Moin.
Mir fällt ein, ich habe doch tatsächlich eine weitere Tour diese Jahr gefahren.
Die übliche Strecke zu Schwiegereltern ( in Spe ) nach Rostock und zurück. Die fahre ich immer, grundsätzlich über Landstraßen. Dafür bin ich aber immer locker 6 Stunden unterwegs, die 320km hinter mich zu bringen. Ist halt Zeit für mich. Ebenfalls eine gute Strecke, auf der die Cartridge-Gabel ein bisschen was zeigen kann.
Ich selber bin aber ziemlich eingerostet und konnte trotzdem nicht so recht testen, wie ich es gerne machen würde. Aber egal.
Jedenfalls bin ich schön gemütlich gegen 10.00 Uhr losgefahren, da war es noch nicht so heiss. Schließlich waren mal wieder 35° angesagt. Die übliche Strecke durch die Südstadt um dann durch Satow und diversen kleineren Dörfern zurückzufahren.
Wie immer habe ich den Blick aufs Schweriner Schloss genossen und ebenso Lauenburg an der Elbe. Mein Favorit. Ich liebe diesen Anblick der Stadt an der Elbe und die darauffolgende Elbuferstraße.
Danach kommt ein Stück Lüneburger Heide, zumindest ein Zipfel davon. Ich war auf der Landstraße unterwegs, wie immer. Als ich gerade ein Auto überholen wollte, machte es kurz *tuck* im Gasgriff.
Nichts ging mehr, kein Gas. Ich wusste sofort was los war. Gelassen liess ich mich an den Straßenrand rollen, wo ich eine Haltebucht gefunden habe. Mitten in der Pampas...mittlerweile war es früher Nachmittag.
Die Sonne stand senkrecht am Himmel und das Erste was ich tat, Klamotten ausziehen.
Dann habe ich gesehen, daß sich mein Verdacht bestätigte. Gaszug gerissen, direkt in der Armatur. Ok, ich habe erstmal versucht mir aus dem Schliesser etwas hinzubasteln, aber das passte überhaupt nicht.
Schöner Mist. Reparaturset hatte ich auch nicht mit. In der Zeit fuhren etliche Motorradfahrer an mir vorbei, während ich mich im Bordwerkzeug wälzte. Keiner hielt an. Null. Aber was solls.
Ich habe dann später versucht Kumpels zu erreichen, die dort aus dem Heidekreis kommen. Erfolglos. Beide waren nicht zu erreichen. Der Empfang liess auch stark zu wünschen übrig, ich musste erstmal 500m
latschen um einen Balken Empfang zu bekommen. Andere würden min. 2 Stunden brauchen, um mich wegzuholen. ADAC war ich auch nicht. Mir wurde echt langsam heiss und mein Wasser war auch schon alle. Die Lage fand ich nicht gerade gesund.
Das war eine richte Sch...Situation. 110km von zu Hause entfernt, Nichts um einen herum, ausser freundlich grüssende Motorradfahrer.
Dann fiel mir etwas ein, wovon mir damals ein alter Forumisti ( Ich glaube der Bernhard wars ) erzählte:
Standgas!!!
Ich also entschlossen alles Kaputte demontiert, Klamotten an und das Navi angeschmissen - kürzeste Strecke. Maschine angeschmissen und Standgas auf 5000 U/min hochgedreht. War nicht gerade eine Wonne bei der Hitze...aber ich musste da weg.
1. Gang, anrollen lassen, und weiter raufgeschaltet ... bis zum 4. Gang. Langsam schob sich die gute Ente auf 50km/h..aber 10 mal so lahm wie die Schwalbe zu Hause. Aber ich kam vorwärts. Max. 60km/h waren drin. Das bisschen Fahrtwind tat richtig gut.
Aber eine kleine Erhebung und die Geschwindigkeit sank auf 30km/h ab. Also viel schalten, gucken, fühlen, ob der Motor mehr Touren machte oder nicht. Auf 5000 kam er jedenfalls nicht während der Fahrt nur mit Kupplungskraft bzw. Leerlauf.
Anhalten war echt kacke, das sag ich euch. Immerhin war sehr wenig los auf den Straßen, so daß ich mit grosser Entschiedenheit durch die Kreisverkehre fahren konnte, ohne groß Geschwindigkeit wegzunehmen.
Das war irgendwie wie von Schleichfahrt auf Rennmodus. Abenteuerlich wurde es naheder Heimat. Zahlreiche Ampeln und damit verbundenes hochjubeln des Motors bei der Hitze - immer die Wassertemperatur und Öltemperatur im Auge.
Aber was soll ich sagen - ich bin gut und heile zu Hause angekommen. Mit reichlich Verspätung, aber immerhin.
Zu Hause habe ich erstmal neue Züge bestellt und ein paar Tage später liebevoll und dankbar eingebaut. Dabei noch die Kupplungshebelei abgebaut und dort auch mal gereinigt und gefettet.
Klasse, daß die gute Ente sowas mitmacht.
Gruß Maik