Suche Hilfe in der Nähe von Hessen (Simmerringe)

  • Moin ihr Guten,


    es meldet sich der verirrte Schrauber ohne Garage. Das hier wird Teil 2 nach meiner Lenkkopflager-Odyssee.


    Beide meiner Simmerringe an der Gabel siffen sich einen ab und im Mai muss ich zum TÜV. Würde das gerne selbst machen und hätte dabei gerne noch Unterstützung und im Optimalfall sogar klugen Rat. Ich schraube viel, aber noch nicht so ewig lang, insofern kommen grad sehr vermeidbare Fehler noch vor.


    Ich bräuchte einen Raum, wahrscheinlich ein klein wenig Werkzeug (z.B. der dicke Oschi für die Verschlussschraube) und jemanden mit bisschen Erfahrung und Verstand, der mir auf die Finger guckt. Wenn man Geld dafür haben will, ist das vollkommen fair. Meine Möglichkeiten dahingehend sind aber begrenzt und ich will es ja auch lernen.


    Was ich habe sind: alle Ersatzteile, das meiste Werkzeug und ein paar Stunden an Vorbereitung und Recherche, wie ich das machen will und Erfahrung mit Schrottmoppeds.


    Also Fall jemand im Umkreis von Marburg zufällig Lust und Interesse, oder aber auch Mitleid hat (ich nehme hier alles was geht), wäre ich oberdankbar, wenn ihr euch bei mir meldet.


    Vielen lieben Dank,
    Nomono


    (Anhang is so ca. ein sinnvoller Umkreis, kann aber auch zur Not weiter fahren)

  • Hallo,


    der "dicke Oschi" Innensechskant hat die Schlüsselweite 17 mm.

    Bevor ich es selber schreibe, hier ist eine gute Anleitung:

    KILOMETERFRESSER FORUM • Thema anzeigen - NTV 650 Gabelbeine, Simmerringe und Gabelöl wechseln


    Muss man glaube ich nicht zwingend lösen. Mal schauen ob ich es zusammenbekomme:

    Bremssattel, Vorderradschutzblech zusammen mit einem Gabelrohrstandrohr und Tachoantrieb demontierten. Vorderrad demontieren.


    Schwierigkeitsgrad 30 - max. 40 %. Meine ich.


    Unter einem Gabelholm Holzklötze, Bierkiste, Höckerchen, umgedrehten sauberen Farbeimer oder ähnliches platzieren. Untere Federbefestigungschrauben (M8 - Sw.6mm) ANlösen.

    Richtig gelöst wird erst in der Werkstatt / Keller / Flugzeughangar, Werkshalle, Garage wo auch immer.

    Obere Befestigungsschraube (M6 ---> Innensechskant Sw. 5 mm) lösen, untere Befestigungschraube

    (M8 ---> Sw. 14 mm) lösen, Gabelrohr (drehend) herausziehen. Sinnigerweise das unter dem nichts platziert ist. ;)



    Am Werkplatz große Mülltüte o. ä. unterlegen. Staubschutzkappe und Sicherungsring des Simmerrings entfernen. Gabel umdrehen. Ich habe sie so eine Stunde stehen lassen damit das Öl in das ähh Tauchrohr läuft.

    Die untere Federbefestigungsschraube (M8 ---> Sw. 6 mm Innensechskant) vollständig lösen.

    Das ähh Gabelgleitrohr, in dem sich der jetzt hoffentlich ungesicherte Simmering befindet, als Gleithammer benutzen. Dabei wird der Simmering herausgetrieben.

    Die Gabel wird auch dabei auf dem Kopf gehalten.

    Dann das Öl in einen mindestens 1 Liter großen Behälter gießen.

    Säubern, darauf achten das der Simmerringsitz sauber ist. Ich würde den Sitz leicht einfetten.

    Öl, normalerweise 475 ml(?) ("man" empfiehlt mehr. 490 - 500 ml) Öl einfüllen.


    Staubschutzkappe, Sicherungsring und Gabeldichtring von unteren Seite, die immer noch nach oben zeigt, auf das ähh Standrohr schieben. Gabeltauchrohr montieren, untere Federbestigungsschraube

    mit neuer Dichtung festschrauben.


