Distanzhülse Vorderachse

  • Hallo Leute,


    mir ist folgendes Problem beim Radwechsel begegnet:


    Die Lagersitze schauen ganz normal aus und sie sind nicht ausgearbeitet oder beschädigt.
    Ich habe eine neue Distanzhülse beim HH bestellt, da die alte rostig und nicht mehr maßhaltig war.
    Die neue Hülse ist 67,0mm lang.
    Das Problem ist:
    Bei korrekt eingeschlagenen Lagern (bis zum Anschlag, s. expliziter Hinweis im WHB) drückt die Hülse die Innenringe auseinander. D.h. sie ist geschätzte 1 oder 2 Zehntel zu lang!


    Da ist es kein Wunder, daß die Lager nicht sehr lange halten.


    Hat jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht?

  • Nach meinem bisherigen Wissensstand ist das richtig so, dass die Außenringe der Lager nicht beide gleichzeitig bis zum jeweiligen Innenanschlag im Lagersitz zu liegen kommen.


    Durch den Aufbau des NTV-Vorderrades und seiner Befestigung werden über die Radachse und die Distanzhülsen die beiden inneren Lagerringe in achsialer Richtung fixiert.


    Damit nun bei thermischer Längenänderung keine zu großen mechanischen Spannungen auftreten muß wenigstens ein Außenring der bei den Lager sich achsial bewegen können.
    Üblich ist es aber bei Motorrädern, dass beide Außenringe achsial beweglich sind, und jeweils einen Anschlag haben gegen den sie laufen können, aber nicht zwangsläufig müssen (vgl. "Schwimmende Lagerung").


    P.S.:
    Haste lebensdauergeschmierte, abgedichtete Kugellager verbaut?

    => Ein Held auf dem Motorrad stirbt nicht jung, er überlebt seine Choreographie. <=

  • Danke für Deine Antwort.
    Deine letzte Frage kann ich mit einem klaren "ja" beantworten.
    Allerdings hat das - soweit ich es sehe - keinerlei Auswirkungen auf die eigentliche Fragestellung.


    Den ersten Satz kann ich wie folgt kommentieren:
    WHB sagt: beide Lager bis zum Anschlag eintreiben.
    M.E. würde alles andere auch mit zu großer Wahrscheinlichekeit zu einem undefinierten Sitz der Lager führen (Einbautiefe sowie Parallelität der Lager zueinander betreffend).


    Deinen übrigen Ausführungen kann ich (satzbautechnisch) leider nicht ganz folgen.

  • Zitat

    Original von Olli
    Den ersten Satz kann ich wie folgt kommentieren:
    WHB sagt: beide Lager bis zum Anschlag eintreiben.


    Hi,


    zitiere doch das WHB (HONDA? oder Bastelanleitung aus dem Zübehör) mal bitte wörtlich... Das ist eine Formulierung die ich von Honda nicht kenne...


    Das lautet normalerweise...


    Installieren sie das rechte/linke Radlager (welche Seite zuerst montiert wird ist Typabhängig)
    Montieren sie die Distanzbuchse
    Montieren sie das zweite (links/rechts je nach Typ) Lager unter Verwendung des Werkzeuges.....

  • Nebenbei:
    Jo, das mit der Lebensdauerschmierung hat mit den Hülsen rein garnichts zu tun. Hat mich halt nur interessiert, welche Lager Du genommen hast. Wenn meine fällig sind kommen da auch gedichtete, lebensdauergeschmierte rein.


    Theorie:
    Durch das Anziehen der Vorderachsmutter werden alle innenliegenden Teile (Gabelenden, Distanzhülsen, Tachoantrieb und Lagerinnenringe) fest gegeneinander gepresst. Also sind sie achsial fixiert.
    Nun sind da noch die Lageraußenringe, und die Felge.
    Die Außenringe sitzen mit einer leichten Presspassung (mehr oder weniger fest) in der Felge. Die Felge könnte sich im Extremfall in achsialer Richtung bis zum jeweiligen Anschlag nach links oder rechts bewegen. Da ein Presssitz vorhanden ist bleibt sie aber üblicherweise da wo sie ist.
    Wenn nun jedoch sehr starke mechanische Spannugen aufgrund der Wärmedehung bei großen Temperaturunterschieden (Achse und Hülsen sind Stahl, die Felge ist aus Aluguss) auftreten, dann wird das duch diese Beweglichkeit abgebaut.


