Problem beim Bremse entlüften

  • Die Animation ist nicht schlecht und macht die Arbeit der Dichtung deutlich. Was aber ist mit dem Bremsbelag? Der ist doch nicht mit dem Kolben fest verbunden. Also hebt der Kolben vom Bremsbelag ab und nicht der Bremsbelag von der Scheibe .

    1. Bei vielen Autos sind inzwischen Beläge verbaut, die hinten eine Klebefläche haben (jedenfalls die von ATE, die ich regelmäßig verwende). Es gibt auch Beläge mit runden Blechklammern an der Rückseite, die in den Bremskolben geklipst werden. Diese Beläge sind also tatsächlich mit dem Kolben verbunden.
    2. Genau deswegen sollen die Führungsnuten der Beläge im Sattel spätestens bei jedem Belagwechsel gesäubert werden. Durch den fehlenden Kolbendruck können die Beläge sich gerade soweit von der Scheibe lösen, dass sie nicht mehr (nennenswert) schleifen. Wer an Auto oder Moped mal bei angehobenem Rad bremst und dann direkt wieder an selbigem dreht, wird feststellen, dass oft noch ein ganz leichtes Schleifgeräusch zu hören ist.

  • Ja, die Animation ist nicht schlecht, wenn es um die Bremse geht.
    Von meinen Dosen mit hydraulischer Kupplung kenne ich das so nicht. Die Nehmerzylinder sind da ähnlich dem Hauptbremszylinder aufgebaut und haben das gleiche Dichtungsprinzip (V-Manschette im Kolben). Da ich noch kein Motorad mit hydraulischer Kupplung hatte, habe ich hier nachgefragt, wie es da ist.
    Und es wurde mir gesagt, dass es dort auch einen Vierkantring gibt. Leider ist es mir nicht gelungen einen Nehmerzylinder damit zu finden.
    Alle, die mir über den Weg gelaufen sind, haben keinen und sind so abgedichtet wie bei meinen Dosen. Manche sogar nur mit einem O-Ring.
    Hier ein paar Beispiele:
    https://ultimatemotorcycling.c…da-vf700c-clutch-rebuild/
    https://www.makewoodgood.co.uk…-and-aprilia-motorcycles/
    https://www.apriliaforum.com/f…d-Rear-Brake-Issues/page7
    Hier die O-Ring-Variante:
    https://www.officine08.com/p68…-kit-ducati-750-paso.html
    Bei denen stellt sich gar nichts über die Dichtung zurück.

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    (...bei Minute 4:40...
    Bremskolbenrückholfeder)

  • Leider ist es mir nicht gelungen einen Nehmerzylinder damit zu finden.

    Da haste einen... oben die Dichtungen im ausgebauten Zustand. Ist glaub ich Yamaha. Sorry, die Auflösung ist Sche..se, aber das stammt aus Zeiten als Kameras gerade mal 2M hatten.
    Kupplung.jpg


    Das ist original der gleiche Aufbau wie bei nem Radbremszylinder, innen Dichtung, aussen Staubmanschette. Und diese Nehmerzylinder verhalten sich dann auch wenig überraschenderweise genauso.
    Die z.T. in der Tat gängige Konstruktion mit zwei einfachen O-Ringen tut das ebensowenig überraschend nicht.


    Warum das nun hier zu ner Wissenschaft werden muss ist mir allerdings nicht ganz klar. Letztlich gings doch eigentlich nur darum ob dieser Kabelbindertrick funktioniert oder nicht.

    Tunerlatein:
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  • Letztlich gings doch eigentlich nur darum ob dieser Kabelbindertrick funktioniert oder nicht.

    Eben. Bei mir funktioniert er und das nicht nur kurzfristig. Aber das kann ja gar nicht sein und ich bilde mir das nur ein (wie sehr viele andere auch)....
    Bei deinem Bild kann ich auch keine Gemeinsamkeiten zu einem Radbremszylinder feststellen. Dort sitzt der Vierkantring im Gehaüse und der Kolben hat keine Dichtung (kann man auch wunderschön in der Animatiomn weiter vorne erkennen). Auf deinem Bild sitzt genau so eine Dichtung wie ich sie in Beitrag #62 beschrieben und mehrfach in Bildern gezeigt habe auf dem Kolben.
    Ich bin jetzt jedenfalls hier raus.

  • Ist das wirklich ein ganz wesentlicher Unterschied ob son Ring im Kolben sitzt oder im Zylinder, ob son Ring aussen gehalten wird und sich innen verformt oder eben umgekehrt, wohl eher nicht. Könnte damit zusammenhängen dass der Ring bei der Kupplung einen höheren Querschnitt haben muss wegen des längeren Weges und sich das nach innen eben eher anbietet als ne entsprechned dicke Gehäusewandung.... wohlgemerkt, das ist das was die Engländer eine "educated guess" nennen, ich hab mich nie intensiver mit den Dingern beschäftigt als nötig. Ich hab dir aus der Beobachtung berichtet dass dieser Typ Kupplungszylinder exakt so auf den "Kabelbindertrick" reagiert wie die Radbremszylinder und wesbalb das m.M.n. auch logisch ist.
    So gehts eben fast immer aus bei Glaubendebatten....und deshalb schrieb ich schon zig Beiträge vorher einfach machen und dran glauben, wenns hilft ist doch alles chic. Ergo kein Grund irgendwie beleidigt zu sein.

