Alte Schule: Audi-Entwickler Ulrich Baretzky über Elektroautos

  • Egal mit welcher Energiequelle wir auch unterwegs sein werden: Solange die Preise für Wohnraum in den Ballungsgebieten immer mehr steigen werden, wird es immer mehr Leute für Wohneigentum aufs Land treiben. Diese müssen dann wieder in die Arbeit pendeln. Solange dieser Teufelskreis nicht durchbrochen wird oder es vernünftige Alternativen (ÖPNV, Fahrgemeinschaften, noch mehr Homeoffice/Digitalisierung oder was weiß ich) gibt, wird der notwendige Individualverkehr nicht weniger. Vielleicht sorgt auch die jetzige Situation für ein Umdenken bei den Lieferketten und viele Güter werden nicht mehr um den halben Globus transportiert. Ich möchte auch nicht wissen, wie sich künftig die Unfallzahlen mit den E-Autos entwickeln. Gegen die schweren Brummer haben die leichteren Verbrenner doch fast keine Chance, von Zweirädern und Fußgängern ganz zu schweigen. Auch das wahnwitzige Beschleunigungsvermögen der Stromer führt sicherlich zu Problemen. Der einzige Vorteil ist, dass die Reichweite das Tempo auf den BABs anfangs etwas senken wird. Und auch wenn die Stromer effizienter als Verbrenner sind. Der Strom muß auch erst einmal rund um die Uhr verfügbar sein und aus regenerativen Quellen kommen. Lieber schränke ich meine Fahrleistung ein und fahre mit meinen "alten" Verbrennern, als dass ich mit dem E-Auto fröhlich durch die Gegend ballere. Ich denke, dass jeder seinen individuellen Beitrag zur Energieeinsparung leisten muß. Und ob es für die ganzen E-Autos überhaupt genug Rohstoffe gibt und wie "sauber" diese gewonnen und recycelt werden können, ist ja auch nicht heraus.
    Neben der eigenen Mobilität wird uns die nächsten Jahre viel mehr beschäftigen, womit wir die Privaten und Gewerblichen mit Energie (egal welcher Art) zu bezahlbaren Preisen überhaupt versorgen können. Auch da benötigen wir einen Quantensprung (wie etwa von der Glühbirne bis zur LED-Leuchte), nur haben wir da nicht 100 Jahre mehr für Zeit, sonst bringt uns der Klimawandel vorher noch um. Denn was nützt es, wenn wir im Winter biken können, wenn das Sommerhalbjahr so brutal heiß wird.


    DLzG

    Reinhard

  • Mal wieder schön hier , diese Debatte, wir sprechen alle von Elektromobilität in einer zeit wo wir keine Windräder bauen können wegen Abstand, Kohle abschalten wegen Dreck, Kernkraftwerke runterfahren wegen müll und gefahr , Stromtrassen will auch keiner und der böse Putin dreht jezt noch

    Kein Problem. In allen Gyms Dynamos an die Standfahrräder bauen. Jeder, der e-Auto fahren will, muß vorher erst mal strampeln 😊

    Grüße aus dem Norden Wolfgang O.

  • xl600vk da sagste was. ÖPNV auf dem Land. Zeitliche Verfügbarkeit. Und bezahlbare Tickets.

    Selbst hier im hessischen "nah bei RheinMain"-Gebiet ein unausgesetztes Trauerspiel.


    Einzelfahrschein von mir zu meinem Arbeitsplatz (45km eine Strecke mit Auto/Motorrad): 13,50€

    Jahreskarte: 2379€ (bei jährlicher Zahlung.)




    Und dann sagt der Lindner tatsächlich, dass mit sowas wie dem 9€ Ticket ja die Landbevölkerung die Stadtbevölkerung querfinanziert, weil auf dem Land ja kein ÖPNV ist. Als ob das gottgegeben wäre und als hätte da die Politik so gar keine Handlungsmöglichkeit. Die können einem so regelrecht leidtun.


