Hallo zusammen,
seit fast einem Jahr habe ich mich auf das eNTentreffen hier im Norden gefreut. =)
Im Januar hab ich dann vom Jobcenter eine Schulung mit Praktikumsteil verordnet bekommen. Das war mir auch mehr als willkommen, denn an meinem letzten Wohnort war mit Arbeit garnichts.
Dann habe ich auch eine Praktikumsstelle gefunden- nicht das was ich mir wirklich gewünscht habe, aber immerhin in meinem gelernten Beruf als Konditorin. Ansage war: wir wollen aber eigentlich jemanden der auch bleibt...
Freude meinerseits, weil das wollte ich nämlich schon- eine bezahlte Arbeitsstelle. OK gesagt- gemacht. Beim Vorstellungsgespräch hab ich dann auch gleich gesagt: ...vom 22. bis zum 24.5. hab ich allerdings was vor, das schon seit fast einem Jahr geplant ist. Kein Problem, das wird sich schon einrichten lassen, solange es nicht unmittelbar das Pfingstwochenende ist. :]
Eine 35 Stundenwoche, weil alleineerziehend ist mein Maximum- auch einverstanden.
Also habe ich auch die Kröte geschluckt Samstagsnachts um 2.00 anfangen zu müssen.
Eine Einarbeitung gab es nie- ich hab mich zu 90% selbst reinfummeln müssen- allerdings bei voller Verantwortung für meine Fehler. Schlicht nach dem Motto: mach mal wie du meinst...- und dann: ...aber doch nicht so!
Wird schon irgendwie werden, hab ich mir gedacht- und erstmal weitergemacht. Schließlich ist der Betrieb in der Aufbauphase.
Nachdem dann für mich feststand, dass ich auf jeden Fall (vorerst- 2 Jahre hatte ich mir gesetzt) bleiben will- und die mich auch haben wollen- wurden die Forderungen betriebsseits immer maßloser. Zuerst wollte er nichts mehr davon wissen, daß er mir das eNTentreffenwochenende so gut wie zugesagt hatte.
Dann wurden aus 35 Stunden die Woche, die von Anfang an nie eingehalten wurden- immer mehr als 40 Stunden.
Und nach Ostern kam dann noch die Ansage: wenn jemand krank ist oder Urlaub hat, dann musst du an deinem freien Tag kommen...
und das bei einer mehr als unzureichenden Personaldecke- sprich 4 Personen und ein Fahrer. Ein Ausgleich für geleistete Mehrarbeit ist auf diese Weise nicht drin- Erfahrung meinerseits, die ich in meiner Zeit als Selbstständige machen musste. Überstunden die nicht abgezeichnet werden sind sowieso so gut wie nicht gemacht, gibt schließlich keinen Beweis, oder?
Und dann kam auch noch: ... und wenn mal was ist, dann rufen wir dich an- das gilt dann für die freien Tage und den Urlaub.
Die ganzen anderen Kleinigkeiten, die dort noch im Argen sind würden ein ganzes Buch füllen!
Ich dachte immer Leibeigenschaft sei abgeschafft!
Aber ständige Bereitschaft wird einfach vorausgesetzt.
In so kleinen Klitschen ist das üblich- auch eine Erfahrung die ich in meiner Zeit als ich noch im Beruf war gemacht hatte. Und mit ein Hauptgrund warum ich damals gesagt habe: nie wieder Konditorei...
Ich fühle mich im Moment derart in die Ecke gedrängt und unter Druck gesetzt, dass ich nur noch Kopfschmerzen habe und mir übel ist. Auf der einen Seite will ich arbeiten- muss ich auch, schließlich bin ich dem Kreis gegenüber verpflichtet- aber doch nicht SO!!!
Freitag konnte ich dann vor Schmerzen kaum noch gucken, bin nach 3 Stunden heim von der Arbeit, mit 60 kmh über die Landstraße geschlichen, zum Doc, hab was gegen die Schmerzen gespritzt bekommen und wurde bis Mittwoch krank geschrieben. Nachmittags steht der Chef vor meiner Tür! Meine Tochter macht auf: ...ist die Anke da?! Kein: Hallo ich bin der und der...
Nachdem sie mich aus dem Bett geholt hat und er sich vergewissert hat, dass es mir wirklich dreckig geht, wurde er etwas freundlicher. Wollte angeblich meinen Personalbogen abholen und mir auch Geld überweisen. Denn ich habe bisher weder Arbeitsvertrag noch Geld gesehen!
....und verabschiedet sich mit den Worten: vielleicht bist du ja am Montag wieder fit.
Ich könnte schreien, heulen und kotzen gleichzeitig! Und fühle mich dabei auch noch ausgeliefert.
Ob ich zum eNTentreffen kommen kann steht noch in den Sternen.
Und ich bin nur noch müde und schlapp.
Das kann es doch nicht sein, oder?
Mittwoch habe ich einen Termin mit meinem Fallmanager und ich bete und hoffe, daß der ein Einsehen hat und ich nie wieder in diesen Betrieb muss! Der Laden macht mich nämlich krank!
Man sagt ja auch: sei vorsichtig mit dem was du dir wünschst, du könntest es bekommen. Aber DAS hab ich mir ehrlich nicht gewünscht.