    Am Motorrad (also im echten Leben):
    Wenn Du nun das erste Lager bis zum achsialen Anschlag (Absatz) eingetrieben hast, dann packst Du doch die Distanzhüle dazwischen, bevor Du das zweite Lager von der anderen Seite aus eintreibst.
    Spätestens beim zweiten Lager darfst Du nicht nur auf den Außenring Kraft ausüben, sondern in gleichem Maße auch auf den Innenring (das Werkzeug nennt sich glaube ich: "Lagereinzieher").
    Wenn nun der Innenring des zweiten Lagers an der Distanzhülse anliegt (=Anschlag) ist das Lager "in seinem neuen Zuhase" angekommen.
    Dann wird auch der zweite Außenring nicht weiter bis zum Anschlag in der Felge getrieben.
    Damit liegen dann an beiden Lagern die Innen- und Außenrigne jeweils in derselben Ebene.

    => Ein Held auf dem Motorrad stirbt nicht jung, er überlebt seine Choreographie. <=

    Einmal editiert, zuletzt von Dragol ()


  • Na klar, gerne zitiere ich aus dem selbstverständlich orig. WHB ;):


    [Blockierte Grafik: http://people.freenet.de/BMWAWO/NTV650/Radlager/Radlager.jpg]


    btw: Ich möchte ganz vehement bezweifeln, daß ich beim Lager eintreiben oder einziehen, Kraft auf den Innenring aufbringen soll.

  • Mit dem Aufsitzen des linken Lagers ist der Kontakt mit der Distanzhülse gemeint...


    Nur das rechte Lager das zuerst eingetrieben wird, kommt einen definierten Sitz in der Felge... der Kontakt des linken Lagers wird über die Distanzbuchese begrenzt. Darauf sind auch die äußeren Distanzbuchsen abgestimmt.

  • Lieber ManfredK,


    bitte verzeih' mir, aber:


    Was ist das für ein Quatsch?!?


    Also Diskussion ist generell positiv zu werten, aber irgendwo sollten wir hier mal einen Punkt setzen.


    Wenn Deine Vorschläge ein technisch Unbedarfter liest, kommt er noch auf falsche Gedanken.


    Im Deutschunterricht hab' ich mich auch mit Freude in die Interpretation gestürzt, aber hier solltest Du es nicht auf die Spitze treiben.
    In einem derart sachlichem technischen Text bleibt für Deine Interpratationen, m.E. kein Spielraum.


    P.S.: Zur Klarstellung: Das oben Genannte ist meine persönliche Sicht der Dinge!

  • Olli
    Wnn du die Lager so weit eingetrieben hast das es sich die 1, 2 zehntel verspannt hat, Laufen die lager dann schwer, oder rauh?
    Finger drauf und drehen meine ich.


    Gruß

    "The speed was OK, but the corner was too tight!"

  • Habe mich heute nochmals versichert, wie groß die Toleranzen sind.


    Die Breite der Lagerringe ist mit +/- 120µm toleriert!
    Womit wir - rein theoretisch - das gefühlte Zehntel hätten.


    Ich bin allerdings der festen Überzeugung, daß die Honda-Konstrukteure die Bauteile so ausgelegt haben, daß auch in dem ungünstigen Fall der Anhäufung von positiven Toleranzen genügend Spiel vorhanden ist.


    Naja, vielleicht habe ich ja hier einen Ausreißer, der tatsächlich bei allen betreffenden Distanzen im oberen Toleranzbereich liegt. :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Olli!
    Mhm - weißt du, wer ManfredK ist? Schau mal bitte in seinem Profil nach!


    Zugegeben: ich bin nicht gerade ein begnadeter Schrauber - ähm: eigentlich bin ich gar kein Schrauber.
    Ich neige allerdings dazu einem Zweiradmechanikermeister, der zudem Fachliteratur schreibt, ein gewisses fachliches Vertrauen entgegen zu bringen.


    8)
    Viele Grüße
    Axel

  • *Axel*
    auch wenn ich nicht immer Deiner Meinung bin , aber in dem Fall gebe ich Dir absolut Recht.


    Roso

    Auch Albert Einstein war Legastheniker
    Alle Äuserungen,auf Threads mit technischen Inhalten,in Wort und Bild,dienen nur dem technischen Verständniß .
    No Digitalis
    Bitte keine Bilder von mir bei facebook und Co

  • Axel , mit welcher Schriftgröße und in welcher Farbe soll ich schreiben , das ich Dir Recht gebe ?
    :D :D Roso

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  • @ Axel:


    Nein, ich kenne ManfredK nicht persönlich.


    Aber vielleicht klärst Du mich mal auf.


    Die Fachliteratur würde mich jetzt auch brennend interessieren.


    Laß' mich man nich' dumm sterben... ;)

  • Olli schau mal im alten Forum nach :rolleyes:
    in den Beiträgen von Manfed ;)
    F.Peter
    @ Axel wie kann man den immer deiner Meinung sein
    die kennen wir doch need :P


    F.Peter

    rechtschreibefehler sind meine art der rechtschreibereform