Speichenräder, Bremsen, Federbein -Komprimierte Neuauflage

  • Hallo in die Runde,


    es gibt doch immer mal wieder Nachfragen und da es recht mühsam ist, lange Threads nach bestimmten Inhalten zu durchforsten, kam die Idee auf, den Umbau der Speichenente noch mal zusammenzufassen und die wesentlichen Schritte ohne die ganzen Zwischendiskussionen und mehr oder weniger qualifizierten Kommentare 8) konzentriert zu beschreiben. Ich hoffe, das ganze langweilt nicht und gibt dem ein oder anderen noch ein wenig Inspiration.

    Vorab gleich nochmal ein Dank an das ganze Forum. Erst die ganzen Debatten um einzelne Problemstellungen hier haben am Ende zu den Lösungen geführt, die ich dann umgesetzt habe.

    Ich fange an mit der AusgangsbasiS und zeige dann nochmal die einzelnen Elemente. Gleich hier vorweg, den ganzen Motortuningpart lasse ich hier weg, weil ich den Motor nicht mehr fahre. Der getunte Auspuff hat zwar einiges zur Leistungs- insbesonders Drehmomentverbesserung beigetragen, war aber sehr laut und das halte ich nicht mehr für hinnehmbar bei all den Lärmdebatten. Die Ausführungen zu dem Thema Tuning gibts in den ursprünglichen Themen noch zum Nachlesen. Alle Umbaulinks folgen gleich.

    Ich bringe jetzt in den nächsten Beiträgen alle Einzelthemen. Wenn ihr euch zurückhaltet mit Zwischenbeiträgen, dann gibts einen kompakten Umbaufred. Das wäre mal was. ;)

    Also folgende Themen kommen:

    1. Ausgangsbasis und Gesamtergebnis

    2. Gabel/Speichenräder

    3. Heckumbau

    4. Sitzbank

    5. Tank

    6. Seitendeckel

    7. Rasten


    weitere Links:







    LGMattes Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wusste das nicht, der hat´s einfach gemacht. :weizen:

  • so weiter gehts. Als Ausgangsbasis diente mir eine 88er Ente, die ich für 150€ im Rheinland geschossen habe. Als ich meine erste Ente bekommen habe, war der erste Gedanke

    "mit Speichenrädern sähe sie eigentlich viel besser aus :/" Dann habe ich angefangen zu recherchieren und habe Donnerboxer Floris kennen gelernt. Mein erster Kontakt im Forum. Gefolgt von vielen anderen, die ich sehr schätze.

  • So ein Mist, jetzt ist ein lange vorbereiteter Beitrag durch komische Zugriffsrechtsrechtsprobleme geplatzt. :cursing: Was solls nochmal von vorne.

    Also erste Experimente mit dem Vorderrad der R1100 GS waren vielversprechend. Das Rad passt pnp inkl. Tachoantrieb und ohne Veränderung der Distanzbuchsen.

    Ob man die 18" gut fahren kann, weiß ich nicht, aber die Nabe passt. Die Bremsscheibe muss man 2mm aderehen, dann passt die auch. Die Nabe kann man verwenden, wenn man eine 17"Felge einspeichen möchte, braucht man noch Reduzierhülsen für die Speichenköpfe in der Nabe, weil bei dem Kreuzspeichenrad die Nippel in der Nabe sitzen.

    Als Hinterrad taugt das Kreuzspeichenrad nicht wirklich, weil da der Bremssattel im Weg ist. Die NAbe der 1200 GS kann man nehmen, auch hier hat man wieder das Thema mit den ülsen. Für JCRPC35 habe ich einen Radsatz auf der Basis gebaut. Läuft bei ihm.

    So hier jetzt die fertige Ente, wie die meisten hier sie kennen.


    ntv-forum.de/forum2/wcf/index.php?attachment/36837/ntv-forum.de/forum2/wcf/index.php?attachment/36838/ntv-forum.de/forum2/wcf/index.php?attachment/36839/Fertig2.jpgFertig6.jpgFertig7.jpg

    Gegenüber den Bildern hier haben sich dann noch die Fußrasten verändert. Folgt später.
    Was später nicht mehr näher erwähnt wird sind die Lampenhalter. Die stammen von der Hawk.

  • Als erstes kam die Gabel dran. Cartidgeumbau von Michael. Dazu hab ich keine Fotos. Als Tauchrohre kamen die von der CB 600 zum Einsatz, weil ich ja auch auf Doppelscheibenbremse umsteigen wollte. Als Vorderradnabe habe ich mich dann für eine Africa Twinnabe entschieden. Der Haken war hier, dass ich Radlager brauchte mit den Abmessungen 40-20-12. Die gibts natürlich nicht als normales Normlager. Die Ente hat Standardmäßig 42-20. Beim Chingchongdealer gab es sie dann doch. Ich wäre besser gefahren, wenn ich mich auf die Lösung mit der BMW-nabe (siehe oben) und dem rechten Gabelholm der CB 1 konzentriert hätte. Aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt nicht.

