Arbeitslust und Arbeitsfrust

  • Hallo zusammen,


    seit fast einem Jahr habe ich mich auf das eNTentreffen hier im Norden gefreut. =)


    Im Januar hab ich dann vom Jobcenter eine Schulung mit Praktikumsteil verordnet bekommen. Das war mir auch mehr als willkommen, denn an meinem letzten Wohnort war mit Arbeit garnichts. :(


    Dann habe ich auch eine Praktikumsstelle gefunden- nicht das was ich mir wirklich gewünscht habe, aber immerhin in meinem gelernten Beruf als Konditorin. Ansage war: wir wollen aber eigentlich jemanden der auch bleibt...
    Freude meinerseits, weil das wollte ich nämlich schon- eine bezahlte Arbeitsstelle. OK gesagt- gemacht. Beim Vorstellungsgespräch hab ich dann auch gleich gesagt: ...vom 22. bis zum 24.5. hab ich allerdings was vor, das schon seit fast einem Jahr geplant ist. Kein Problem, das wird sich schon einrichten lassen, solange es nicht unmittelbar das Pfingstwochenende ist. :]


    Eine 35 Stundenwoche, weil alleineerziehend ist mein Maximum- auch einverstanden. :)


    Also habe ich auch die Kröte geschluckt Samstagsnachts um 2.00 anfangen zu müssen. :(


    Eine Einarbeitung gab es nie- ich hab mich zu 90% selbst reinfummeln müssen- allerdings bei voller Verantwortung für meine Fehler. Schlicht nach dem Motto: mach mal wie du meinst...- und dann: ...aber doch nicht so! ?(


    Wird schon irgendwie werden, hab ich mir gedacht- und erstmal weitergemacht. Schließlich ist der Betrieb in der Aufbauphase. :rolleyes:


    Nachdem dann für mich feststand, dass ich auf jeden Fall (vorerst- 2 Jahre hatte ich mir gesetzt) bleiben will- und die mich auch haben wollen- wurden die Forderungen betriebsseits immer maßloser. Zuerst wollte er nichts mehr davon wissen, daß er mir das eNTentreffenwochenende so gut wie zugesagt hatte.
    Dann wurden aus 35 Stunden die Woche, die von Anfang an nie eingehalten wurden- immer mehr als 40 Stunden.
    Und nach Ostern kam dann noch die Ansage: wenn jemand krank ist oder Urlaub hat, dann musst du an deinem freien Tag kommen... ?(
    und das bei einer mehr als unzureichenden Personaldecke- sprich 4 Personen und ein Fahrer. Ein Ausgleich für geleistete Mehrarbeit ist auf diese Weise nicht drin- Erfahrung meinerseits, die ich in meiner Zeit als Selbstständige machen musste. Überstunden die nicht abgezeichnet werden sind sowieso so gut wie nicht gemacht, gibt schließlich keinen Beweis, oder? X( X(


    Und dann kam auch noch: ... und wenn mal was ist, dann rufen wir dich an- das gilt dann für die freien Tage und den Urlaub. 8o


    Die ganzen anderen Kleinigkeiten, die dort noch im Argen sind würden ein ganzes Buch füllen!


    Ich dachte immer Leibeigenschaft sei abgeschafft!
    Aber ständige Bereitschaft wird einfach vorausgesetzt.
    In so kleinen Klitschen ist das üblich- auch eine Erfahrung die ich in meiner Zeit als ich noch im Beruf war gemacht hatte. Und mit ein Hauptgrund warum ich damals gesagt habe: nie wieder Konditorei...


    Ich fühle mich im Moment derart in die Ecke gedrängt und unter Druck gesetzt, dass ich nur noch Kopfschmerzen habe und mir übel ist. Auf der einen Seite will ich arbeiten- muss ich auch, schließlich bin ich dem Kreis gegenüber verpflichtet- aber doch nicht SO!!!


