Lenkkopflager

  • Moinmoin,

    auch auf das Risiko, hier den nächsten Glaubenskrieg loszutreten:

    Mein Tüffler hat mein Lenkkopflager "noch durchgelassen", aber er fand das grenzwertig. Hat auch einen minimalen Rastpunkt, insofern wollte ich mich da mal demnächst dranmachen.


    Was nimmt man da (nicht)?

    Honda hat ein normales Kugellager, Gucke ich so bei den Drittanbietern, finde ich praktisch nur Kegelrollenlager.

    Sollte nicht ein Kegelrollenlager für die Art der Belastung eigentlich das geeignetere sein?



    Ist meine Annahme verkehrt und es ist total wurst, was das für ein Lagertyp ist?

    Waren Kegelrollenlager Ende der 80er noch nicht "Mode" oder viel teurer?

    Verwendet Honda da ein superhochwertiges Kugellager und die "Dritt-lager" sind zwar von der Bauart prinzipiell besser, aber Billiglager, so dass sich das im Verschleiß nichts gibt (oder Honda besser ist)?

    Oder (optimistische Annahme): die Drittlager sind tatsächlich besser?


    Liebe Grüße

    Knallfrosch

    I reject your reality and substitute my own!

  • Ich habe ein Kegelrollenlager aus dem Zubehör seit 150000km verbaut, nachdem das Kugellager bei 120000km den Geist aufgegeben hat.

    Somit bin ich zufrieden.

    Viele Grüße


    Andreas



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    Jahrestreffen
    2006 Brilon | 2007 Weidenhof | 2008 Oberbernhards | 2009 Drangstedt | 2010 Bernkastel-Kues | 2011 Neidenberga | 2012 Titisee | 2013 Antweiler |2014 Drangstedt | 2015 Neidenberga | 2016 Weidenhof | 2017 Weidenbach | 2018 Neidenberga | 2019 Drangstedt

  • Kugeln haben eine bedeutend kleinere Auflagefläche als die Kegelrollen. Deshalb sind Kegelrollen vorzuziehen.


    Bevor du gleich den großen Rundumschlag machst: Löse erstmal dein LKL und stelle es wieder korrekt ein. Meist ist die Rastproblematik, sofern sie noch beginnend ist, erledigt.


    VG

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  • Diese Kugellager verwendet Honda auch in "Billig"-Mopeds wie der Goldwing, der RC30/45 und selbst in den aktuellen Hypersportlern.

    Die einzige Rückrufaktion bzgl. LKL betraff die SC50, dort waren Kegelrollen (eigentlich sind das Schrägrollenlager) verbaut und die wurden dort gegen Kugellager ausgetauscht.

    Die Originallager sind unempfindlich gegen unrunde Lagersitze, sehr leicht einzustellen und verzeihen sogar kleinere Fluchtfehler.

    Theoretisch haben Schrägrollen eine etwas höhere Tragfähigkeit, wenn, ja, wenn die Lagersitze dafür geeignet sind und wenn, doppelt wenn, sie optimal eingestellt sind. Auf unrunde Lagersitze reagieren sie extrem verärgert, Fluchtfehler lassen sie bei den meisten Herstellern mittlerweile auch zu, allerdings weniger als die Originallager, die perfekte Einstellung ist (fast) eine Kunst. Der Ausbau eines unteren Rollenlagers von der Gabelbrücke ist auch schwieriger als bei Kugel.

    In den Zubehör-Kits sind ausschließlich Lager von ähm.... "weniger renomierten Herstellern", vorzugsweise China, enthalten, die Originallager sind vom Edel-Hersteller Koyo.

    Wenns denn aus Glaubensgründen unbedingt Rollenlager werden müssen, dann wenigstens auch Koyo oder NTN, die liefern das Sondermaß für oben (32005/26 bzw. 320/26) auch, sind aber schwer aufzutreiben. Unten isses eh ein Normlager (32006).

    Tunerlatein:
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  • Die Lagersitze sind eher der Punkt... man nehme mal eine Schrägrollenlagerschale zwischen Daumen und Zeigefinger und drücke ordentlich, die verformen sich, bekommen ergo ihre endgültige Form erst im Lagersitz. Wirklich rund sind diese Sitze aber nie.... das Lenkrohr mit den Sitzen ist zwar ein Drehteil, aber dann wurde es mit den Rahmenrohren verschweisst.....

    Tunerlatein:
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  • Ich hab ja im Zuge meiner Gabel Überholung neue Kegelrollenlager eingebaut und bin nun der Meinung, dass die Lenkung minimal träger ist, als mit den Kugellagern.

  • Es gibt Dinge, bei denen ich recht gelassen bin. LKL gehören da eher nicht dazu ;)


    Am liebsten Stelle ich LKL ohne eingebautem Vorderrad ein, um die Vorspannung besser zu fühlen. Vll ist dein LKL einfach nur etwas zu stramm eingestellt. Gefühlvolle Fahrer spüren solche Veränderungen.


    VG

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  • Ich erinner mich das bei der SR-500 kein Norm-Kegelrollenlager aufgrund der unrunden Lagersitze funktionierte.

    Bei jeder Bremsung knackte es im Lenkkopf.

    Die Lösung waren dann Untermass-Lager, die eingeklebt wurden (Emil-Schwarz).

    Vielleicht hat der Emil ja was für die NTV?


    Meilleures salutations!

  • Bei jeder Bremsung knackte es im Lenkkopf.

    Da ist eher das Spiel des Königsbolzens im oberen Lager die Ursache... gibts aber bei Honda praktisch nicht.

    Die SR hat außerdem das Problem, der Rahmen wird sehr heiß weil sich dort ja der Ölvorrat befindet, das Rohr dehnt sich aus und damit ändert sich das Lagerspiel, für Rollenlager ein no-go.

    Tunerlatein:
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  • Emil Schwarz hat immer darauf hingewiesen, dass seine "Präzisionslager" auch nur dann optimal arbeiten, wenn die Sitze der Lager im Lenkkopf ordentlich fluchten und ausreichend rund sind. Er hat bei der ollen Vmax deshalb auch regelmäßig angeregt, am besten den Rahmen mit anzuliefern, um den Lenkkopf von den Ungenauigkeiten der Serienfertigung zu befreien, die hin und wieder wohl selbst mit Untermaßschalen nicht genügend auszugleichen waren.

    Ich würde bei der Ente (und erst recht bei SR/XT 500, siehe Beitrag Michael :thumbup: ) immer zu Qualitäts-Kugellagern greifen. Wenn die vernünftig eingestellt sind, funktionieren sie besser, als Schrägrollenlager auf unrunden Sitzen, die dann ggf. auch noch zu stramm eingestellt werden.