Vergaser Schraube - Gemisch oder Luftschraube

  • Huhu,


    ich bin neu hier. Ich fahre seit einiger Zeit eine rote Ente. Mit der ich sehr happy bin. :thumbsup:


    Und ich habe direkt mal eine Frage, die mir das Werkstatthandbuch leider nicht beantwortet: Ist die Leerlauf-Schraube der Ente eine Gemischschraube (raus=fetter) oder eine Luftschraube (raus=magerer)?


    Danke :thumbup:

  • Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, wirkt sie auf die Drosselklappenwelle. Also wohl Luftschraube.

    Ich hab nen Kurzen ... und das ist gut so ;)


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  • Regelt den Endanschlag vom Gaszug am Vergaser, hat mit fetter oder magerer von Gemisch nichts zu tun.

    Schöne Grüße von der Möhne
    Elma
    r


    JT Weidenbach 2017 /JT Neidenberga 2018 / JT Drangstedt 2019 / Neidenberga 2020 / Drangstedt 2021



  • Ich rede von den beiden CO Schrauben

    Es gibt eine relative zuverlässige Regel:
    Sitzt die betrefffende Schraube VOR der Drosselklappe, reguliert sie die Luft, sitzt sie DAHINTER die Gemischmenge.
    Stimmt in 99% der Fälle... und auch bei der NTV.


    Zufrieden, Bübchen?

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  • Nachdem es noch keiner geschrieben hat ... wie schon oft zitiert: Das Leerlaufgemisch ist ab Werk sehr gut eingestellt. Da braucht nichts justiert werden, außer es war schon einer dran (und hat's verstellt) oder die Schraube war zwecks Reinigung etc. draußen.

    Ich hab nen Kurzen ... und das ist gut so ;)


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  • Exakt... normal kann man da gar nicht dran rumschrauben sondern muss die aufbohren...


    Und (zumindest nach meinem Verständnis) hat das ohne Abgasmeßgerät auch eher wenig Sinn, weil du "nach Gehör" nicht wirklich bestimmen kannst, ob das Leerlaufgemisch ok ist, zumal NUR mit Leerlaufgemisch die Drehzahl für Standgas viel zu niedrig wäre, weil... die stellst du ja mit der Anschlagschraube ein.


    Ist was für Experten.
    Knallfrosch

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  • Das Leerlaufgemisch kann man schon einstellen, aber dafür muss man den Auspuff abbauen und den CO-Gehalt in jedem Krümmer einzeln messen.


    Es empfiehlt sich, wenn man den Krümmer draußen hat, sich am jedem Krümmer vor dem Sammler ein 6 mm Loch zu bohren und eine Edelstahlmutter aufzuschweißen, die man dann mit einer Schraube und Dichtring verschließt. So kann man dann mit einem CO-Tester das Leerlaufgemisch korrekt einstellen. So bei 4 % CO läuft der Viertakter ziemlich gut. Das ist also ein wenig fetter als die stöchiometrisch perfekte Verbrennung, da das CO nicht vollständig zu CO2 verbrannt wird. Grenzwert bei der AUK sind 4,5 Vol. % CO, aber ich habe noch keine Werkstatt gesehen, die da wirklich einen Abgastester anschließt. O-Ton: Stimmen die Abgaswerte, läuft die Karre wie ein Sack Nüsse und wenn sie gut läuft, stimmen die Abgaswerte meistens nicht. Solange das Krad nicht stinkt ohne Ende, dreht da kaum eine Werkstatt am Vergaser herum.


    Einfacher geht es mit einer Gunson Colortune Glaszündkerze: Die schraubt man in den jeweiligen Zylinder und stellt bei betriebswarmen Motor das Gemisch nach der Verbrennungsfarbe ein. Ein schönes "Bunsenbrenner-Blau" zeigt nahezu optimale Verbrennung, hellblau bis weiß ist zu mager und gelb, orange und rot sind zu fett. Hat der Motor dann noch leichte Übergangsstörungen zu Teil- und Volllast, so stellt man das Standgasgemisch noch etwas fetter.


    Die 1,75 Umdrehungen der Gemischschraube aus dem WHB sind nur zur Grundeinstellung, damit der Motor überhaupt irgendwie läuft. Von diesem Punkt aus stellt man ein.


    Die Gemischschraube bestimmt das Gemisch im Leerlauf und im unteren Teillastbereich. Beim Beschleunigen wird i.d.R. sowieso stark angefettet, sonst dreht der Motor unwillig hoch. Im oberen Teil- und Volllastbetrieb bestimmt die Kombination Luftfilter, Hauptdüse und Steigung/Position der Düsennadel die Gemischzusammensetzung.


    Ist alles kein Hexenwerk und eigentlich relativ einfach. Die Optimierung eines Vergasermotors braucht jedoch Erfahrung und auch einige Messmittel.


    Viele Grüße!


    Sven

  • So bei 4 % CO läuft der Viertakter ziemlich gut.

    Unnötig hoch... ab 2,5% läuft er bereits sehr gut, noch höher ist nur im Zusammenhang eines besonderes weichen Übergangs von Schiebe- zu Lastbetrieb eine Option.

    Es empfiehlt sich, wenn man den Krümmer draußen hat, sich am jedem Krümmer vor dem Sammler ein 6 mm Loch zu bohren und eine Edelstahlmutter aufzuschweißen

    Nee, das lohnt doch nicht...CO stellt man normalerweise nur 1x ein, da macht man den Auspuff runter und gut. Klingt auch so richtig geil....kicher.

