Gewicht einer Ente

  • Ich nehme es nicht persönlich. Ich freue mich auf andere Meinungen.
    Nehmen wir jetzt an, dass dein eingeschätzter Gewichtsunterschied in etwa
    stimmt.
    Die Momentabstützung die du erwähnt has, ist erst notwendig, um ein weiterer
    Nachteil des Kardanantriebs abzugleichen. In dem Sinn, eine Antriebsform
    zu benutzen, die die Fahrdynamik so negativ beeinträchtigt, und die mit
    einem Zusatzteil zu kompensieren, ist vielleicht genauso sinnvoll (oder nicht), wie die
    von dir erwähnten 45° Motoren mit Ausgleichswellen.
    Der einzige praktische Vorteil vom Kardanantrieb ist der niedrige
    Pflegeaufwand.
    Vielleicht noch die Sauberkeit.
    Aber, seitdem es ziemlich gute automatische Kettenschmiersysteme auf dem
    Markt gibt, sind die Lebenserwartung einer modernen Kette und ihrer Unterhaltungsaufwand
    wirklich nicht mehr so schlimm.
    Und übrigens, 5Kg ungefederter Masse sind auch nicht so unproblematisch.
    Sogar konservative Hersteller wie BMW mussten es einsehen. Insbesonderes
    bei ihren modernen und leistungsstarken Modellen.
    Weil fahrdynamisch gesehen, haben Ketten mehr Vor- als Nachteile.
    Und deshalb bei Motorrädern, bei denen die Fahrdynamik eine hohe Bedeutung haben,
    baut man keinen Kardan. Und das nicht nur aus Netto-Gewichtsgründen.


    Ciao
    OLa

    „Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.“ (Karl Kraus)

    Einmal editiert, zuletzt von OLa ()

  • Zitat

    Aber, seitdem es ziemlich gute automatische Kettenschmiersysteme auf dem Markt gibt, sind die Lebenserwartung einer modernen Kette und ihrer Unterhaltungsaufwand wirklich nicht mehr so schlimm.


    ..die viel Geld kosten und wieder pflegebedürftig sind. Wenn man sich mal anguckt wie weit so eine Pulle von dem Öl reicht wirkt das in meinen Augen einfach nur lächerlich (18.500km das aktuellste System).
    Wenn man das so durchrechnet kann man auch seine Kette ungepflegt lassen und häufiger Wechseln mit weniger Stress ;).


    Zitat

    Weil fahrdynamisch gesehen, haben Ketten mehr Vor- als Nachteile.


    Jooo, kritisiert meine Freundin oft an unserm Ungetüm.

  • Dass der Kardan nicht nur Vorteile hat, ist nicht abzustreiten.


    Ich behaupte aber auch, dass die Nachteile für den größeren Teil der Motorradfahrer in der Fahrpraxis keine Rolle spielen, und viele nichtmal einen Unterschied merken würden.
    Diese Behauptung gründet sich auf die NTV im Vergleich mit verschiedenen Kettenkrädern, aktuell einer Transalp. Bei anderen Kardanmopeds mag der Unterschied möglicherweise deutlicher ausfallen.


    Der größte Nachteil des Kardanantriebs ist meiner Meinung nach der Preis.....
    Zumindest bei der Anschaffung. Hätte meine Ente Kette, wäre bis jetzt locker ein 1000er für den Kettenverschleiß drauf gegangen.....


    Benne


    Ein Kettenöler lohnt sich schon, allerdings erst ab 50.000 km aufwärts....

    Die Ente hält, was die Kuh verspricht! :P

  • Ich gebe zu, auch ich kann die dynamischen Nachteile des Kardans
    nicht wirklich merken.
    Auf jeden Fall nicht als einzelner Faktor.
    Das ist das Gesamtkonzept, das den Unterschied macht.
    Die Revere ist (für die Stadt) zu lang, zu weich abgestimmt, zu lang übersetzt
    und zu schwer. Allerdings ist sie bequemer, ruhiger und kann einen Haufen Gepäck mitnehmen.
    Die Hawk ist kurz, leicht, spritzig, hart (okay, das liegt auch an dem Wilbers) und frech. Und sieht mit ihrem kurzen Heck einfach gut aus.
    Dafür ist die Sitzbank schmall und steil und sie kann weder Gepäck noch Sozia
    vernünftig unterbringen.
    Sie macht mir einfach viel mehr Spass im alltäglichen Kurzstreckenbetrieb.
    Und ich werde im nächsten Kettenwechsel auch die Kettenübersetzung
    ein bischen verieren. Einfach weil ich das kann... 8)


    Was ich eigentlich ursprünglich sagen wollte, ist das es viel mehr zwischen diesen zwei Modellen gibt, als nur das Endantrieb.
    Wer sich deshalb nur danach orientiert, sieht die Sache einfach zu eng.



    Ciao
    OLa

    „Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.“ (Karl Kraus)

  • Meine Intention für den Thread war nicht eine Hawk aus einer Ente zu machen, sonder die Optimierung der Ente und vielleicht auch ein bißchen das Thema Gewicht beim Zweirad anzusprechen, das von den meisten Herstellern völlig negiert wird (außer im Supersportbereich). Das ist ja offensichtlich gelungen :D


    Jeder von uns würde die Ente noch lieber fahren hätte sie 20-30kg weniger am Buckel - ich würde sogar einen Mehrpreis von 10% dafür opfern. Abgesehen von der Optik oder einzelnen technischen Beurteilungen - eine Hawk fühlt sich wie ein Moped gegenüber der Ente an und das bei nur 30kg Differenz.
    Es ist mir auch völlig unverständlich warum Honda bei der VFR nicht mehr aufs Gewicht geschaut hat. Immerhin wird sie als Tourensportler verkauft und hat 267kg!
    Schön langsam kommen auch die Autobauer drauf, daß nicht nur Aerodynamik sondern auch Gewicht zum geringen Verbrauch führt. Bei Zweirädern wird das wahrscheinlich erst in 30 Jahren zum generellen Thema.
    Ein weiterer kleiner Vergleich: Obwohl ein Low Cost Bike, hat die CBF600 auch einen Alurahmen, wiegt soviel wie unsere Ente, ist ein 4Zylinder, Doppelscheibe, hat um 20PS mehr und muß auch dementsprechend ausgelegt sein - umgemünzt auf die Ente sollten da heutzutage locker 20kg möglich sein.


    Weniger Gewicht bedeutet auch mehr aktive Sicherheit in brenzligen Situationen, wo schnelles Reagieren notwendig wird.

    2,5 L/100km...allerdings mit einer Skyteam Dax

  • Zitat

    Original von shruezi
    ... Obwohl ein Low Cost Bike, hat die CBF600 auch einen Alurahmen....


    Was meinst du mit "auch"? Die Ente hat keinen Alurahmen.
    Vielleicht dort liegt der größte Unterschied an?
    Dann kommt noch die konventionelle Doppelarmschwinge (ach ja; mit Kettenantrieb).
    So kommen die größten Ersparnisse. Die können sogar das Gewicht der 20 Pferden ausgleichen :)
    An den restlichen Teilen kämpft man um einzelnen Grams.
    Nur, wenn man sehr konsequent an jedem Bauteil jeden Gram abspeckt,
    kann man vielleicht noch ein paar weitere Kg schaffen. Das ist
    aber sehr schwierig und verlangt nach teurer Verarbeitung bzw. teure Materialen.
    Noch interessanter ware vielleicht die CBF Mit der CBR 600 RR zu vergleichen.
    Beide haben den gleichen Motor.
    Die CBF ist, wie gesagt ein solides kostenbewusstes Motorrad. Es wiegt 213 Kg vollgetankt (218 mit ABS).
    Die CBR ist ein konsequent gewicht optimiertes Motorrad. Mit Hohlgegossene Alufelgen, leichterer Schwinge,
    kleinerem Fussrastenträger usw. und alles andere wurde auch minimiert und optimiert.
    Ergebnis: 199 Kg vollgetankt.
    Es ist offensichtlich sehr schwierig 14 Kg Ersparniss zu erreichen.
    Schlag einfach mal vor, was du denkst könnte an der NTV zuerst abgeflext werden.


    Ciao
    OLa

    „Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.“ (Karl Kraus)

    2 Mal editiert, zuletzt von OLa ()




  • ......Kardan und Motor dann sind die schwersten Teile weg!!!!! ;)



    MfG.....Hans 8)

    scheen Gruaß Hans 😊

    JT: 2010 Bernkastel/ Kues/2011 Neidenberga/2012 Titisee + geile Sau-Tour/2013 Antweiler + blaue Zipfel/2014 Drangstedt/2015 Neidenberga/2016 Creglingen/2017 Weidenbach + Heuabschiedstour/2018 Neidenberga/2019 Drangstedt/2021 Weidenhof-Herbsttour/2022 Heidenheim + Weidenhof Herbsttreffen/2023 Weidenhof-Herbsttreffen

  • Zitat

    Original von shruezi
    Obwohl ein Low Cost Bike, hat die CBF600 auch einen Alurahmen,


    [Blockierte Grafik: http://www.honda.de/images/mc/gallerydetail/mc_cbf600n_001_2010_g.jpg]


    Stahl mit Alu-Aplikationen ;)




    Noch mal zurück zu dem was möglich ist.


    30 KG sind auch bei der NTV möglich !!!


    Beispiel an einer 88er RC31.
    Welche das ist schreib ich nicht, obwohl alles eingetragen ist !!!


    Original knapp über 180 KG


    Modifikationen:
    Heckrahmen aus ALU ( 1 Mann )
    Lacksatz aus Carbon
    Tank aus ALU
    Airbox (Luftfilterkasten) aus Carbon
    Alle Schrauben und Achsen aus Titan oder ALU
    Alle Amaturen gegen leichtere getauscht
    Bremszange Monoblock
    Instrumente getauscht
    Originalfelgen erst verbreitert, dann erleichtert und ausgedreht
    Auspuff Titan
    Bremsscheiben V. u. H.
    Elektrik minimiert
    Leichte Batterie
    und sonst noch alles gegen leichteres Material getauscht (Blinker , Heckleuchte usw)
    Und weg gelassen was weg zu lassen geht (Innenkotflügel u.s.w.)


    Fahrfertig etwas mehr als 150kg !!!
    Gewichtsverteilung optimiert auf 51 / 49 %


    Dazu dann noch den Motor auf 840ccm und deutlich mehr als 80 PS gebracht.


    Wie das zusammen funktioniert kann man sich sehr gut vorstellen, vor allem wenn man mit Ihm schon mal auf einer Ausfahrt war :D


    Was das kostet ? Ne Ahnung hab ich, aber wissen will ich´s nicht ;) Ist eben Hobby , und Hobby kost Geld :]


    Mir reicht mein Mopped aber schon so wie sie ist ;)

    Gruß Dirk :)
    89er Honda NT650 HAWK GT647
    90er Honda NT750 HAWK GT742
    81er Honda CB750 FII Bol d´Or

    2 Mal editiert, zuletzt von Dirk ()

  • Da will ich mich mal meinen Senf dazugeben.
    Viele NTVler haben ja Ihr Mopped schon ein bissel umgebaut, aber nie werden
    die Angaben zu den demontierten bzw. montierten Teilen gemacht.
    z.B.
    Rücklicht Honda 400 g Led Rücklicht 90 g
    ein org. Blinker 230 g ein Led Blinker 50 g
    Spritzschutz hinten 370 g Eigenbau aus GFK 150 g
    Fussrastenträger 1030 g bleibt so


    maximal kann man die Seitenverkleidung oder das Heckteil noch aus GFK fertigen und spart noch etwas Gewicht.


    Viel mehr ist nicht raus zuholen, noch etwas Helium in die Reifen.


    Da hilft nur ein neues Mopped kaufen, da ist zusätzlich auch das Konto viel leichter :D

  • Zitat

    Original von 4xbiker
    Da hilft nur ein neues Mopped kaufen, da ist zusätzlich auch das Konto viel leichter :D


    Da muss ich ihm recht geben....Interssant hört sich das aber an was unser Dirk da erzählt.
    Ne 600er CBR gebraucht wäre da um einiges günstiger in der Anschaffung 8o


    Das Motortuning alleine ist schon an der Ente sau teuer und dann noch der ganze andere Kram;(

  • @ Ola:
    Das "auch" gehört weg - klar die Ente hat keinen Alu Rahmen...
    Meine Vorschläge zur Reduktion habe ich bereits vorher im Thread aufgezählt.
    Diese sind eher im "Low" Cost bereich (Tank, Armaturen, Auspuffanlage, etc...) angesiedelt.


    Die von Dirk angesprochenen Modifikationen sind "High End" und auch als solche zu bewerten - da geht es nicht um die Marie, sondern um das Machbare bei einer Ente (keine Kosten/Nutzenbetrachtung).


    Lg
    Rüdiger

    2,5 L/100km...allerdings mit einer Skyteam Dax

  • Es gibt hier irgendwo Bilder einer NTV mit Alu-Tank, Alu-Heckbürzel und Alu-Kotflügel.


    Ich glaube aber Gewicht spart man nur mit dem Tank.


    Hab´s gesucht , finde es aber nicht.



    EDIT: Hab´s zugeschickt bekommen , danke Manne ;)

  • Ich habe den Tank der Ente in den letzten Tagen des öfteren wegen der Lackarbeiten in der Hand gehabt.
    So wirklich schwer ist er aber nicht.
    Die Summe der mehr oder weniger sinnvoll konstruierten Anbauteile macht neben der Grundkonzeption das Gerät recht schwer.
    Ich habe in den letzten Tagen schon einiges an Gewicht in der Bucht entsorgt.