    Die nächste Hürde waren die Bremsscheiben. Die AT hat 276mm mit 4 Löchern und die CB 600 296 mm mit 6 Löchern. Es sind ums Verplatzen auf dem Standardmarkt keine 296er Scheiben mit 4 Löchern zu kriegen. Abhilfe brachten dann 2 Sonderscheiben von HE-Motorradtechnik. Da ich auf das modernere Reifenmaß 120 Breite umsteigen wollte, habe ich mich für eine 3,5" x 17" Excelfelge entschieden. Hinterrad folgt im nächsten Beitrag.

    Der Fender ist von einer CB 1100 EX. die Halterungen an die Tauchrohre anzupassen war ein schönes Gefrickel. Hat mich fast eine Woche gekostet. Sieht man dem Ganzen am Ende nicht an.


    Hier die eingebaute Nabe mit den Bramsätteln der CB 600. Für die Bremsscheiben habe ich micht entschieden Distanzstücke herzustellenweil sie jeweils4 mm weiter raus mussten. Alternativ hätte ich auch an den Sätteln was unterfüttern können. Damit bekommt man aber etwas mehr Verkantung in die Tauchrohre. Ob das am Ende relevant ist, sei dahin gestellt.

  • für den Hinterradumbau habe ich dann schließlich eine Nabe von der BMW R Nine T genommen und zwar die erste Version mit den 5 Befestigungsschrauben. Diese Nabe ist schwarz (sollte ja zur AT nabe passen) und hat normal kleine Speichelöcher, weil kein Kreuzspeichenrad. hier kam dann eine 5,00x17 felge zum Einsatz für einen 160er Reifen. Um die Nabe auf den Antrieb zu bekommen, brauchte ich einen Adapter, den ich aus hochfestem Aluminium habe drehen lassen.

    ALS1 MgMn - EN AW6082/T6

    Das zentrale Loch in Der Nabe musste etwas aufgedreht werden, damit es auf den Adapter passt. Eigentlich ein sehr einfaches Teil. Der Tüv hat dann auch überhaupt nicht gezuckt. Die Konstruktionszeichnung für den Adapter habe ich unten beigefügt. Ich würde mich freuen, wenn noch andere auf die Idee kommen auf Speiche umzusteigen. Bislang weiß ich von drei Speichenenten. Die Wildente von Floris, die Ente von Jörg und meine. Dann habe ich die Pläne noch an einen Österreicher gegeben. Ob der das ummgesetzt hat, weiß ich nicht. Dann gab es da noch den GS-Sepp, der es tatsächlichmit denKreuzspeichenrädern gemacht hat. Aber von dem habe ich nie was gehört. Ob er noch im Forum aktiv ist, bezweifle ich bw. weiß es nicht.

  • Als nächstes kam der Heckumbau. Hier wollte ich mich nicht mit einem einfachen Kürzen bis zur letzten Querstrebe begnügen. Das ist das, was der TÜV in der Regel ohne großes Murren mit geht. Ich wollte ein stimmiges Gesamtbild, das zu Ende gedacht ist und sich mit möglichst wenigen konstruktiven Zwängen des Bestandes abfindet. Ich wollte eine klassiche Linie in Richtung Roadster/Cafe Racer. Ob das Ergebnis am Ende gefällt mag jeder für sich entscheiden aber es sollte auf jeden Fall handwerklich möglichst kompromisslos funktionieren. ;) Also, der Rahmen musste deutlich kürzer werden und musste den hinteren Fender (auch von der CB 1100 EX) aufnehmen können. Als Rücklicht kam ein klassisches Lucasrücklicht zum Einsatz und ein Paar LEDblinker von Kellermann. Den Heckfender mit dem Rücklicht und den Blinkern habe ich so in der Bucht geschossen. Bis der Fender richtig sass hat es ganz schön lange gedauert.

    Als erstes galt es das Heck zu entrümpeln.

    original.JPG


    Im nächsten Schritt wurden die Unterrohre hoch gebogen abgeschnitten und in Position gedrückt. Ich habe beimbiegen eine Abstützung angebracht, damit der Ansatz am Rahmen nicht verbogen wurde. Die Rohre des Heckrahmens sind aus ganz simplem Stahl.Die Umformung ist total einfach. Anschließend wurden die Unterrohre verschweißt. und die Oberrohre abgelängt. Der Loop kommt im nächsten Beitrag


    hochbiegen1.JPGhochgebogen2.JPG

  • Hier sind die Einzelteile des neuen Heckrahmens

    Die beiden Lenkerstücke habe ich nicht verwendet, weil ich ja den bestehenden Rahmen hoch gebogen habe.

