Meine "Kofferente" ( Honda Deauville 650)

Seit einer Woche habe ich nach insgesamt 4 NTVs meine zweite "Kofferente" ( nach einigen Jahren mit anderen Bikes)

Baujahr 2000 mit EZ 2001 mit original 15tkm. Letzte Inspektion sowie Reifen 2008 von 2008, Schlag in einer Bremssscheibe, aber optisch sehr schön und sehr schön blau.

Inspektion gemacht, alle Flüssigkeiten gewechselt, Bremsen und Reifen erneuert, jetzt wieder fit für die Zeit nach der Einfahrphase.

Unterschiede zur echten, wahren Ente gibt es einige. Während die Ente sitztechnisch auf Sportler macht, sitzt es sich auf der Deauville wie auf der Couch, weil die Fußrasten deutlich tiefer liegen und die Sitzbank breiter ist. Mit der Käseloch-Scheibe aus dem Honda -Zubehör fährt man auch 160 ohne Winddruck und Geräusche, das sogar mit offenem Jet-Helm ( habe sie letzten Freitag von Hildesheim nach Felde bei Kiel "überführt").
Die kurze Serienscheibe verursacht deutliche Windwirbel, die auf der Autobahn am Kopf rütteln. Da brachte noch nicht einmal ein Aufsatz Ruhe ins Gebälk.

Apropos Windschutz.

Auf der NTV 650 habe ich damals seht gute Erfahrungen mit der Puig Mini-Scheibe gemacht. Sie ist optisch dezent, entlastet aber Oberkörper und kopf spürbar ohne Nebenwirkungen. Gut angelegte 19,90 Euro.

Die Verkleidung der Deauville schützt effektiv vor Regen und Wind. Nass werden auf der Autobahn nur die Jackenärmel, die Handschuhe und die Beine bis zur halben Kniehöhe , der Rest bleibt trocken.

Trotz des Mehrgewichts fährt sie ebenso zackig ums Eck wie die NTV650.

Gleichstand bei beiden Maschinen bei der Technik ( sind ja auch fast identisch)

Vorteile Deauville 650:

Wetterschutz

Stauraum, der auch noch dazu abschließbar ist und Fächer in der Verkleidung

entspannte Sitzposition für Fahrer und Beifahrer

Nachteile Deauville 650:

Hinterradausbau ist ein wenig anstrengender als das Lösen der Zentralmutter bei der NTV

Für gröbere Arbeiten am Motor muss die Plastikverkleidung runter, Kerzen gehen aber mit kleinen Händen auch so zu wechseln.

Klingt nicht wie der Enten-Stummel bis 1994

Der Pavian-Hintern ist nicht wirklich hübsch

Trotzdem.

Für mich persönlich ist die Deauville die Ente+

Gruß
Thomas

* entevauler*

Schön, dass Du auch noch hier bist.

Gruß
Thomas

Kleines Update:

Mittlerweile hat sie 17.500km gelaufen...und steht.

Grund ist der erneut undichte Kühler, der nach dem Löten schon wieder gerissen ist. Ist aber auch ein dämliche Stelle unterhalb des oberen Halters, die ziemlichen Spannungen ausgesetzt ist.

Da ein neuer Kühler 400 Euro kosten soll, habe ich mich für den Kauf eines CB 500 Kühlers entschieden, der gerade mal 140 Euro kostet und mit leichten Modifikationen an die Deauville passt.

Montag wirde er kommen und am nächsten WE wird dann geschraubt.

Die Deau sieht ziemlich gefrustet aus, weil sie nicht fahren kann....

Gruß
Thomas

Die Post war schneller als gedacht. Kühler ist zu 99% montiert.. Warte nur noch auf einen Schlauchstutzen, der eigentlich schon da sein sollte...hier hat die Post mal wieder gepennt...

Thomas

leines Update.

Mit dem Kühler der CB 500 läuft sie nun klaglos den ersten 10tkm unter meinem Hintern entgegen.