    War das nicht der Typ, der gesagt hat "Lieber nicht regieren, als schlecht"?

    Warum genau ist der noch im Amt? Oder besser, bei Sylt am Strand mit nem Betonklotz am Fuß bei Ebbe abgestellt?

    I reject your reality and substitute my own!

  • wolfgang O. Politisch aktiv werden... Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten. (Keine Angst, ich gehe natürlich wählen, und zwar demokratische Parteien) Es ist schon ein großer Fortschritt, dass seit dem Regierungswechsel ein frischerer Wind durch die politische Landschaft weht. Ich finde es wunderbar, dass sich die Nazipartei gerade selbst zerlegt. Dass die Grünen auch mal ungrüne Entscheidungen treffen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass nicht immer Politiker das Sagen haben. In vielen Fällen sind es nunmal Banken, Wirtschaft und das Grosskapital allgemein. Oder wie erklärt man die einseitige Orientierung nach Russland (Gas), China (Technologie), etc.? Gewinnmaximierung durch niedrigste Kosten. Und wie erklärt man dieses ewige Rumgeeiere bei wichtigen Entscheidungen? Parlamentarische Demokratie? Auch. Güterabwägung? Ganz sicher! Corona, Waffenlieferungen, Sackgasse E-Mobilität, Bürgergeld (Hartz IV in neuen Kleidern), Bildung, Klimawandel. Bei uns sind die meisten in der glücklichen Lage, gut über die Runden zu kommen. Wir sind (da nehme ich mich ausdrücklich nicht aus) bequem geworden. Aber auch ein wenig frustriert. Friedrich Merz fliegt nach Sylt und behauptet tatsächlich, dass sein Flieger weniger verbraucht als sein Dienstwagen. Die Arroganz und Abgehobenheit nervt. Wie knallfrosch auch schon erwähnt hat, ÖPNV. Den staatseigenen Betrieb Bahn schert es einen Scheiss, dass wir hier auf dem Land nicht wegkommen. Der Politik ist es scheißegal, dass es hier mit dem Lastenrad nicht getan ist.


    Soviel von mir. Und das Interview mit dem Ex-Audikonstrukteur hat auch nicht viel erhellendes beigetragen. Vieles, was Sinn machen würde, wird nicht angegangen. Vermutlich weil einige keinen Schnitt dabei machen.


    Gruß daheim

    Farid

  • Nachtrag: Ich möchte keinesfalls die Leistungen unserer Regierung schmälern. Sie hatte das unfassbare Pech, gleich zu Beginn mit mehreren Krisen konfrontiert zu werden. Ich denke, sie machen ihren Job ganz gut. Jedenfalls möchte ich diesen Job nicht machen. Aber einfach mehr Bürgernähe und Maß halten, das wäre ein Anfang.


    Jetzt aber...


    Gruß daheim

    Farid

  • Friedrich Merz fliegt nach Sylt und behauptet tatsächlich, dass sein Flieger weniger verbraucht als sein Dienstwagen

    ...das stimmt definitiv :/

    Flugzeuge verbrauchen, soweit ich weiß, ab einer bestimmten Entfernung, alle weniger Zeit wie Autos bzw. Dienstwagen.

    8o:weizen:

  • Rafera Mag sein, daß kann ich so ohne weiteres nicht beurteilen. Hat ein Politiker das Recht, mit seinem Privatflugzeug zu fliegen? Natürlich. Ist er auch eine Privatperson? Klar. Steht er mit seinem Tun im Blick der Öffentlichkeit? Sowieso. Setzt er ein richtiges Zeichen? Definitiv nicht! Warum fährt er nicht mit der Bahn? Oder mit der Ente? 😉


    Gruß daheim und Ebbelwoi

    Farid

  • ...das stimmt definitiv :/

    Flugzeuge verbrauchen, soweit ich weiß, ab einer bestimmten Entfernung, alle weniger Zeit wie Autos bzw. Dienstwagen.