    Freitag konnte ich dann vor Schmerzen kaum noch gucken, bin nach 3 Stunden heim von der Arbeit, mit 60 kmh über die Landstraße geschlichen, zum Doc, hab was gegen die Schmerzen gespritzt bekommen und wurde bis Mittwoch krank geschrieben. Nachmittags steht der Chef vor meiner Tür! Meine Tochter macht auf: ...ist die Anke da?! Kein: Hallo ich bin der und der...
    Nachdem sie mich aus dem Bett geholt hat und er sich vergewissert hat, dass es mir wirklich dreckig geht, wurde er etwas freundlicher. Wollte angeblich meinen Personalbogen abholen und mir auch Geld überweisen. Denn ich habe bisher weder Arbeitsvertrag noch Geld gesehen!


    ....und verabschiedet sich mit den Worten: vielleicht bist du ja am Montag wieder fit.


    Ich könnte schreien, heulen und kotzen gleichzeitig! Und fühle mich dabei auch noch ausgeliefert.
    Ob ich zum eNTentreffen kommen kann steht noch in den Sternen. ;( ;( ;( ;(
    Und ich bin nur noch müde und schlapp.
    Das kann es doch nicht sein, oder?


    Mittwoch habe ich einen Termin mit meinem Fallmanager und ich bete und hoffe, daß der ein Einsehen hat und ich nie wieder in diesen Betrieb muss! Der Laden macht mich nämlich krank!


    Man sagt ja auch: sei vorsichtig mit dem was du dir wünschst, du könntest es bekommen. Aber DAS hab ich mir ehrlich nicht gewünscht.

    es ist wie es ist...was aber nicht bedeutet, daß man einiges nicht doch noch ändern kann


    Die meisten Menschen haben einen Horizont mit dem Radius null - das nennen sie ihren Standpunkt.


    (Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von adianthum ()

  • also wenns wirklich so mies is, würd ich mich mal an die handwerkskammer wenden.
    die müssten eigentlich wissen, was rechtens ist und ggf. auf den betrieb einwirken.

  • Hallo adianthum


    Wenn Du selbständig warst, weißt Du doch wie das mit der Arbeitszeitverordnung ist. Wenn nicht, wende Dich an die BG. Die prüfen unter Umständen dann auch mal den Betrieb. Ich drücke Dir die Daumen, daß es eine vernünftige Lösung für Dich gibt.

    Viele Grüße


    Andreas



    _____________________________________________________________________________________________________________________
    Jahrestreffen
    2006 Brilon | 2007 Weidenhof | 2008 Oberbernhards | 2009 Drangstedt | 2010 Bernkastel-Kues | 2011 Neidenberga | 2012 Titisee | 2013 Antweiler |2014 Drangstedt | 2015 Neidenberga | 2016 Weidenhof | 2017 Weidenbach | 2018 Neidenberga | 2019 Drangstedt

  • hi anke, mensch, das klingt ja garnicht mehr so toll, wie anfangs.


    dass es in kleinen betrieben nicht stumpf nach vorschrift geht, erfahre ich jeden tag bei sandra.


    da laufen auch einige sachen schief. sie kann ihren urlaub nur wochenweise nehmen, nicht einzelne tage. sie arbeitet 6 tage in der woche, hat aber einen tag in der woche frei. fällt in die arbeitswoche ein feiertag wie z.b. der 1.5. oder oster- oder pfingstmontag, zählt dieser als der freie tag und sie muß den rest der woche arbeiten. einen freien samstag gibt´s nur alle 4 wochen.


    spaß macht das nicht immer, aber wir haben uns dran gewöhnt. in dem geschäft gibt´s keinen betriebsrat mehr und keine tarifverträge. das läuft auch alles mehr oder weniger nach good will.


    in der heutigen zeit ist es aber auch sehr schwierig einen passenden job zu finden.


    ich drück´ euch ganz fest die daumen, dass ihr das neben der renovierung eures hauses hinbekommt.

  • ich denke dass das Nachdenken über den Job wichtiger ist als ein Motorradtreffen...
    Es gibt da ein paar Sachen in deinen Ausführungen, die mich als Arbeitgeber auch nicht glücklich machen würden, aber mehr sage ich da mal hier nicht dazu, sonst verbrenne ich mir nur das Maul.