    Das größte Problem war für mich den Gabeldichtring in das ähh Standrohr einzutreiben.

    Obwohl ich ein Werkzeug hatte. Dabei "versaute" ich einen Dichtring, keine Ahnung ob unpassend, oder ob ich schräg ansetzte. Jdfs. "durfte" ich es vllt. 2 Monate später nochmal machen. :(

    Dann wurde der Sitz des Simmerringes mit einem feinen Fächerscheifer (240?) gesäubert.

    Ein generelles Problem des: Ich mache es alle 10 - 25 Jahre einmal. Die Übung fehlt.

    Das zweite Problem: Man (ich) schreibe es aus der Erinnerung und habe bestimmt den Teil weggelassen der dem Leser nicht klar ist.


    Die Vorteile: Es wird keine Hebebühne gebraucht, der "große Oschi" wird nicht angerührt.

    Wenn man eh dabei ist sollte man überlegen sich progressive Gabelfedern von Wirth, Wilbers oder

    ähnlichen zu besorgen. Machmal gibt es preiswerte Komplettangebote mit Federn, Gabeldichtringen und Gabelöl. Für mich hat es sich gelohnt.

    Wer Langeweile hat und Dreckjobs nicht scheut: Bei der Gelegenhteit die Gabelstandrohre polieren.



    Falls noch Fregen sind....



    Gruss

  • Wow! Danke dir!

    Hole sie morgen aus dem Winterschlaf und werd es jetzt die Wochen angehen. Die Beschreibung ist wahnsinnig lieb, da hast du echt ordentlich Zeit reingesteckt, das weiß ich voll zu schätzen!

    Ich druck mir das jetzt aus und leg es mir unters Kopfkissen. :)

    Und du hast Recht, mir ist es grade erst aufgefallen. Für den Simmerring muss ich ja gar nicht die ganze Gabel auseinander nehmen. Ich hab mich an dem Video hier orientiert:

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    Aber der tauscht ja auch die Federn. Das macht vieles einfacher :D
    Mit den Federn hast du natürlich auch Recht, aber die neue Benzinpumpe lässt grade nur trocken Brot und Wasser zu.

    Danke dir vielmals und eine fantastische Woche!

  • Deine Mühe in allen Ehren.

    Ein paar Gedanken dazu: Wenn man auf dem Hauptständer den Schnabel zu weit hoch drückt, macht die Ente nen Bauchplatscher und liegt auf dem Motorblock (wenn Räder draußen, ansonsten kurz auf den Rädern und dann auf der Seite). Also aufpassen!

    240er Körnung halte ich nur bei Holzbearbeitung für fein. Und wenn man an Stellen, die Flüssigkeit abdichten schon rumschleift, dann immer quer zur Dichtrichtung, damit die Flüssigkeit nicht durch Riefen an der Dichtung vorbei kommen kann. Nicht längs, diagonal oder freestyle.

    Ich hab nen Kurzen ... und das ist gut so ;)


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  • ... eine Sache hinzuzufügen: die untere Schraube (der 6er Innensechskant) kann penetrant festsitzen, weil einige Spezialisten da Schraubensicherung dranmachen.

    Nimm einen guten Inbusschlüssel und sie zu, dass die Schraube sauber ist und der Schlüssel richtig drin sitzt, sonst ist die schnell rundgedreht....

    I reject your reality and substitute my own!

  • Es gibt hier zig Beiträge zum Thema, auch eine brauchbare Anleitung zum Siri-Wechsel gibts unter https://www.ntv-forum.de/html/simmering.html (ok, das mit dem Schraubenzieher für den oberen Gleitring sollte irgendwann mal, nein, eigentlich ganz dringend, mal entfernt werden. Von daher ist eigentlich alles gesagt.

    Aber nun gut, wenns denn schon neu aufgerollt werden muss, dann möcht ich wenigstens ein paar weniger gute Ideen kommentieren.

    Und du hast Recht, mir ist es grade erst aufgefallen. Für den Simmerring muss ich ja gar nicht die ganze Gabel auseinander nehmen

    Wenns schon an dem 17er Inbus (den man notfalls mit ner gekonterten 17er Schraube improvisieren kann) scheitert, sollte man mit Verlaub vielleicht die Fingern von dieser Arbeit lassen. Ohne diesen Deckel zu lösen kann man den Ölstand/LK in der Gabel auch nicht messen.

