Moin Gemeinde
meld mich heute von meinem Zielort im Bayerischen Wald, meiner Heimatstadt Bad Kötzting.
Wie richtig vermutet, bin ich mit der Fähre in Alcudia/Malle am Sonntag um 0930 h los nach Toulon, dort nach einer ruhigen Überfahrt kurz vor 2300h angekommen und keine 400 m vom Fährhafen ins Hotel mit Entenkörbchen eingecheckt und gut geschlafen.
Hatte mir ja eine schöne tour durchs wilde französische Bergland Richtung Grenoble auf kleinen Landstrichen ausgearbeitet, und diese dann nach dem Frühstück gegen 0800h in Angriff genommen.
Erstmal raus aus dem aufkommenden Berufsverkehr über die Stadtautobahn auf die erste "wilde" Etappe....führte dann durch kleine Straßen und viele Kreisverkehre durch die Vororte....naja, das wird schon besser....70, 50, 30...Stolperschwellen...Kreisverkehr...Berufsverkehr...relaxte Einheimische, die auf der Straße rumstehen (in ihren Autos)....nach einer guten Stunde hatte ich knapp 50 km Geschäft, 450 lagen noch vor mir...denk mir, so wird das nie was, Planänderung: rüber nach Aix-en-Provence und auf der Autobahn nach Norden mal ein paar hundert km gut gemacht, dann wieder in die Pampa.
Zog sich hin, weil...Berufsverkehr so kurz nach 0900h, dann endlich auf den Highway und....Höllenverkehr, Millionen von Belgiern und Holländern auf der Fahrt nach Hause, und dahin scheint es denen sehr zu pressieren, dreispuriger Wahnsinn, der nix mit dem normalen ruhigen Verkehr gedeckelt durch 130km/ zu tun hatte.
Dann hat ein Holländer seinen Wohnwagen geschreddert, 10 km Stau, ich langsam dazwischen durch, es wurde warm und ich fing an zu schwitzen, irgendwann ist der Stau zu Ende, weiter nach Norden und südlich von Lyon runter von der Bahn und auf die Landstraße Richtung Grenoble, ab in die frische Luft der Berge.
Nach einem kleinen Snack an einer leckeren Bude am Kreisverkehr (Frankroisch, ey) kamen ein paar leckere Stück Straße, durch Schluchten und Tunnels, erbauende Landschaft und Fahrspaß pur. Die Ente schnurrt vergnügt vor sich hin und fährt sich wunderbar.
Abends nach 1700h in Chambrey eingelaufen, knapp 500 km abgespult, Hotel gefunden, Abendessen und ein zwei Gläschen Wein zum entspannen, Voila, morgen gehts in die Schweiz zu Frischlings Uwe.
Dienstag, 25.7.
Uwe´s Warnung vor schweren Unwettern in der Schweiz und der Blick zum Himmel lassen mich am Grenzübergang vor Genf eine Autobahnvignette kaufen für 42 Stutz und dann ab auf die Bahn, zwischendurch getankt, Normalbenzin für ca. 2.10, entspannt gefahren, hier fährt keiner zu schnell bei den Knöllchenpreisen, und schon gegen 1500 bei Uwe und seiner lieben Frau eingetroffen, direkt am Rhein wunderbar gelegen, einen angenehm verplauderten Abend nach einem leckeren Essen genossen, geht doch nix über die Gastfreundschaft in der Entenfamilie, Danke euch nochmal auch an dieser Stelle, Malle wartet auf euch!
Mittwoch, 26.7.
Heute steht die Etappe nach Starnberg an, ca 350 km und ums südliche Dreiländereck des Bodensees, das Wetter trüb und leicht regnerisch beim Losfahren gegen 0900h, gleich mal in die wasserfeste Klamotte gestiegen, aber war gar nicht so wild, hin und wieder tröpfelte es ein wenig, ging aber ganz gut voran, nur war es richtig kühl, deutlich unter 20 Grad. Die von Uwe empfohlene Besichtigung der Rheinfälle bei Schaffhausen habe ich dann witterungsbedingt gestrichen und bin gleich weiter nach Bregenz und hier aufgrund sich verfinsterndem Himmel auf die Lindauer Bahn Richtung München. Lief erst ganz gut, war ja inzwischen im 5ten Land der Reise angekommen, aber je weiter ich Richtung Ammersee kam, umso heftiger wurde der Regen, dann wieder Stau über Kilometer, rechts die Trucks und links die Dosen, haben mich mit mitleidigen Blicken durchfahren lassen, war das einzige Moped in dieser Richtung, eine Handvoll anderer Biker ist mir in südliche Richtung entgegengekommen. Je näher ich meinem Ziel Starnberg kam, umso heftiger schüttete es, das Wasser lief mir beim Hals hinein und staute sich dann in den Stiefeln, dazu war es erbärmlich kalt, noch ein Gewittersturm kurz vorm Haus meines Freundes mit heftigen Windböen, ich bat meine Reisegötter inständig, die Bäume stehen zu lassen und sie nicht mir auf den Kopf zu wehen, und dachte mit klammen Fingern nur noch an die heiße Dusche "daheim" bei meinem Freund Stan, hab mich dann gleich vor der Haustür ausgezogen, ich war durchnäßt bis auf die Unaussprechlichen, trotzdem oder gerade wegen der famosen Ente, die klaglos durch dieses ihr völlig fremden Wetters marschierte, war auch diese Etappe erfolgreich abgeschlossen.
Beim Fahren zwischen den Staukolonnen, den LKW´s die uns mit Gischt duschten und den klammen Fingern reifte in mir der Entschluss, die Ente in Bayern zu lassen, hab meine Frau nach einer Nacht des Nachdenkens gebeten, mir für die Rückreise einen Flug zu buchen...erledigt, gut wenn man ein funktionierendes Homeoffice hat.
Ciao mal fürs Erste, liebe Ententreiberinnen, demnächst mehr vom Entenleben in Bayern
sonnige Grüße und cool bleiben
Berti