    Rainer

    Kette schmieren anner Ente - nee danke !
    Alpenpässe XXL bei www.jokko.de
    NTV 650 Revere
    XL 500 S
    TDM 850 3VD

  • Job ist wichtiger als Motorradtreffen, ganz klar, aber es geht ja nicht nur darum, sondern um eine ganze Fülle solcher "Kleinigkeiten".


    Ich würde mich auch mal an die Handwerkskammer wenden, denn rechtens ist bei dem Betrieb wohl nur wenig.


    Schad, dass Leute in bestimmten Lagen so ausgebeutet werden :(

    Wer bin ich? Und wenn ja - Wie viele?


    Seit 20.07.2011 mit einem 1995er Motor unterwegs.

  • Nun ja, dass das ein Thema ist an dem sich die Geister scheiden müssen war mir klar. Schließlich bin ich auch hin und hergerissen.


    Das mit dem Ausbeuten ist eine Seite, aber die andere ist, dass ich dieses Praktikum/ den Job nicht angetreten hätte, wären bestimmte Zusagen von betrieblicher Seite nicht gemacht worden. Das habe ich dem Chef vorher klar gesagt.


    Also hat er erstmal versprochen- und will jetzt wo ich drin bin nichts mehr davon wissen- und das ist das was mich so vergrällt.
    Meiner Mutterrolle kann ich nur noch teilweise nachkommen- und auch dem werde ich nicht mehr wirklich gerecht weil ständig müde und deswegen gereizt . Wenn von Arbeitgeberseite von vorneherein klar ist, dass bestimmte Zusagen garnicht eingehalten werden können, sollte man keine Alleinerziehende einstellen- egal wie dringend die Stelle besetzt werden muss. Das ist eine Frage der Aufrichtigkeit.
    Vorleistungen erbringen aufgrund eines Versprechens das dann durch ein neues Versprechen eingelöst wird... das ist ein Fass ohne Boden- aber keine Grundlage für ein Arbeitsverhältnis oder gegenseitiges Vertrauen wie ich meine.


    Handwerkskammern oder Berufsgenossenschaften einzuschalten halte ich nicht für sehr sinnvoll. Ich will dem Betrieb auch keinen Schaden zufügen, schließlich ist es jedem freigestellt ob er dieses Spiel mitspielt oder nicht.
    ( Und es gibt auf der ganzen Welt kein Gesetz das es bestimmten Arten von Leuten untersagt Chef zu werden!)


    ilwise
    Als Arbeitgeber hat man bestimmte Verpflichtungen denen man nachkommen muss. In allen Betrieben in denen ich vorher war als Kondi wurde ich zumindest immer rechtzeitig bezahlt- und Kinder hatte ich damals auch noch nicht, so dass ausserplanmäßige Überstunden kein Problem waren. Ich war übrigens fast 20 Jahre aus dem Beruf und habe mich wirklich gefreut den Job zu bekommen.


    scheffi
    ob es einen passenden Job gibt wage ich mittlerweile zu bezweifeln.
    Ich war damals auch nur in einem einzigen Betrieb (ein kleines Café in Köln) tätig in dem alles lief und wo auch das Betriebsklima stimmte. Und da war der Chef Mehlallergiker und nie in der Backstube ;)
    Aber wenn ich schon soweit bin, dass ich überlege was ich tun soll um das weiterhin ertragen zu können, dann ist das nicht mehr schön. Beruhigungsmittel helfen da auch nicht wirklich und können nur als Krücke dienen.


    Andreas_S
    Da ich selbstständig war weiß ich das- aber ich weiß auch, dass es grad in kleinen oder Kleinstbetrieben nicht funktioniert. Damit habe ich auch nicht wirklich gerechnet. Aber einen Chef wie mein Exmann einer war, wollte ich bestimmt nicht.


    Schade, dass es immer eine ganze Weile dauert, bis man merkt wes Geistes Kind ein Mensch ist!

    es ist wie es ist...was aber nicht bedeutet, daß man einiges nicht doch noch ändern kann


    Die meisten Menschen haben einen Horizont mit dem Radius null - das nennen sie ihren Standpunkt.


