles und sieht soweit gut aus. Jetzt fehlen nur noch die neuen Beläge und Dichtungen und die Ersatzteile für die Gabel, dann geht's wieder ans Zusammenbauen.