Mittlerweile sind wir ein Team geworden. Nach den anfänglichen Startproblemen ( Bremsscheiben vorne krumm, Kühler-Durchschuss und einem lustigen Elektrik-Fehler, der mich dutzende Sicherungen gekostet hat und dann urplötzlich nie wieder auftrat, ist jeder Kilometer NTV-Typisch:

Springt immer an, macht bei jedem Wetter mit...

Daher bleiben wir wohl länger zusammen und ich habe ihr dann noch die Fazet-Pumpe gegönnt. Seitdem ist es noch angenehmer: keine Ruckelei bei Lastwechseln, deutlich mehr Spurtkraft, wenn man bei höheren Drehzahlen durchlädt. Ich kann jedem nur den Wechsel auf diese Pumpe empfehlen. Meine alte Pumpe lief zwar noch , aber offensichtlich nicht optimal.

Anbei ein paar Bilder von der "kleinen Erstinspektion" im letzten Jahr.

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Neu-große Inspektion - Kopie.jpg


Neben den alltäglichen Wegen zur Arbeit und zum Einkaufen ( ist ja eine Kofferente) waren wir immerhin schon bis kurz vor der polnischen Grenze und zwei Mal in Dänemark am Strand zum "Sandwühlen", neben einigen Rundtouren durch mein Schleswig- Holstein. Mit besserem Wetter wären es wohl auch mehr Kilometer geworden, so waren es halt nur 10.000.

Die nach dem Kauf montierten Michelin Pilot Road 2 haben noch ordentlich Restprofil und überzeugten durch guten Grip bei jedem Wetter. Werde sie auch wieder aufziehen, wenn sie erneuert werden müssen. Aber so 5.000 km wird der Hintere wohl noch halten, vorne eventuell noch etwas mehr.

Alles in allem bin ich super zufrieden mit dem Motorrad.

Habe nach Jahren der Herumprobierens nun mit der NTV+ = Deauville mein perfektes Alltagsbike gefunden.

Sogar verliehen habe ich sie zwei Mal zur Probefahrt:

Ergebnis von Kandidat 1

"Sackbequem, viel Platz, aber nicht genug Emotion" ( Er fährt ne KTM-Enduro)

Ergebnis Kandidat 2

" Schön schmal trotz der Koffer, leicht zu fahren, toller Kardan, prima Windschutz ( Käseloch-Scheibe), aber nicht genug Leistung" (Er fährt eine CB 1000)

Die Deauville ist eben "kein Herzensbrecher der ersten Meter", aber im Alltag schwer zu schlagen.

Und sie ist eines der wenigen Motorräder, das man mit Vollgas und offenem Visier fahren kann, ohne dass einem der Helm den Kopf abreißt.

Gerade ihre unspektakuläre Art ist für mich total entspannend.

Ich muss mich nicht übermäßig um sie kümmern, sie ist einfach da, wenn ich sie brauche. Sie ist kein Ego-Shooter, kein Held auf dem Motorrad-Treff, aber meine kleine Heldin und das vor allem dann, wenn es draußen stürmt und Bauklötze regnet und ich nahezu trocken an mein Ziel komme.

So, mal ein Update.

Mittlerweile hat sich der Kilometerstand vom Kauf in 2016 mehr als verdoppelt. Aus 14.600km sind aktuell 32.000 geworden.

Noch in 2016 habe ich mir unter der Sitzbank einen Stromanschluss für das Ladegerät gelegt, weil sie ja im Car-Port überwintert. Außer den jährlichen Inspektionen keine weiteren Auffälligkeiten, läuft einfach wie geschmiert.

Für den Komfort habe ich mir ein Gel-Kissen in die originale Sitzbank eingearbeitet, was für ein Unterschied. Bin diese Woche 1600km gefahren ohne übermäßige Heckbeschwerden.

Bereifung ist mittlerweile der Pilot Road 5 ( vorher 2). Schöner , sehr gripstarker Reifen mit gutem Komfort.

Die große " Käselochscheibe" habe ich gegen die kleinere originale Scheibe getauscht, weil man so wenigstens obenrum etwa Luft bekommt.

Seit gestern habe ich die Instrumentenbeleuchtung erneuert und von 1,7 auf 3 Watt umgerüstet. Nun sieht man die -Anzeigen wenigstens vernünftig.

