ZDF-Reportage: "Vom Kleinkrieg auf deutschen Straßen"

  • Hallo.


    In der ZDF Mediathek widmen sich die Journalisten dem Thema der "Blitzer" in Form von mobilen Blitzern und "Starenkästen"/ "Traffic Towern". Ein Schwerpunkt der Reportage liegt dabei auf den wirtschaftlichen Fragestellungen ... Gute Unterhaltung:


    http://www.zdf.de/ZDFmediathek…uf-deutschen-Stra%C3%9Fen


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    Carlos

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  • ......da kann ich nur sagen armselige arme geldgeile Komunen mich haben diese Wegelagerer vor kurzem auch gleich zweimal innerhalb von zwei Tagen! :( :thumbdown:

    scheen Gruaß Hans 😊

    JT: 2010 Bernkastel/ Kues/2011 Neidenberga/2012 Titisee + geile Sau-Tour/2013 Antweiler + blaue Zipfel/2014 Drangstedt/2015 Neidenberga/2016 Creglingen/2017 Weidenbach + Heuabschiedstour/2018 Neidenberga/2019 Drangstedt/2021 Weidenhof-Herbsttour/2022 Heidenheim + Weidenhof Herbsttreffen/2023 Weidenhof-Herbsttreffen

  • Hallo.


    Sorry, dass es Dich gleich zwei mal erwischt hat. Letztlich - wie dem auch sei - warst Du offenbar "zu schnell" unterwegs; daran ändert auch der Umstand nicht, dass Du geblitzt wurdest. Denn das Verkehrszeichen mit der Geschwindigkeitsbeschränkung bzw. das generelle Geschwindigkeitslimit galt zum fraglichen Zeitpunkt so oder so gegen Dich. Hier stellt sich daher weniger die Frage, ob sinnvoll geblitzt wurde, oder ob möglicherweise einfach die vorherrschende Geschwindigkeitsregelung OK ist. Denn Du bist offenbar zügiger unterwegs gewesen, weil Du nach den gesamten Gegebenheiten (für Dich) erkannt hast, dass es doch auch (etwas) zügiger gefahrlos möglich sei, am Verkehr teilzunehmen.


    Was die wachsende Zahl an Blitzanlagen "unter dem Vorwand" der Verkehrssicherheit und der Unfallschwerpunkte angeht, könnte man ja mal folgendes Gedankenspiel überlegen:
    Da Blitzanlagen in aller Regel von der jeweiligen Gemeinde errichtet werden, könnte man ja mal recherchieren: Wer hat die Idee für den jeweiligen neuen Standort auf den Tisch gelegt? Wie unfallträchtig sind besagte Standorte tatsächlich, und wie wird das belegt? Gibt es in dem jeweiligen Gemeinde-Haushalt ähnliche Positionen, wie es in dieser Reportage beschrieben wird? Kurz: Sprechen die Umstände "Unfallschwerpunkt" und "Verkehrssicherheit" wirklich für eine sinnvolle Ergänzung der Verkehrsanlagen um "Blitzanlagen" bzw. Blitzkontrollen?
    Und wem dabei "Unregelmäßigkeiten" auffallen, wie sie z.B. in dieser Reportage beschrieben worden sind, der könnte ja dann dagegen "Stimmung" machen - legal natürlich ...


    Problem 1: Der Beitrag der ZDF Reportage bezieht sich auf extreme Beispiele, in denen die wirtschaftlichen Interessen sehr naheliegend scheinen. Fraglich ist, ob das generalisierbar ist und damit auf jedwede Blitzanlage anwendbar ist.
    Problem 2: Das Thema ist so polarisierend, wie es nur wenige andere sind. Insofern besteht natürlich die Gefahr, dass das öffentliche Aufregen über diese Anlagen möglicherweise ein schlechtes Licht auf diejenigen wirft, die sich über solche Praktiken beschweren - nach dem Motto: "Jaja, die Raser ... Kein Wunder, dass sich gerade die beschweren..." Daher wird man wohl überhaupt nicht drumherum kommen, hier wirklich tief in die einzelnen Fälle einzusteigen und sich intensiv damit zu beschäftigen, um diesem Vorwurf entgehen zu können.