    Und wenn man an Stellen, die Flüssigkeit abdichten schon rumschleift

    Das ist logischerweise eine Passung. Da schleift man gar nicht dran rum. Schon gar nicht freihändig mit nem elektrischen Schleifer.

    Sollte siese Stelle durch Korrosion tatsächlich massiv beschädigt sein kommt ein Läppdorm zum Einsatz und auch damit sollte man genau wissen was man da tut und wie weit man gehen kann.

    Hab ich aber bisher an der NTV selten gebraucht, normalerweise gehts mit etwas vorsichtiger! Handarbeit mittels Scotch-Pad aus.

    Obwohl ich ein Werkzeug hatte. Dabei "versaute" ich einen Dichtring

    Ich bin versucht dein "obwohl" gegen ein "weil" zu tauschen.

    Wenn man die Tauchrohre erwärmt, die Siris und die Passflächen etwas schmiert, alles sauber und ohne Macken ist, kann man die Siris mit bloßer Handkraft einfach hineindrücken, da genügt ein ganz einfaches Kunststoffrohr. Wer da mit diesen "Eintreibern" rumkloppt, baut meistens den nächsten Schaden schon mit ein.

    Apropos,.... ein einziger Macken, selbst ein tieferer Kratzer durch Schraubenzierher oder andere improvisierte Werkzeuge und das wars für das Standrohr. Die Ergebnisse hab ich zigmal im Jahr auf der Werkbank.....

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  • Zur Klarstellung ... ich habe das nicht gutgeheißen oder empfohlen. Es war ein Hinweis zur Verringerung des unvermeidlichen Schadens.

    Ich hab nen Kurzen ... und das ist gut so ;)


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  • Genau... und das ist logischerweise eine Passung.

    Einigen wir uns auf Aufnahmebohrung mit einer festgelegten Toleranz (typisch bei Wedis ist H8, also ca.0,06mm), daß ist im Maschinenbau dicht an einer Spielpassung.

    Unter einer Passung versteh ich was anderes, z.B. eine Paarung: Bohrung mit Welle. So hab ich das zumindest mal vor 40 Jahren gelernt und den Sitz des Wellendichtringes zu reinigen kann nicht falsch sein.

  • Unter einer Passung versteh ich was anderes, z.B. eine Paarung: Bohrung mit Welle.

    Oder Bohrung mit Lager? Oder Bohrung mit Wellendichtring? Haben Lager oder WeDis keine Passung zu einer Bohrung?

    Ich hab keine Lust begriffliche Haare zu spalten, selbst eine Spielpassung ist eine Passung wenn entsprechend enge Toleranzen vorgegeben sind.... und das wollte ich damit sagen.

    H8 sind übrigens 0- 0,046 im betreffenden Bohrungsmaß.

    Wenns dus für nen akzeptablen Weg hälst mit nem 240er Fächerschleifer an eine auf +-2,3 hunderstel mm gearbeitete Bohrung dranzugehen, davon war die Rede, feel free.

    Ich hab davon abgeraten und dabei bleib ich auch.


    Ich will hier niemanden belehren, letztlich kanns mir völlig bums sein auf welche kreativ-exotische Weise ggfs. Bauteile zu Kernschrott "repariert" werden. Zumal "Fächerschleifer" und "Werkzeug" ja bereits zum Einsatz kamen, rückgängig machen is nich. Aber ich denk eben an die, die hier lesen und sowas dann für ne gute Idee halten.

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  • Gute Menschen,

    ich verkünde die erfolgreiche Überholung meiner Gabel. Hatte Zeit und Platz und hab das Ding einfach mal komplett auseinander genommen. Ein Riesenspaß!


    Für den Fall das jemand das gleiche Problem hat. Wenn man Rostpickel am oberen Ende der Standrohre hat, kann man die Buchsen und Ringe auch in umgekehrter Reihenfolge von unten auf das Standrohr machen. Erst die große Buchse, Paketband drüber, einölen und dann den Rest.


    Danke für eure Hilfe!