    8o:weizen:

    Läuft der Dienstwagen auch mit stark verbleitem Kraftstoff (LowLead ist irreführend, AvGas hat VIEL mehr Blei als KFZ Kraftstoff vor dem Bleiverbot) und ohne Katalysator oder jegliche Form von Abgasreinigung? 🤔

  • Nun, eine Autofahrt kostet dich ( nach ADAC, Kompaktwagen) 67 CT/ km, also

    Hättest du eine Ersparnis von 16,65€x2=33,30€/ Tag bei zweimal 45 km Fahrweg.

    Locker zwei Nten/ Jahr. Dabei ist der Wertverlust des Fahrzeugs noch nicht eingepreist.

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    Soweit die " Milchmädchenrechnung"

    Nur..... In der Pampa kann man nur sehr schwer auf eine Dose verzichten. Bsp.:

    Busverbindung nach Bremen Morgens um 6 Uhr und Abends 18 Uhr zurück. Das war's.

    Die mangelnde Verfügbarkeit ist das eigentliche Problem, daß sich auch nicht ökonomisch lösen lässt.

    Die neue Fahrradkultur ist eine City-Kultur,auf dem Land nur sehr eingeschränkt möglich, daher Nte 😀


    Grüße aus dem Norden Wolfgang O

  • wolfgang O. Diese Rechnungen sind dann (entschuldige) Blödsinn, wenn das Auto (oder die Ente) als "ehda" Kosten zu betrachten sind, weil da stimme ich dem Lindner zu: ein kompletter Unstieg auf Öpnv ist hier aktuell nicht machbar.


    Selbst wenn ich (für meinen Kleinwagen unrealistisch hoch!) 6l/100km veranschlage kostet einmal hin und zurück beim derzeitigen Spritpreis ~10€ für den Sprit. Bleiben 17€ die ich für Reifen, Werkstatt (sehen die Fahrzeuge nur im Ausnahmefall) oder Neuanschaffungen zurücklegen kann.


    Dann rechnen wir den Komfortfaktor dazu: mit öffis brauche ich minimal 1,5 Stunden für einen Weg, mit Auto oder Motorrad 45 min.

    Im einen Fall stehe ich teils im Stau, im anderen verpass ich nen Anschlusszug und steh dann ne Stunde (ja, so ist die Taktung auf dem Rückweg) auf dem Bahnhof rum, einen Zuschlag rechne ich da so oder so.


    Ja, ist mein individueller Fall, bei meiner individuellen Verbindung, kann im anderen Fällen ganz anders sein.


    Bei meinem vorhergehenden Arbeitsplatz kam die Zeit für Auto / Bahn etwa gleich und das Streckenticket war ein (zu versteuernder!) optionaler Gehaltsbestandteil und es kam etwa auf die Benzinkosten raus.

    Da habe ich gern die Öffis verwendet.

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  • Hi, meine Antwort hat sich mit deinem 2. Artikel überlappt, der war noch nicht sichtbar als ich tippte, ich bezog mich auf die Adac Aussage.


    Lindner zustimmen? Naja. Das Ding ist doch, dass die sich hinstellen und so tun als sei das ein unabdinglicher Fakt und nicht politisch so gewollt... Zumindest kann man das agieren verschiedenster Verkehrsminister-Handpuppen kaum anders interpretieren.


    Und genauso auch die GDL.. Ist gegen das 9€ Ticket, weil die Infrastruktur und das Personal nicht drauf eingestellt sind.

    Ja, Dann könnte man ja mal die entsprechende Infrastruktur bauen und Leute einstellen / ausbilden, oder? Stattdessen stellen sich alle hin und jammern, dass zu viele Leute Bahn fahren?


    Oder... Warum genau "staatsretten" wir gerade Uniper, die von Eon als "bad bank" gegründet wurden, während anderswo in der Energiewirtschaft die Leut sich dussligverdienen?

    Das ist doch alles nicht mehr erklärbar.

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