    Was Blitzanalgen generell betrifft, da bin ich hin- und hergerissen. In meiner Region gibt es in einer abschüssigen Kurve mit einer Autobahnauf- und -abfahrt von der B6 aus auf die A39 (Anschlusstelle 22 der A39) einen Starenkasten, der die vorgeschriebene Geschwindigkeit von 60km/h in diesem Abschnitt kontrolliert "und so zur Verkehrssicherheit beiträgt" ... (Beachte Anführungszeichen) Diese Anlage ist eine Melkkuh für die zuständige Straßenbehörde und Gemeinde. Und an dieser Stelle findet man in Höhe der Messpunkte ständig neue, zum Teil sehr krasse Bremsspuren.


    Zugunsten der Anlage spricht, dass bereits deutlich vorher der Verkehr sukzessive runtergebremst wird - 80km/, 60km/h Schilder, gut sichtbar auf einer gut 1/2km langen Strecke, bis der Starenkasten kommt. Wer da immer noch zu schnell am Starenkasten ankommt, der hat den Schuss einfach nicht gehört oder der meint es einfach "besser zu wissen". Denn: Die Auf- und Abfahrten sind tatsächlich schwer einsehbar, der Streckenabschnitt führt unter einer Brücke hindurch, ist abschüssig und gerade bei Nebel oder Regen echt gefährlich; und vor der Zeit mit dem Starenkasten hat es dort regelmäßig gekracht.
    Gegen den Zweck der Anlage spricht aber gerade der Zweck der Sicherheit. Denn zum einen rasen viele ortskundige Anwohner bzw. ortskundige Pendler wie bekloppt bis kurz vor den Starenkaste, um dann dort massiv abzubremsen und nach dem Kasten wieder ordentlich Kette zu geben; des weiteren findet man an dieser Stelle ständig neue, zum Teil echt aussagekräftige Bremsspuren auf Höhe des Starenkastens (heißt: da war jemand offenkundig echt schnell unterwegs, wurde geblitzt und trat (schreckhaft?) auf das Bremspedal, sodass die Reifen blockierten); zum anderen finden an dieser Stelle nach wie vor Unfälle statt, allerdings nicht mehr so viele wie früher.


    Tja: Wem ist mit so einer Einrichtung nun "wirklich" geholfen? Eine Frage, die ich echt nicht beantworten müssen muß.


    Für mich gilt: Ich bin zu arm, um irgendwelche Stadtkassen aufzubessern. es hat mich in nun 15 Jahren erst einmal erwischt, und das nur wegen Verreißens des Gashahns aufgrund eines Ausweichmaneuvers in einer 30er Zone, weil ein Depp mit einem Mopped etwas zu spontan aus einer Garage rausschoss ... Dem mobilen Blitzer war das aber natürlich egal ... Die 25EUR hatte ich gezahlt, und gut is'.


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    Carlos

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  • Ich persönlich empfinde es immer wieder als lachhaft, wenn sich in unserem Land über Tickets für zu schnelles Fahren aufgeregt wird...egal, ob es mobile oder stationäre Blitzer sind, die (vermeintlich) dazu führen...


    Jeder von uns hat es in der (rechten) Hand, sowas zu provozieren, oder zu vermeiden; i.d.R. ist es so, dass dort geblitzt wird, wo Unfallschwerpunkte sind, und in den allermeisten Fällen stehen die Blitzer im innerstädtischen Bereich. Dieser sollte durch eine angepasste Fahrweise als "Lebensraum" respektiert werden.


    Auf Überlandstraßen zu schnell zu fahren, das tue ich natürlich auch :rolleyes: , bleibt meist ohne Folgen, und wenn man mal dabei erwischt wird, dann isses eben so, man weiss ja, was man getan hat und geht bewusst das Risiko ein...


    Aber jedesmal, wenn dann von "Abzocke" und "modernem Raubrittertum" schwadroniert wird, kann ich nur mit dem Kopf schütteln...
    Nirgendwo in Europa ist zu schnell fahren, und dabei erwischt zu werden, so billig wie hier bei uns.
    Man muss noch nicht mal die skandinavischen Länder, die in der Beziehung ganz vorne mitspielen, als Beispiel anführen; es reicht durchaus ein Ticket in den angrenzenden Staaten, wie NL, F, CH, A, um die Sichtweise ein wenig zu erweitern und eine Verhältnismäßigkeit herzustellen... 8)


    Natürlich hält sich auch mein Verständnis in Grenzen, was, im verkehrssicherheitsrelevanten Sinne, "sinnfrei" plazierte Blitzer angeht; aber wir werden in so vielen Bereichen wirklich abgezockt, wo wir keine, oder nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten haben, uns dem zu entziehen...
    Da geht es ganz einfach...wir haben es in der rechten Hand, und die Linke grüßt freundlich den Staatsbediensteten, der im Auto mit dem Blitzer sitzt und sicher auch lieber etwas Netteres in seiner Arbeitszeit tun würde...

    Gruß aus dem Niederbergischen,
    Gerd

  • :thumbup:


    Warum gibt es Regeln und Vorschrifften?
    Weil viele ihre Grenzen und Verhaltensregeln überschreiten oder falsch eischätzen.
    Schlimm finde ich diese Vorgaben für Polizeibeamte wegen dieser beurteilung. :cursing:

    Wer später bremmst,ist nicht immer schneller!!!

    Einmal editiert, zuletzt von metal-jaa ()

  • Ohja, das man denen Druck macht und damit als Einnahme umgeht passt eigentlich in die Moral die sich die Verantwortlichen auf Blatt schreiben. Problematisch ist halt das man niemanden für diesen Zustand verantworten kann...
    Das Private da prozentual mitverdienen, das ist halt schlicht und einfach kriminell, die Profiteure gehören meiner Meinung nach enteignet und ins Gefängnis. (Bin nicht aus dem Linken Lager!)
    Genial fand ich in diesem Bericht aber, wie die Wegelagerin vertrieben wurde, würd das demnächst bei Gelegenheit gern mal probieren.
    In dem Bericht fehlt mir aber irgendwie der Aspekt, wie verkehrsgefährdend Blitzer wirken können, wenn vor einem aufeinmal jemand um seinen Lappen zu retten in die Eisen geht..


    Bei uns in Essen gibt's nen Blitzer, der steht hinter einer elektrischen Anzeige. (Nennt man die Lichtbrücken?) Naja der Blitzt bei 80 oder 100 km/h, ich fahr zur Sicherheit immer 80, vollkommen unabhängig davon was auf der Brücke angegeben wird. Steht dort also 120, und du hälst dich dran kann das schon was kosten. Ist das Licht/Anzeige aus, und es gilt keine Beschränkung der Geschwindigkeit, dann kann es wirklich wirklich teuer werden.
    Offiziell behauptet man bei uns im Rathaus, "falsche Knöllchen" würden nicht zugestellt, die Medien haben das gecheckt und sind zu dem Ergebnis gekommen, allein das "Zu-Unrecht-Blitzen" an dieser Anlage bringe der Stadt wohl siebenstellige Einnahmen.
    Meiner Meinung nach ist das schlicht und einfach Kriminalität, sowas so offensichtlich von öffentlicher Seite kann auch schon im Kleinen ein böses Echo haben.


    Liebe Grüße
    Thomas

  • Hallo.


    Mir gefielen zwei Dinge, die in der Reportage angesprochen worden sind, überhaupt nicht.


    (1)
    Regelrecht sauer aufgestoßen ist mir, dass auf zwei unterschiedlichen Ebenen "Private" daran beteiligten werden, indem eine 100%ig originale staatliche Aufgabe für ihre eigenen wirtschaftlichen Zwecke genutzt wird - bezüglich der "Vermietung" der "Traffic Towers" mag man sich vielleicht noch streiten, aber bezüglich des Einsatzes gänzlich privater Leute schüttle ich nur den Kopf. Es fühlt sich einfach nicht richtig an. Und mich würde in diesem Zusammenhang sehr interessieren, wie eine verwaltungsgerichtliche Überprüfung dieser Maßnahmen / solcher Kooperationen aussehen würden. Denn: Die Feststellung der Geschwindigkeitsüberschreitung und der hoheitliche Akt der Zahlungsaufforderung wegen einer Ordnungswidrigkeit dient von der rechtlichen Idee her betrachtet ausschließlich der Ahndung eines Verstoßes gegen die öffentliche Sicherheit und Ordnung im Straßenverkehr. Indem "Private" an diesen Geldern beteiligt werden, wird aus einer rein staatlichen Aufgabe tatsächlich ein wirtschaftliches Gut. Das ist sehr bedenklich und deckt sich mangels Argumenten nicht mit meiner Rechtsauffassung.
    Ob das aber kriminell ist? Na, soweit will ich nicht gehen. Es fördert aber ein zweifelhaftes Selbstverständnis von öffentlicher Verwaltung und wirtschaftlich tätigen Privaten zu Tage ...


    (2)
    Die offenkundige Planung mit noch nicht erhobenen, sondern noch zu erhebenen Geldmitteln aus Einnahmen aus zukünftigen Ordnungswidrigkeit hat "ein Geschmäckle", was ja nun offenkundig von nicht nur, aber auch Betroffenen Kfz-Piloten einerseits sowie Teilen von Polizeigewerkschaften andererseits kritisch hinterfragt wird. Jedenfalls ist es bizarr: Die Unfallstatistiken zeigen seit Jahren nach unten oder sind gleichbleibend Die Unfallstatistiken zeigen seit einigen Jahren z.T. leider nach oben (laut destatis), z.T. aber auch nach unten (je nach Schwerpunkt der Statistiken), wobei die Unfälle aufgrund von Geschwindigkeitsüberschreitung nach Absinken zuletzt sogar auf gleichbleibendem Niveau blieben; und Geschwindigkeitsüberschreitungen sind eben nicht die Hauptursachen für Unfälle, sondern bewegen sich auf gleichem Niveau wie missachteter Vorfahrt oder Fehler bei Abbiege- und Wendemaneuvern; dann "Unfallschwerpunkte" oder "die Sicherheit des Straßenverkehrs" bei übrigens immer sichereren und moderneren Kraftfahrzeugen als Vorwand für jedwede Maßnahme zu nutzen, das passt nicht in das Bild, in welchem in Haushaltsplänen die (steigenden) Posten für zukünftige Einnahmen aus Ordnungswidrigkeiten vorgesehen sind.
    Insofern habe ich Sympathien dafür, dass so etwas als modernes "Raubritterum" bezeichnet werden könnte, wenngleich ich mich vor so einer pauschalen Festlegung auch scheue. Zweifelhaft sind diese Zusammenhänge jedoch allemal.


    Dass im europäischen Ausland ungleich höhere Strafen fällig werden, das ist meines Erachtens übrigens kein Argument. Im Ausland sind immerhin auch Drogen zum Teil erlaubt ... Führen wir deshalb die Erlaubnis von Canabis und Co. ein? Aus berechtigten Gründen: Nein, natürlich nicht. Gleichwohl habe ich deutliche Sympathien dafür, wenn sich unsere Gesetzgeber dazu durchringen würden, die Ordnungswidrigkeitsbeträge für Verkehrsdelikte an unsere europäischen Nachbarn anzupassen. Ich kann mir schon vorstellen, dass dies der Vernunft im alltäglichen Verkehrswahnsinn durchaus Vorschub verleihen würde. Das was ich allein gestern alles im Stadt- und Überlandverkehr so alles erlebt (zum Glück nicht miterlebt) hatte, das ging mal gar nicht ...


    Ok, langes Posting. Was ich eigentlich sagen will: Diese Reportage bietet ein paar interessante Ankünpfungspunkte an, über die man durchaus nachdenken könnte oder sogar sollte. Was ich mit der Verlinkung aber nicht bezwecken will, ist irgendwelche Sympathien für oder wider der verschiedenen involvierten Parteien zu wecken. Denn trotz der Ausführlichkeit des Beitrags bleiben eben auch verschiedene Fragen offen bzw. unangetastet, die sicher in dem Gesamtbild auch eine Rolle spielen. Was ich eben an dieser Reportage so "gut" finde, ist, dass sie mal einen völlig anderen Blickwinkel probiert und nicht bloß polemisch auf der "Wegelagerer-Nummer" rumhämmert oder "die Raser" als zwielichte Volldeppen disqualifiziert ...


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    Carlos

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    Einmal editiert, zuletzt von Carlos () aus folgendem Grund: Korrekturen hinsichtlich der abstrakten Hinweise auf die Statistiken, die nicht so eindeutig sind, wie ich zunächst in Erinnerung hatte

    • Offizieller Beitrag

    :thumbup:


    Schlimm finde ich diese Vorgaben für Polizeibeamte wegen dieser Beurteilung. :cursing:


    :thumbsup:

    Gruß der Peter




    JT-Teilnahmen:
    07 ~ Creglingen ¦ 08 Norwegen ¦ 09 ~ Drangstedt ¦ 10 ~ Berkastel-Kues ¦ 11 ~ Neidenberga ¦ 12 ~ Titisee ¦ 13 ~ Norwegen ¦ 14 ~ Drangstedt ¦ 15 ~ Neidenberga ¦ 16 ~ OP (Creglingen) ¦ 17 ~ Kroatien (Weidenbach)¦ 18 ~ Neidenberga ¦ 19 ~ Drangstedt ¦ 2020 ~HDH~ Corona¦ 2021 ~ Westen ¦ 2022 ~ HDH¦ 2023 ~ Westerburg ¦ 2024~ Westerburg

  • Hallo zusammen


    Jetzt gebe ich mal meinen Senf dazu. Zum einen war mein Vater bei der Polizei. Da bekommt man schon grundsätzliche Vorgehensweisen mit. Die hat im Raum HD zumindest zu der Zeit, als er noch im Dienst war, die Unfallschwerpunkte überwacht, die Kommunen waren da wohl etwas kreativer. Messungen wurden in der Regel folgendermaßen vorgenommen. Die Geräte waren so eingestellt, das eine Überschreitung von 10 km/h als Toleranz gewählt wurde. Ein Interesse bestand darin, wirklich schnelle Fahrer zu erwischen. Die Polizei, die Stadt Heidelberg und der Landkreis kündigen die mobilen Kontrollen in der lokalen Presse an. Da werden die Strassen benannt, in denen schwerpunktmäßig in nächster Zeit kontrolliert wird. Stationäre Anlagen sind in Heidelberg nicht nur an Unfallschwerpunkten. Die dienen auch dazu, auf Strassen, auf denen tendenziell wesentlich schneller gefahren wird als erlaubt, die Geschwindigkeit etwas zu drosseln. Dadurch werden Unfallschwerpunkte schon im Ansatz vermieden. Keine der Anlagen ist so aufgebaut, daß man sie mit ein bischen Aufmerksamkeit nicht erkennen kann. Auch sind die meißte Zeit die Kästen leer. Die sehr teuren Geräte werden von Zeit zu Zeit umgesetzt. Die leeren Kästen erfüllen auch ihren Zweck der Reduktion der Geschwindigkeit.
    In Hockenheim sitze ich durch unser Radverkehrsprojekt der lokalen Agenda als nicht ständiges Mitglied in der Verkehrskommission und habe einen guten Draht zum Rathaus, speziell Ordnungs- und Bauamt. Es gibt nur eine stationäre Anlage und sporadische mobile Einsätze der Polizei. Das läuft hier vergleichbar zu Heidelberg. Der Kostenfaktor ist nebensächlich. Weil die Anlagen sehr viel Geld kosten hat Hockenheim kein mobiles Überwachungsgerät. Es wird im Landkreis herumgereicht. Natürlich hat das auch den Vorteil, daß man ein den Fahrern unbekanntes Meßfahrzeug einsetzt. Allerdings ist das auch ein Argument gegen die Abzockebehauptungen.


    Mehr Geld wird mit der Parkraumüberwachung eingenommen. Da hat man manchmal das Gefühl, es läuft in den Gemeinden etwas gewinnorientierter. In Hockenheim allerdings kosten die gebührenpflichtigen Parkplätze ab 10 Cent für Kurzparker. Ein Knöllchen in der Regel 5.- Euro. Mit den Automaten soll vermieden werden, das Dauerparker die wenigen Parkplätze für die Einzelhändler blockieren. Heidelberg hat mit seiner geographischen Lage und der historischem Bebauung ein grundsätzliches Parkplatzproblem und muß etwas tun. Eigentlich haben schon die Anwohner zu wenig Parkplätze. Andere Gemeinden sind eher nach dem Motto verfahren, was nicht kostet muß ein Halteverbot sein. Und das kostet extra. So etwas ärgert mich maßlos.


    Alles in allem gibt es hier keinen Grund zu meckern.


    Allerdings habe ich das Gefühl, das gerade Gemeinden in den fünf neuen Ländern deutlich kreativer sind. Selbst mein Vater hat es in Mecklenburg Vorpommern schon zu einem Knöllchen gebracht. Das war soweit ich mich erinnern kann sein erstes.


    Die privaten Anbieter sehe ich mit großem Argwohn. Die müssen gewinnorientiert sein. Deshalb dürfen hoheitliche aufgaben meiner Meinung nach nicht an private Firmen vergeben werden.


    Ach ja und zu den Haushaltsansätzen. Natürlich stehen die Einnahmen als Zahl im Haushalt. Das kann im öffentlichen Dienst gar nicht anders sein. Entweder als Sammelposten, oder mit getrennten Titeln. Bei uns orientiert sich die Höhe aus den gemittelten Einnahmen der letzten Jahre. Ob die Zahl erreicht wird, ist etwas anderes.


    Die Beurteilungen bei der Polizei und in den Kommunen sind ein leidiges Thema. Wie beurteilt man die Leistung eines Polizisten. Das wird intern schon so lange diskutiert, wie es sie gibt.

    Viele Grüße


    Andreas



    _____________________________________________________________________________________________________________________
    Jahrestreffen
    2006 Brilon | 2007 Weidenhof | 2008 Oberbernhards | 2009 Drangstedt | 2010 Bernkastel-Kues | 2011 Neidenberga | 2012 Titisee | 2013 Antweiler |2014 Drangstedt | 2015 Neidenberga | 2016 Weidenhof | 2017 Weidenbach | 2018 Neidenberga | 2019 Drangstedt

  • ......servus, ich finde ja auch das die Aufgaben der Polizei dazu notwendig sind um die Verkehrsraudys/Raser in unserm Land zu bestrafen, aber die privaten Wegelagerer(sind am Gewinn beteiligt) der Komunen sind nur dazu da die Kassen der Selbigen zu füllen und das finde ich das Letzte! :thumbdown:



    `schen Gruaß Hans

    scheen Gruaß Hans 😊

    JT: 2010 Bernkastel/ Kues/2011 Neidenberga/2012 Titisee + geile Sau-Tour/2013 Antweiler + blaue Zipfel/2014 Drangstedt/2015 Neidenberga/2016 Creglingen/2017 Weidenbach + Heuabschiedstour/2018 Neidenberga/2019 Drangstedt/2021 Weidenhof-Herbsttour/2022 Heidenheim + Weidenhof Herbsttreffen/2023 Weidenhof-Herbsttreffen

  • Hi.

    ......servus, ich finde ja auch das die Aufgaben der Polizei dazu notwendig sind um die Verkehrsraudys/Raser in unserm Land zu bestrafen, aber die privaten Wegelagerer(sind am Gewinn beteiligt) der Komunen sind nur dazu da die Kassen der Selbigen zu füllen und das finde ich das Letzte! :thumbdown:



    `schen Gruaß Hans

    Ein Grund mehr, denen die Geschäftsgrundlage zu entziehen ... ;) :thumbsup: ... also die runden, rot umkranzten Schilder mit schwarzen Zahlen auf weißem Grund "ernster" zu nehmen ...


    Aber auch ernsthaft: Meine Bedenken über diese Praxis habe ich ja schon erläutert; AndresS stimmt offenbar mit mir überein, und auch Hans' Einschätzung spricht aus meiner emotionalen Seele. Insofern sollte man vielleicht wirklich mal "offizieller" werden und nachfragen, ob das überhaupt von den entsprechenden "Ermächtigungsgrundlagen" gedeckt ist, dass Private in diesem Bereich der öffentlichen Verwaltung mit eingesetzt werden (dürfen). Da könnte auch interessant sein, wieviel das die öffentlichen Kassen überhaupt kostet ...

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  • Mir stellt sich eher die Seriosität in Frage, das die Politiker diese Einnahmen als festen Haushaltspunkt in den Plänen ausweisen dürfen und so ein "Soll" generieren das erfüllt werden muss.

    (natürlich *G-130*) nur wer selber schraubt, weiss worauf er sitzt. In Drangstedt ernannter SCHRAUBERGOTT :D
    Geniesse jeden Tag mit dem was dir lieb ist

    • Offizieller Beitrag


    Insofern sollte man vielleicht wirklich mal "offizieller" werden und nachfragen, ob das überhaupt von den entsprechenden "Ermächtigungsgrundlagen" gedeckt ist, dass Private in diesem Bereich der öffentlichen Verwaltung mit eingesetzt werden (dürfen). Da könnte auch interessant sein, wieviel das die öffentlichen Kassen überhaupt kostet ...


    Diese Ermächtigung ist Gemeinde- oder Stadtsache. Hier wird auch genau deffiniert, wo man Geschwindigkeistkontrollen durchführen kann. Die Unfallschwerpunkte werden im großen immer noch von der Polizei durchgeführt. (So war das zumindest zu meiner Zeit) Die Kommunalen Ordnungsämter sind im allgemeinen auf Stellen scharf, an denen man Kohle machen kann. Beispiel: Ausfallstraße (kein Unfallschwerpunkt) 50 - 70 - 100 und nun darft du einmal raten, wo das Ordnungsamt steht. Auch hatten wir damals unsere Geräte auf zwischen +5 km/h und +10 km/h eingestellt. Es kam immer auf die Situation an. An Kindergärten oder Schule, wurde prinzipiell nur auf +5 km/h gestellt. In unserer Gemeinde, wurde die Kontrolle von Abzockanbieter abgelehnt, da in unseren Straßen wenn schon kontrolliert wurde, dies durch die Polizei gemacht wurde. Dort wurde der Gemeinde vorgerechnet, was sie durch die Kontrollen verdienen könnte. Trotz dieser Summen die dort genannt wurden (Insiderinformation) wurde es durch den Gemeinderat kattegorisch abgelehnt, was ich für einen feinen Zug hielt.


    Alle weiteren Ausührungen hat Andreas_S schon niedergeschrieben.

    Gruß der Peter




    JT-Teilnahmen:
    07 ~ Creglingen ¦ 08 Norwegen ¦ 09 ~ Drangstedt ¦ 10 ~ Berkastel-Kues ¦ 11 ~ Neidenberga ¦ 12 ~ Titisee ¦ 13 ~ Norwegen ¦ 14 ~ Drangstedt ¦ 15 ~ Neidenberga ¦ 16 ~ OP (Creglingen) ¦ 17 ~ Kroatien (Weidenbach)¦ 18 ~ Neidenberga ¦ 19 ~ Drangstedt ¦ 2020 ~HDH~ Corona¦ 2021 ~ Westen ¦ 2022 ~ HDH¦ 2023 ~ Westerburg ¦ 2024~ Westerburg

  • Hallo.

    In unserer Gemeinde, wurde die Kontrolle von Abzockanbieter abgelehnt, da in unseren Straßen wenn schon kontrolliert wurde, dies durch die Polizei gemacht wurde. Dort wurde der Gemeinde vorgerechnet, was sie durch die Kontrollen verdienen könnte. Trotz dieser Summen die dort genannt wurden (Insiderinformation) wurde es durch den Gemeinderat kattegorisch abgelehnt, was ich für einen feinen Zug hielt.

    Ja, in der Tat: sehr feiner Zug.


    Oben bleiben!
    Carlos

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  • Hätte nicht gedacht, dass man zu diesem an sich ausgelutschten Stammtisch-Thema etwas gehaltvolles lesen kann, wurde aber positiv überrascht. :)


    Innerorts Limit beachten, außerorts maximal Mehrwertsteuer aufschlagen, aber immer UFFPASSE! dann klappt's auch ohne Knöllchen. :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hätte nicht gedacht, dass man zu diesem an sich ausgelutschten Stammtisch-Thema etwas gehaltvolles lesen kann, wurde aber positiv überrascht. :)
    :thumbup:


    Es kommt immer darauf an, an welchem Stammtisch man sich befindet :P:D zudem hat es hier im Forum schon immer Fachbeiträge gegeben wenn das richtige Thema angesprochen wurde. :thumbup: Auf Stammtischparolen können wir gerne verzichten, oder.

    Gruß der Peter




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  • Ich will auch meinen Senf dazugeben 8o :thumbup:
    Stellt euch mal vor, es würde NIRGENDWO geblitzdingst. Wie langweilig - und besonders GEFÄHRLICH!! Viele (nicht alle) würden es als "Freifahrtschein" zum Rasen betrachten. Die Verkehrssicherheit, besonders innerorts und in Schulbereichen wäre dahin. Sicher kann man über den Sinn und Unsinn ob der Platzierung von mobilen und stationären Blitzdingsanlagen und der Häufigkeit der Kontrollen streiten, Fakt ist m.E. jedoch, das die Verkehrssicherheit darunter NICHT leidet. Dazu passt ein Satz aus dem Comic "Asterix und die Normannen" auf Seite 9: >>...ja auch die normannischen Straßen sind recht unsicher, weil man erfahrungsgemäß erst aus Angst vor den Behörden langsam fährt!<< Wie einige vor mir schon erwähnten: Du entscheidest selbst mit deiner rechten Hand :!:

    Wenn man rechts dreht wird die Landschaft schneller!

  • vor meiner gartentür wollte ich schon bodenschwellen einbauen 8) alles schrittgeschwindigkeit und die ballern hier morgens mit ca. 70 kmh durch, wen se ihre kinder zur schule bringen X( ............
    frei nach dem motto ist ja nicht mein kind, wat mir vor den kühler läuft und was ist rechts vor links ?(


    ich durfte auch schon abdrücken an den pol.-präs., pech halt.......... aber da wo es nötig ist stehen die leider viel zu selten

    ist dit moppet gesund, freut sich dat mensch .....................