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    • Offizieller Beitrag

    Also egal wie oft ich mir den ganzen Thread jetzt noch durchlese, ich komme für mich immer zum gleichen Ergebnis:


    Bremshebel ziehen, Kolben drückt Belag gegen Scheibe mit Weg x mm, mal angenommen 1mm. Bremshebel loslassen, 4Kant Gummiring will wieder nach Hause und Kolben geht 1mm zurück.


    Anscheinend sorgt diese ganze Technik dafür, dass es einen minimalen Spielraum gibt, den man bei normalen Bremsvorgängen nicht vollständig ausnutzt, sonst würde die Bremse sich nicht weit genug zurück stellen und halt schleifen bzw. die Zeit des gezogenen Hebels ist zu kurz um diesen Spielraum bei verformten 4kant-Ring zu nutzen.


    Da die Beläge sich zwangsläufig abnutzen, muss der Kolben sich für mein Verständnis bei verformten 4kant Ring weiter nach vorn arbeiten können, sonst würde das Nachstellen ja nie funktionieren.


    Dieses Nachstellen durch das Weiter Vorrücken des Kolbens ist minimal und von daher auch nicht so stark in seiner Auswirkung. Alles spielt sich im Bereich des Gleichgewichts zwischen Blockieren und Lösen ab, dank des Elastomers.


    Jetzt erzwingt jedoch das Festbinden des Hebels über längere Zeit ein Nachstellen der Kolben über das Gleichgewicht hinaus. Nicht die Luft entweicht, da das System durch die geschlossene Rücklaufbohrung dicht bleibt, sondern die Nachstellungsmechanik wird erzwungen. Beim Lösen des Hebels wird der Kolben soweit wieder zurück gedrückt, das zwar vollständiges Blockieren nicht gegeben ist, aber der Weg von Belag zu Scheibe kurzer wird. Wahrscheinlich mit einem Schleifen der Beläge an der Scheibe, welches die Beläge schneller abnutzen lässt und die ursprünglichen Wege wieder herstellt.


    Um bei meinem Beispiel mit dem einem mm zu bleiben: Leerweg Belag zu Scheibe 1mm, Bremse gezogen, Belag nimmt um 0,01 mm ab, 4kant-Ring stellt Kolben zurück, neuer Leerweg 0,99 mm.


    Bremse wird erneut gezogen, Kolben rückt nun durch den Druck um genau diese 0,01 mm über den verformten 4kant- Ring nach vorne, alles wieder auf Anfang beim Lösen der Bremse. Und das halt immer wieder bis die Beläge runter sind.


    Soweit meine Erklärung.

  • Wäre noch interessant zu erfahren was der, der den Kabelbindertrick überhaupt ins Spiel gebracht hat und in diesem Moment mitliest dazu zu sagen hat.

    ...von 2007 habe ich das gefunden

    ......und zum Abschluss dann noch mal mit gezogenem Bremshebel über Nacht stehen lassen.....



    ....ach ja, nur mal so nebenbei.....
    Die Bremssattel von NTV und Seven Fifty sind nicht identisch!
    Obwohl sie im ersten Moment so aussehen...... X(

    Klick

  • Uh, lange Nummer zum Entlüften der Bremse....
    Das kann schon mal dauern und nerven, wenn irgendwo ein hartnäckiges Luftbläschen ist....es braucht-wie oft-Zeit und Geduld!
    Bremshebel über Nacht per Kabelbinder auf Druck geben bringt meist tatsächlich nur kurzfristig was.
    Ich habe seit Ewigkeiten so einen Unterdruckentlüfter. Der ist prima und die Anschaffung hat sich für mich geloht.
    Bei den Enten hatte ich bisher beim Wechsel BF wenig Probleme, auch nach dem Tausch auf Stahlflex, nur einmal nach Radwechsel-warum auch immer. Nach erneutem Entlüften war es wieder gut.
    Wenn sich dennoch hartnäckig Luft nicht vertreiben lässt (bei Doppelscheiben ist da der Verteiler gern so eine Baustelle, bei der Ente sind wir da ja verwöhnter...), war mein Vorgehen:
    Abbocken und ein paar mal einfedern, Leitungen (wie schon beschrieben) mit Schraubendreher abklopfen oder hin- und herbiegen, Sattel/Sättel vom Standrohr anschrauben und höher hängen, auch für länger.
    Kann dauern, nervt-bisher hat es aber irgendwann immer geklappt.
    Geduld ist gut....am Tag der oder vor der Urlaubstour würde ich die Bremse nicht anfassen-dann klappt es garantiert nicht.


    Herzliche Grüße
    Uwe