Keine Leistung, läuft nur mit Choke, schießt in den Auspuff ....

Hallo,

nach längerer Absenz wieder mal im Forum - herzliche Grüße vorweg aus Wien!

Nachdem ich schon seit einiger Zeit an meiner Ente bastle, haben wir nun die vor langem angekündigten Arbeiten durchgeführt:

- alle Flüssigkeiten und Ölfilter getauscht
- Stahlflexschläuche für die Bremsen
- Vergaser komplett gereinigt (Ultraschall)
- div. "Schönheitsoperationen"
- Benzinpumpe: Kontakte geprüft, gereinigt - o.k.
- neue Zündkerzen (keine Iridium!)
- neuer Luftfilter

So, jetzt haben wir erstmals wieder gestartet - und es hat sich gegenüber früher (siehe meinen alten Threads) kaum etwas geändert.

- Unrunder Lauf
- Schießen in den Auspuff,
- schlechte Gasannahme
- läuft nur mit Choke
- erheblicher Leistungsverlust

Allerdings; das Rußen ist weg, es kommt kein schwarzer Rauch mehr aus dem Auspuff, der hintere Krümmer scheint nicht mehr zu glühen.

Irgendwie fühlt es sich immer noch so an, als ob der Motor nur auf eineinhalb Zylindern laufen würde. Kann da auch die Zündung (Zündspule?) dahinter stecken? Ich habe neue Kerzen montiert.
Kann eine Zündspule auch nur teil-defekt sein?

Der Vergaser ist zwar noch nicht exakt eingestellt, aber diese Effekte kommen meiner Meinung nach nicht vom Vergaser alleine.

Habe versucht in älteren Threads fündig zu werden, war aber nix Eindeutiges dabei.

Vielleicht habt Ihr Profis irgendwelche Ideen, wo ich suchen sollte.
Oder gibt es in Wien jemanden, der sich das mal live ansehen/anhören will? Kaffee/Bier steht gerne zur Verfügung

Ich freue mich auf Eure Statements.

Herzliche Grüße
Alfred

Hallo und danke zunächst!

So, wir haben heute weiter geschraubt und kommen der Wahrheit - nämlich dass die Ente fährt - schon näher.

Zündung geprüft: alles o.k.
Kerzen trocken, Funken überall gleichmäßig da.

Also Zergaser:
Wir haben die Membranen nochmals überprüft (waren beide undicht) und sorgfältig wieder zusammengebaut, weiters die Grundeinstellungen durchgeführt - und gestartet.
Und siehe da, die Ente läuft schon besser.
Noch nicht perfekt - aber der Weg ist das Ziel (oder doch das Ziel das Ziel?).
Jedenfalls nahezu kein Verschlucken bzw. Schießen mehr, Leerlauf schon runder, Gasannahme aus niederen Drehzahlen noch nicht perfekt, weiter oben dann besser.
Ob es wirklich schon 60PS sind, wage ich nicht zu behaupten.

Ich konnte in der Umgebung nur bis zur Dritten fahren (ca. 80km/h) - fast schon so, wie in der Erinnerung (lang, lang ist's her).

Was meint Ihr?
Zunächst Vergaser-Feineinstellung inkl. synchronisieren (mit Messgeräten und nicht nur nach Gefühl),
und dann?

Liebe Grüße
Alfred

Hallo in die Runde!

Danke für die Tipps!
Werde heute und morgen noch mal kräftig schrauben, einige Kleinigkeiten noch instand setzen (Blinker etc.)
am Donnerstag wage ich den Schritt - äh, die Fahrt - zur Überprüfung ("Pickerl" in Österreich), sind ca. 50km von mir.
Da kommen noch neue Reifen (BT 023), lasse die Vergaser nochmals sicherheitshalber mit Messgeräten checken - und dann sollte alles wieder offiziell sein.

Und dann - ja, dann muss ich wohl wieder fahren lernen, nachdem ich in den letzten Jahren kaum auf einem Mopped gesessen bin. Bin schon neugierig, wie es mir dabei geht.

Ich werde auf alle Fälle berichten, wie es war.
Ebenso Fotos werden folgen.

Liebe Grüße

Alfred

So, Freunde es ist soweit - heute ist es passiert!
Und natürlich auch FreundINNEN (gender mainstream selbstverständlich!)

Heute habe ich den Weg zur Überprüfung nach der mühsamen Schrauberei gewagt.
50km warmfahren zur Werkstätte meines Vertrauens und mit den alten Reifen (Pirellis).

Mann, war das ein Gefühl nach jahrelanger Motorradabsenz!
Auf der Freilandstraße nicht schneller als 120 - der Motor muss ja frei werden für die Abgasmessung.
Anfangs war der Motor noch ein wenig störrisch, verschluckte sich ab und an beim Beschleunigen, furzte auch gelegentlich beim Lastwechsel in den Auspuff (no na net - wo sonst hin?), lief aber dann recht brav; o.k., noch nicht perfekt - aber er lief.

O.k., dann die Werkstätte, der erste schwere Mangel (ein Grund, das Pickerl zu verweigern *schwitz* die inzwischen 15 Jahre alten Reifen, spröde, unansehnlich, ein Sicherheitsrisiko!
Aber, ich habe ja neue Reifen bestellt. Übrigens NICHT die BT023, sondern die Conti Road Attack 2. Naja, mein Alzi (oder wie heißt der Freund des Vergessens?). Zunächst maulte der Mechaniker etwas wegen der anderen Dimensionen, wollte die Reifen fast nicht montieren. Dann erklärte ich mit "Pfadfinderehrenwort", dass die Dinger auf die Ente passen, damit war er sich dann zufrieden.

Dann die Abgasmessung, der/die Vergaser wurden ja nur nach Gefühl eingestellt, schon wieder *schwitz*!
Die Abgaswerte laut Prüfprotokoll: (CO 0,1Vol%; HC 98ppm) @ 1200 rpm
Für meinen Geschmack schon fast zu mager, aber den Mechaniker freut's.

Somit nach einigen anderen Tests:
"Das Fahrzeug entspricht den Erfordernissen der Umwelt und der Verkehrs- und Betriebssicherheit:
keine Mängel"
(Originaltext vom Prüfbericht)

Bei der Rückfahrt lief der Motor auch schon etwas runder, reagierte williger aufs Gasdrehen und hatte auch weniger Blähungen.
Ich war auch nicht schneller als 130 auf der Landstraße unterwegs - mitunter stehen bei uns so eigenartige Skoda Superb mit Fotoapparaten versteckt am Straßenrand - und dafür, dass sie sich verstecken, verlangen sie auch noch viel Geld - Frechheit das, ehrlich!

Was ganz deutlich auffiel, war der Unterschied zwischen den Reifen (vorher - nachher):
Die Contis verhelfen der Ente zu deutlich mehr Lebendigkeit in den Kurven, ohne deshalb aber unruhig zu werden. Ich habe mich mit den "Neuen" auf Anhieb angefreundet.

O.k., jedenfalls jetzt einige Tanks leer fahren, dann nochmals die Vergaser (insbesondere Synchronisierung) fein einstellen,
und vor allem Dingen nach der langen Pause:

wieder fahren lernen!

Liebe Grüße
an Alle und Allinnen (gender!)

Alfred

Salvete!

Zitat von entevauler

Den Abgastester hat er wohl beim Messen neben das Moped gelegt, aber egal.

Nein, hat er nicht!
Ich hab's mit eigenen Augen gesehen, wie er das Messrohr in den Auspuff geschoben hat und dann lange drinnen gelassen hat und mit großen Augen die Anzeigen abgelesen hat.
Diese Zahlen waren wirklich am Display. Scheinbar habe ich den Motor auf den ersten 50km doch schon ziemlich frei gefahren, alle alten Ablagerungen rausgebrannt.
Ich denke, ich werde die Ente nach einigen weiteren Kilometern doch noch einen Deut fetter einstellen, eventuell in Zusammenhang mit der Kontrolle der Synchronisierung. Möglicherweise nimmt sie dann das Gas auch noch eine Spur williger und rascher an. Im Moment gibt es noch so eine Art "Turbo-Gedenksekunde", wenn ich die rechte Hand rasch nach hinten drehe.

Und zu den Reifen: es sind die hier schon oft diskutierten Dimensionen:
vorne: 110/70 ZR 17
hinten: 160/60 ZR 17

Übrigens hat der Mechaniker auch hinten den Reifen mit einem Handgriff wieder montiert gehabt - weil es hier ja Diskussionen gibt, dass der breitere Reifen schwierig zu montierten sei. Allerdings muss gesagt werden, dass der Mechaniker sowas natürlich mehrmals jeden Tag tut - und "Übung macht den Meister".

Ach ja, noch dazu:

Zitat

Denn mal viel Spaß dabei, Benzin in Lärm umzuwandeln.

Das wohl!!!

Liebe Grüße
Alfred

Hallo Roso, hallo an Alle!

Also zur Erklärung - Übersetzung von Deutsch (österreichisch) auf Deutsch (deutsch):

"Pickerl" - in diesem Fall die Überprüfungsvignette gemäß §57a KFG 1967 (Kraftfahrgesetz von 1967) i.d.g.F. (in der geltenden Fassung), also ungefähr das, was ihr in Deutschland mit TÜV/DEKRA etc. habt.
Bei Euch pickt der Aufkleber (das "Pickerl" - weil es pickt [klebt]) am Kennzeichen, bei uns auf der Windschutzscheibe rechts oben (genau vorgeschrieben!). Und wenn ich keine Windschutzscheibe habe, beispielsweise bei einer Ente, dann wird das "Pickerl" auf den fest stehenden Teil des Gabelholms auf der rechten Seite gepappt.

Aber Du hast natürlich Recht, auch die österreichische Autobahnvignette ist ein "Pickerl", aber eben das "Autobahn-Pickerl". Diese(s) ist auf der linken Seite oben der Windschutzscheibe oder oben in der Mitte ebendort aufzukleben und darf sich nicht bei (hinter) einem getönten Streifen der Windschutzscheibe befinden.

Alle Klarheiten restlos beseitigt?

Ansonsten:
Ich gehe auch davon aus, dass sich diese Effekte ("Turboloch") nach einigen mehreren Kilometern noch bessern werden. Abwarten und Baldrian trinken (oder das eine oder andere Bier).
[Zutreffendes bitte ankreuzen]

Aber das wird jetzt ohnedies ausführlich getestet:
Mein jüngerer Sohn (20) hat sich die nunmehr soweit funktionierende und mit makellosem Prüfbericht ausgestattete Ente sofort gekrallt und fährt mit Freunden am Sonntag für eine Woche nach Kärnten, die Passstraßen Österreichs und Südtirols unsicher machen. Also da kommen jetzt sicherlich mindestens 2-3-tausend Kilometer mehr auf die Uhr. Und dann werden wir ja sehen, wie mein Federvieh läuft.
Und vielleicht darf ich dann auch mal wieder eine Runde drehen.

Siehe oben: Baldrian - bzw. Bier.

Liebe Grüße
Alfred

Zitat von roso

eher nicht .

Das befürchte ich eher auch.
Typischer Fall von "Entensyndrom"????
Aber vielleicht hilft dann doch noch die väterliche Autorität?

LG
Alfred

Zitat von Potti

Eher eine Zweitente

Naja, wir haben in der Familie eh schon die Devise:
"Man kann nie genug Autos haben" (sehr zum Missfallen meiner Frau über unsere vier Autos) und haben auch schon drei Motorräder (ich habe zwei Söhne mit Zweirädern + zwei Töchter ohne Bikes).
Also doch noch erweitern auf: "Man kann auch nie genug Bikes haben".
Da wird die eheliche Luft dann aber wahrscheinlich dünn.

Na, mal abwarten, was Junior II. nach seiner Kärnten-Tour zu berichten hat.
Heute haben wir noch bei der Tante L. ein Tankpad erstanden (natürlich im Carbon-Look) und so rote Felgenbänder, die gerade aufgezogen werden. Bernhard (Junior II.) meint, diese Dinge seien unabdinglich. Und wer durfte bezahlen? Auch die neue (durchaus sinnvoll!) Regenkombi und das Reservemotoröl? Dreimal dürft Ihr raten!
In den Sechziger-Jahren sang damals Helmut Qualtinger im Lied von Helmut Bronner:
"der Papa wird's schon richten - das g'hört ja zu den Pflichten, eines jeden Herrn Papa,..."

Jetzt wird noch gründlich geputzt, denn das Motorrad muss ja vor der Tour blitz-blank-sauber sein. Aber nachdem ohnedies Bernhard selber putzt ....

Liebe Grüße
Alfred