Was ist im Benzinpumpenrelais?

  • Hallo,
    an meiner NTV ist anscheinend das Benzinpumpenrelais defekt. Das ist ja an sich kein großes Problem, da es die Dinger ja recht preisgünstig gibt.
    Da es sich aber anscheinend um ein elektronisches Bauteil handelt, würde es mich doch interessieren, was da an Technik drinsteckt. Es muß doch einen Grund haben, warum dort kein gewöhnliches Relais verbaut worden ist.
    Hat es schon mal jemand geschafft, die Vergussmasse zu entfernen, ohne die Platine völlig zu zerstören.


    vielen Dank im Voraus...

  • Vermutung: Im Inneren steck ein Thyristor.


    Der Spannungsimpuls an der Zündspule würde den Thyristor durchzünden, der nun solange Strom fließen lässt bis mittels der Kontakte an der Benzinpumpe ("elektromagnetische Membranpumpe")der Stromkreis unterbrochen wird.


    Sicherheitsschaltung. Wenn kein Zündimpuls ankommt, dann steht die Benzinpumpe still.

    => Ein Held auf dem Motorrad stirbt nicht jung, er überlebt seine Choreographie. <=

  • Zitat

    Original von Dragol
    Vermutung: Im Inneren steck ein Thyristor.


    Richtig vermutet.... ein Thyristor der wiederum eine Transistorschaltung aktiviert....

  • Das 'Relais' hängt ja am geschalteten Ausgang der vorderen Zündspule. Anscheinend ist eine Erkennung eingebaut, die beim Ausbleiben der Zündimpulse die Spannung zur Pumpe abschaltet.
    Ich habe leider die Vergussmasse noch nicht abbekommen. Ich versuche es morgen nochmal. Falls von der Platine was übrig bleibt, werde ich ein paar Bilder einstellen.

  • Zitat

    Original von bakermen
    Das 'Relais' hängt ja am geschalteten Ausgang der vorderen Zündspule. Anscheinend ist eine Erkennung eingebaut, die beim Ausbleiben der Zündimpulse die Spannung zur Pumpe abschaltet. ...


    Nein, nicht ganz.


    Ein Thyristor bleibt nach dem Zündimpuls solange leitend, bis der Strom der durch ihn fließt den notwendigen Haltestrom unterschreitet.
    Dann wird er wieder nichtleitend.


    Die Benzinpumpe der NTV unterbricht den Stromkreis nach getätigtem Pumpenhub, so dass der Haltestrom des Thyristros unterschritten wird.



    Der Zündimpuls schaltet den Thyristor ein, die Benzinpumpe schaltet den Thyristor aus.

    => Ein Held auf dem Motorrad stirbt nicht jung, er überlebt seine Choreographie. <=

  • Wenn ich mich recht erinnere... aber ohne Gewähr .... bin ja schon grauhaarig...


    Primärspannung geht auf eine Z-Diode und von dort aus auf das Gate des Thyristors


    Spannungsversorgung über den Thyristor auf Basis des Transistors der dann wiederum Versorgungsspannung vom Collector auf den Emitter und dann auf die Pumpe gibt.


    Basisstrom wird unterbrochen sobald die Pumpe mechanisch den Stromkreis unterbricht

  • Rein Zufällig hab ich hier ein Pumpenrelais liegen . Da mich mal wieder die Neugier gepackt hab , hab ich es getestet . Das Relais so angeschlossen wie im Kabelbaum ( leicht abgewandelt ) . Anstelle der Zündspule und der Pumpe hab ich als Verbraucher Lampen genommen , natürlich keine Zündbox sondern Öffner .
    Und ----- nix , so will das Relais nicht X( X( .
    Dann hab ich eine Zündspule benutzt und keine Lampe , siehe da , es arbeitet .
    Anscheinent reagiert das Relais auf die Eigeninduktion der Primärspule ;) ;) . Nach dem Zündimpuls geht das Relais in Selbsthaltung , solange wie der Verbraucher arbeitet . Öffnet der Kontackt der Benzinpumpe fällt das Relais ab . Ich vermute es handelt sich um einen einfachen Triac . Die können ohne viel Beschaltung hohe Leistungen schalten , ohne großartig Kühlkörper zu brauchen wie z.B. Leistungstransistoren .


