Schon länger, oftmals in der Nacht, wenn die Gedanken des hektischen Tages zur ruhe kamen, sinnierte ich über das Leben. Mein Leben bisher, also das motorisierte.
Viel gefahren, besessen, manchmal geliebt ( llae meine Entchen und auch die aktuelle Enfield), manchmal bereut oder schnell vergessen, mit wem ich das Carport teilte, Asphaltdecken verschliss, Sturm und Regen trotzte oder gemeinsam in der Sommerhitze schwitzte. Oder mit dem Werkzeugkasten zulaibe rückte, ob nun aus der Notwendigkeit heraus oder einfach so aus Zuneigung.
Und eigentlich wähnte ich mich in Sicherheit: den Roller für das tägliche Geschäft, die Enfield für die wirklich schönen Kilometer ab und an. Doch "ab und an" wurde irgendwie wider Erwarten immer mehr und immer öfter, was ja an sich nicht störte, wo sie sich doch mit 3 Litern zufrieden gibt und auch sonst nicht totzukriegen scheint. So sammelten sich in den letzten 10 Monaten 9.000km an, ziemlich viel für ab und an.
Wirklich schöne, aber einsame Kilometer. Mit 20 PS unter dem Spritfass fährt man alleine, was ich gerne mache, aber halt nicht immer. Und nicht immer haben einige ebenfalls mindermotorisierte Kollegen zu meiner Zeit Zeit. Und manchmal scheint die Auflösung des Weg- Zeit- Diagramms dann doch unüberwindbar mit dem Schlag des einzelnen Kolben und eher mageren 350ccm.
Dann musste die SH 300 ran, der Alleskönner und Alles-Transporter um zügig von A nach B zu geleiten.
Doch oft, zu oft ....