Umbau meiner VFR 750 F (RC36/1) BJ '92 auf Bigger-Bang-Umbau

Ich melde mich mal nach sehr langer Zeit wieder, denn ich habe ein Projekt Ende September gestartet und am selben Tag auch beendet, da es ein kleiner, aber feiner Eingriff war.

Ich habe nämlich die Nockenwellen der hinteren Zylinderbank um jeweils 180° gedreht und mit diesem Kunstgriff die Zündfolge von 180°-90°-180°-270° auf Bigger Bang geändert: 90°-90°-90°-270°.

Auf die Idee brachte mich Robert ''The Flying Duck'' Langdon, der mit seiner umgebauten VFR auf Nitro in dieser Konfiguration über 180 PS erreicht und Drag Racing betreibt, der meinte, dass meine VFR so nur diesen Eingriff braucht und er bis auf den Auspuff und natürlich den anderen Umbau am Bock kaum was verändert hat. Er hat auch einen YouTube-Kanal, da könnt ihr euch seine Werke geben.

Hier findet ihr meinen Erfahrungsbericht: https://forum.vfr-oc.de/viewtopic.php?t=34803 , hat auf alle Fälle Spaß gemacht und nun bin ich eine Erfahrung reicher.

Falls ihr auch Lust habt: die NTV kann man auch so umbauen, dann wäre die Zündfolge nicht mehr 232°-488°, sondern 128°-592° (und einer CB500 höchstwahrscheinlich soundtechnisch sehr nahe). Nur wichtig wäre zu wissen: hat sie Wasted-Spark-Zündung und wie sieht es mit der Airbox und den Vergaserdüsen aus? Weil wenn alles passt, wünsche ich euch allen viel Spaß beim Umbauen.

Es grüßt recht herzlich aus Stuttgart

Der Johannes

Zitat von Frischling

Ist schon interessant was alles möglich ist. Ein Freund hat so etwas Ähnliches bei seiner GSX1400 gemacht. Gab nen ordentlichen Leistungssprung.

Ob's bei einer eNTe Sinn macht???

Ich schätze mal, einen Long-Bang-Umbau, also Kolbenpaare gleichzeitig zünden lassen. Müssen glaub alle Kolben bearbeitet werden und da bin ich froh, keinen Reihenvierer zu haben, sondern einen V4. Ist deutlich einfacher, mal an den Nocken kurz zu drehen.

Zitat von Michael RC31

Nein.

Ein verdrehter Einbau einer Nockenwelle kam versehentlich schon öfter mal vor.... damit läuft es ganz sicher nicht besser.

Es braucht schon einen "großen Knall", aka "big bang", um auf so ne Idee zu kommen. Auf plattdeutsch nennt man sowas "Dumm Tüch", dummes Zeug und wies ins Credo des Internetzeitalters so passt, "mach irgendwelchen Schwachsinn und vergiss nicht die Welt ungefragt darüber zu informieren", gibts selbstverständlich auch nen passenden youtube-Kanal dazu: https://www.youtube.com/c/dummtuech2014

Nur für den Fall das jemand noch Anregungen braucht.....

Ach Micha, nicht alles so eng sehen.

Bis zu einem Verbot sind viele Typen bspw. mit ihren Harley XR 750 Flat Track Racing-Motorrädern so rumgegeiert: hatten an dem 45°-V2 so rumgespielt, dass die Maschinen anstatt wie normal 315°-405° nämlich 45°-675° gezündet haben. Hört sich fast nach einem Einzylinder an (im Netz hab ich mal ne Victory umgebaut gehört, 60°-V2, sehr nah an einem Einender). Von daher: Dumm Tuech wäre es nur mit reiner Zerstörungswut, aber nicht bei ehrlichen Interesse und Neugierde, auf was man sich einlässt.

Grüße, Johannes

So, das sollte der richtige Link sein:

Zitat von knallfrosch

Moin, ich finde an sich die Idee nett und witzig, dass die Konstruktion das „nebenbei“ hergibt und toleriert.

Allerdings verstehe ich den Hype um den Zündversatz nicht wirklich. Sollte das Konstruktionsziel nicht eher eine möglichst gleichmäßige Leistungsabgabe des Motors sein?

Was hat man davon, wenn der alle zwei Umdrehungen hart tritt, außer erhöhtem Materialverschleiß (Kette, Reifen)?

Ich weiß, dass (einige?) Enduroleute auf das „großer Einzylinder“-Verhalten schwören, aber bisher habe ich nie verstanden, wo das wirklich Vorteile hat?

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Ich hatte die Hoffnung, eine deutlich bollerndere Charakteristik zu kriegen, am Ende war ich einen Reihenvierzylinder-Diesel näher (wenn wundert es bei Flatplane-V4…). In meinem Erfahrungsbericht steht auch, dass die Maschine deutlich laufruhiger geworden ist als davor.

Zitat von Miraculix

Ich hätte ständig Mitleid mit der Kurbelwelle.....

Klingt alles nach einem "Testaufbau" für dieselbe..... 🤔

Ich habe ja mit Herrn Langdon auf YouTube geschrieben und er fährt seit über 2 Jahren mit dem Teil. Und er hat eine Lachgaseinspritzung, ich nicht. Also alles gut.

Zitat von JotGeKa

Ich hatte die Hoffnung, eine deutlich bollerndere Charakteristik zu kriegen, am Ende war ich einen Reihenvierzylinder-Diesel näher (wenn wundert es bei Flatplane-V4…). In meinem Erfahrungsbericht steht auch, dass die Maschine deutlich laufruhiger geworden ist als davor.

Ich habe ja mit Herrn Langdon auf YouTube geschrieben und er fährt seit über 2 Jahren mit dem Teil. Und er hat eine Lachgaseinspritzung, ich nicht. Also alles gut.

Er postet halt immer Videos von seinen Viertelmeilen rennen müsste man mal zusammenrechnen.

Grüße

Zitat von NT/Hans

.....kacke ich einfach unter Stuttgarter Schwachfug ab, danke!

Kann man sehen wie man will.

Zitat von Michael RC31

Seit mehr als 30 Jahren wird da experimentiert und immer wieder hin- und hergewechselt. Eine prinzipielle Überlegenheit eins der beiden Konzepte gibts nicht, beides hat Vor- und Nachteile.

Aber: Ein vorhandenes Konzept einfach über Zündung oder Nockenposition umzustellen ist mit Sicherheit kein Vorteil . Ganz banal, wenn Airbox und Auspuff auf eine gleichmässige Strömung und die damit rel. geringen Druckschwankungen ausgelegt wurden, werden die bei den entsprechend stärkeren Schwankungen gar nicht passen können. Auch die Elästizitäten des Antriebsstrang, Ruckdämpfer etc., (ja,, da staunt der Laie, sowas sind konstruktive Details die bewusst ausgelegt werden), können nicht passen.

Was unser JotGeKa da zu spüren glaubt ist nichts anderes als

.... vor alle klingt der Motor nach niedrigerer Drehzahl und damit gibts dann das subjektive! Gefühl er ginge "aus dem Keller" besser.

Also ich hab's zwei Wochen so gehandhabt. Lief wie erwähnt relativ gut, nur in den oberen Drehzahlen wurde es etwas lauter.