    Zitat

    Falls von der Platine was übrig bleibt, werde ich ein paar Bilder einstellen.

    Na da bin ich mal gespannt drauf


    Roso

    Auch Albert Einstein war Legastheniker
    Alle Äuserungen,auf Threads mit technischen Inhalten,in Wort und Bild,dienen nur dem technischen Verständniß .
    No Digitalis
    Bitte keine Bilder von mir bei facebook und Co

  • Hallo,
    ich habe das "Relais" komplett zelegt (Bilder kommen heute abend).
    Ich habe aber die Schaltung herausgezeichnet und stelle den Schaltplan schon mal ein.
    Es ist nichts weiter drin als ein handelsüblicherThyristor (kann 3 Ampere schalten), ein paar Widerstände sowie 2 Dioden. Das Gate des Thyristors wird über eine 30V Z-Diode von den Zündimpulsen getriggert. Die negative Halbwelle wird durch D1 gegen Masse geschaltet um die Z-Diode zu schützen. Die "normalen" 12V, die beim Anschalten der Zündung dort anstehen, reichen nicht aus, um den Thyristor zu zünden. Erst die Induktionsspannung der Zündspule erzeugt eine ausreichend hohe Spannung. Deshalb läuft auch die Kraftstoffpumpe erst beim Betätigen des Anlassers an.
    C1 und R3 dienen lediglich zum Schutz des Thyristors vor der Induktionsspannung des Elektromagneten der Kraftstoffpumpe.


    Ich habe übrigens bereits 2006 die Ansteuerung meiner Pumpe auf Transistorbetrieb umgestellt. Das heißt, der (verschleißfreudige) mechanische Schalter in der Pumpe schaltet einen Transistor, der wiederrum die Spule der Pumpe schaltet. Somit ist der Verschleiß des Schalters unterbunden. Bisher bin ich damit 6000km ohne Probleme gefahren.
    Kann die Umbaumaßnahme bei Wunsch auch mal einstellen.

  • bakermen

    Zitat

    Ich habe übrigens bereits 2006 die Ansteuerung meiner Pumpe auf Transistorbetrieb umgestellt. Das heißt, der (verschleißfreudige) mechanische Schalter in der Pumpe schaltet einen Transistor, der wiederrum die Spule der Pumpe schaltet. Somit ist der Verschleiß des Schalters unterbunden. Bisher bin ich damit 6000km ohne Probleme gefahren.
    Kann die Umbaumaßnahme bei Wunsch auch mal einstellen.


    Zumindestens mich Interessiert es . ( Übriegens klasse Arbeit )
    Schau mal hier . Benzinpumpenumbau



    Roso

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    2 Mal editiert, zuletzt von roso ()

  • Vielen Dank...


    Die Abhandlung über die Kraftstoffpumpenreparatur hatte ich schon gelesen.
    Ich habe eine PDF-Datei über meinen Umbau erstellt und diese an Axel geschickt. Vielleicht findet er sie interessant und stellt sie ein.

  • Zitat

    Ich habe eine PDF-Datei über meinen Umbau erstellt und diese an Axel geschickt. Vielleicht findet er sie interessant und stellt sie ein.


    Und er hat´s getan .
    Wie ich finde eine sehr gut ausgearbeitete Anleitung , meine Anerkennung .
    Aus alten Berichten von früher , meine ich in Errinerrung zu haben : Das der Strom über die Kontackte so hoch sein sollte , das da eine Selbstreinigung stattfindet . 4,3mA finde ich etwas wenig .
    Roso

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  • In dem Fall gebe ich Roso Recht.


    Ich werde mir deshalb noch einmal die technischen Daten des Transistors ansehen, und den Widerstand entsprechend anpassen.
    Obwohl- wie ich schon erwähnte, ich habe die Schaltung seit 2006 so in Betrieb.
    Das heißt aber nicht, daß man nicht was verbessern könnte, wenn es die Betriebssicherheit erhöht.