PS: Das der Motor ziemlich unkaputtbar ist, erkennt man an den Gebrauchtteilpreisen. Bei einem holländischen Anbieter bekommt man diverse Motoren für jeweils 75 Euro!!!! Eine gebrauchte Sitzbank wird für den gleichen Kurs verkauft .

Nächste Woche geht es nach Rüdesheim am Rhein. Freue mich schon jetzt drauf...

Gruß
Thomas

Danke für das Angebot

Fahren leider erst am Mittwoch los. Und ich habe einen Arbeitskollegen mit einer VN 900 im Schlepp...kann dauern bis wir da sind. Viel mehr als 120km/h Dauergeschwindigkeit hält er lt. eigener Auskunft nicht durch. Wir werden bis Band Honnef wohl über die Autobahn fahren müssen, dann am Rhein entlang bis Rüdesheim.

Von Donnerstag bis Freitagmittag sind wir dann dienstlich da, danach geht es nach Hause. Je nach Verfassung meines Kollegen dann vielleicht über Landstraßen durchs Sauerland, schauen wir mal..

Gruß
Thomas

Wir werden nach dir Ausschau halten. Am Strand steht dann ja eine Ente mit Badetuch über der Sitzbank, die treu auf ihren Herren wartet .

Gruß
Thomas

Zitat von DasPferd

Dann machst mal ne konkrete Ansage, dann gesell ich mich dazu.
Die eNTe vom Schwarzfahrer und meine verstehen sich und das ein oder andere Handtuch hätt ich auch!
Je VN900 lässt sich doch auch flott bewege...verkappter Tourer!

Die VN lässt sich gut bewegen, nur mein Kollege ist nicht so sattelfest, der fährt im Jahr eher mein Monatspensum. Es wird also eher seine Kondition bremsen als die seines Motorrades .

PS: Bin früher mit meiner Honda 750 Shadow auch Tagestouren von 600-700km gefahren. Geht alles, nur auf der Deauville ist es deutlich entspannter, vor allem auf der Dosenbahn.

Baden wird wohl nix. Wetter wird von oben feucht genug werden...

Gruß
Thomas

So, Rüdesheim liegt hinter uns, ein echtes Abenteuer...

Irgendwo vor Bremen ging auf der linken Spur schlagartig der Motor aus, nachdem wir bis dort schon 140km freudig und zügig hinter uns gebracht hatten.

Glücklicherweise waren es nur 500 Meter bis zum nächsten Parkplatz. Benzinfilter leer, also Spritmangel.

Zunächst wurde die Spritpumpe stilgelegt und die Schwerkraft-Flutung des Vergasers aktiviert. Alles gut, so schien es. Doch 5 km später wiederholte sich das Spiel, jedoch ließ sich die Kofferente nach etwas 2 Minuten wieder starten, bevor sie zuckelnd die nächste Ausfahrt erreichte.

Dann öffnete ich zur Gegenprobe den Tankdeckel und das Zischen machte deutlich, dass die Ente ein Belüftungsproblem hatte...Also brachten wir die letzten 1000km mit einem leicht geöffneten Tankdeckel hinter uns. Nur gut, dass ich den Ersatzschlüssel eingesteckt hatte.

Zu Hause habe ich dann mal das Belüftungsröhrchen am Tank gereinigt ( war wirklich ein wenig verengt) und die Schläuche durchgeblasen und hoffe, die Geschichte hat sich damit erledigt, denn...

ich kann nicht herausfinden, ob der Tankdeckel für die Belüftung zuständig ist oder nicht. Ist ein anderer als auf der NTV. Der Deckel hat an einer Seite eine minimale Einkerbung und eine Gummidichtung mit 3 feinen Schlitzen und hat einen Federmechanismus, aber richtig zu sehen gibt es da nichts... Wenn mein Benzinfilter sich beim Wiederanschluss der Pumpe nicht verabschiedet und ich meine Ersatzfilter gefunden hätte, dann wüsste ich schon mehr...so aber warte ich auf die bestellten Filter.

Gruß
Thomas