Gestern, Donnerstag, musste mein Frau und meine Tochter zum HNO-Arzt und ich zum Hautarzt um 12:30h etwa zur gleichen Zeit. Da ich mich nach dem Frühstück um die Restzerlegung eines alten Massivholzküchenschrankes von 1949 meiner Mutter auf dem Dachboden gekümmert hatte - das Monster war genagelt und geleimt - war ich ein wenig spät dran mit Duschen, Motorrradbekleidung an, und los nach Neuwied. Neuwied am Rhein ist ca, 30 Km. Ich fuhr los um 12:05 h und dachte, daß es mit dem Termin passt über Autobahn und Bundesstr., dann über Engers, Engerser Landstraße, Neuwied Marktstr. 20.
In Engers bin ich falsch abgebogen und landete in einer engen Gasse vor einem Betriebstor. Links davon ging eine asphaltierter Gasse zu Haupstrasse, war aber mit einer Schranke blockert bis auf einen schmalen Durchgang rechts an der Hauswand für Fussgänger und Radfahrer. Ich schätzte den Durchgang breit genug für die NTV mit Koffern ein, fuhr langsam ca. 3 KM/h an die Engstelle ran und wollte gerade passieren, da rutschte meine Vorderrad an der Kante des Asphaltes mit strohtrockenen Grasbüscheln nach links weg und ich kippte mit der Schulter rutschend gegen die Hauswand und Zack war ich eingeklemmt. Mein rechter Fuß war zwischen Bordstein und rechtem Koffer eingeklemmt. Ich konnte ihn nicht herausziehen, um mich am Boden abzustützen und die NTV hochzudrücken. Ich versuchte mehrmals mich mit dem Ellenbogen gegen die Hauswand den Fuß frei bekommen - keine Chance, das Bike war zu schwer, der Fuß steckte fest. Dann versuchte ich mit der linken Hand den Fuß aus dem Schuh zu ziehen und verbannte mir am heißen Auspuff die Finger. In meiner aufkommenden Panik legte ich mich dann ganz flach auf die Seite. Jetzt konnte ich mit Kraft den Fuss mit dem Schuh herausziehen. Ich zog das rechten Bein über die Maschine und konnte keuchend mit letzter Kraft die eNTe aufrichten. Ein Radfahrer kam vorbei und fragte mich ob er mir helfen könne. Ich bat ihn die NTV solange zu halten bis ich auf der linken Seite gekommen war. Dann sah ich die Scheiße: Spiegel zertrümmert und die Fußbremse war umd 180° nach hinter verbogen. Die hat wohl die 3 viertel Wucht des Gewichtes aufgefangen, den Rest der rechte Spiegel. Ich bin mit Handbremse weitergefahren, kam um 12:50 in der Arztpraxis an. Ich erklärte was passiert war. Die dumme Rezepts-kuh aber meinte, ich hätte den Termin verpasst und müsse einen Neuen vereinbaren. Heute wäre nichts mehr möglich. Ich bat mich irgendwie einzuschieben, ich hätte einen Unfall mit dem Motorrad gehabt, deshalb die Verspätung.
Nein, da können sie heute nix mehr machen!!!
Ich bin fast durch die Decke gegangen. Ich hab mich rumgedreht und bin wortlos gegangen.
Ich hab mich auf mein eNTchen gesetzt und bin langsam nach Hause geschlichen.
Zuhaus bei einem Kilo Eis ist mir dann klar geworden, was alles dumm gelaufen ist, was passieren kann, wenn man unter Zeitdruck Motorrad fährt und was hätte passieren können, wenn jetzt noch Benzin ausgelaufen wäre und über mich drüber und ich eingeklemmt! Ein Horrorscenario.
So jetzt fehlt noch die Rheinische Frohnatur mit dem Satz: Watt willsde denn, et is doch allet jut jejangen!
Grüße aus dem Westerwald,
jetzt hat es wieder mal geknallt!
Hartmut