    (Albert Einstein)

  • Zitat

    Original von adianthum
    Handwerkskammern oder Berufsgenossenschaften einzuschalten halte ich nicht für sehr sinnvoll. Ich will dem Betrieb auch keinen Schaden zufügen, schließlich ist es jedem freigestellt ob er dieses Spiel mitspielt oder nicht.


    Es ist jedem freigestellt, ob er in einer tempo 50 Zone 50 fährt oder 90, aber bei 90 wird er bestraft.
    Das, was dein Chef da macht ist nicht rechtens, Punkt, fertig, aus.


    Weise ihn freundlich aber bestimmt darauf hin, dass du Mutter bist und dementsprechend zeit für dein kind brauchst. Gleichzeitig solltest du dich nach einer anderen Arbeitsstelle umsehen, einen solchen Stress hält man nicht ewig aus, das sehe ich an meiner Mutter.
    Wird seit ca. einem jahr von einem Ihrer Vorgesetzten gemobbt, da es Meinungsverschiedenheiten gibt. Sie wird immer wieder krank, hat Kopfschmerzen etc. Derzeit kämpft sie mit einem starken Schnupfen auf den normale Mittel schon garnicht mehr wirken :(


    Bitte quäl dich nicht weiter.


    Grüße
    Felix

    Wer bin ich? Und wenn ja - Wie viele?


    Seit 20.07.2011 mit einem 1995er Motor unterwegs.

  • Hallo adianthum,


    ich bin auch alleinerziehend und kenne das Problem nur zu gut... man muss/möchte arbeiten und kriegt es zuhaus aber nicht mehr wirklich hin... kann dir nur einen guten Tip geben... da mein Sohn schon 16 Jahre ist kann ich mit etwas erfahrung und etwas abstand sagen das ich damals eher hätte zuhaus sein sollte als bei der Arbeit(manchmal auch über 12 Std aus dem Haus)...zumal wenn ich höre oder lese das es deine Gesundheit angreift... bleib zuhaus und suche dir eine Arbeit wo du dich wohlfühlst und alles auf die Reihe bekommst....


    Wenn man es rational sieht hast du eh nur zwei möglichkeiten..
    1te wäre: weiter zu arbeiten.. sich "SCHEISSE" fühlen und womöglich noch kranker werden, beziehung zu seinem Kind auf´s Spiel setzen(muss nicht, ist aber leider bei mir passiert).. auch die Psyche kann krank werden
    2te wäre: aufhören, sich einen neuen Job suchen und vielleicht für ne kurze Zeit kürzer zu treten, weil die Kohle einfach weniger wird...aber dafür sich gut und gesund fühlen und dann wiederum Kraft zu haben um die "neue" Arbeit gut und motiviert anzufangen...


    Ich weiß ich höre es jetzt schon in der heutigen Zeit ne neue Arbeit zu finden ist schwer.... ja stimmt... aber ich habe in der Zeit also wie schon gesagt in den 16 Jahren, war ich max. ein halbes Jahr arbeitslos... MEIN Motto... ich finde immer arbeit....


    Das was ich hier schreibe ist alles an meiner Nase langgeguckt und nur meine Meinung... ich möchte dich nicht angreifen oder dir vorschreiben was du zu tun hast.. es sind einfach nur Gedankenanstöße...


    Was du dann wirklich machst... musst und kannst nur du entscheiden...und jetzt kommt mein Lieblingsspruch... :)
    Eine ganz liebe Freundin hat ihn mir immer gesagt...


    Das was du entscheidest ist immer richtig... denn in dem Augenblick wo du es entscheidest ist es richtig.. was du allerdings in ein paar Jahren dazu sagst ist JETZT völlig egal und irrelevant... lass deinen Bauch und dein Herz sprechen...


    Liebe Grüße
    Sylvia

  • Hallo adianthum,


    ich kann deine Situation sicherlich nachvollziehen, aber.....


    Du redest von einem Praktikum ! Auch dazu gehört ein vorher abgeschlossener Arbeitsvertrag, der genau die Details, an denen du jetzt zu knabberns hast aufgelistet sein sollte. Hast du keinen Arbeitsvertrag, dann hast du ein Problem !
    Sofern du alles mündlich besprochen hast und sich dein Chef im nachhinein an nichts mehr erinnert, dann hast du ein weiteres Problem.


    Das Entscheidende ist im Vorfeld zu klären, in wie weit Umschulungs-, Jobcentermassnahmen usw. eine Rolle für deine Zukunft spielen. Wenn dort keine Verpflichtungen bestehen und es sich wirklich "nur" um ein Praktikum handelt, dann hast du 2 Möglichkeiten:


    1. Du gehst nicht mehr hin (ob du das ankündigst oder nicht ist deine Sache)
    oder
    2. du ziehst es durch.


    Bei jeder Wiedereingliederung ins Berufsleben stellen sich nach längerer Abstinenz immer Schwierigkeiten ein. Das frühe Aufstehen, die lange Arbeitszeit im Stehen u.ä. können Ursachen sein, die erst wieder automatisiert werden müssen. Auch die neue Umgebung und die Kollegen können das Umfeld stören, das halte ich aber für relativ normal.


    Entscheidend für dein Weiterkommen ist zum Einen, dass du lernst mit DER Situation umzugehen, dann kannst du nach 2-3 Monaten immer noch entscheiden, ob du weitermachen willst oder nicht. Kann ja auch sein, dass dein Chef insgeheim eine Probezeit vereinbart hat und du stehst nach Ablauf dieser sowieso wieder auf der Strasse. Klappt es nach einer gewissen Zeit immer noch nicht, dann kannst du 1.) oder 2.) wählen.


    Du sagst, dass es in deiner Gegend sowieso schwer ist einen Job zu finden, nun das dürfte momentan überall so sein. Im Grunde genommen hat heutzutage jeder Wirtschaftsbetrieb mehr oder weniger große Probleme, da wird der Umgangston und alles andere deutlich rauher. Ob und welche Ausmasse so etwas annehmen kann, lässt sich erst nach einer gewissen Eingewöhnungszeit erkennen.


    Alternativen: Aufhören, möglicherweise bei der nächsten Bewerbung Fragen beantworten müssen, warum es bei dieser Stelle nicht geklappt hat, und ggfls. einen Haufen km täglich zur Arbeit in Kauf nehmen müssen.
    Wenn du als Konditorin (damit meine ich nicht den Verkauf) tätig warst, dann hast du von vorneherein gewusst, wie es in diesem Job abläuft.


    Die Zeiten in denen alles rosig war (also alles was mit "früher" sprich vor 1-2
    Jahren war) sind vorbei. Es weht ein eisiger Wind in unserer Republik, der in den nächsten Monaten noch deutlich zunehmen wird. Wenn sogar im Schwabenländle die Daimler-Mitarbeiter um ihren Job bangen (trotz Job-Garantie bis 2011), dann sollte jeder begriffen haben, wo wir stehen.


    Ich gebe mit meinen Äußereungen allerdings den Arbeitgeber keinen Freibrief, dass sie sich alles erlauben und heruasnehmen können, aber die Zeit mit den "easy jobs" ist defintiv in nahezu allen Branchen vorbei.

    In diesem Sinne
    Rainer

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  • Zitat

    Original von ilwise
    ...
    Hast du keinen Arbeitsvertrag, dann hast du ein Problem !
    ...


    Soweit ich weiß, stimmt das nur bedingt. Hast du keinen Arbeitsvertrag gelten immer noch die Gesetze. Lohnzahlungen (bzw. deren Fälligkeit) sind z.Bsp. durchs BGB geregelt.
    Link


    Unter "Rechtsquellen" sind einige Gesetze aufgeführt, die natürlich immer gelten - auch wenn kein Arbeitsvertrag vorliegt...


    Mein Mitgefühl an dich, adianthum! Ich hoffe, dass du für dich eine vernünftige Lösung findest, bei der du dich wohl fühlst. Letztendlich musst du ganz für dich allein entscheiden wie du nun reagierst.


    LG,
    et Engelchen

    Herr, gib mir Geduld - aber SOFORT !

  • kardanengel


    sorry, aber der link auf den wikipedia-Beitrag hättest du dir sparen können. Mal abgesehen von einigen allgemeinen Informationen, hat er keinerlei Bezug zur Realität.


    Tatsache ist, dass zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber entweder mündlich oder shriftlich ein Arbeitsvertrag geschlossen wird, in dem alles Mögliche und Unmögliche vereinbart werden kann. Ist der Arbeitgeber keinem Tarifvertrag unterworfen, kann er aus gutem Grund einen schriftlichen Vertrag ablehnen oder sich auf mündlich geäusserte Dinge beziehen. In einem 2-er-Gespräch wird er in jedem Fall am längeren Hebel sitzen, ob einem das nun passt oder nicht. Da nun bekanntermassen Jobs überhaupt und gute sowieso nicht an jeder Strassenecke zu finden sind, wird sich heute jeder Arbeitgeber mehr individuelle Rechte herausnehmen, als einem das evtl. lieb ist.


    So undnicht anders war das von meiner Seite mit dem "Problem" gemeint. Letztlich kann nur der/die Betroffene selbst entscheiden, auf was man sich einlässt und von was man die Finger lassen sollte. Ich kann allerdings nur jeden davor warnen sich in der momentanen Situation auf rechtliche Grundsätze zu beziehen, denn Recht haben und Recht bekommen sind heute völlig unterschiedliche Stiefel.


    Rainer

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  • Ich bin der Meinung, dass der Link vielleicht hilfreich sein könnte - an allgemeinen Informationen sollte man niemals sparen... :O


    Im Übrigen ist es müßig hier über Recht oder Unrecht zu diskutieren oder darüber ob viele Arbeitgeber womöglich ihre Stellung ausnutzen. Selbst wenn der Arbeitgeber im Recht WÄRE, fühlt adianthum sich in ihrer Situation nunmal verständlicherweise sehr schlecht. Weder wir mit unseren Meinungen, noch die Gesetze können etwas daran ändern...


    Der erste Ansprechpartner sollte der Vermittler des Jobcenters sein. Danach schaun mer mal weiter... A propos! @ adianthum: Wie war dein gestriges Gespräch mit dem Fallmanager? Ist für dich etwas Positives dabei herausgekommen? ?(


    LG,
    et Engelchen

    Herr, gib mir Geduld - aber SOFORT !

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von ilwise
    ...Ich kann allerdings nur jeden davor warnen sich in der momentanen Situation auf rechtliche Grundsätze zu beziehen...
    Rainer



    Also diese Aussage finde ich nun abenteuerlich. Sollen Gesetze wie Arbeitszeitordnung, BGB, BetrVG zukünftig nur bei "guter" Wirtschaftslage gelten? Überlege mal, was du da aussagst und wie das auf andere Bereiche wirkt.
    Warum nicht gleich Anarchie?


    Das macht mich verdammt wütend.



    8)
    Viele Grüße
    Axel

  • @ kardanengel
    Das Gespräch mit meinem Fallmanager ist gut gelaufen. Nachdem ich die Lage geschildert hatte, hat er meine Sachbearbeiterin und meine Arbeitsvermittlerin dazugeholt und es wurde einstimmig beschlossen, dass ich unter diesen Umständen keine Sperre bekommen würde.
    Der Berg der mir in dem Moment vom Herzen gefallen ist, hätte eigentlich das ganze Rathaus zum Einsturz bringen müssen =)


    Dann hab ich mich sofort mit der Gewerkschaft in Verbindung gesetzt. Morgen müsste der Antrag auf Mitgliedschaft per Post kommen, dann trag ich mich ein und hab zumindest sowas wie einen Rechtsschutz, falls mein Chef es auf eine Klage ankommen lassen wollen sollte.


    Geld hab ich auch noch immer keins bekommen. Bei der Krankenkasse hatte er mich auch nicht angemeldet.
    Ich hab heute im Betrieb angerufen, ihn aber nicht an die Strippe bekommen. Die Verkäuferin wollte ihm ausrichten, dass ich um Aufhebung des Vertrages bitte. Er hat sich nicht zurückgemeldet. Heute spätnachmittag hab ich dann einen Brief geschrieben, die Krankmeldung beigelegt und ihm die Optionen dargelegt. Per Einschreiben, versteht sich.


    Mal sehen ob ich den Knall hören kann wenn er den Brief liest und dann explodiert.


    Meine größte Angst war die vor einer Sperre- und die ist aus der Welt. (Existenzangst ist grässlich)


    Ich werde mich überraschen lassen was jetzt kommt- zu meiner eigenen Absicherung habe ich zumindest unternommen was ich konnte.


    @ Axel
    das denke ich aber auch. Noch haben wir keine orientalischen Verhältnisse hier- Gott sei Dank!


    Auch wenn ich selbst schon am eigenen Leib erfahren musste, dass das was ilwise sagt- von wegen: Recht haben und Recht bekommen, sind zweierlei Paar Schuhe- leider stimmt.


    @ ilwise
    mein Fallmanager war von Anfang an in diese Geschichte eingebunden. Mein "Chef" hatte sogar eine Förderung für mich beantragt, ist aber seinen Verpflichtungen- Arbeitsvertrag, Antrag ausfüllen, mich bei der Krankenkasse anmelden usw nicht nachgekommen und hatte sogar schon eine Frist gesetzt bekommen- bis wann er das noch fertigmachen kann bis der Anspruch auf Förderung verfällt. (hab ich gestern erfahren)

    es ist wie es ist...was aber nicht bedeutet, daß man einiges nicht doch noch ändern kann


    Die meisten Menschen haben einen Horizont mit dem Radius null - das nennen sie ihren Standpunkt.


    (Albert Einstein)

  • Puh, da freue ich mich aber für dich! Natürlich hast du dadurch nun auch keinen Job - aber du brauchst wenigstens keine Angst vor negativen Konsequenzen durchs Jobcenter haben und konntest dir (mit der Gewerkschaft auch für die Zukunft) Beistand holen!


    Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Arbeitgeber keine Arbeitkräfte mehr vom Amt vermittelt bekommt... Zumindest hoffe ich das ganz stark!


    Ich drücke dir die Daumen, dass du bald was Neues finden kannst - etwas, das dich glücklich(er) und zufrieden(er) macht. Das perfekte Angebot im Traumjob zu bekommen wird schwer bis unmöglich sein. Aber eine feste Stelle ohne Mobbing und psychischen Druck ohne Ende, wär ja schonmal was... Lass dich nicht entmutigen!


    LG,
    et Engelchen

    Herr, gib mir Geduld - aber SOFORT !


  • naja wütend machen will ich dich ja nun wirklich nicht! :rolleyes:
    Das war von mir zugegebenermassen nicht ganz glücklich ausgedrückt und sollte in die Richtiung gehen, dass man sich seine Schritte und Entscheidungen in solchen Fällen genauestens überlegen muss.


    Letztlich:
    Ein Arbeitgeber ist jemand der "Arbeit gibt" und dafür bezahlt und ein Arbeitnehmer ist derjenige, der die gegebene Arbeit annimmt und dafür seine Leistung zur Verfügung stellt.
    Beide Grundsätze haben sich zumindest aus meiner Sicht in der heutigen Zeit in Richtungen verschoben, die es mal wieder gilt zurechtzurücken. Darüber müssen beide Parteien mal wieder grindsätzlich nachdenken.


    Rainer

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  • Hallo zusammen


    Stimmt Rainer. Es ist ein Vertrag auf Gegenseitigkeit mit Rechten und Pflichten. Wenn sich alle daran halten würden, bräuchten wir auch keine Arbeitsgerichte mehr. Ich kenne beide Seiten der Medallie. Und hier wie dort gibt es schwarze Schafe. Die schlimmste Situation für mich war der Spagat bei einem Arbeitgeber. Mitarbeiter auf Einhaltung der Pflichten beaufsichtigen und permanent mit der Geschäftsleitung im Clinch sein wegen der eigenen Rechte. Ich habe dann die Konsequenz gezogen und mir was anderes gesucht.

    Viele Grüße


    Andreas



    _____________________________________________________________________________________________________________________
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