    Hier der neue Loop mit den Haltern für den Fender und in der finalen Ausbaustufe mit einem Knotenblech zur Verstärkung nach hinten. Insgesamt ist der Heckrahmen noch genauso breit wir er vorher auch war. Das ist wichtig, weil ich später die Sitzbank in der Breite angepasst habe.

    Die Bauteile, dann in die neu entstandenen Rahmendreiecke rein zufummeln war dann wieder eine Geschichte für sich. Im wesentlichen habe ich hier die Halter der Teile vorsichtig vom Rahmen abgetrennt und irgendwie am Batteriekasten befestigt. für die Benzinpumpe habe ich später noch eine Halterung gebaut, die dann an dem Befestigungspunkt für die Vorspannungsverstellung des Dämpfers befestigt ist. Diese hatte ich an dem 88er Rahmen noch angeschweißt, weil ich den neueren Stoßdänpfer verwendet habe, bis das längere Wilbersbein kam. Danach war der Halter frei für die Benzinpumpe.

    LGMattes Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wusste das nicht, der hat´s einfach gemacht. :weizen:

  • Dann musste ich die Sitzbank anppassen. Hier habe ich eine originale Sitzbankplatte genommen und habe sie im hinteren Bereich, da wo der Schwung nach oben in der Linienführung ist schmaleer gemacht. Dann habe ich das Ende an den neuen Rahmen angepasst und schließlich ein Stück Randstreifen, das übrig war hinten als Abschluss dran genietet. Das verschwindet alles unter dem Bezug.

  • Dann kam der Bezug und die Festlegung der Polsterform. Das hat eine Weile gedauert und es wäre ohne die wunderbare Unterstützung au sdem Forum nicht so ausgegangen.


    Polster1.jpgPolster2.jpg


    Dann gabs noch den ein oder anderen Alternativgedanken

    Naja, nicht ganz ernst gemeint :)


    Das Ergebnis ist auf den Fertigbildern zu sehen.


    Ich habe mir dann noch einen Sitz für längere Touren gebaut aus einer Sitzbank von einer R1200 GS und einem Rack von SW Motech. Hat sich bewährt, ist sehr bewuem, aber in der Formgebung und Linienführung nicht ganz optimal.



    Ich habe noch eine Sitzbank von einer Tiger 1200 daliegen. Vielleicht geht damit noch was spannendes. Weiteres zu gegebener Zeit.

    LGMattes Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wusste das nicht, der hat´s einfach gemacht. :weizen:

  • Den Tank habe ich entlackt und anschließend klar lackiert. Das sah am Anfang super aus, Leider haben sich da Rostschlieren unter denLack geschlichen.



    Das Entlacken habe ich in Wuppertal in der Blechmanufaktur machen lassen. Das war günstig und vor Allem ohne Schleifen. So dass das Blech hinterher ohne richtung gebende Riefen war.


    Jetzt habe ich noch ein kleines Projekt in petto. Ich möchte aus zwei Tanks einen größeren machen mit einem Monzatankdeckel. Ziel ist 5 l mehr Sprit tanken zu können. Wir werden sehen. Auch hier zu gegebener Zeit mehr.

    LGMattes Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wusste das nicht, der hat´s einfach gemacht. :weizen:

  • Am Ende musste ich noch die Seitendeckel anpassen damit sie gut an die Sitzbank anschließen und wieder eine stimmige Gesamtlinie entsteht.

    Deckel2.jpg

    Das war der erste Versuch. Noch sehr wellig und schief


    Ich wollte die Deckel zum Einen flacher machen und zum anderen die Kontur verändern.


    Als erstes habe ich die Form fest gelegt, dann flächig gewärmt und mit einem Röllchen geglättet, dann über verschiedenen Schablonen die Kanten umgekantet und begradigt.

  • Zuguterletzt habe ich noch dieDeauvillefussrastenplatten angepasst und die Buellrasten angebaut. Dadurch kommen die Fussrasten etwas nach vorne und etwa 4,5 cm tiefer.

    Das funktioniert nur, weil ich hinten ein 1cm längeres Federbein eingebaut habe. Hier habe ich anfangs mit einem Originalfederbein experimentiert, wo ich unter das obere Auge eine mutter dazwischen gescheweißt habe. Jatzt habe ich ein Wilbersdrin, dass ich bei der Wartung habe verlängern lassen. Dadurch kommt die Kiste hinten fast 4 cm hoch und man hat wieder eine vernünftige Schräglage. Fußbremsheble und Schalthebel müssen angepasst werden.


    ohne_rechts.jpgOhneÄnderung_links.jpg original

    Bremshebellager_1.jpgBefestigungspunkte_1.jpg Änderungen

    Fertig_rechts.jpgfertig noch mit den SW Motechrasten

  • So das wars erstmal. Jetzt findet man den Kram leichter. Die ganzen lustigen Dsikussionen und Kommentare auf dem langen Weg muss man dann in den ursprünglichen Threads nachlesen.

    LGMattes Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wusste das nicht, der hat´s einfach gemacht. :weizen: