Wir, Tanja und ich, sind von unserer bisher größten Reise, insgesamt 1.788 km an sechs Reisetagen, mit den eNTen zurück. Alles hat gut funktioniert, Reisende und Maschinen sind wohlauf. Nachfolgend ein kurzer Reisebericht.
Etappe 1: Am 11.08.2019 ging es los. Von daheim fuhren wir über Trier, Luxemburg, Metz, Nancy, Remiremont, und Saint-Valbert nach Vesoul, Bourgogne-Franche-Comté. Nur an diesem Tag sind wir wo möglich Autobahn gefahren, um Strecke zu schaffen, entgegen der Vorab-Recherche für Frankreich übrigens vollständig mautfrei. Nach 461 km, die letzte Stunde davon im strömenden Regen, haben wir im örtlichen Ibis-Hotel einen Raum für die Nacht und zur Trockenlegung der äußeren Kleidungsschicht gefunden. Lecker Essen und ein erfrischendes Getränk gab es zudem.
Etappe 2: Nach gutem Frühstück wurden „die Rösser gesattelt“ und weiter ging es Richtung Süden, ab jetzt nur noch Bundes- und Landstraßen, z.T. bis in die kleineste Kategorie. Über Besancon, Pontarlier, Lausanne, an der nördlich Seite des Genfer Sees entlang bis Montreux und weiter nach Martigny erreichten wir nach 350 km den Zielort Saas Almagell. Im Rhonetal hatten wir wohl die dicken, tiefhängenden Wolken vor uns hergeschoben. Bei Eintritt ins Saastal hingegen hatten wir die Wolken endgültig eingeholt und mussten daher die letzten ca. 1.000 Höhenmeter (über ca.35 km) im Regen erklimmen. In Saas Almagell hatten wir im Hotel Olympia für drei Nächte ein Zimmer reserviert, da am Ort unser Familientreffen stattfand.
Am fünften Tag ging es dann wieder nach Norden. Ab jetzt sollten, anders als bei der Hinreise, nur noch sehr schöne Strecken, erlebnisreiches Fahren und der Besuch einiger für uns interessanten Stationen im Vordergrund stehen. Daher haben wir uns für die Rückreise vier Tage Zeit genommen.
Etappe 3: Bergab durch das Saastal, kurz Rhone-abwärts und dann hoch zum Lötschbergtunnel, wo uns der Reisezug ohne Wartezeit (!!) durch den Berg in 14 Minuten zur Abfahrt zum Thunersee brachte. Durch die gewaltige Schweizer Bergwelt führte uns der Weg vorbei an Brienzersee, Saarnersee, Vierwaldstättersee, Baldeggersee und Hallerwilersee über Lenzeburg nach Waldshut, wo wir die Schweiz verließen und im südlichsten Schwarzwald nach gefahrenen 273 km in einer kleinen Dorfpension hervorragend Quartier und Verköstigung vorfanden.
Etappe 4: Der zweite Tag der Rückreise war in Gänze der Schönheit des Schwarzwaldes gewidmet. An den Ufern des Schluchsees und Titisees vorbei ging es über die B500 und einige ihrer kleineren Nebenstraßen, über weite Teile der Schwarzwaldhochstraße. Dabei besuchten wir den Lotharpfad, den Ort der Sturmauswirkung vor 20 Jahren, und das Nationalparkzentrum Schwarzwald in Ruhestein, neben dem sich eine größere Skisprung-Trainingsanlage mit mehreren Sprungschanzen befindet. Kurz vor Baden-Baden fanden wir dann nach 223 km Strecke unser Quartier in einem komfortablen Hotel bei Calmbach.
Etappe 5: Am dritten Tag der Rückreise verließen wir den Schwarzwald Richtung Norden über Bad Herrenalb und Karlsbad. Der Weg führt über Eppingen an Sinsheim vorbei über Hoffenheim (Fußball!) nach Neckargemünd. Hinter Fürth schauen wir uns das kleine Felsenmeer an. Der weitere Weg führte vorbei am großen Felsenmeer über Groß-Gerau zum unattraktivsten Teilstück der Strecke, der Durchquerung des Rhein/Main-Industriegebietes. In Schmitten (Südtaunus) finden wir nach 274 gefahrenen Kilometern im Hotel Ochs die letzte Stätte unserer Tour für ein gutes Abendessen und die Nacht.
Etappe 6: Kurz nach Verlassen des Hotels umfahren wir (unerwartet) das Astra-Uplink-Gelände bei Usingen im Taunus. Der weitere Weg führt über Westerburg, Selters und Neuwied nach Linz (Remagen) wo wir mit der Fähre den Rhein überqueren. Die Reststrecke über Rheinbach, Euskirchen und Zülpich nach Hause ist dann ein Heimspiel. Mit den 207 km dieser letzten Etappe haben wir insgesamt 1.788 km unter den Reifen abgespult.
Resümee: unsere Reiseausstattung und Vorplanung haben sich bewährt. Die Wetterschutzkleidung hat perfekt ihre Aufgabe erfüllt, mithin vermiest schlechtes Wetter nicht die Reise. Das mitgeführte Werkzeug kam nur zum Einsatz, um bei einer fast neuen Schweizer Kawasaki einen losgerappelten Spiegel wieder zu befestigen. Unsere eNTen sind top in Schuss – zuverlässig – robust und sparsam. Aber das kennt ihr ja selbst.