    Einfacher geht es mit einer Gunson Colortune Glaszündkerze

    Jain....einfacher ja, aber genau ist das nicht.
    Wenn man Zugang zu nem CO-Tester hat ist das in jedem Fall die bessere Option.


    Ich mach diese Leerlaufeinstellungen an 4-Zylindern öfter, Vergasermotoren sind heute nunmal in die Jahre gekommen und entweder musste gereinigt werden, oder, häufiger, hat irgendein Schlauberger die Einstellung nach ominösen Geheimtipps aus dem Internet "verbessert".
    Vierzylinder bekommst du anders praktisch nicht hin, beim NTV-Motor gehts aber auch noch "nach Gefühl".
    Man dreht die Gemischschraube langsam rein bis der Motor leicht unruhig wird und dann ne 1/4 Umdrehung wieder raus. Das ist natürlich auch nicht genau, genügt aber für einen stabilen, ruhigen Leerlauf... und was anderes ist eh nicht wichtig.

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    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Mein damaliger Schrauber konnte das mit Gefühl und Gehör. Am Ende waren wir bei exakt 2,35 CO Durchschnittswert und die Ente lief fantastisch, rund und wohlig. Der hatte das böse drauf. Seitdem habe ich die Schrauben nie wieder angefasst. Nur immer fein synchronisiert.


    Ganz früher habe ich mal an meiner ersten Mopete, eine VT500E, versucht das Gemisch einzustellen, da ich dachte, ich habe ja ein feines Gehör. :D Ende vom Lied waren Fehlzündungen und ein Besuch in der Werkstatt zum Einstellen. Das mache ich nie wieder. X/ Besser Finger weg und wenn, nur an erfahrene Schrauber. Wirklich!!!


    Gruß Maik

  • Der Schlaumeier in mir sagt jetzt "Oder vorher die Umdrehungen der Schrauben notieren, dann kommt man auf die Anfangseinstellungen wieder annähernd (Nachtrag) zurück." :D :P:weizen:

  • Quote: "Besser Finger weg und wenn, nur an erfahrene Schrauber. Wirklich!!!"


    Wenn alle unerfahrenen Leute immer die Finger weglassen würden und nur erfahrene Schrauber Schrauben schrauben, schraubt Schrauben irgendwann niemand mehr. :)


    Trotzdem lass ich da meine Finger von... Schuster, bleib bei deinen Leisten ;)

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  • @Legion of the Damned: In der Theorie. In der Praxis ist der Teufel ein Eichhörnchen.


    Fängt gerade bei Justierschrauben damit an, in welche Richtung der Anschlag ist und in welche sie (nach innen...) rausfällt. Oder man, wenn man den Anschlag sucht, nicht ne Dichtung kaputtquetscht.


    Was nicht heißt dass ich nicht annehmen würde, dass deine Methode hier nicht funktionieren kann.

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  • @Legion of the Damned: In der Theorie. In der Praxis ist der Teufel ein Eichhörnchen.


    Fängt gerade bei Justierschrauben damit an, in welche Richtung der Anschlag ist und in welche sie (nach innen...) rausfällt. Oder man, wenn man den Anschlag sucht, nicht ne Dichtung kaputtquetscht.


    Was nicht heißt dass ich nicht annehmen würde, dass deine Methode hier nicht funktionieren kann.

    Keine Frage, bin ich voll bei dir.


    Mir hat mal einer vor fast genau zwei Jahren gesagt: "Pff... deine Speedy ist ja ein Einspritzer. Ich mag Vergaser-Maschinen lieber, da kann man wenigstens noch was einstellen." Auf mein "Was soll ich denn einstellen müssen, wenn es läuft?" kam nichts. Bzw. mit TuneECU und vielen Tunes im Netz habe ich Möglichkeiten genug mein Moped einzustellen.
    Nachdem sich besagte Person dann mal eine luftgekühlte Duc holte, brachte er sie mit den Worten "Ne, Italiener sind zickig, die müssen zum Profi" zu besagtem Profi. So viel zu "Bei Vergasern kann man wenigstens noch was selbst machen." :D


    Keine Frage, der Profi ist ein Profi und hatte das Teil innerhalb von einer STunde echt super sauber eingestellt und die 900er Duc rennt meiner Speedy fast davon. Aber selbst eingestellt wird halt doch nichts. :D

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Man kann ja Schrauben schrauben, nur man sollte an Schrauben schrauben, die anderes schrauben als die Schrauben, die man nicht schrauben sollte, da sonst das Schraubenschrauben sich als Falsch-Schrauben an Schrauben, an denen man nicht schrauben sollte als Profi-Schraubprojekt herausschraubtschraubverschrubbelschraubschraubschraug *knack*... :D


    Ja nee...man kann sich halt dran probieren...man muss halt die Folgen in Betracht ziehen. Das geht von Fehlzündungen bis zum Loch im Kolben. Besser ist das, wenn man beim Einstellen dabei sein kann, vom Meister lernen darf.


    Dann heisst es im Prinzip:
    Es bringt mehr, jemanden das Angeln beizubringen, als ihm jeden Tag einen Fisch zu schenken. Ach so...angeln kann ich auch nicht.


    Gruß Maik